Muss ein Hund Druck aushalten können?

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Heute hatte ich eine etwas unangenehme Begegnung mit einem anderen Hundehalter.

Er hatte einen Welpen dabei-auf jeden Fall ein Sennenhund,aber welcher genau???
Wir haben uns auf zufällig dem Feld getroffen,Hunde erst beide angeleint,nach Absprache haben wir sie begrüssen lassen.Für meine Fellnase war es schnell erledigt,er hat den Welpen kurz abgeschnuppert,und ist dann weiter über´s Feld gestromert-der Welpe fand das natürlich unheimlich spannend und ist mitgestromert.
Ich bin dann weitergelaufen,der andere Hundehalter wollte seinen Welpen anleinen,aber der fand das rumstromern natürlich viel spannender ;)
Er liess sich nicht locken und ist Herrchen immer wieder entwischt,und uns hinterher,weshalb ich dann stehen geblieben bin.Der Welpe liess sich aber weiterhin nicht greifen,weshalb Herrchen dann wohl die Nase voll hatte,und den Welpen sehr streng zu sich zitiert hat.Ich weiss nicht genau,wie ich es beschreiben soll,aber in der Situation hat er unheimlich viel Druck auf den Welpen ausgeübt.Der Welpe ist nicht sofort gekommen,weil er total fasziniert davon war,mit meiner Fellnase stromern zu gehen,und mein Gott,es ist ein Welpe...-woraufhin der Mann immer einfordernder wurde.Der Welpe wusste gar nicht mehr was er machen soll,hat sich erst hinter meinem Bein versteckt,und ist dann,weil Herrchen noch fordernder wurde,zu Herrchen hingekrochen.
Es gab keine Konsequenzen,als der Welpe bei ihm war,hat er ihn gelobt,angeleint,und es gab ein Leckerchen.
Allerdings durfte ich mir dann noch einen dummen Kommentar anhören...
Während der Situation mit dem Welpen war es so,dass mein eigener Hund ziemlich eingeschüchtert von dem Verhalten des anderen Hundehalter war,und an meinem Bein hochstand,um auf meine Arm zu kommen,woraufhin ich ihn dann (weil ich wegen des Welpen nicht weiterlaufen konnte,aber meinen Hund trotzdem aus der Situation nehmen wollte)auch hochgenommen habe.
Der andere Hundehalter belächelte mich daraufhin,und sagte sinngemäss zu mir,dass mein Hund zu weich sei,wenn er das nicht aushält,jeder Hund müsse einen gewissen Druck aushalten können.
Ich habe nur erwiedert,dass mir mein Hund so recht ist,und habe ihn stehen lassen.

Allerdings mache ich mir über seine Aussage immer noch Gedanken.Nicht wegen meines Hundes-der ist für mich tatsächlich perfekt so wie er ist ;-)
Sondern wegen der Aussage allgemein.

Also ich persönlich bin der Meinung,dass Druck und Zwang in der Hundeerziehung eines Familien,-und Begleithundes,sowie im Umgang mit Diesem, nichts zu suchen haben.
Es mag Hunde geben(z.B.Diensthunde)die einem gewissen Druck standhalten müssen...aber die Aussage dass jeder Hund einem gewissen Druck standhalten muss,ist für mich nicht haltbar.

Wie seht ihr das?
 
Naja. Müssen schon mal gar nicht. Sicher gibt es mal die eine dumme Situation, wo es einfach sein muss, der Hund da durch muss. Aber der normal Fall sollte es meiner Meinung nicht sein.
Es gibt diese Hunde die einfach mit lauten, zornigen Verhalten des Menschen schlecht klar kommen. Das finde ich, sollte man akzeptieren. Es ist eben die Persönlichkeit... Dann gibt es die Typen die das gar nicht tangiert. Und so dazwischen gibt es natürlich auch noch was. Aber das weißt du sicher...

Je nachdem was man für nen Typ Hund hat, kann man auch mal Druck machen. Die kommen damit klar, sind nicht gleich totunglücklich. Aber wenn man es beim falschen Hund macht, hat man den entweder am Arm hängen oder der will mit dir erstmal nix mehr zu tun haben und ist total verstört. Usw.


(so sehe ich das.. Es könnte noch weiter gehen.... Aber andere wollen auch noch und können besser erklären ^^)
 
Naja, ich bin schon der Meinung, dass Hunde einen gewissen Druck aushalten müssen.
Müssen wir oder Kinder doch auch.
Energisch darauf zu "bestehen", dass der Hund gehorcht oder in dem Fall zu kommen find ich nix schlimmes, zumal du ja schreibst, dass der Mann, als der Welpe kam nicht geschimpft sondern gelobt hat.
 
Ich denke schon, dass jeder Hund einen gewissen Druck aushalten können sollte. Wobei die Grenze bei jedem Hund natürlich sehr individuell ist. Manche sind halt sensibel und manche weniger.
Trotzdem finde ich es wichtig, dass in unserer Gesellschaft jeder Hund im Rahmen seiner Möglichkeiten so viel Druck aushalten können sollte, wie nur gerade möglich ist. Denn es gibt immer wieder unvorhergesehene, für uns nicht zu kontrollierende Situationen, in denen der Hund unter Druck gerät. Dann sollte er es auch aushalten können und weder komplett zusammen brechen, noch sein Heil in Angriff suchen.

Inwiefern es notwendig oder zielführend ist, auf einen Welpen so einzuwirken, der vermutlich noch überhaupt nicht anders handeln kann, ist natürlich fraglich. Allerdings wäre es Dir auch frei gestanden, es dem Welpen leicht zu machen, was Du ja auch nicht gewählt hast...
Sehr wichtig finde ich, dass er nach der Druckausübung dann auch umgeschalten hat und den Welpen belohnt hat. Viele Leute schaffen diesen wichtigen Schritt nicht.

Wie gesagt, ob es in der Situation und beim Welpen nötig ist, das ist fraglich. Allerdings finde ich die Aussage, Druck hätte per se in der Hundeerziehung und im Umgang mit einem Familienhund nichts zu suchen schon,.. in meinen Augen utopisch. Das mag bei Hunden zutreffen die von sich aus dafür sterben, dem Halter jeden Wunsch von den Augen abzulesen, aber bei jedem Hund mit einem Funken Eigenständigkeit wird man früher oder später an den Punkt kommen, wo man auch mal gezielt Druck einsetzen muss,... würde ich vermuten....

Es gibt diese Hunde die einfach mit lauten, zornigen Verhalten des Menschen schlecht klar kommen.
Übrigens finde ich nicht, dass Druck unbedingt etwas mit laut und zornig zu tun hat. Am meisten Druck fühle ich häufig, wenn es ganz leise und langsam wird ^^
 
Wenn ich meinem Hund z. B. nicht erlaube mein Essen von meinem Teller zu klauen übe ich ja auch einen gewissen Druck aus......
 
Ich finde nicht, dass jeder Hund Druck aushalten muss. Bei manchen Hunden wie z.B. Hunden mit WTP oder "Führerweichen" Hunden braucht man keinen Druck in der Erziehung und warum soll ich welchen anwenden wenn es auch ohne geht?
"Führerharte" und eigenständige Hunde können mit Druck besser umgehen und "brauchen" ihn vielleicht auch mal damit sie die Ernsthaftigkeit bei einem Kommando erkennen.

Kommt auch darauf an was man unter Druck versteht. Wenn ich bei einem Hund z.B. ein "sitz" durchsetzen möchte weil ich ihn konsequent erziehen möchte, der Hund das Kommando kennt aber in dieser Situation nicht tun möchte weil es kalt/nass o.ä. ist dann übe ich Druck aus wenn ich auf das sitz (auch wenn der Po ein paar Zentimeter über dem Boden schwebt) bestehe. Für den Hund ist das Druck aber dass finde ich muss ein Hund aushalten können.

Und ich finde man sollte den Druck dem jeweiligen Hund anassen. Hermann reagiert viel sensibler auf Druck als Balou und daher muss ich mich bei der Erziehung anpassen. Ich übe gern so wenig Druck wie möglich aus, kann es aber wenn es erforderlich ist.
 
Sollte ein Hund einen gewissen Druck aushalten können? Absolut. Natürlich ist das von der Persönlichkeit abhängig. Aber es lebt sich wesentlich leichter, wenn man nicht wegen jedem Windstoß gleich umfällt. Eine gewisse Robustheit schadet nicht, genau wie umgekehrt jeder auch ein gewisses Feingefühl haben sollte.

Die wichtige Frage lautet für mich hier eher, sollte dieser Druck ausgerechnet vom Halter kommen? Und da bin ich der Meinung, so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Im Gegenteil, mein Hund sollte mich im besten Falle eher als Zuflucht sehen, wenn der Druck für ihn zu groß wird.
 
Denkst Du es widerspricht sich, dass ein Hund, der auch mal Druck, Konsequenz und Grenzen von meiner Seite aus erfährt, mich als Zuflucht und sicheren Beschützer sieht?

Konsequenz ist für mich ganz was anderes als Druck. Im übrigen kommt es ganz darauf an, ob der Hund diesen Druck für sich sinnvoll zuordnen kann und ob ich es übertreibe. Sehe ich, wie Sandor sein Ohr zu mir dreht, wieder zurückdreht und lieber weiter sein Ding macht, dann schadet ein "hey!" oder ein Näherkommen sicherlich nicht. In einem Fall wie oben beschrieben, wenn der Welpe überhaupt nicht weiß was er falsch macht, durch das Ausdrucksverhalten des Halters eher noch weggedrängt wird, und dann Druck abbekommt - ja, da widerspricht es sich. Ein Hund, der seinen Menschen als schwer einschätzbar und dabei potentiell bedrohlich wahrnimmt, wird in diesem wohl weniger einen sicheren Hafen sehen.
 
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