Familienbesuch - Hundebox als Hilfe? (Vierbeiner vertragen sich nicht)

Impulskontrolle kann dauern.

Ich habe 2015 einen 6-jährigen "Brüllaffen" übernommen. Impulskontrolle = 0. Ansonsten ein wirklich liebenswerter Hund. Aber mit dem festen Willen, jeden fremden Hund unangespitzt in den Boden zu rammen und das unter wüstem Getöse.

Ich habe ein gutes Jahr gebraucht, ehe im Hundehirn verankert war, das es unerwünscht ist, bei jeder Hundesichtung mit Getöse in der Leine zu hängen.
Über Wochen habe ich konsequent verschiedene Methoden und Ansätze getestet, eh ich den Ansatz gefunden hatte, mit dem ich zu Ali durchdringen konnte und ihm vermitteln, was er statt rumzubrüllen tun soll.

Kontakte zu fremden Hunden sind immer noch nicht so ganz einfach. Er kann mittlerweile ohne Getöse vorbei gehen, wenn ein Abstand von 1-2m gewahrt bleibt.
Will man sich aber vllt. öfter zum gemeinsamen laufen treffen und die Hunde sollten sich vertragen, müssen einige gemeinsame Spaziergänge stattfinden. Und zwar so, das die Hunde beim laufen erstmal keinen direkten Kontakt haben, sondern man geht einfach nur zusammen.
Irgendwann kommt der Punkt, wo Ali den anderen Hund als "bekannt" einstuft und dann läuft alles super.
Und ich kann ihm immer nur einen, höchstens zwei fremde Hunde auf einmal "vorstellen". Mit einer Gruppe ist er kraß überfordert und verfällt wieder in alte Verhaltensmuster.

Die Situation mit dem Hund bei Euren Eltern würde ich persönlich ohne Box lösen.
Ich hatte mal eine Hündin, die Probleme mit ihr fremden Menschen hatte. Egal ob draußen oder zuhause. Sie blieb in solchen Situationen angeleint. Ich habe mir den Hund quasi ans Bein gebunden.
Bis sie gecheckt hatte, das da nichts passiert und das ich die Dinge schon im Griff habe.
 
Die Zusammemführungen liefen alle auf neutralem Boden ab. Wir sind mit den Hunden vorher spazieren gegangen. Haben zunächst uns untereinander begrüßt und jeweils unsere Hunde. Dann sich die Hunde beschnuppern lassen (hier ist die Situation dann ins wanken geraten) , Leine locker, locker miteinander gequatscht. Dann alle miteinander spazieren, was super funktioniert hat.
Verstehe ich es richtig, dass erst jeder einzeln mit seinem Hund gelaufen ist, bevor ihr euch getroffen habt und die Hunde Kontakt zueinander hatten? Falls ja, würde ich hier ansetzen und das Kennenlernen beim Verharren auf einer Stelle vermeiden, also direkt in Bewegung bleiben ohne direkten Kontakt der Hunde. Sie haben eine gute Nase und können sich auch auf ein paar Meter Entfernung "beschnuppern", hier auch ruhig die Positionen wechseln, mal läuft einer vorne, mal der andere hinten und wenn der Platz gegeben ist, mit etwas Abstand zueinander nebenher. Das würde ich an eurer Stelle erst ein paar Mal so beibehalten, bevor man einen direkten Kontakt zulässt und diesen würde ich dann mit eurem durch eine Schleppleine gesicherten Hund (schleifend und das Ende in der Hand, damit ihr ihn Notfalls stoppen könnt, ich weiß ja nicht, wie ernst er es meint) und dem anderen entweder auch oder offline ermöglichen, damit die Hunde einfach Raum haben und dabei auch in Bewegung bleiben. Die meisten Konflikte entstehen meiner Erfahrung nach, wenn sich alle auf einem Punkt sammeln und die Hunde am besten noch an der normalen Führleine hängen.

Kurz gesagt, in Bewegung bleiben, eurem Hund die Möglichkeit geben genug Raum zu haben und erstmal keine direkten Kontakte, wenn er noch nicht bereit ist. So habe ich es schon mit ein paar Bekannten gehalten, deren Hunde mit Fremdhunden nicht so können und die wurden von Treffen zu Treffen immer entspannter, bis ein direkter Kontakt möglich war.
 
Vielen Dank für die liebe Antwort! Freut mich sehr zu lesen, welche schönen Fortschritte du mit deinem Hund erzielt hast und wie sehr sich die konsequente Arbeit gelohnt hat. ☺️

Das Tierheim und die Trainerin haben gleich gemerkt, dass unserer schonmal Erziehung genossen zu haben scheint. Wie bei dir, ist die Impulskontrolle so ein Ding, weswegen wir kleinere Übungen in den Alltag integrieren, um eben genau das zu üben (klappt übrigens fantastisch) und uns mehr und mehr in die Richtung des Gassi gehens zu bewegen, so wie bei dir. Den Tipp mit dem anleinen nehme ich mir mit!
 
Verstehe ich es richtig, dass erst jeder einzeln mit seinem Hund gelaufen ist, bevor ihr euch getroffen habt und die Hunde Kontakt zueinander hatten? Falls ja, würde ich hier ansetzen und das Kennenlernen beim Verharren auf einer Stelle vermeiden, also direkt in Bewegung bleiben ohne direkten Kontakt der Hunde.

Jaein - als wir aufeinandergetroffen sind, haben wir die Hunde sich kurz beschnuppern lassen, danach ging es zum weiteren Spaziergang über. Ich danke dir vielmals für den kleinen Anstupser, das haben wir auf die Art und Weise bisher nicht probiert, bin mir aber sehr sicher, dass sich das positiv auf unser "Problem" auswirken würde! Mensch, ich bin ja begeistert ☺️
 
Ihr wart die ersten Wochen ausschließlich zuhause?
Aber seit vier Wochen (solange ist er doch erst bei Euch!?) das persönliche Training mit der Hundetrainerin?
Plus Rat bei HundeschulEN und VerhaltenspsychologEN. Plus zahllose Telefonate?
Zahllose Trainer, Hundeschulen, Verhaltenspsychologen und Tierheime plus Pflegerinnen?

Alles in Mehrzahl?

Innert vier Wochen?

Und Du bezeichnest Euch als ruhig und ausgeglichen?



Sorry.
Ihr macht den armen Hund total verrückt!
Und schleppt ihn auch noch ganz von Anfang an immer zu den Schwiegereltern!




Mach mal einfach GAR NIX.
Auch keine Übungen, vergiß die zweimal täglich 10 Minuten (was auch immer da trainiert wird/wurde!)


Lass den Hund einfach Hund sein, und geh mit ihm vier oder fünfmal täglich Gassi, nicht länger als 20 bis 25 Minuten.
Dazwischen liebhaben, knuddeln auf der Couch, mit ihm reden, und vor allem: ihn in Ruhe lassen!
Mit Knochen und Spielzeug versorgen und das arme geplagte und total überforderte, überreizte Wesen erstmal ANKOMMEN lassen!


Und an Weihnachten sprechen wir nochmal.
 
Hey
Hier wohnen auch zwei Hunde aus dem Tierschutz.
Eine Hündin, im Alter von ca 10 Jahren eingezogen.
Ein Rüde im Alter von ca 14 Jahren eingezogen.

Meine Hündin ist auch eine die gerne ein bisschen pöbelt. Grade an der Leine.
Ausserdem ist sie eher unsicher beim Kennenlernen von neuen Hunden und kläfft dann herum wenn das erste abchecken Rum ist.

Was wir von den vermittelnden TSVs und der HuSchu mit auf den Weg bekommen haben ist das wir uns und dem Hund Zeit lassen müssen. Die ersten mind 2-3 Monate stehen im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Zusammenwachsen. Ankommen. Eine Vertrauensbasis finden.
Natürlich soll der Hund in dieser Zeit Zuhause nicht über Tische und Bänke gehen. Die sog. Hausregeln gelten von Anfang an.
Aber für solche Situationen wie das kennenlernen von Hunden, womit er offenbar Probleme hat, braucht es noch etwas Zeit um diese effektiv zu üben und gemeinsam zu meistern.
Ihr kennt ihn noch nicht genug um zu wissen was ihm hilft, er kennt euch noch nicht genug um euch zu vertrauen.
Deswegen würde ich Hundekontakte aktuell noch auf ein absolutes Minimum beschränken.
Die Hündin der Schwiegereltern musste er aufgrund der Umstände ja jetzt kennenlernen.
Ich würde mit einer Kombination aus Box,als Ruckzug- und Ruhrort sowie "sich den Hund ans Bein binden" vorgehen. Beide Möglichkeiten wurden ja schon genannt.
Die Box zb wenn ihr esst und für Nachts.
Habt ihr dort ein eigenes Schlafzimmer mit Tür? Dann würde ich die Box über Nacht offen lassen.
Wenn die Hündin ruhig und gehorsam ist und euren nicht bedrängt kann sie tagsüber frei in der Wohnung srin, während dein Hund mittels kurzer Leine an einem von euch fixiert ist.
So hast du Kontrolle über ihn, kannst ihn "beschützen" wenn die Hündin vllt doch mal zu nahe kommt. Andererseits nimmt er am Alltag teil und kann lernen sich im Familienrahmen zu bewegen.
Und die Box halt tagsüber wenn es wegen irgendwelcher Aktivitäten grade unmöglich ist dass sich einer von euch den Hund ans Bein bindet.

So, das sind natürlich nur Tips. Kann sein dass das alles bei euch nicht klappt.

Meiner Hündin hilft es übrigens auch wenn es erstmal keinen Kontakt an der Leine gibt sondern nur die Menschen sich kurz ein "Hallo" zurufen und direkt zusammen losgelaufen wird.
Nach wenigen gemeinsamen Minuten ist dann ein ableinen möglich. Dann kann man sich gegenseitig abchecken und sogar Kopf an Kopf am selben Grashalm schnüffeln.
Kontakt an der Leine, wohlmöglich noch mit stehenbleiben, geht immer schief (mit neuen Hunden).
Dann wird Theater gemacht.

LG
Bananenhamster
 
Um das endgültig klarzustellen: ich finde es absolut nicht schön, wie von einzelnen Personen hier der Umgang gepflegt wird. Der Großteil ist super lieb und gibt fantastische Tipps zu den Themen wo man sich Hilfe erhofft hat, schöner könnte es wirklich nicht sein! ☺ Und doch gibt es eben immer einige wenige, die alles, was man von Sicht gibt irgendwie negativ auslegen und vom eigentlichen Thema abschweifen.

Unser Alltag besteht aus Ruhe, Entspannung an seinem Rückzugsort, positiver Bestätigung, ganz viel kuscheln und streicheln mit dem Hund und zusammen spielen. Dazu kommen ein paar kleine Runden Gassi gehen sowie über den Tag verteilt kleine Übungseinheiten (Hund festigt den Namen, "Sitz" und "Aus". Nichts, was ihn überfordern würde.) - das wars. Ich finde es nicht in Ordnung wie hier aus der Ferne diagnostiziert wird, dass man seinen Hund stresst! Das ist definitiv NICHT der Fall, ich bezweifle, dass die meisten Hunde tagsüber so viel Ruhe und Liebe bekommen, wie unser Vierbeiner.

Mein Mann und ich sind selbstständig, für uns ist es also kein großer Akt, über 4 Wochen mit verschiedenen Stellen Kontakt gehabt zu haben. Vor der Adoption sind mein Mann und ich schon 3 Wochen täglich mit dem Hund Gassi gegangen und haben uns intensiv mit den Pflegern im Tierheim auseinandergesetzt. Das Tierheim bei uns ist sehr groß, dort arbeitet man von Anfang an auch mit Hundepsychologen und Verhaltenstherapeuten zusammen, die den Hund seit seiner Ankunft kennen - zu denen haben wir noch heute guten Kontakt und telefonieren regelmäßig über den aktuellen Stand.
Zu unserer Trainerin gehen wir alle 2 Wochen. 1x waren wir bis jetzt bei den Schwiegereltern zu Besuch, weil es nicht anders ging.
Eine Nachbarin von uns leitet eine Hundeschule und kennt den Kleinen auch von Anfang an - auch sie fragen wir hin und wieder um Rat. Ansonsten lesen wir recht viel oder tauschen uns im Internet aus.
Nur, weil WIR uns vielseitig informieren und die Hilfe von verschiedenen Stellen in Anspruch nehmen, heißt das noch lange nicht, dass unser Hund damit gestresst wird oder wir ständig irgendwas an ihm ausprobieren, nur weil uns gerade etwas neues empfohlen wurde. Das fände ich furchtbar und wird bei uns nie passieren. Ich hoffe, nun sind alle Fragen geklärt und es kann wieder auf das eigentliche Thema eingegangen werden.
 
Übrigens können wir immer nur das beantworten und bewerten, was Ihr selbst schreibt.

Also nicht beschweren, sondern expliziter schreiben. Ganz einfach eigentlich.
 
wir sind an den Wochenenden häufiger bei der Familie meines Mannes. Seine Eltern sind auf Hilfe angewiesen und wir sind sowieso häufig dort,
Siehe diese Aussage.
Was sollen Foristi, die Euch nicht kennen, daraus schließen?
Genau.
Nämlich DAS, was dort geschrieben steht: WIR SIND AN DEN WOCHENENDEN HÄUFIGER BEI DER FAMILIE MEINES MANNES. ..... WIR SIND SOWIESO HÄUFIG DORT.


Was daran ist ein Mißverständnis??
 



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