Leinenführigkeit

Ich sage mal so. Der eine kann, der andere nicht, oder der eine kann schneller, der andere halt später.
verrückt werde ich mich nicht mehr machen lassen, oder von Leuten, die scheinbar alles perfekt machen runter ziehen.
Ich habe mich in Geduld ausgerüstet
 
Hab ich auch noch nie welche so richtig gesehen, also ich finde "Gewalt" klingt da etwas übertrieben
finde ich zwar auch, aber bevor ich mich da auf eine Diskussion einlasse ist es halt Gewalt. Dann ist das bei Kindern auch pure Gewalt wenn man ihnen in der Früh die Decke runterzieht und sie "zwingt" in die Schule zu gehen obwohl sie nicht wollen. Da würde mir im Traum auch nicht einfallen sie mit "leckerchen" jeglicher Art dort hin zu bringen.

Bekannte von uns gehen mit ihrer Labradorhündin schon über ei Jahr zu einer Hundeschule die NUR mit Lob arbeitet, aber ein bisschen böse werden die auch schonmal, jetzt läuft der Hund einigermaßen gut Fuß, aber auch nur wenn keine ungewohnten Dinge in der Umgebung sind.
So erlebe ich das auch tagtäglich. Ich denke ein Strenges Regiment funktioniert und letzten Endes führt das zur Entspannung, da man diese Schiene nicht dauerhaft führen muss.
Ich kenne eine die hat jeden Monat 100 Euro für leckerchen ausgegeben und d4er Hund hörte trotzdem nicht. Fürher war sie gestresst, hat den Menschen erklärt was sie nicht tun sollen und heute, sagt sie es dem Hund, das geht dann auch ohne leckerchen.

ABER..

Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Bisher allerdings sieht so eine Erziehungsmethode nach Beschäftigung für Hundehalter aus, mehr nicht. Da braucht man schon nen Rucksack mit Leckerchen und guddis zum Gassi gehen damit der Hund für jede Eventualität abgelenkt sein kann und wenn es dann mal nicht klappt, war man nicht früh genug oder schnell genug oder gut genug dabei. Ich verstehe die Idee, den Sinn und finde sie toll, aber sie erinnert mich an Antiautoritäre Erziehung, die bei Kindern schon nicht klappt.

Es ist auch so, dass ich überhaupt kein Interesse daran habe immer der interessante oder das interessanteste für meinen Hund zu sein. Ich lege viel wert drauf das mein Hund in mir seine Geborgenheit, seine Sicherheit, sein Vertrauen und seine Orientierung findet.

Dies funktioniert nicht mit schlagen! Aber mit konsequenter und Souveräner Hundeerziehung.
 
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Ich denke, dass es auch nicht unbedingt zielführend ist, wenn man seinen Hund um alles bitten muss, beziehungsweise wenn man vom Belohnen ins Bestechen abrutscht. Dauerhafte gabe von Leckerlis ist Quatsch, aber für den Anfang ist es nicht schlecht, da Fressen/Kauen ja auch eine beruhigende und positive Wirkung auf das Hundegemüt hat. Das kann aber ja nicht ewig so gehen, denn irgendwann wird der Hund nur noch dann gehorchen, wenn es dafür auch was leckeres gibt. Alternative Belohnungen wie verbales Lob, streicheln, Freilauf, Spielzeug, etc, müssen auch Verwendung finden. Ich kann meinem Hund ja auch nicht bei jedem Firlefanz etwas in die Schnute stopfen.

Gewalt und Bestrafung sind meistens Auslegungssache. Körperliche Gewalt, die einschüchtert und Schmerzen zufügt, lehne ich ab und halte sie auch für ein Verhalten, das nicht gerade für einen gesunden Menschenverstand spricht. Ein Leinenruck ist für mich ein Ruck, der den Hund mehr oder weniger von den Füßen reißt. Das muss nicht spektakulär ablaufen, aber wenn man so ruckt, dass der Hund über den Boden geschliffen wird oder abhebt, dann ist das für mich inakzeptabel. Ich ziehe meine Hunde an der Leine auch mal zurück und zupfe daran, aber nie mit der Absicht, ihnen wehzutun, meinen Frust abzulassen oder ihnen starkes Unwohlsein zu bescheren. Ich verbinde das auch immer mit einem freundlichen "Komm her" oder "Fuß".
Bestrafung kann vielfältig aussehen. Selbst Ignorieren ist doch schon eine Bestrafung, oder wenn man den Hund in einen anderen Raum schickt. Ein "Nein!" ist ein Tadel, auch etwas, das Hunde nicht gerade zu Freudensprüngen animiert. Ich habe meine Hunde bei wirklich groben oder gefährlichen Verstößen auch schonmal richtig derbe geschubst, beispielsweise, als Sheeva meinem Kind die Breze aus der Hand klauen wollte. Da rief ich "Nein!" und schubste sie an der Schultergegend sehr grob weg. Ich weiß, wie verfressen mein Hund ist und einem 15 Monate alten Kind Essen aus der Hand zu klauen (und Sheeva ist nicht eine, die dabei besonders vorsichtig ist) empfand ich als so gefährlich, dass ich einen sehr starken und sehr negativen Impuls gab, der meine Hündin ziemlich erschreckte. Aber sie hat es nie wieder getan. Wenn mein Kind ihr heute frech die Breze unter die Nase hält, ignoriert sie das. Guckt sie mich dabei an, lobe ich sie dafür, dass sie sich beherrscht (und versuche meinem Kind gleichzeitig beizubringen, dass man Hunden nix unter die Nase hält, aber das ist schwierig, weil sie noch so klein ist).
Bestrafungen über absichtlich und gewollt zugefügten Schmerz, beziehungsweise Zwang, das geht für mich wiederum gar nicht.

Es gibt wirklich nur ganz wenige Fälle, in denen ich tatsächlich handgreiflich werden würde. Als mich und Pogo ein Schäferhund angefallen hat, habe ich diesem auch den Karabiner meiner Leine über die Rübe geknallt - immer und immer wieder. Das sind Momente, in denen mir das völlig egal ist.
Alles, was an Starkzwang zu vermeiden ist, vermeide ich auch.
 
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So, mal ein kleines Update von Herbert und mir:

Ich habe im Internet ein Video gefunden, was mir total geholfen hatte. Jedesmal wenn Herbert neben mir läuft, wird er belohnt. Ich mache jetzt nach 15 "fein gelaufenen Schritten" ein *click* und es gibt ein Lecker. Wenn 15 dann gut klappt ,steigere ich die Zahl. Außerdem habe ich auf ein Geschirr gewechselt und lasse ihn vor dem Laufen ein bisschen hungern. :happy33: So übe ich ca. 15-20min Leinenführigkeit am Tag und dann geht es an die Schlepp zum Spielen und Unterordnung üben. Mittlerweile macht es auch wieder Spaß mit Herbert rauszugehen und nicht mehr so entnervt nach Hause zu kommen.

Bei Begegnungen mit anderen Hunden versuche ich zur Zeit mit seinem Spielzeug abzulenken (er ist verrückt danach), was jedoch nicht immer klappt. Oft knurrt er noch und bleibt stehen.
 



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