Aber was genau die Motivation für ein bestimmtes Verhalten ist, liegt doch in unserer Hand und nicht in der des Hundes!
Vielleicht hast du mich falsch verstanden?
Ich schildere dir mal ein Beispiel von heute:
Drei Monster an der Leine, die zwei waren noch nicht Pinkeln, da Schnee liegt und sie entsprechend laaange brauchen um ein geeignetes Plätzchen zu finden. Ich hatte es aber eilig und bin dann einfach in die Bahn gestiegen.
Am Zielbahnhof angekommen kneifen die zwei schon ordentlich die Backen zusammen um nicht auf den Weg zu machen. Finde ich gut, belohne sie fürs stillsitzen und lieb sein. So. Leckerlies leer. Mist, hätt ich mal mehr mitgenommen.
Bianca (milchtuete) kommt an, Bonnie weint kurz und will dann an ihr hochspringen.
Was nun?
Ich habe vielerlei Möglichkeiten, die zwei die mir durch den Kopf schossen waren allerdings diese:
- Hund kurz nehmen und das Spingen mit einem scharfen 'Nein!' verbieten
oder
- dem Hund eine Alternative anbieten.
Da ich keine Leckerlies mehr hatte fiel es mir schwer so auf die Schnelle eine gern ausgeführte Alternative ohne Gegenleistung zu finden, ich entschied mich also für ersteres.
Hund kurz genommen, 'Nein' gesagt, sitzen lassen.
Ich habe in
dieser Situation über Meideverhalten gearbeitet, weil sich mir nichts anderes anbot.
Trotzdem bin ich mir darüber bewusst, dass ich über kurz oder lang anders arbeiten muss, denn nur so habe ich sie auch unter Kontrolle, wenn ich mal keine Leckerlies dabei habe.
Da du aber fragtest:
Was meint ihr denn wann speziell der positive Weg nicht möglich ist bzw. man auf andere Methoden umschwenken muss?
habe ich dir hiermit meine Meinung geschildert: Wenn die Motivation auf das Kommando zu hören geringer ist, als das zu tun, was man tun will.
DANN arbeite ich mit Meideverhalten, auch wenn ich es nicht gut heisse.