Meine Hunde sind nicht so gefährlich. Trotzdem sind die Gartentore bei uns grundsätzlich immer verschlossen. Selbst wenn auch wir draussen im Garten sind, ist immer verschlossen.
Schon aus Eigennutz, damit nicht jemand aufmacht und die Hunde raus lässt.
Unser Tor kann man auch abschließen, wir sind da aber manchmal nachlässig.
Vor ein bis zwei Jahren sind hier zwei Teenager des öfteren mit dem Fahrrad den Trampelpfad runtergesaust und haben sich einen Spaß daraus gemacht, alle Gartentore, die zu öffnen waren aufzumachen.
Irgendwann hatte ich raus, um welche Uhrzeit sie gewöhnlich vorbeikommen und habe sie abgepasst.
Der Trampelpfad führt in einem Bogen hinten auf unsere Straße und als ich sie von der Terrassentür aus kommen sah, bin ich nach vorn auf die Straße gelaufen und habe sie hinter der Kurve gestellt.
Die sind vor Schreck fast vom Rad gefallen, ich habe ihnen die Leviten gelesen und klargemacht, dass ich das nächste Mal bei ihren Eltern vor der Tür stehe, wenn das noch einmal vorkommt. Seither ist Ruhe.
Im Hinblick auf Kinder werde ich jetzt aber den Torschlüssel an meinem Schlüsselbund befestigen und immer absperren.
Wie gesagt, hier würde allenfalls Kira mal zuschnappen, klar kann das auch behandlungsbedürftig sein, aber krankenhausreif sieht dann doch anders aus. Diese Maßnahmen werde ich auch nur ergreifen, weil ich Meines tun will, um Kinder oder einfältige Besucher möglichst zu schützen.
Was Einbrecher betrifft, da befindet sich mein Mitleid in Timbuktu.
Ich finde es grundfalsch, dass das Rechtssystem abwägt zwischen Einbruch/Diebstahl und schwerer Körperverletzung durch den Hund.
Denn so ein Einbruch bedeutet ja oft nicht nur, dass man materielle Güter verliert, sondern vielfach auch, dass der Betroffene hinterher seelische Traumata hat, selbst wenn er nicht zu Hause war.
Meine Freundin hat das erlebt. Die Ironie ist, dass sie seit 40 Jahren immer einen Hund hat, nie ist eingebrochen worden.
Letztes Jahr im Januar ist ihr Hund verstorben, im Februar wurde eingebrochen, als sie nicht zu Hause war.
Alles war durchwühlt, einiges geklaut, am Schlimmsten für sie war, dass das Schlafzimmer durchwühlt wurde.
Sie hat im März einen Hund aus Spanien adoptiert, der ordentlich Krach macht bei Personen, die draußen vorbeilaufen. Aber Angst hat sie bis heute, es hat Wochen gedauert bis sie wieder im Schlafzimmer schlafen konnte.
Was ist mit ihren Traumata?
Jetzt stelle ich mir vor, ihr damaliger Hund hätte noch gelebt, ein Hovawart übrigens, so wie ich den kenne, der hätte nicht lange gefackelt.
Und das finde ich absolut in Ordnung!
Auch wenn der Betreffende dann 6 Wochen ins Krankenhaus müsste, hat ihn ja schließlich keiner gezwungen einzubrechen.
Ganz ehrlich, wenn mir dann ein Richter erzählen wollte, ich müsse dafür Schmerzensgeld zahlen, dann müsste ich wahrscheinlich in den Knast, wegen dem, was ich dann veranstalten würde.