Sieh es mal so: Der Hund kommt aus dem Ausland, hat möglicherweise in der Vergangenheit vollkommen anders gelebt. Dann wurde er aus seinem vertrauten Terrain verfrachtet in eine Welt voller neuer, verwirrender Eindrücke. Er befindet sich immer noch in der Phase des Ankommens und Umstellens. Das kann schon eine ganze Weile dauern.
Gerade bei einem Hund aus dem Ausland - ich vermute stark, es geht hier um einen Tierschutzhund - würde ich persönlich dazu raten, ganz kleinschrittig vorzugehen, was die Integration des Hundes in den Alltag angeht. Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung, da ich auch eine kleine Hündin aus dem Auslandstierschutz habe, die sich schnell bedrängt/bedroht fühlt und anfangs sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen erforderte.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Hund einfach total überfordert mit der Situation Besucherkinder ist. Ist natürlich schwer, das aus der Ferne zu beurteilen - wie viele Kinder das waren, was sie so machten, ob z.B. ihre Gestik auf den Hund bedrohlich wirkte, ob der Hund wirklich zu 1000% in Ruhe gelassen wurde.
Ich finde es nach 6 Wochen jedenfalls viel zu früh, den Hund ungesichert bei fremden Kindern rumtapsen zu lassen... Meiner Ansicht nach wäre es vernünftiger gewesen, den Hund in dieser Situation räumlich von den Kindern zu trennen und ihn an Besuchssituationen behutsam ranzuführen, was ja auch einige Wochen bis Monate dauern kann.
Da der Hund anfängt, sich einzuleben, würde ich dem Tier zuliebe möglichst schnell eine endgültige Entscheidung treffen: Entweder ihr behaltet den Hund und macht euch bewusst, dass das eine sehr große Verantwortung ist, gerade wenn Kinder involviert ist - das heißt, von nun an konsequent den Hund von fremden Kindern fernhalten, mithilfe einer kompetenten Fachperson langsam an der Besuchssituation und Akzeptanz "hausfremder" Kids arbeiten, den Hund am besten auch an Maulkorb und Hausleine gewöhnen. Und vor allem: das eigene Verhalten reflektieren, vorausschauend handeln, es nicht "drauf ankommen lassen".
Oder ihr gebt den Hund zurück an die Organisation, von der ihr ihn habt, schildert die Vorkomnisse genau so wie sie waren, damit der Hund an passende Menschen vermittelt werden kann.