Leinenführigkeit mit Junghund - der Horror

Hallo :)

Unsere Labbidame ist ja vor fast 2 Wochen eingezogen. Sie ist 8 Monate alt und hat leider in den ersten 8 Monaten nur sehr selten eine Leine kennen gelernt. Entsprechend schaut es auch aus mit der Leinenführigkeit.

Wir bleiben konsequent stehen sobald sie zieht, gehen auch erst weiter, wenn sie sich uns zuwendet und her kommt - soweit so gut. Es ist mit dem Ziehen auch schon deutlich besser geworden. Wir füttern aus der Hand, aber nicht einfach so, sondern draußen& drinnen gegen Aufgaben und auch das klappt recht ordentlich. Wir clickern auch mit ihr und neues lernt sie so recht fix. Zuhause ist sie bislang ne eher Ruhige.

Das einzige das so gar nicht klappt - sie hat ab und zu draußen ihren komplett spinnerten Moment wo sie urplötzlich mit einem Karacho losstürmt. Meist ist das nicht mal ein anderer Hund oder so, sondern weiß Gott was sie da gerade entdeckt hat. Ein Mensch der Folien zusammen packt, vielleicht auch mal ein Vogel oder was undefinierbares. Obwohl wir da schon drauf achten, hat sie es nun zweimal geschafft, uns im hohen Bogen umzuwerfen bei so einer Aktion. (Derart plötzlich kommt das und die Dame hat Raketenstarts drauf)

Mit den normalen Übungen zur Leinenführigkeit scheint es mir nicht getan zu sein, wie können wir dran arbeiten, dass sie das Losstürmen sein lässt? Hat da jemand Tipps auf Lager? Wir müssen auch immer ein Stück weit an einer Straße entlang, sprich schon zur Sicherheit aller müssen wir da ganz schnell das Richtige tun.

Hundeschule ist angedacht, habe mehrere angeschrieben und warte auf Rückmeldung, aber ich mag da keinen Tag länger NICHT dran arbeiten.

Bin für alle Tipps dankbar, vielleicht hat ja jemand hier ein solches Problem auch schon erfolgreich gelöst?

LG
 
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Wenn ihre Aktionen so heftig sind, dann kann das gefährlich werden. Darum würde ich in diesem Fall zusätzlich ein Hilfsmittel empfehlen. Kopfhalfter können zwar effektiv sein, aber wenn sie sich so in die Leine schmeißt, sind Verletzungen vorprogrammiert. Außerdem ist es extrem schwer, die so zu handhaben, dass keine Gefahr für die Wirbelsäule entsteht.
Die meisten Antizug-Geschirre arbeiten über Schmerzen beim Ziehen und sind deshalb abzuraten.

Eine gute Möglichkeit ist das folgende:
http://www.hundeschule-hamburg24.de/hund-zieht-halti/

Der Hund kann nicht mehr zu viel Kraft auf die Leine setzen und wenn er sich in die Leine wirft, kommt er ein wenig aus dem Gleichgewicht. Der Druck liegt dabei auf Brustbein und Brustkorb, so dass die Verletzungsgefahr minimiert wird. Wichtg ist, es so anzuwenden, wie es in dem link erklärt wird.
 
Hallo,

ööörgs...

Dajan, was Du da empfiehlst, ist genau das, was Du ein paar Sätze vorher ablehnst. Dieses Konstrukt aus Deinem Link ist nur gruselig. Auf Zug (der ja seitlich entsteht) zieht es auf der anderen Seite den dünnen Gurt in die Achseln (Schmerz) und es drückt über die Verbindung zum Halsband den Kopf herunter (wie die Rollkur bei Pferden). Beides ist extrem unangenehm und schmerzhaft. Und ich mag mir nicht vorstellen, wie das für den Hund ausgeht, wenn er die beschriebenen Raketenstarts hinlegt.

Tut mir leid, wenn ich Dir da jetzt so intensiv widerspreche, Dajan.

Ich würde hier nicht nur auf das Stehenbleiben beim Ziehen setzen, was ja scheinbar ansatzweise funktioniert. Ich würde auch versuchen, den Hund POSITIV zu bestärken, an lockerer Leine neben mir zu laufen. Handelt es sich hier um einen "typischen" Labrador, der für Futter alles tut? Dann eignet sich die "Futterhand" zum Trainieren. Hand voll Futter vor die Nase des Hundes, sodaß er daran puhlen und lecken kann. So bringst Du den Hund schonmal neben Dich. Und Du kannst aus der Hand immer mal wieder ein Bröckchen freigeben. Alternativ eignet sich auch eine Futtertube, an der er lecken kann, während er neben Dir geht.

Diese Raketenstarts schiebe ich mal auf die Energie eines jungen Hundes und natürlich auch darauf, daß er es in den ersten Monaten einfach nicht gelernt hat.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Finde ein Geschirr, an dem man die Leine vorne festmacht, ansich eine super Idee und höre immer wieder gutes darüber, weil der Hund wie auch im Link steht seitlich gelenkt wird und dadurch "automatisch" nicht mit so viel Kraft zieht. Aber die Verbindung zum Halsband scheint mir auch bestenfalls unnötig (nie so ein Ding "live" gesehen, weiß also nicht, wie genau das funktioniert, aber klingt nicht angenehm), und es sollte definitiv bequem für den Hund sein und nicht über negative Konsequenzen funktionieren. Kenne da aber leider kein gutes Modell, wollte mich selbst erst noch damit beschäftigen.

Wäre es eine Option, statt nur stehen zu bleiben auch umzudrehen und einige Meter in die andere Richtung zu laufen? Da sollte sie dann mit etwas Glück noch schneller merken, dass sie da, wo sie hin will, SO ganz bestimmt nicht hinkommt. Meiner fällt es dann auch leichter, sich wieder zu mir zu orientieren. Dann warte ich einen Moment (damit sie nicht auf die Idee kommt, zu ziehen, um direkt beim Umdrehen belohnt zu werden - grade manche Hüter finden Jojo-Spielen angeblich toll, hab ich mir sagen lassen...), gebe wieder wie gewohnt fürs Brav-Laufen (und ganz besonders fürs Mich-dabei-angucken) ein Leckerlie, und dann je nach Situation extra schnell die nächsten paar, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, noch mal zu ziehen - mache ich auch so manchmal für zusätzliche Motivation, grade bei neuen Strecken. Wenn es funktioniert, sollten sich zumindest kleine Erfolge recht schnell einstellen, glaube ich.

Und auf jeden Fall mit viel Belohnungen arbeiten, sehe ich auch so. Umso besser, wenn es verschiedene Belohnungen (Spiel, verschiedene Leckerlies, Streicheleinheiten... je nach Hund) sind, damit es nie vorhersehbar für den Hund wird.
 
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Na ja, wenn der Hund Raketenstarts hinlegt und seine Besitzer schon 2 mal von den Füssen geholt hat - und diese mit ihm auch noch an einer Strasse entlang müssen -, ist es - finde ich - nach hinreichender Abwägung (Gesundheit der Halter, Strassenverkehr) vertretbar, als ultima Ratio so eine Konstruktion zu nutzen.

Die Kirche sollte auch mal im Dorf bleiben.

Sicher sollten die Halter auch schnellstmöglich versuchen, dem Hund auf positive Art und Weise Leinenführigkeit beizubringen, aber in 3 Tage ist das ja auch nicht gemacht.
 
@Blackbetty: Grundsätzlich ist sowas für mich auch nur "Ultima Ratio" , aber wenn der Hund den TE tatsächlich schon 2x von den Socken geholt hat, ist das, wie Dieter anmerkt, gerade an der Straße brandgefährlich.
Ich habe das Ding 1x live gesehen bei einer Dogge, die ihre Besitzer in ähnlicher Weise mehrfach das Gleichgewicht verlieren ließ. Damit machte die Dogge zwar immmer noch gern Raketenstarts, aber ihre Besitzer konnten ihr Gleichgewicht bewahren.
Die Trainerin beim Doggenclub erklärte damals, dass die Version mit 2 Führleinen wichtig sei, da man eigentlich mit dem Hund übt, an einer normalen Leine am Halsband zu laufen. Die zweite am Geschirr befestigte ist lediglich dazu gedacht, im Fall von Raketenstarts die Sicherheit zu gewährleisten.
Das Konzept erschien mir eigentlich logisch.
 
Gestern Abend haben wir rausgefunden, dass es wesentlich entspannter läuft, wenn ich drauf bestehe dass sie neben/hinter mir geht. An der Straße entlang gibt es an der Seite durchgehend ein Mäuerchen, was sehr praktisch ist - so kann ich sie leicht dran hindern an mir vorbei zu gehen wenn sie doch mal vor will. Sie kennt das Kommando "zurück" (geht dann 3-4 Schritte rückwärts) was in dem Zusammenhang super ist. So haben wir dann auch das bei Fuß gehen geübt und alle paar Schritte hat sie ein Leckerchen bekommen. Heute früh im Garten hats auch geklappt - jetzt gehts gleich los auf die erste große Runde. Mal sehen ob es genauso gut läuft wie gestern.

Das Losstürmen ist damit zwar noch nicht gelöst aber zumindest habe ich so mehr Aufmerksamkeit von ihr.

Was mich am meisten bei diesen Geschirren stört ist die spärliche Ausführung. Einfaches schmales, dünnes Gurtband ohne Polster, ohne gar nix. Und wenn wir auf der Wiese ankommen und zum Schleppleinentraining übergehen, müsste ich ihr ja das Geschirr tauschen !?? Wir haben ein AnnyX Geschirr, das hat vorne einen Ring der aber nicht für die Leine gedacht ist. Wenn wir da aber einen stabilen Ring in das Kreuz vorne drangefummelt kriegen - könnte man das doch vielleicht mit dem herkömmlichen Geschirr das sie schon hat versuchen oder? Hauptsache die Führung ist vorne?
 
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Das Wichtigste ist tasächlch, dass der Ring vorn ist, und dass es gut sitzt, damit es bei Zug möglichst wenig verrutscht.
Wenn ich mit meinen Großen solch ein Problem hätte, würde ich mir vermutlich eines auf Maß machen lassen....
 
Was mich am meisten bei diesen Geschirren stört ist die spärliche Ausführung. Einfaches schmales, dünnes Gurtband ohne Polster, ohne gar nix. Und wenn wir auf der Wiese ankommen und zum Schleppleinentraining übergehen, müsste ich ihr ja das Geschirr tauschen !?? Wir haben ein AnnyX Geschirr, das hat vorne einen Ring der aber nicht für die Leine gedacht ist. Wenn wir da aber einen stabilen Ring in das Kreuz vorne drangefummelt kriegen - könnte man das doch vielleicht mit dem herkömmlichen Geschirr das sie schon hat versuchen oder? Hauptsache die Führung ist vorne?

Hallo,

stimme ich komplett zu. Und diese Geschirre sind eben aus diesem Grund so dünn und nicht gepolstert, damit sie "wirken". Deine Idee/Variante, die Leine an einem gut gepolsterten Führgeschirr vorne einzuhängen, gefällt mir dagegen besser. Auch so wird der Hund ausgebremst, es schnürt aber nirgends etwas ein. Das Geschirr hat vorne einen Ring, wo die Gurte zusammenlaufen, richtig? Auch da kannst Du einen Karabiner einhängen. Ein zusätzlicher Ring muß da nicht sein.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich würde trotzdem mit 2-Leinen-Variabten arbeiten. Einen normale Führleine und eine vorn am Geschirr befestigt, fürs ausbremsen bei plötzlichem, starken Zug.

Denn Du willst ja eigentlich, dass Dein Hund normal an der Leine laufen lernt. Das kannst Du damit üben, während gleichzeitig eine Sicherung fürs schnelle nach vorn Sprinten besteht.
 



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