Des Dackels neue Leine - 1. Teil
Nur eine Leine für den Dackel - immer das gleiche doofe Rundleder und Halsband - nein, sagte meine Frau im Sommer, das geht nicht.
Wo die Anderen doch so schöne bunte Leinen und Halsbänder haben.
Erklär mal einer einem Weib, dass "Andere" nicht interessieren.
Um des lieben Friedens willen, damit meine Ernährung sichergestellt ist und weil man als altgedienter Ehemann weiss, wann es besser ist, die Fresse zu halten und stattdessen zu Ahle, Nadel und Faden zu greifen, hab ich mich dann wieder ans Werk gemacht. Diesmal solides Fettleder, 14 mm breit und 1,80 m lang incl. passendem Halsband. Messingkarabiner und ebensolche Ringe und Schnalle. Und noch ein Halsband für Sonn- und Feiertage:wuetend2:.
Keine Schlaufe am Ende der Leine. Sowas hat jeder, sagte meine Frau. Mach was anderes, sagte sie noch. Ok dann, ein Knoten mit Ring. An sich praktisch zum Umhängen.
Das Bronzeteil mit der Jakobsmuschel musste auf Geheiß meiner Frau da dran. Die Muschel stünde für den ewigen Weg des Lebens, meinte meine Frau. Permanente Sinn-Suche sozusagen. Oder so ähnlich. Wenn man allerdings mit mir verheiratet wäre, hätte sich das quasi erledigt, meinte sie noch. Sie war sogar mit dem Ding in der Kirche und hat Weihwasser draufgemacht. Für Willi, meinte sie, damit ihm nichts passiert.
Hallo, kann ich mir unterwegs auch die Knochen brechen? Oder ´nen Hirnriss kriegen, was weiter nicht verwunderlich wäre.
Aus purer Bosheit hab ich dann das runde Ding drangemacht. Ist ein heidnisches Wikingerzeichen. So ist allen Seiten gedient, man kann ja nie wissen. Schlau, nicht?
So sieht das aus:
Das "alltägliche" Halsband
Das sonntägliche Halsband:frech1:
Meine Frau war zufrieden und dem Dackel war´s Latte. Soweit - so gut. Für das Frühjahr plane ich eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Den Jakobsweg sozusagen. Zu Fuss natürlich.
Um Ruhe und Frieden zu finden für meine und des Dackels Seele.
Hämisch grinsend sagte ich ihr das. Sie meinte, der Hund müsse raus und ich solle los. Könne ja schon mal trainieren.