Gehorsam gegenüber Fremden?

Wie steht ihr zu dem Thema?
Muss euer Hund auf fremde Menschen "hören"?

Dieses Thema geistert mir seit längerem im Kopf herum.
Auf der Suche nach einem Zweithund waren wir mit Abby bei einer Vorsitzenden eines kleinen TS-Vereins zum Kaffee eingeladen. Sie wollte Abby und uns kennenlernen - wir interessierten uns für einen ihrer Hunde.
Dort beim Kaffee war Abby, wie sie bei fremden Menschen immer ist. Die Frau wollte Abby ein paar Befehle abverlangen, aber das klappte nicht. Abby führt Tricks für Fremde nur aus, wenn diese ihr Leckerlis anbieten. Schließlich gab ich Abby den Befehl, den sie vorher von der Frau bekam und sie gehorchte.

Dort in der Küche, wir saßen gerade beim Kaffee, Abby sah sich um. Dann machte Abby männchen an der Küchenarbeitsplatte - ich sah das nicht sofort, ich saß mit dem Rücken zum Geschehen. Die Frau sagte "Nein", aber Abby reagierte nicht. Ich sagte "Na, Fräulein!" und Abby ging runter.
Das ist bei fremden Leuten immer so. Abby guckt dann gerne, was sie dort darf und hört nicht wirklich auf Fremde - außer sie kennt die schon länger. Sie hört aber problemlos auf uns und ist somit eigentlich gut händelbar und gehorsam. Wenn sie mal was blödes macht (wie das mit der Küchenarbeitsplatte), dann ist das meine Schuld, dann war ich nicht achtsam genug.

Einige Tage später telefonierte ich noch mal mit dieser Frau und sie sagte, dass wir unbedingt mit Abby auf den Hundeplatz müssten, um Unterordnung zu trainieren. Sie würde sich Menschen nicht unterwerfen. Das müsse sie aber, damit sie auch fremden Menschen gehorcht. Das würde nicht gehen, dass ein Hund sich nur seinen Besitzern unterwirft, aber nicht anderen Menschen. Abby sei Fremden gegenüber ungehorsam und frech, wirklich hören würde sie nur auf mich und daran müssten wir arbeiten.

Ich fand das sehr befremdlich.
Ich sprach mit Abbys Hundesitterin darüber. Die sagte, dass Abby ohne mein Beisein durchaus frecher ist, als wenn ich dabei bin. Sie testet dann aus, ob die Regeln von Zuhause auch im fremden Haushalt gelten und der fremde Mensch diese auch durchsetzen kann. Ihre Sitterin findet das aber nicht schlimm und sagte, dass Abby sich dann trotzdem relativ schnell anpassen kann und (vor allem mittels Bestechung ^^) dann irgendwann auch gut hört. Vor allem aber findet sie, dass ein Hund erstmal nur auf seinen Hundeführer hören muss. Sie habe selbst Hunde, die sie absolut nicht aus der Hand geben könne. Da sei Abby noch total harmlos, da sie a) grundsätzlich freundlich ist und b) mittels Leckerlis auch durch Fremde lenkbar.

Ich bin ganz da zwiegespalten. Einerseits denke ich: Abby ist mein Hund und muss nur auf mich (und meinen Mann) hören. Andererseits war die Tierschutzfrau wirklich sehr empört darüber, dass Abby ihre Ohren quasi auf Durchzug hatte, wenn sie etwas sagte und erst reagierte, wenn ich etwas sagte.
 
Nee. Also mein Hund muss nur auf uns hören und sonst auf garkeinen.
Ja, er ist bestechlich und lässt sich mit Leckerli das ein oder andere abverlangen, wenn er gerade nichts bessere zu tun hat, aber anderen Leuten gehorchen?

Wir hatten mal eine schöne Situation im Stall. Herrchen stand mit Hund in der Gegend rum, kommt eine Dame und kommandiert den Hermes:
- 'Sitz!'. Hermes schaut an die Wand.
- 'SIIIITZ!' Hermes steht da, schaut an die Wand,.. so richtig 'wen meint die Tante denn?!?'
- 'Sitz! Ja sag amal hörst Du nicht?!?'. Hermes schaut Herrchen an. Gerade dass er sich nicht an die Stirn getippt hat. 'Eh, was will die Alte?'

Also, was Unterordnung betrifft ein definitives: nein. Klares nein. Deshalb darf ihn auch definitiv kein anderer beim Spazieren gehen ableinen, auch wenn das eh total selten vorkommt, dass er ohne uns spazieren geht.

Diese Alltagsgeschichten, dass er frech ist und so,.. ja, da muss sich leider jeder selbst durchsetzen. Er ist gerne frech und er weiß auch sehr schnell, bei wem er es machen kann. Da hilft es aber auch niemandem, wenn ich ihn dann ständig wegrufe und korrigiere, denn dann nimmt er den anderen ja nicht eher ernst. Das muss derjenige dann schon selbst ausdiskutieren.
(Natürlich lasse ich nicht zu, dass er Unbeteiligte belästigt)
 
1) Die übliche Arbeit auf Standardhundeplätzen ist nicht so aufgebaut, dass der Hund lernt auf Fremde zu hören.
2) UO am Platz hat wenig bis nichts mit Gehorsam im Haushalt zu tun
3) So wenig Selbstbewusstsein hat die Frau, dass sie es nicht aushält, wenn ein völlig fremder Hund nicht auf sie hört? :rolleyes:
4) Das muss sie wahnsinnig tief getroffen haben :cool:
5) Die meisten selbstständigen Hunde reagieren nicht auf jeden und probieren in neuen Situationen mal was so geht. Wer das nicht will, muss sich nen Collie nehmen - und selbst da könnte er enttäuscht werden :D
 
Oh je, da hat aber eine Tierschutztussi Ahnung von Hunden :rolleyes:
Ihre Hunde tun mir ganz definitiv riesig leid, müssen sich auf jeden Wildfremden gleich völlig einstellen, und wenn nicht... weia!
Keiner meiner Hunde hat je gegenüber Fremden gehorsam gezeigt, warum sollten sie auch?
Dann noch wohlmöglich andere Kommandos und andere Sichtzeichen wie im eigenen "Rudel", kann doch nur schief gehen!
Selbst in der Familie wird auch erstmal ausgetestet, da muss sich jeder selbst durchwuseln und sich das nötige Vertrauen selbst erarbeiten :D
 
Ich will doch gar nicht, dass mein Hund auf Fremde hört. Er soll mir gehorchen - und sonst niemandem.
Und wie Blumenfee schon schrieb: Die Arbeit auf dem Hundeplatz führt sowieso nicht dazu, dass der Hund auf Fremde hört.
 
Linnie ist da genauso wie Abby, mit Leckerli in der Hand hört sie auf jeden, sonst nur auf uns (und auf andere, die sie gut kennt). Wieso sollte sie auch auf Fremde hören? Ehrlich gesagt finde ich es eher befremdlich, dass die Dame so etwas verlangt!

Hunde können doch auch sehr gut unterscheiden, ob sie mit bestimmten Sachen bei einer Person durchkommen und bei einer anderen nicht. Ich finde für einen Hund (jeden Hund) gibt es erst mal überhaupt keinen Grund auf einen Fremden zu hören, der muss sich Kommandos genauso erarbeiten, wie wir das mal getan haben. Natürlich geht das dann im Zweifel schneller, weil der Hund ja schon weiß was Sache ist. Aber auch da unterscheiden Hunde doch zwischen den Personen, und das ist auch gut so, finde ich! Linnie zum Beispiel macht „Platz“ bei meiner Mutter auf ein anderes Handzeichen als bei mir (weil meine Mama das durcheinander gebracht hatte), das hat meine Mama sich ganz normal mit ihr erarbeitet mittels Belohnungen.

Für mein Empfinden klingt diese Tierschutztante ein Bissl so, als würde sie diesen etwas überholten Dominanz Ansichten nachhängen. Womöglich denkt sie auch, dass ein Hund die Weltherrschaft an sich reißen will, wenn er sich nen erhöhten Liegeplatz sucht...
 
Hihi, Lupo hätte die Dame auch verhungern lassen mit ihren "Anregungen".
Hätte sie mit ner Wurst gewunken, BEVOR sie etwas von ihm will, hätte er mitgemacht - so lange
die Wurst da ist.
Finde ich auch ganz richtig so, ich möchte gar nicht dass Hinz & Kunz meinem Hund irgendwelche
Kommandos geben & er den gehorsamen Soldaten für sie spielt.
 



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