Hilfe unser Tibet Terrier hat gebissen

Hilfe unser Tibetterrier hat gestern Mittag eine Spaziergängerin gebissen.
Das kam so. Es klingelte an der Haustüre, ich schickte den Hund ins Körbchen und öffnete. Als ich aber dann die Gangtüre aufmachte, lief er um den Bekannten zu besuchen. Leider stand die Haustüre noch offen und er hat anscheinend gemerkt, dass genau in diesem Moment ein Hund vorbei ging. Er lief hinaus und warf sich erst mal auf den Boden ( macht er immer schon aus 100 Meter Entfernung wenn er einen Hund sieht). Die Spaziergängerin ein 17 jähriges Mädchen bekam Angst um ihren Hund und nahm diesen auf den Arm. Daraufhin lief Einstein hin und sprang ihr hoch. Bis ich Schuhe und Leine hatte, war es schon passiert, er ist ihr irgendwie am Rücken gesprungen, anscheinend unter die Jacke, diese blieb nämlich heil und hat sie gebissen. Ich rief ihn dann und er kam, aber da war es schon zu spät. Das Mädchen wurde in der Notaufnahme versorgt, Wunde gesäubert etc. Ich bekam Besuch von der Polizei. Die waren aber sehr nett und meinten normale Reaktion des Hundes, wenn das Mädchen ihren auf den Arm nimmt. Auch die Mutter später war recht nett und meinte das Mädchen hätte ihn nicht auf den Arm nehmen sollen……
Aber jetzt ist es nun mal passiert, ich mach mir furchtbare Vorwürfe und hab auch Angst, dass noch mal so etwas passiert. Wir haben 3 Kinder ( 8, 10 und 12 Jahre alt) die auch mal alleine mit Einstein spazieren gehen.
Was sollen wir nur tun?
Wir haben schon mit einer Hundetherapeuten einen Termin ausgemacht, aber leider erst nächste Woche Mittwoch und wir sind recht ratlos.
Schon einmal hat er Besuch in die Wade geschnappt (so leicht gezwickt) und als meine Mutter mit ihm Gassi ging eine Spaziergängerin an der Jacke geschnappt.
Unsere Hundeschule meinte wir sollen ihm noch mehr zeigen wer der Herr im Hause ist, über ihn drüber steigen, als erster aus der Türe gehen , Futter wegnehmen etc. Das läßt er sich aber alles gefallen, auch von den Kindern.
Er kann die normalen Kommandos wie Sitz, Platz, Bleib, Fuß, Pfote etc. Wir gehen viel mit ihm ohne Leine auf dem Feld spazieren und da läßt er sich meist auch problemlos wieder herrufen.
Hat jemand Rat für uns, wir sind wirklich sehr verzweifelt und überlegen was wir falsch machen, bzw. was wir besser machen müssen….Machen uns große Sorgen einfach auch um die Kinder und die Besucher
Danke schon mal im voraus für Eure Antworten
Marion:gutenacht:
 
Hallo.
Eine Situation in die keiner kommen will... zum Glück waren die Leute so verständnisvoll.
Da ich nicht weiß, ob euer Hund "mutwillig" gehandelt hat, also die Absicht hatte, das Mädchen zu verletzen, oder es einfach "nur" im eifer des Gefechts passiert ist, kann ich dir nicht weiter helfen.
Wartet am besten ab, was der Hundepsychologe sagt.

Sonst würde ich dir nur raten, dass du bis dahin einfach verstärkt darauf achtest, die Tür zu schließen, und vielleicht auch ein paar Warnhinweise aufzuhängen (Z.B. "Warnung vor dem Hund" an euer Gartentor).
Und natürlich, wenn ihr es nicht schon getan habt, mit euren Kindern reden, und ihnen erklären auf was sie zu achten haben.

Mach dir nicht so viele Sorgen, es scheint ja nicht so zu sein, als würde dein Hund wahllos fremde Menschen angreifen (??).
Vielleicht steckt etwas ganz simples dahinter, aber ich bin mir sicher, die Hundeexpertin kann dir dazu mehr sagen.

Kopf hoch und alles Gute!

Liebe Grüße Chocolat
 
Huhu,

du hast auch beschrieben, das euer Hund schonmal Besuch in die Wade geschnappt und jemand anderen in die Jacke gebissen hat.

Wie kamen denn diese Situationen zustande? Manche Hunde schnappen ja z.B. aus Übersprungshandlung und übermut.
 
Ich kam auch schon mal in die Situation das mein Hund gebissen hat. Aber nur um mich zu verteidigen. Deshalb kann ich dich verstehen und deine Bedenken sind auch nicht unberechtigt.

Erstmal würde ich auch abwarten was der Hundetherapeut sagt. Aber jetzt als reine Vorsichtsmaßnahme würde ich die Kinder nicht mehr alleine mit ihm gehen lassen. Tür immer zu machen. Wenn ihr angezeigt worden wärt hätte das übel ausgehen können!

Ich wünsche dir das alles wieder gut wird und ihr lernt den Hund besser zu kontrolieren! :winken3:
 
Wie geht ihr den mit dem Wesen als Hütehund um?
Ist er da vieleicht ausgelastet und wollte die Fremde hüten oder ihren Hund und kam zu sehr in fahrt? Oder irgendsowas.
 
Meinung der Tierärztin

Hallo an alle!
Erstmal vielen vielen Dank für die Antworten, erstens sind wir um jede Anregung froh, zweitens freut uns die Anteilnahme.
Wir waren heute bei unserer Tierärztin. Die war auch ganz überrascht und meinte eigentlich wäre er ja ein ganz lieber, aber offensichtlich hat er ein Dominanzproblem und meint auch immer im Mittelpunkt zu stehen. Sie hat ihn provoziert und ist ruckartig zu ihm hin und er hat prombt in die Luft geschnappt, zwar nicht sie aber immerhin schon in die Luft. Sie meinte dieses Verhalten passe auch gar nicht zu seiner Rasse. Sie schiebt es auch viel auf das schwierige Alter und rät uns zur Kastration. Tips an sich hat sie nicht für uns, aber wir sollen unbedingt zu einem guten Hundetrainer gehen (Termin nächsten Mittwoch).
Nachmittags hab ich dann noch mit einer anderen Hundetrainerin telefoniert. Sie war so aus der Ferne auch eher ratlos, vor allem weil wir soviele Sachen die sie uns empfehlen wollte (Hund runter von Couch - war da noch nie, einmal am Tag füttern - kriegt eh nur einmal, nur auf Kommando füttern - muß sitzen und erst bei nimm darf er, kriegt nie was vom Tisch, daher bettelt er auch nicht etc...) eh schon machen. Sie meint wir sollen jetzt auch noch versuchen ihn abhängigier von uns zu machen, ihn nur noch aus der Hand füttern, nur füttern wenn er dafür was gemacht hat. Evtl besucht Sie uns auch mal nach den Feiertagen. Sie glaubt nicht, daß es ein Dominanzproblem ist, eher ein Hormonproblem und rät auch zur Kastration.
Die Hormone glaub ich sind schon auch beteiligt, er ist auch von Haus aus manchmal sehr übermütig, aber am Dominazproblem ist bestimmt auch noch was dran. Daran müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten, auch vor allem die Kinder, die ihn halt doch oft streicheln, verwöhnen etc...
Ich werde Euch berichten wie es weitergeht mit unserem Einstein.
Wünsche Euch allen noch fröhliche Weihnachten und schöne freie Tage
Marion
:winken5:
 
Also kastration weil ein Hund schwierig ist, das is nen heikles Thema. Und ich finde Kastrieren weil der schwierig ist sinnfrei. Dadurch ändert er ja nicht zwangsweise ein Verhalten.

Wenn sie den Hund provoziert und er macht was... ja dann wundert man sich ja nicht. Das als Indikator zu nehmen is schon irgendwie unprofessionel.

Ich denke da sollte nen Trainer ran und Erziehung. Ihr müste ja auch bedenken das es durch die Hormonunstellung viel schlimmer werden kann.

Ansonsten würd ich mal sagen, die Aussage Tibets schnappen nicht, mal NICHT unterstützen.
Der kann beißen und böse werden wie jeder andere Hund auch. Die Erziehung gibt den Ausschlag.


Ich will euch nix persönlich, aber was ich hier sehe is:

Der Hund schnappt nach Beinen, ihr habt das bisher nicht in den Griff bekommen. Und so Sachen......

Der Hund braucht klare Grenze und ihr habt EINEN HÜTEHUND.... der braucht die Auslastung.

Er braucht Erziehung und keine Kastration als pauschallösung. Klar sagen viele TA das...aber die bekommen ja auch dickes Geld dafür und haben nicht den Hund zuhause. Und am ende kann der Hund auch nix dafür das er Unachtsamkeiten nutzt. Wenn ich meine Tür hier auf lassen geht Madamme auch auf Tour.

Wenn es bei euch anders ist, dann Sorry.

Wie siehts den aus mit Auslastung? Dem Umgang mit dem Wesen als Hütehund?
Ich hab nen Tibet Terrier, evtl nen Mix... aber es is immernoch nen Tibet und ich weiß das Auslastung ganz vieles ändert bei der Rasse.

Lix
 
Da kannst Du schon recht haben, daß es an der Auslastung fehlt, erzähl mal was Du alles treibst.
Alleine auf die Kastration verlaß ich mich natürlich nicht, das ist uns auch klar. Und daß wir an der Erziehung arbeiten müssen auch, deshalb haben wir ja auch noch 2 Hundetrainer mit einbezogen.
Wir sind einfach um jeden Tip dankbar und wägen halt ab, was am besten zutrifft bzw zu verwirklichen ist.
Gruß Marion
 
Imo mach ich in der Wohnung Tricks mit ihr, arbeite intensiv an der Erziehung. Sie ist quasi dauernd im Training, weil sie alles neu lernen muss.

Ich gehe 3-4 Stunden Gassi, lasse sie auf der Wiese rennen und toben. Also entweder mit anderen Hunden oder mit dem Ball damit sie sich gut bewegt.

Im Frühjahr fang ich Agility an, da hat der Schnee mir nen Strich durch die Rechung gemacht und der Geist wird mit Erziehung (kommandos lernen) und den ersten Tricks in Schwung gehalten. Sie soll dann mal Trick-Dog Training machen.

Ansonsten bekommt sie immer was zu tun, nen Kong und so Futterspiele. Ich mach Suchspiele in der Wohnung, bastel ihr kleine Dinge und mach Parcours in der Wohung.


Du must vor allem bei der kastration bedenken, das es auch schlimmer werden kann. Das muss nicht heißen das was passiert, erst recht nicht das es besser wird. Da würd ich immer als letztes zu greifen.....

Und vieleicht is eure Hundeschule auch nit die Richtige, oder warum noch die Starken Probleme trotz Trainer?

Wie lang macht ihr das den schon?
Wie alt is der Hund überhaupt und wie lang habt ihr den?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

zu diesem Thema Kastration gibt es ein paar sehr interessante Studien von Prof. Dr. Gansloßer, die eindeutig aufzeigen, dass bei der Mehrzahl der Aggressionsprobleme Kastration nicht hilft bzw. sogar das Problem verschärft.

Wie heißt es so schön?
Dominanz ist keine Eigenschaft - und damit der eine seinen dominanten Part ausleben kann, gehört ein zweiter dazu, der dies zulässt.
Sicherheit, Führung und Konsequenz würden in deinem Fall sicher mehr bringen, als eine vorschnelle Kastration.

Natürlich, die Tierärztin hat deinen Hund provoziert, er hat entweder aus der Angst oder aus dem Selbstverteidigungsverhalten heraus reagiert - in beiden Fällen sind die Sexualhormone nicht für dieses Verhalten zuständig und auch nicht daran beteiligt - eine Kastration wäre somit vollkommen sinnlos.

Warum dein Hund in welcher Situation wie reagiert, kann dir im Forum leider niemand beantworten, da wir den Hund ja nicht sehen. Da kann dir wirklich nur ein kompetenter Trainer helfen.

Ich meine, du hast den Hund unbeaufsichtigt gelassen bzw. nicht unter Kontrolle gehabt - eine Kastration wird dein Fehlverhalten nicht verändern.

Außerdem ist Kastration - wobei auch Dr. Gansloßer in gewissen Fällen zur Kastration rät - wegen eines Aggressionsproblems, bei welchem Sexualhormone beteiligt sind, nur dann erfolgreich, wenn sich das Verhalten nicht bereits als erlerntes Verhalten gefestigt hat. Wenn dies der Fall ist, ist jede Kastration sinnlos.

lg
Birgit
 



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