Murphy ist auch aus einem "ups-wurf". Labador und münsterlander. er ist nicht nur ein hübscher kerl (optisch brauner labbi, aber bissl kleiner und eher leicht gebaut), sondern auch charakterlich ein sehr toller hund.
natürlich wurden wir öfter angesprochen, ihn mal decken zu lassen "der passt so toll zu meiner heidi" "so tolle eigenschaften muss man weitergeben".
ich war damals ca. 15 und hab gedacht, ein nachkomme von ihm wäre richtig toll für uns. ich bin schon länger sehr froh, dass meine eltern wehement dagegen waren. heute weiß ich, das sein charakter auch viel mit unserer prägungs- und erziehungsarbeit zu tun hat.
murphy ist theroretisch fortpflanzungsfähig - nachbars hündin auch. solange es aber passieren könnte, passen wir alle sehr genau auf, dass sie nicht zusammen kommen. das MUSS einfach sein. klar, früher mim hund raus gehen nervt dann bisschen und ihn immer im auge zu haben auch, aber verantwortung hat man und da muss man dann durch.
er ist nicht kastriert worden, weil mein opa das unnötig fand, wobei er erst seit nachbars hündin da ist (da war er 10) überhaupt angefangen hat, auf hündinnen zu reagieren. und damals war uns das narkoserisiko dann zu hoch, also halt immer schön aufpassen.
vor wenigen tagen habe ich lange mit meiner oma über all die hunde in unserer familie gesprochen, da ihre hündin für immer eingeschlafen ist. sie war ein straßenhund, was man ihr die letzten jahre aber nie angemerkt hat.
wenn ich so über all die hunde in der familie nachdenke, bin ich hin und her gerissen. bei über 30 jahren hundehaltung waren die rassehunde vom züchter gesundheitlich und charakterlich nicht wirklich "besser".
ich kann die menschen verstehen, die sich lieber nen mischling aus einem ups wurf holen. bei vielen züchtern hätte ich die gleichen bedenken und die gleiche ungewissheit.
klar, es gibt sicherlich auch viele gute züchter, die muss man aber erst mal finden! für hunde anfänger halte ich das für ein glücksspiel! selbst wenn ich in meiner famile auf über 30 jahre hundeerfahrung zurück greifen kann, ich traue mir nicht zu einen guten züchter zu erkennen.
müsste ich heute einen welpen aussuchen, ich weiß nicht, ob mir nicht ein welpe von meiers hasso und müllers heidi lieber wäre... da kenne ich die eltern gut, da kann ich eher abschätzen was auf mich zukommt.
ich bin klar dagegen, einfach mal welpen zu produzieren und es gibt ganz klar zu viele ungeplante würfe.
ich sehe das problem aber wo anders: zu viele menschen, die nach folgendem schema nen hund haben:
mama papa, kind ist jetzt 2, da brauchen wir nen hund damit vinzent-horst mit tieren aufwächst, das ist wichtig für seine entwicklung. natürlich wird lord-hasso-rex, wie vincent-horst auch, anti autoritär erzogen! das ist viel besser, dann kann er sich auch richtig entfalten...
am ende passiert was? die "vernüftigen" hundehalter haben der ärger, wenn man lord-hasso-rex draußen begegnet, weil der macht nix und brauch nicht am fuß gehen - pöpelt nur total drauf los und wenn er ne klatsche bekommt schreit frauchen los und herrschen hat schon den anwalt am handy...
und wenn die familie nicht etwas gehobener ist, dann tausche man die namen gegen kevin-jerome und was möglichst skandinavischen als hundenamen...
es gibt einfach zu viele unwissende hundehalter. wären deren hunde mal pauschal alle zeugungsunfähig, wäre viel getan.