Leckerchen oder leiber nicht?

Mit wachsender Bindung (das was Kira darunter versteht) wurde das langsam etwas besser und heute sind wir weit gekommen mit diesem Hund.
Allerdings nicht so weit, dass sie zu 90 Prozent abrufbar wäre. Gute 75 bis 80 Prozent würde ich sagen und zwar ohne Leckerlie.
Dafür würde sie niemals kommen. Die haben draußen null Bedeutung für sie

Die interessantere Frage ist glaube ich, was du darunter verstehst. Wofür kommt sie? Wie bestätigst du sie dafür?

Ich verstehe deine Denkweise irgendwie nicht. Du sagst sie ist 75-80% abrufbar. Heißt in 12-20% der Fälle kommt sie nicht. Und wenn du mit Käse wedelst, würde sie nie kommen?
Man macht keinen Rückruf "mit oder ohne Leckerchen". Man macht den Rückruf. Und wenn der gut war, gibt es ne Belohnung. Was du meinst, ist Locken und kein Belohnen.

Die Frage, die ich mir jetzt halt stelle ist einfach, wo du da eine hochwertige Belohnung her zauberst. Ich meine, man kann natürlich anerkennend loben, mit Worten etc. und das dann als gute Bindung bezeichnen. Aber wenn die Bindung so eng ist, dass die viel hochwertiger ist als Wurst oder Käse frag ich mich wieso der Hund überhaupt so weit weg gegangen ist dass man ihn hätte zurück pfeifen müssen. Mir erschließt sich das leider nicht ...
 
Silkies, ich würde dir gerne zwanzig "Gefällt mir" für deinen Beitrag geben.:)

Ich habe immer Kekse dabei, sogar in aller Regel zwei Sorten. Einmal kleine trockene, und dann noch tolle Trainingswurst. Ohne diese "Bewaffnung" gehe ich mit ihm nicht raus, eben weil er in Verhaltensfragen wohl ein ewiger Trainingsfall bleiben wird. Und mir ist es lieber, ich habe zu viel dabei, als in eine kritische oder umgekehrt super Situation zu kommen und darauf nicht passend reagieren zu können.
So sieht es hier auch aus - aus genau demselben Grund: Ich möchte gewappnet sein. Wenn ich spazieren gehe, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass entweder irgendwo Wild auftaucht (-> Herausforderung für beide) oder uns ein Hund entgegenkommt (-> Herausforderung für Lucy) oder irgendwo etwas Supertolles herumliegt, das bitte ausgespuckt werden soll (-> Herausforderung für Rico). Irgendetwas davon wird passieren, vielleicht auch alle drei Situationen. Und dann möchte ich angemessen belohnen können, damit mein Hund auch am nächsten Tag in derselben Situation noch in der von mir gewünschten Weise reagiert. In diesen drei oben genannten Situationen gibt es für gutes Verhalten "Super-Leckerlies", und zusätzlich noch für einen sauberen Rückruf. Für so ziemlich alles andere gibt es trockene Leckerlies. Manche Tricks machen meine Hunde auch so gerne, dass der Trick selbst schon fast Belohnung genug ist. Lucy liebt zum Beispiel das "Häschen" und Rico das "Baum umrunden". Dafür gibt es meistens nur ein begeistertes "Supiiiiii!", und trotzdem machen sie es immer wieder gerne. Ausnahmsweise fliegt aber auch hier mal ein Keks, um Begeisterung und Motivation hochzuhalten.

Liebe Grüße
Amica
 
Ich bin auch Neuhundehalter und Standardmäßig mit Beutel und Clicker "bewaffnet". Nala ist jetzt knapp 4 Monate bei mir und mein erster Hund.
Sie kannte/konnte ja wirklich kein Kommando, von daher gab es auch für einfache Sachen Leckerchen.
Nala ist sehr verfressen und lässt sich ganz leicht über Futter motivieren. Warum sollte ich das nicht nutzen?
Sie spielt drinnen wie draußen wenig bis garnicht und ist auch kein großer Kuschelhund. Kommt zb Abends aufs Sofa, lässt sich 5-10 min streicheln und kuscheln und legt sich dann gaaanz ans andere Ende des Sofas um zu schlafen.
Wie bei einigen meiner Vorredner auch, wird bei uns jeder Rückruf belohnt, Standardlecker ist Trainingswurst. Der Notfallrückruf wird mit extra stinkigem Katzenfutter belohnt.
Neue Kommandos, Tricks werden auch immer belohnt.
Aber ich muss mittlerweile natürlich nicht mehr jedes "Sitz" oder "Komm mit" belohnen.
Wir mussten etwas experimentieren bis wir die richtige Leckerchenkombi hatte.
Wir barfen und rohes oder gekochtes Fleisch will ich nicht mitschleppen. Haben es zuerst mit Trockenfleisch probiert aber da hat sie sich an kleinen Stücken verschluckt, bei größeren fing sie das kauen an und futsch war die Konzentration. Dann verschieden weiche Stangen, Bröckchen, Stückchen. Aber das war alles nicht so daß Wahre.
Jetzt haben wir Trainingswurst, diese rote, mit dem Schäferhundkopf auf der Verpackung. Größe und Form wie die geräucherte Salami. Die funktioniert super.
Hochwertiger gibt es dann Wiener Würstchen. Die kann ich beim fühlen im Beutel (Würfel vs. Scheibchen) gut unterscheiden.
Klappt gut. Für erst 4 gemeinsame Monate sind wir bereits ein tolles Team und sie lernt so schnell und fleißig.
 
Ich grübel noch, ob ich wirklich meine man könne darüber diskutieren*g*

Für mich ist das gar nicht möglich. Entweder ich entscheide mich dafür, dass ich meinem Hund unterwegs Leckerchen geben möchte- da kann es sooooo viele Gründe geben: Wanderung und Futterration für unterwegs, Belohnung, Trainingssituation, evtl. auch Ablenkung, der Wunsch dem Hund etwas Gutes zu tun, Suchspiele.......

oder ich sage mir halt "Nö. Ich möchte das nicht". Auch wieder aus den unterschiedlichsten Gründen, wie: Möchte, dass es auch ohne Leckerchen klappt, Hund soll unterwegs nix haben, um draußen gar nix zu fressen.....

oder es gibt mich, die schlichtweg in 99% der Fälle vergisst Leckerchen einzustecken.

Und das hat alles seine Berechtigung *schulterzuck*

Mein Hund bekommt meist Zuhause Leckerchen- wenn wir im Garten mal was üben, wenn ich gehe bekommt sie eins, abends wenn ich komme, gibt es auch eins. Und da meine ich jetzt kein riesiges Teil zum fett füttern, sondern halt ein kleines normales Leckerchen. MEINE Entscheidung, MEIN Hund. Gibts keine Diskussion drum ;)
 
Ich habe fast immer etwas dabei, habe ich vor etwas zu üben, ist es etwas mehr. Allerdings sind es bei mir Miniminimini-Stückchen.
Es gibt nun mal viele Gelegenheiten, die ein Lob absolut erfordern - für Lupo ist fressbares die größte Motivation, also gibt´s eben
mal ein Häppchen. Inzwischen nimmt er zwar auch ein stimmliches Lob oder eine Berührung als solches an, das war anfangs
anders. Da war es ihm egal, ob ich was "Fein" finde oder an ihm rumstreichel, stellte kein Lob dar für ihn.
Früher, als er erst mal seine Grunderziehung nachholen musste, gab es natürlich viel mehr Mampf unterwegs, es wurde viel geübt und viel gelobt
eine gewisse Zeitlang habe ich nur draußen gefüttert, aus der Hand oder dem Futterdummy.
Hier gibt´s durchaus mal Leckerli, wo andere vielleicht nicht verstehen warum es nun was gibt. Mir ist ruhiges Verhalten z.b. sehr
wichtig, daher belohne ich ihn auch heute noch wenn er ruhig an spielenden oder pöbelnden Hunden vorbei geht, locker durch den
Kölner U-Bahn Trubel läuft, Glasaufzug fährt, sich in der Bahn/Bus oder auch im Restaurant einfach ruhig verhält.
 
Ich grübel noch, ob ich wirklich meine man könne darüber diskutieren*g*

Für mich ist das gar nicht möglich. Entweder ich entscheide mich dafür, dass ich meinem Hund unterwegs Leckerchen geben möchte- da kann es sooooo viele Gründe geben: Wanderung und Futterration für unterwegs, Belohnung, Trainingssituation, evtl. auch Ablenkung, der Wunsch dem Hund etwas Gutes zu tun, Suchspiele.......

oder ich sage mir halt "Nö. Ich möchte das nicht". Auch wieder aus den unterschiedlichsten Gründen, wie: Möchte, dass es auch ohne Leckerchen klappt, Hund soll unterwegs nix haben, um draußen gar nix zu fressen.....

oder es gibt mich, die schlichtweg in 99% der Fälle vergisst Leckerchen einzustecken.

Und das hat alles seine Berechtigung *schulterzuck*

Mein Hund bekommt meist Zuhause Leckerchen- wenn wir im Garten mal was üben, wenn ich gehe bekommt sie eins, abends wenn ich komme, gibt es auch eins. Und da meine ich jetzt kein riesiges Teil zum fett füttern, sondern halt ein kleines normales Leckerchen. MEINE Entscheidung, MEIN Hund. Gibts keine Diskussion drum ;)
Ich würde das auch nicht diskutieren, darum geht es auch, glaube ich, nicht. Fast alle haben hier einfach ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen geschildert. Wenn es so für Hund und Halter funktioniert, super.
Aber wer jetzt vielleicht mit dem Training nicht vorwärts kommt, findet vielleicht den einen oder anderen Denkanstoß. Zum Beispiel darüber, wie unterschiedlich Hund auf verschiedene Belohnungen reagieren.
Viele Wege führen nach Rom, aber die kennt man gerade als Neuhundehalter ja nicht alle. ;)
 
Der Punkt ist, dass gerade bei frischen Hundebesitzern oft weder Spiel noch Anerkennung eine echte Belohnung ist. Achte mal darauf wie viele Leute ihren Hund zur Belohnung streicheln wollen und das als Lob meinen obwohl der Hund eigentlich sehr deutlich sagt, dass er das gerade nicht möchte und nur "aushält". Dann lieber Leckerchen, die will er nämlich im schlimmsten Fall nicht. Aber das klassische auf den Kopf tatschen oder so ist oft eigentlich sogar eine "Strafe" (lt. Lerntheorie).
Mh,von dieser Seite habe ich es noch nicht gesehen,interessantes Argument,darauf muss ich wirklich mal achten.
Davon ausgegangen bin ich aber bei Dir,dass man mit damit mehr" kaputt machen" kann,als mit einem Leckerlie,das schlicht nicht angenommen wird.
 
Naja für mich ist die ursprüngliche Aussage "Alle füttern nur Leckerchen und kaum einer kanns richtig" und weiterhin "Darüber lohnt es sich zu diskutieren". Ja, es wurden Erfahrungen gepostet. Aber ich finde eben auch, dass es da MEHR nicht zu diskutieren fgibt, weils kein richtig oder falsch gibt^^
 
dass man mit damit mehr" kaputt machen" kann,als mit einem Leckerlie,das schlicht nicht angenommen wird

Genau so ist es. Es gibt einige Hunde, die sind draußen und erst recht beim Training klare "hands-off-Hunde". Also solche, die überhaupt nicht angefasst werden wollen wenn sie sich konzentrieren. Und selbst Hunde, die an sich gern gestreichelt werden, finden es meist blöd wenn sie wie bei vielen "Steichellob" üblich, von oben auf den Kopf getatscht werden. Im Buch "das andere Ende der Leine" beschreibt P. McConnell das übrigens sehr schön. Und aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, wie sehr das sogar bestrafend wirken kann: Der Galgomixhündin aus unserer Obediencegruppe habe ich damit sehr erfolgreich abgewöhnt, mir immer fast ins Gesicht zu springen. (Natürlich in Absprache mit der Halterin, nur um hier Missverständnissen vorzubeugen!) Und zwar hab ich jedes mal, wenn sie hochgesprungen ist, ihr ganz freundlich von oben über den Kopf gestreichelt. Und siehe da, diese Springerei gehört komplett der Vergangenheit an... Weggestreichelt sozusagen. Hintergrund war übrigens, dass die Halterin sich einfach keinen Rat wusste wie sie ihr das abgewöhnen soll, weil natürlich immer irgend jemand jeden Ansatz sabotiert hat. Deshalb hab ich das so angefangen und der Halterin dann augenzwinkernd gesagt, sie soll einfach allen Saboteuren empfehlen, die Hündin liebevoll über den Kopf zu streicheln.

Aber macht euch doch mal den Spaß und guckt genau hin, wenn Leute ihren Hund mit Streicheleinheiten draußen loben. Es gibt so viele Hunde, die da kleine Ausweichbewegungen zeigen, kurz züngeln, blinzeln...
 
Mh,von dieser Seite habe ich es noch nicht gesehen,interessantes Argument,darauf muss ich wirklich mal achten.
Davon ausgegangen bin ich aber bei Dir,dass man mit damit mehr" kaputt machen" kann,als mit einem Leckerlie,das schlicht nicht angenommen wird.

Bei Enzo ist es teilweise so: Während er zu Hause nicht genug Kontakt haben kann (und wenn ich nur meinen Fuß auf ihn "stelle") mag er das draußen nur sehr bedingt. Ist etwas unheimlich oder er darf beobachten, sucht er den Kontakt. Streicheln als Belohnung findet er auch doof, höchtest ein leicher Streicher über den Kopf, wenn es weiter geht...
 



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