Ich würde den Hund auf jeden Fall beim Tierarzt vorstellen.
Unter anderem deshalb, weil das Vorgehen bei den Impfungen und antiparasitären Behandlungen in seiner Pflegestelle bestenfalls suboptimal war.
Wenn ein Hund geimpft wird, sollte er immer vollständig gesund und parasitenfrei sein.
Laut deiner Beschreibung hat der Hund eine Sechsfachimpfung am 1. September erhalten, was für mich sowieso schon ein Unding ist. Ich würde Tollwut immer separat impfen, mit einigen Wochen Abstand.
Davon abgesehen, hat er als nächstes die Entwurmung bekommen, aber erst 2 Tage später. Dann war er zum Zeitpunkt der Impfung höchstwahrscheinlich nicht wurmfrei. Und als absolute Krönung bekommt er das Spot-on gegen Flöhe und anderes Getier 5 Tage nach der Entwurmung.
Flöhe können Bandwürmer übertragen. Aus diesem Grund gibt man immer zuerst ein Mittel gegen die Flöhe und etwa eine Woche später eine Entwurmung. War der Hund richtig verfloht, wiederholt man das Ganze nach 4 Wochen und frühestens 2 Wochen später fängt man an zu impfen.
So wie bei deinem Hund vorgegangen wurde, würde ich erstens vermuten, dass er seine Parasiten (sowohl Würmer wie Flöhe, sofern sie vorhanden waren) noch gar nicht vollständig los sein kann, weil dazu in der Regel bei beidem eine zweimalige Behandlung im Abstand von 3-4 Wochen nötig ist.
Bei Flöhen wegen der noch schlüpfenden Larven (wobei du durch den Umgebungswechsel da Glück haben kannst, weil die Floheier zum größten Teil in der Umgebung des Hundes abgelegt werden).
Bei Spulwümern wegen des Zyklus der wandernden Larven, jede herkömmliche Wurmtablette erwischt bei Spulwürmern nur die erwachsenen Stadien.
Und zweitens ist es möglich, dass diese Volldröhnung an Impfung nicht richtig gegriffen hat, wenn sein Immunsystem anderweitig beschäftigt war.
Also ja, ich würde ihn auf jeden Fall beim Tierarzt vorstellen, er kommt aus einer Pflegestelle mit vielen wechselnden Hunden, er kann alle möglichen Parasiten im Gepäck haben. Der Tierarzt kann seine Ohren kontrollieren (auf Milbenbefall), sein Fell auskämmen (wegen evtl. Flöhen), sein Herz abhören, seine Temperatur messen und eine Kotprobe untersuchen (auf Würmer und Giardien).
Wobei solche Kotproben nicht immer hundertprozentig zuverlässig sind, insbesondere der Test auf Bandwürmer.