Leckerchen oder leiber nicht?

Da kann ich mir den uncharmanten Gedanken nicht ganz verkneifen: Wieso hast du dann keine Kekse dabei, statt deinen Hund zu deckeln ohne damit irgendwas zu erreichen? :cool:

Das habe ich auch schon oft gedacht.

Wenn mir wieder mal irgendwelche "schlauen" Menschen gesagt haben, mit Keks ist alles ja auch ganz einfach. Das könnte ja jeder. Und deren Hund, ohne Keks, macht den Affen.
 
Beobachtet man manche Hundehalter, denkt man, es ist keine Gassirunde, sondern eine Futterrunde. Da laufen sie, die Leckerliewerfer. Prallen Futterbeutel vorm Bauch geschnallt und los gehts. Nein, nicht zum Training, zur Gassirunde.
Du hast mich mit Motte beobachtet. Eindeutig. :eek: :D

Aber eigentlich sind das gleich zwei Themen: 1. Was macht man mit Leckerlis? und 2. Was ist eine Gassirunde?

Für mich gibt es kaum Gassirunden (als Gassirunde bezeichne ich den reinen Toilettengang), ich mache idR gleich noch eine richtige Runde. Und so eine Runde einfach nur zu laufen ist mir eigentlich zu langweilig. Ja, es kommt vor, aber das ist eher die Ausnahme. Ich will Spaß haben, wenn ich mit dem Hund rausgehe. Spaß schließt Spiele ein und 90% der Spiele schließen ein Spielzeug oder ein paar Leckerli ein. Also ist eine Hunderunde ohne den Beutel für mich immer nur ein müder Ersatz.

Ist man mit Hund unterwegs, beobachtet man natürlich als HH auch die anderen HH und deren Hunde. Alle 3-4 Schritte werden Leckerchen oder TF in den Hund geschoben oder es werden Hände voller Futter über die Wiesen verteilt.
Suchspiele machen Spaß! Wirklich. :)

Leckerchen beim Training. Auch dass möchte "gelernt" werden. Oft kommt die Belohnung zu spät oder sogar zu früh. Manchmal ohne dass Hund etwas dafür getan hat oder für die falsche oder ungenaue Ausführung seiner Aufgabe. Ja, Belohnung möchte auch gelernt werden. Sie muss auf den Punkt genau kommen. Nicht zu früh und nicht zu spät. Für nicht ausgeführte oder falsch ausgeführte Aufgaben gibt es keine Leckerchen. Ich frage den HH dann meistens, wofür der Hund nun das Leckerchen bekommen hat? Hilflose Blicke vom HH.
Falls du jetzt von Training redest (also von Hundeschule), dann kannst du davon ausgehen, dass viele Leute genau deshalb dort sind: um es zu lernen.

Falls du aber wieder von Beobachtungen beim Spaziergang redest: wenn mich jemand unterwegs fragen würde, dann würde ich auch hilflos gucken. Ich würde nämlich erstmal überlegen, ob ich einem wildfremden Menschen jetzt wirklich ausführlich erklären möchte, was genau ich übe (falls ich übe und nicht nur gerade den Beutel leerfüttere) und warum ich in diesem Moment glaubte, eine Belohnung sei angebracht.

Durch falsche Belohnung kann man viele Erfolge bei der Erziehung oder Ausbildung zunichte machen. Viele HH sind sich darüber überhaupt nicht im klaren. Was sie mit Mühe aufgebaut haben, reißen sie mit falscher Belohnung wieder ein. Aber auch das "abbauen der Leckerchen" ist wichtig und sollte genau so beachtet werden.
Stimmt, und deshalb ist der nächste Teil wichtig ...
Ich persönlich hatte für neue Lehrgangsteilnehmer und auch in den Welpenstunden ganz am Anfang einen "Lehrgang" zum Thema "Wie belohne ich richtig?" . Es ist erstaunlich, wie viele Fehler beim " Belohnen" gemacht werden.
Wie gesagt: auch Menschen müssen lernen. Belohnen ist mit das schwerste beim Training.
(Leider ist richtig belohnen viel schwerer als richtig bestrafen, weshalb für manche Menschen das Strafen lohnender erscheint.)

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie belohnt Ihr am liebsten, was für Probleme habt Ihr dabei? Gerade bei Hundeanfänger werden ja viele Fehler gemacht, aber nicht nur beim Anfänger. Oft muss man sogar "alte Hasen" auf die Sprünge helfen. Selbst HF, die schon viele Prüfungen gelaufen sind.
Ich denke, es lohnt sich sicher mal darüber zu diskutieren.
Ich belohne am liebsten so, dass es beim Hund ankommt.
Motte hat Leckerli fast immer gern genommen, aber ein Spiel war oft die bessere Belohnung. Wenn meine jetzige Favoritin tatsächlich bei mir einziehen sollte, wird vorerst alles über Futter laufen (müssen), denn die Maus kennt kein Spielzeug :eek: und ob sie Lob als solches wahrnimmt ist auch mehr als fraglich. Allerdings ist sie ziemlich fix dabei, wenn man ihr was anbietet, also habe ich Hoffnung dass da noch was geht.

Schwierigkeiten ... Timing ist auch mein größtes Problem. Ich habe es vor kurzem in einem anderen Thread geschrieben: bei anderen sieht man das immer sofort, aber wenn man selbst in der Situation steckt verpennt man die besten Gelegenheiten. :cool: Oft ist der Weg vom Hirn zum Mund zu lang, der Weg von der Leckerlitasche zur Hundeschnauze sowieso.
 
Naja für mich ist die ursprüngliche Aussage "Alle füttern nur Leckerchen und kaum einer kanns richtig" und weiterhin "Darüber lohnt es sich zu diskutieren". Ja, es wurden Erfahrungen gepostet. Aber ich finde eben auch, dass es da MEHR nicht zu diskutieren fgibt, weils kein richtig oder falsch gibt^^
Doch, es gibt den falschen Zeitpunkt (zu früh oder zu spät), wo man dann sogar Gefahr läuft, das falsche oder unerwünschte Verhalten zu belohnen. Es gibt auch die falsche Art der Belohnung (der Hund interessiert sich nicht für diese Belohnung). In dem Fall nutzt dann auch die für den Halter beste Belohnung dem Hund nichts. Sie kommt nicht an oder kommt für den Hund als unangenehm rüber. Manche HH sind beim belohnen aufgeregt oder nervös, was sich auf den Hund überträgt und das Gegenteil von Lob erzeugt. Da gibt es sicher noch einige andere Sachen, die dann eben durch falsches loben das Gegenteil beim Hund erreichen. Wie z.B. eben dieses tätscheln oder sogar leichte klopfen auf dem Kopf, frontales oder von oben anfassen des Hundes. In der Regel wird es vom Hund als unangenehm empfunden, wird aber immer wieder gemacht.
"Schnaufnase, post: 956543, member: 16859"]Du hast mich mit Motte beobachtet. Eindeutig. :eek: :D
Stimmt, ich wollte Dich nur nicht stören, sonst hätte ich Dich angesprochen.



Suchspiele machen Spaß! Wirklich. :)

Stimmt, besonders auch den Hunden, die nach den Leckerchenwerfer kommen. Ihre Besitzer haben auch ihre Freude daran, besonders, wenn sie an Giftköder denken, wenn ihr Hund das restliche Futter frißt. Meistens bleibt ja was für die Nachwelt liegen.

Falls du aber wieder von Beobachtungen beim Spaziergang redest: wenn mich jemand unterwegs fragen würde, dann würde ich auch hilflos gucken.
Nein, Fremde würde ich deshalb sicher nicht ansprechen. Dass würde ich nur beim Training oder bei mir bekannte HH machen.


Wie gesagt: auch Menschen müssen lernen. Belohnen ist mit das schwerste beim Training.

Ja, stimmt.
(Leider ist richtig belohnen viel schwerer als richtig bestrafen, weshalb für manche Menschen das Strafen lohnender erscheint.)

Ich sehe im Strafen keinen Sinn, wobei es ja wieder darauf ankommt, was man unter "bestrafen" versteht. Für manche Hunde ist ignorieren schon eine Strafe. Für manche sogar ein böser Blick des Besitzers. Bei meiner Hündin reicht das schon aus, um in Panik zu geraten.
 
Entweder ich habe es vergessen...
Bei uns wurde bisher kaum "gearbeitet" oder "trainiert" und deshalb gab es auch keine "Belohnung". Bei uns wurde einfach zusammen gelebt und die waren überall dabei. Da war natürlich auch kein Trainer nötig. :) Trotzdem waren wir meistens die Leute mit den meisten Leckerchen. Wenn wir auf andere Hunde trafen, wurden alle voll gestopft, damit sich alle freuten und wohl fühlten. Im Restaurant hatten wir Leckerchen, weil so viel Schnitzel, Gulasch, Kuchen nicht gesund für den Hund ist. ;) Die Hunde haben selbst gemerkt, was in die Situationen passt und sind kaum aufgefallen.

Und nun haben wir den Mali. :(
 
Es gibt auch die falsche Art der Belohnung (der Hund interessiert sich nicht für diese Belohnung).

Oder alternativ, die Belohnung ist zu hochwertig. Das kann durchaus dazu führen, dass der Hund "überdreht", also in der Hoffnung auf eine weitere dieser Superbelohnungen dann wahllos alles mögliche an Verhalten anbietet. Bzw. in der Trainingssituation, wo er ja weiß dass potentiell weitere Belohnungen winken, hektisch wird und sich nicht mehr richtig darauf konzentrieren kann, was er eigentlich tut.

Will man im Fluss weitertrainieren, sind Belohnungen ungünstig auf denen der Hund erst mal herumkaut. Dadurch entstehen jedes mal wieder Pausen, in denen die Konzentration abreißt. Will man dagegen den Hund auf einer Position "festfrieren", bzw. irgendwo Tempo rausnehmen, sind schnell abgeschluckte Kekse nicht so günstig, da bieten sich dann mehr "Schleckbelohnungen" an.

Sollen die Kekse gerollt werden, empfehlen sich einzelne, etwas größere, trockene Kekse: Die sieht der Hund, kann seinen Keks ohne große Sucherei direkt verfolgen und fressen, und die Umgebung wird nicht mit Resten kontaminiert.

Denn auch das ist richtig:
Stimmt, besonders auch den Hunden, die nach den Leckerchenwerfer kommen. Ihre Besitzer haben auch ihre Freude daran, besonders, wenn sie an Giftköder denken, wenn ihr Hund das restliche Futter frißt. Meistens bleibt ja was für die Nachwelt liegen.

So was ist unschön. Blöd wenn man Giftköder befürchten muss, blöd wenn der nachfolgende Hund Unverträglichkeiten hat, abnehmen soll, futterneidisch ist... Deshalb finde ich die Variante, draußen einfach mal eine Handvoll Kekse zu streuen, auch nicht gerade gelungen. Was nicht heißt, dass man draußen keine Suchspiele machen kann! Es gibt so viele Varianten ohne diese Nebenwirkungen für das Umfeld. Ich verstecke zum Beispiel gerne gezielt ein paar Kekse an Baumstämmen, egal ob am stehenden Baum oder auf liegenden Stämmen. Da kann ich gut schauen, wo ich sie unterbringe, und so auch kontrollieren, ob alle gefunden sind. Dazu kommt, dass damit der Aspekt "nimmt vom Boden auf ohne dass ich sehe was es ist" rausfällt. Je nach Konsistenz kann man auch beispielsweise Wurst- oder Käsestückchen an kleine Äste aufspießen, auch hier sieht man wieder ob alles gefunden ist. Soll die Suche am Boden stattfinden, dann kann der Hund ja den Futterbeutel suchen. Oder kleine Filmdosen mit Keksen drin. Oder man macht eine Schleifspur mit Keksen in einem Nylonstrumpf und legt die Belohnung in einer Jackpotdose ans Ende. Oder macht "Futterpäckchen" mit Klorollen, Zeitungspapier oder ähnlichem. (Nicht vergessen, den Müll dann auch wieder mitzunehmen!) Oder bringt dem Hund schlicht Gegenstands- oder Dummysuche bei. Da gibt es soooo viele Möglichkeiten... Einziger Nachteil: Man muss auch als Hundehalter ein wenig Arbeit investieren. Schlicht Kekse auf die Wiese schmeißen geht natürlich einfacher, und man braucht sich dafür auch nicht damit abzuplagen dem Hund das Spiel zu vermitteln...
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Für mich werden hier ehrlich gesagt einige Themen vermischt. Zuerst mal eine Kleinigkeit...

Nein, nicht zum Training, zur Gassirunde.

Wenn ich nicht gerade ein sportliches Ziel verfolge sondern im Alltagsverhalten etwas erreichen möchte, ist auch jede Gassirunde ein Training. Training passiert ja nicht nur zuhause oder auf dem Hundeplatz oder nur dann, wenn ich mir gerade Zeit dafür nehme. Lernen tut der Hund immer, also tut man als Hundehalter auch gut daran jede Gelegenheit zu nutzen. Das ist etwas, das man eigentlich in jedem Anfängerkurs lernt bzw. lernen sollte.


Die zwei großen Themen, die hier vermischt werden ist "Leckerchen Ja/Nein" und "richtiges Belohnen"

Ich finde diese Leckerchen Ja/Nein Diskussion ja immer etwas müßig...

Ein Leckerchen oder eine Futterbelohnung ist schlicht und einfach eine von zig verschiedenen Formen von Belohnung. Der Grund warum sie so beliebt ist, ist weil sie verhältnismäßig einfach zu handhaben ist und weil soviele Hunde darauf anspringen. Ob man Leckerchen verwenden sollte lässt sich für mich an einem ganz einfachen Parameter ablesen, der da wäre "empfindet dein Hund es in dieser Situation als Belohnung?". Ist dies der Fall und die Menschen entscheiden sich dagegen, geschiet dies meist aus irgendwelchen Ego-bedingten Vorstellungen, basiert aber nicht auf Logik. Selbes gilt natürlich umgekehrt... will der Hund kein Futter und man ist dann ratlos, fehlt es eindeutig an Kreativität. Wenn der Hund kooperativ genug ist, dass er selbst schwierige Übungen nur für Lob macht, ist das natürlich auch gut. Denn auch für den Einsatz von Lob gilt dasselbe Kriterium "empfindet dein Hund es in dieser Situation als Belohnung?" ... wenn ja, alles in Butter, wenn nein - naja, jeder muss selbst wissen, wie er sich das Leben schwer macht. Ansonsten spricht genau nichts gegen ein Leckerchen als Belohnung, denn das Thema "wie belohne ich richtig?" ist für mich ein anderes - das hat nämlich nur teilweise damit zu tun, ob ich mit Leckerchen, Lob, Spielzeug, einem netten Blick, gemeinsamen Rennen oder Freilauf belohne. Nämlich insofern, dass die Wahl der angemessenen Belohnung ein Teil des richtigen Belohnens ist...

Ich persönlich habe einen Hund, der lange Zeit draußen überhaupt kein Futter genommen hat, mittlerweile gutes Futter meistens als Belohnung ansieht. Und ich habe einen Hund, für den jedes freundliche Wort die Welt bedeutet. Ich bin also lange Zeit immer ohne Futter aus dem Haus gegangen, bei Cotya brachte es nix, Cira fand es auch nur mäßig und für Mia fand sich schon was anderes. Manchmal braucht es eben etwas mehr Kreativität Dinge zu finden, die für den Hund eine Belohnung darstellen, aber das Prinzip Belohnung und Strafe verfliegt ja nicht, nur weil man keine Leckerchen als Belohnung wählt, sondern etwas anderes. Dann bekam ich mein taubes Pittie, Lob fällt da mal ja recht flott weg und de facto war der Hund in ihren Handlungen und Reaktionen so schnell, so schnell drüber und die Kommunikation ja doch eingeschränkt, dass sich etwas finden, musste, das universal als Belohnung galt und schnell, zielgerichtet an den Hund kommen konnte. Seitdem habe ich tatsächlich in jeder Tasche Leckerchen und für den Sommer auch einen Leckerchenbeutel beim Spaziergang. Außerdem ging ich mit Loomie sehr lange Zeit nicht ohne Spielzeug aus dem Haus - das war ihre zweite, wesentlich hochwertigere Belohnungsstufe.

Man nimmt also das, was funktioniert und solange Futter funktioniert, weiß ich ehrlich nicht, wo das Problem liegen soll. Das besteht für mich primär in den Köpfen der Menschen.

Das Thema "wie belohne ich richtig?" ist derart umfangreich, dass es eine ganze Bandbreite an Fachliteratur dazu gibt. Da reden wir von Timing, von gezielter Belohnung statt Locken, usw. Die Sache ist nur die - das zu "diskutieren" sehe ich eher als müßig an. Das wäre mehr Wissensvermitteln und wer dazu Dinge nachlesen will, kann sich zig Bücher dazu kaufen. Fakt ist aber, dass man diese Dinge nicht oder nur teilweise aus Büchern lernt. Timing kann man regelmäßig üben, man sollte es sogar, wenn die eigenen Ambitionen über einen Alttagshund hinausgehen. Nur vom Wissen um Timing, wird man in seiner Reaktion nunmal nicht schneller. Das Gefühl dafür welches Maß an Belohnung angepasst ist und wie man unterschiedliche Level an Leistung auch auf Belohnungsebene angepasst honoriert sind Dinge, die lernt man, indem man sie tut. Indem man lernt auf seinen Hund zu achten, sich seine Reaktionen ansieht, usw.

Wirklich wichtig zu erwähnen finde ich an solcher Stelle immer, dass Belohnung und Strafe sich auf dieser Ebene kaum voneinander unterscheiden. Der wirkliche Unterschied zw. Belohnung und Strafe liegt darin, dass Belohnung dazu dient gewünschtes Verhalten zu verstärken, während Strafe darauf abzielt unerwünschtes Verhalten zu reduzieren. Die Regeln bezüglich Timing, Intensität, Wahl der Strafe, usw. gelten auch hier. Wer also mit dem Leckerchen für seinen Hund zu langsam ist, ist es auch mit dem Leinenruck. Und ich kann genauso auf zwei völlig verschiedene Arten an einer Leine rucken, wie ich auf zwei verschiedene Arten ein Leckerchen geben kann. Belohnung ist auf dieser Ebene also nicht zwingend besser als Strafe und Strafe nicht besser als Belohnung. Beides ist nur so gut wie man es anwendet. Und jemand, der in Strafe ausschließlich Gewalt sieht, dessen Horizont ist genauso beschränkt wie derjenige, der in Belohnung nur Leckerchen sieht.

Aber ja natürlich... der Erfolg eines jeden Trainings hängt davon ab, ob man richtig belohnt bzw. richtig straft. Und wäre das so einfach, hätten wir nur gut erzogene Hunde und Hundeschulen/Trainer hätten keine Kunden mehr ;)
 
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Stimmt, besonders auch den Hunden, die nach den Leckerchenwerfer kommen. Ihre Besitzer haben auch ihre Freude daran, besonders, wenn sie an Giftköder denken, wenn ihr Hund das restliche Futter frißt. Meistens bleibt ja was für die Nachwelt liegen.
Bei Motte blieb nichts liegen. ;)
(Ich kann nämlich zählen.)

Und auch von anderen habe ich nur einmal sowas gefunden: liegengebliebene Käsewürfel auf der Wiese. Das war in der Hundeschule (THS-Verein). Das fand ich damals auch ziemlich blöd, denn für diese Stufe der Ablenkung waren Motte und ich damals noch lange nicht bereit. Draußen wäre ich einfach woanders hingegangen, aber genau das ist in der Hundeschule ja nicht möglich.
 
Als erstes möchte ich mich mal selbst zitieren. Einiges scheint ja unklar rüber gekommen zu sein. Im Grunde ging es mir ja darum, dass viele einfach mit den Strom mit schwimmen, aber garnicht wissen, warum sie es tun und was dieses "mitschwimmen" bewirken soll. Fragt man nach, bekommt man oft die Antwort: " Dass habe ich im TV gesehen." oder " Dass habe ich bei C.M. oder M.R. gesehen. Die haben es da auch so gemacht." Warum sie es aber nun machen, wissen sie meistens nicht. Gemeint sind hier die HH außerhalb des Hundeplatzes. Nein, fremde Personen labere ich damit nicht voll. Es ist nur so, dass man sich bei uns unter den HH kennt b.z.w. dass mich viele HH kennen , was schon bedingt durch meinen Job so war /ist. Es spricht sich eben rum und mit 2 Hunden fällt man mehr auf, als ohne Hund. Ohne Hund läuft man schon mal an jemanden vorbei, mit dem man sich mit Hund gern oder auch öfter unterhält. Die Fragen, warum der HH dass macht kommen also nur da, wo man sich kennt oder eben auf dem Hundeplatz, beim Training.

"foxymaus, post: 956393, member: 15921"]
Beobachtet man manche Hundehalter, denkt man, es ist keine Gassirunde, sondern eine Futterrunde. Da laufen sie, die Leckerliewerfer. Prallen Futterbeutel vorm Bauch geschnallt und los gehts. Nein, nicht zum Training, zur Gassirunde.
In der Regel wird da nicht für eine Übung belohnt, sondern es wird wahllos Futter in den Hund reingeschoben. Völlig ohne Sinn und ohne darüber nachzudenken. Man liebt seinen Hund ja schließlich und dass sollen alle sehen. Liebe geht durch den Magen. Damit der Hund dann auch seine Freude hat oder mal über die Wiese flitzt, wird dann das TF im weiten Bogen über die Wiese gestreut. So lange der Hund das Futter sucht, brauch HH sich ja nicht um seinen Hund kümmern.
Ich muss zu meiner Schande zugeben, ich gehöre nicht dazu. Habe mich nicht angepasst. Selbst beim Training sind bei mir Leckerchen selten.
Im Training war bei mir Belohnung meistens Lob und Spiel. Leckerchen wollten meine nicht. Weder beim Training noch beim Spaziergang. Beim Spaziergang haben meine Hunde nie Zeit oder Interesse für ein Leckerchen gehabt. Das bleibt dann einfach liegen. Leckerchen gibt es bei mir nur zuhause.
Ist man mit Hund unterwegs, beobachtet man natürlich als HH auch die anderen HH und deren Hunde.
Wer mach dass nicht? Da fallen einem so manche Kleinigkeiten auf, die andere nicht sehen. Oft kennt man die Hunde aus der Nachbarschaft besser als deren Besitzer.
Alle 3-4 Schritte werden Leckerchen oder TF in den Hund geschoben oder es werden Hände voller Futter über die Wiesen verteilt.
Einen "Sinn" hat das ganze nicht. Man macht es einfach, weil andere es auch so machen.
Leckerchen beim Training. Auch dass möchte "gelernt" werden. Oft kommt die Belohnung zu spät oder sogar zu früh.
Und damit wird dann oft unerwünschtes Verhalten belohnt und man wundert sich über das neue Verhalten seines Hundes. Dass hat er ja noch nie gemacht:eek:!Beispiel? HH möchte, dass der Hund ruhig an andere Hunde vorbei geht. Was tut er oft? Er möchte seinen Hund von den anderen Hund "ablenken", damit er ruhig vorbei kann.Der Fremdhund kommt näher (andere Straßenseite oder mit Abstand), der eigene Hund bellt ihn an oder tobt an der Leine. HH nimmt ein Leckerchen und gibt es seinem Hund um ihn abzulenken. Hund freut sich. Habe ich ja wieder gut gemacht! Mach ich beim nächsten mal gleich wieder. Er wurde fürs toben oder ankläffen belohnt. Oder aber: Hund geht ruhig an den anderen Hund vorbei. So wie es der HH wollte.HH freut sich und kramt nach einem Leckerchen. Gegenüber ein anderer Hund, der nun vor Ungeduld auf das Leckerchen angebellt wird. Der Hund bekommt sein Leckerchen für das ruhige vorbei gehen an den vorigen Hund. Hund denkt, "fein, jetzt habe ich den anderen angebellt und bekomme dafür mein Leckerchen. Also, erst ruhig vorbei gehen und dann den anderen Hund anbellen!" Oder aber: Hund liegt auf der Ablage auf dem Hundeplatz und soll fürs ruhige liegen mit Leckerchen belohnt werden. HH kramt sein Leckerchen aus der Tasche, nebenan ein lauter Knall (Schuß oder Autotür), Hund erschreckt sich und steht auf, bekommt fürs Ablegen sein Leckerchen. Hund denkt, Ich hatte jetzt Angst vor dem Knall und bin aufgestanden (oder sogar weggelaufen), dafür habe ich ein Leckerchen bekommen. Mach ich doch bein nächsten mal wieder. Komisch, der Hund hatte doch vorher keine Angst vor laute Geräusche.
Manchmal ohne dass Hund etwas dafür getan hat oder für die falsche oder ungenaue Ausführung seiner Aufgabe.
Hund soll Platz machen macht aber Sitz. Bekommt sein Leckerchen," ob nun sitz oder platz, egal. Bin ja nicht auf einer Prüfung.". Belohnung für falsche Ausführung.
Ja, Belohnung möchte auch gelernt werden. Sie muss auf den Punkt genau kommen. Nicht zu früh und nicht zu spät. Für nicht ausgeführte oder falsch ausgeführte Aufgaben gibt es keine Leckerchen.

Ich frage den HH dann meistens, wofür der Hund nun das Leckerchen bekommen hat? Hilflose Blicke vom HH. Durch falsche Belohnung kann man viele Erfolge bei der Erziehung oder Ausbildung zunichte machen. Viele HH sind sich darüber überhaupt nicht im klaren. Was sie mit Mühe aufgebaut haben, reißen sie mit falscher Belohnung wieder ein.
Egal ob Gassirunde oder Hundeplatz.

Aber auch das "abbauen der Leckerchen" ist wichtig und sollte genau so beachtet werden.
Leider vergessen viele das Abbauen und wundern sich dann, dass die Übungen nur mit Leckerchen klappen. Ausrede: " Ohne Gehalt würde ich auch nicht arbeiten gehen."
Ich persönlich hatte für neue Lehrgangsteilnehmer und auch in den Welpenstunden ganz am Anfang einen "Lehrgang" zum Thema "Wie belohne ich richtig?" . Es ist erstaunlich, wie viele Fehler beim " Belohnen" gemacht werden.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie belohnt Ihr am liebsten, was für Probleme habt Ihr dabei? Gerade bei Hundeanfänger werden ja viele Fehler gemacht, aber nicht nur beim Anfänger. Oft muss man sogar "alte Hasen" auf die Sprünge helfen. Selbst HF, die schon viele Prüfungen gelaufen sind.
Ich denke, es lohnt sich sicher mal darüber zu diskutieren.

Der Sinn ist also, nicht nur Erfahrungen auszutauschen, sondern auch zu diskutieren,über Probleme zu reden und auch Fragen zu stellen. Ja, selbst Beobachtungen auszuwerten.
 
Aber macht euch doch mal den Spaß und guckt genau hin, wenn Leute ihren Hund mit Streicheleinheiten draußen loben. Es gibt so viele Hunde, die da kleine Ausweichbewegungen zeigen, kurz züngeln, blinzeln..
So jemanden hab ich gerade in der Welpengruppe. Die streicheln ihren Hund vorzugsweise im Gesicht. Heute haben wir dann geübt, dass der Hund sich ruhig anfassen lässt, und sobald Herrchens Hand in die Nähe des Hundegesichts kam, hat der Hund in die Finger gebissen.:eek: Natürlich nicht fest und mit Verletzungsabsicht, aber es war eine eindeutige Maßregelung. So sehr kann die "Streichelbelohnung" nach hinten losgehen...:(
 
Gestern hab ich mich sehr über Lucky gefreut. Klar, er hat gesehen, dass ich den Clicker am Handgelenk hatte, ist ja nicht blöd. Beide schnüffelten frei. Haben auch Beide was ganz tolles gerochen, Lucky war schon am durchstarten. Dann hat er sich besonnen, wie geschüttelt und kam zu mir. Klar hab ich das geklickt und mit einigen mehr Geflügelwurststückchen belohnt und verbal gefeiert. Ich hab mich darüber so, so sehr gefreut- ganz von allein hat er das angeboten! Das hat er gestern noch öfter gebracht- und ich es jedes Mal belohnt. Bei so einem Vollblutjäger ist das für mich eine Wahnsinnsleistung bei so einer noch übenden Person wie mir.
 



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