Wer die richtigen Windpocken durchgemacht hat, der ist lebenslang immun. Das galt immer so in der Schulmedizin.
Mit der Einführung der Windpockenimpfung hat sich vieles verändert. Auch geimpfte bekommen die Windpocken, die Mütter können ihren Babies keinen echten Nestschutz mehr mitgeben. Windpocken können nun auch Säuglinge bekommen, Schwangere sind gefährdet, weil sie die Krankheit nicht mehr als Kind durchmachen usw.
Stimmt nicht, Bubuka. Das Problem der Windpocken, die als Gürtelrose im späteren Alter wieder auftauchen kann, gab es vor den Impfungen schon. Ich bin offenbar alt genug, um noch die Geschichten meiner Großeltern zu kennen. Man weiß heute, dass es keine Dauerimmunisierung gegen Windpocken gibt. Man weiß auch, dass wenn man Windpocken im späteren Alter bekommt, man sicherer gegen die Gürtelrose ist, als wenn man die Windpocken als Kind hatte.
Das ist das Problem. Das Immunsystem arbeitet organisch, nicht linear. Einmal geimpft = immer sicher gilt genauso wenig wie einmal gehabt = immer sicher. Das Immunsystem vergisst auch schon mal, je nachdem, um welchen Krankheitserreger es sich handelt. Nachimpfungen wurden daher entwickelt. Sie kamen NACH der Erkenntnis, dass es bei manchen Krankheiten zu keiner Dauerimmunisierung kommt.
Impfstoffe werden zwar ständig angepasst, aber bei der Mutationsfreude einfachster Organismen ist es manchmal schwer, die neuesten Varianten zu erahnen. Dein Immunsystem muss auch erst auf die neueste Variante reagieren, und wenn dein Körper Pech hat, vermehrt sich der Erreger schneller als dein Immunsystem reagieren kann.
Es gibt beim Thema Impfungen keine Pauschalantwort. Freut euch, dass ihr in D den Luxus habt, von solchen Krankheiten aus dem Internet zu erfahren, anstatt um das Leben eurer Lieben bangen zu müssen.