Baby und Welpe gleichzeitig - Eure Meinung ist gefragt

Schönen guten Morgen allerseits,

wir haben uns hier im Forum angemeldet, um weitere Meinungen zu unserer Situation zu erfahren, und diese mit in unsere Entscheidung einfließen zu lassen.

Anfangs kurz zu unserer Ausgangssituation:

Wir (Ben 34, und Andrea 37) leben in Unterfranken. Andrea ist mit zwei Pomeranians aufgewachsen, ich (Ben) hatte leider nie einen eigenen Hund. Auf einer Skala von 1-10, liegen wir circa bei einer 17, was unsere Liebe für Hunde betrifft. Es war immer unser großer Traum, einen Hund in unsere Familie aufzunehmen. Da unsere Ausgangslage was Job und Haus betrifft jedoch nie einen Hund zugelassen hat (zumindest nicht so wie wir uns das vorstellen) und sowohl der Garten als auch die nötige Freizeit gefehlt hat, haben wir realistischerweise bisher davon abgesehen einen Hund bei uns aufzunehmen. Es war für uns immer klar, dass wir dem Hund ein tolles Leben bieten wollen, und diesen Schritt erst gehen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind.

Nun haben wir im vergangenen Jahr einiges unternommen, um den großen Wunsch eines Hundes in der Familie wahr werden lassen zu können.
Andrea arbeitet zu 100% aus dem Home Office heraus, ich arbeite 3-4 Tage von zu Hause (nicht nur kurzfristig wegen der Covid-Krise, sondern permanent).
Im April ziehen wir in eine tolle Wohnung mit Garten, welche Hunde willkommen heißt.
Die Schwiegermutter ist vergangenes Jahr in Rente gegangen und würde uns gern tatkräftig unterstützen.
Soweit so gut.

Ganz unverhofft - dennoch natürlich voller Freude - werden wir im Juni 2022 zum ersten Mal Eltern werden.

So toll dies auch ist - und wir schätzen uns wirklich sehr dankbar darüber dass sich so viel in unserem Leben so positiv fügt - so groß sind nun auch unsere Bedenken was die Doppelbelastung (Welpe und Baby) betrifft.

Wir haben beide ein recht ordentliches Einkommen, und mit dem eigenen Garten und dem sehr großen Anteil an Arbeit von zu Hause + der Bereitschaft einer Schwiegermutter viel zu helfen vermutlich doch mittlerweile eine ziemlich gute Ausgangslage. Wir sind aber auch Realisten die keine Entscheidung über das Knie brechen, und selbstkritisch (vielleicht an der ein- oder anderen Stelle zu sehr) in die Analyse gehen.

Entsprechend verschafft uns diese Situation nun leider schlaflose Nächte. Wir freuen uns unheimlich auf den Welpen - wie gesagt ein jahrelanger Traum - haben aber große Achtung vor der Verantwortung sowohl ein Baby, als auch einen Welpen großzuziehen.

Selbstverständlich kommt es bei der Frage hauptsächlich auf uns an, und trotz meiner Bemühung unsere Situation so konkret wie möglich darzustellen, ist es schwierig darüber zu urteilen. Familie und Freunde sind der Meinung dass man die Doppelbelastung vermeiden sollte, das alles nicht machbar ist, und wir warten sollten.
Dies sehen wir ein, und nehmen diese Meinung auch aktiv in unsere Entscheidung auf. Auf der anderen Seite würden wir, wenn wir beispielsweise Zwillinge bekommen sollten, auch nicht nur eines der Babys "nehmen" weil es mit beiden zu schwierig wird.
Letztlich könnte man natürlich sagen man wartet vielleicht ein Jahr, und sieht sich die Situation dann nochmals an. Toll wäre es auf der anderen Seite, die beiden gleichzeitig großziehen zu können, und aufwachsen zu sehen.

Ihr merkt sicher schon - keine leichte Entscheidung.

Wir freuen uns auf eure Meinung :)

EDIT: Was vielleicht noch hilfreich zu wissen wäre: Wir haben uns für einen Golden Retriever entschieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Tag,
also man merkt auf jeden Fall wie sehr ihr euch über den Welpen und natürlich auch über eurer Baby freut. Hierzu noch meine Glückwünsche. Ich sehe da keine Probleme wenn Ihr beide gleichzeitig aufziehen wollt. Das Ihr beide viel von zuhause arbeitet ist ein großer Vorteil. Natürlcih kann es stressig werden mit Sicherheit. Jedoch seid Ihr so motviviert, dass ich da zuversichtlich bin, dass ihr das packt. Auch das deine Schwiegermutter helfen will ist schön und wird euch an der ein oder anderen Stelle bestimmt entlasten.
MfG Melina
 
Hallo,
tatsächlich ist die Betreuung eines Welpen sehr anstrengend und zeitaufwendig , vergleichbar mit der Pflege eines Menschenkind .
Wenn nun aber gleichzeitig Welpe und Säugling ihre Ansprüche haben , ist dieses eine doppelte Belastung ,
welche nicht leicht zu bewältigen währen .
Ob Ihr dazu bereit und in der Lage seit , kann kein Außenstehender beurteilen ,
doch ich würde es mir nicht nicht zutrauen .

Als ich meine Hündin als Welpen bekam , waren die Nächte nicht sehr lang , alle 2 Std musste ich mit der Kleinen zum Pipi machen in den Garten gehen , spät Abends und gleich früh am Morgen .
Dazu kam die Erziehung und Sozialisierung des Welpen , Welpen-treffen und Spaziergänge zur Gewöhnung an die Besonderheiten der Umgebung , ständiges Eingreifen , wenn der Welpe Blödsinn macht , oder Sachen zerbeißt usw.

Wenn ich mir vorstelle , gleichzeitig einen Säugling mit ähnlichen Bedürfnissen zu betreuen, sehe ich meine Grenzen schnell überzogen .

Aber es wäre auch nicht leicht , irgendwelche Aufgaben an andere Personen zu delegieren ,
denn gerade diese Zeit ist besonders wichtig, wenn man die Bindung zu seinem Welpen , oder dem eigenen Kind aufbauen will ,
oder man seinen Welpen nach seinen eigenen Vorstellungen erziehen möchte,
will man dieses wohl nicht von einer Schwiegermutter erledigt haben .

Ich denke , wenn man dazu noch einem Beruf nachgehen möchte und darum eigentlich schon ausgelastet ist ,
wird es auch noch leicht zu einer sehr großen Belastung für eine Partnerschaft .
 
Hallo,
aus der eigenen Erfahrung heraus: 1. kommt es anders und 2. als man denkt ;-)

Mein persönlicher Vorschlag wäre: Zuerst das Menschenkind und nach 6-12 Monaten dann der Welpe (unsere Kleine war etwas über 11 Monate alt, als Fly kam)

Zum Nachdenken, vor allem für deine Frau (in dem Falle für die Tage, an denen du nicht daheim bist):
- der Welpe muss JETZT raus, aber das Baby stillt gerade/wird gebadet/wird gerade einschlafbegleitet

Es kann schon funktionieren, ohne Frage - aber wenn man den Luxus hat, sich das auszusuchen, dann lieber eines nach dem anderen...
 
Also ich kann beide Seiten einschätzen.
Mein Welpe ist jetzt ein etwas über 8 Monate alter Junghund.
Ich bin sehr froh mich bewusst mit viel Zeit für den Hund entschieden zu haben und keine weitere anspruchsvolle Ablenkung zu haben.
Fertig und einfacher wird der Hund mit ca. 2 Jahren sein.

Meine ehemalige Nachbarin ist mit ihrem Mann zusammen in ein eigenes Haus gezogen - neben uns wohnen jetzt noch ihre Eltern.
Das Kind war 2 Monate alt, wie die etwa gleich alte Labradorhündin als Welpe einzog.

Jetzt ist der Hund 1,5 Jahre alt und die Großeltern schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.
Man hat unterstützt wo man konnte, aber das ist dann auch nicht immer recht gewesen.
Andere Meinungen usw.
Die Hündin ist lieb und vorsichtig, was das Kind betrifft, aber hören usw. frei laufen lassen können, ordentlich am Kinderwagen laufen,..
... sind eine große Katastrophe.

Wenn der Hund Zeit braucht, braucht sie gerade das Kind, der Mann arbeitet, kann grad nicht weg. Die Schwiegermutter ist beim Arzt, Einkaufen,...

Ein Kind hat im ersten Lebensjahr nicht viel von einem Hund, aber sehr viel von seinen Eltern. Vor allem wenn sie entspannt sind und sich auf ihr Kind konzentrieren können!
Lasst euch Zeit für´s Eltern sein, lasst eurer Kind auf die Welt kommen, genießt diese Zeit!
Wenn eurer Kind aus dem Gröbsten raus ist, ihr merkt, es läuft alles rund, erst dann würde ich einen Welpen einziehen lassen.

Nehmt euch nicht die schöne Zeit der Babyzeit und auch der Welpenzeit, nur weil beides gleichzeitig sein muss!
 
Ich würde nicht beides gleichzeitig machen wollen. Unsere Kleine war in den ersten 4 Monaten extrem anstrengend. Das hat meine Nerven auch schon ohne Baby sehr stark strapaziert. Frauen neigen offenbar auch sehr zum Welpenblues, das kann ich deutlich bestätigen. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen und würde beides deutlich zeitlich trennen.

Es wäre sehr schade, wenn das nach hinten los geht, nur weil man beides gleichzeitig wollte.
 
Ich persönlich bin der Meinung wenn man den Willen hat, schafft man alles.

Allerdings wirklich eine ganz einfache Rechnung

Baby hat die Windeln voll und genau gleichzeitig zeigt der nicht stubenreine Junghund er muss JETZT raus. Und rauslassen heißt halt nicht Gartentüre auf Welpe raus und in der Zeit Baby wickeln.

A: Hund allein im Garten nie eine gute Idee. Welpe sogar eine besonders schlechte (Stichwort Diebstahl)
B: Welpe traut sich alleine nicht in Garten
C: Welpe traut sich zwar alleine in Garten dort aber nicht sein Geschäft zu machen.
usw.

Und das täglich x-mal über Monate.

@Sunny205 spricht den Welpenblues an. Ich stell mir schon die hormonellen Schwankungen während und nach einer Schwangerschaft sehr intensiv vor. Es ist ein nicht zu kalkulierendes Risiko wie eben insbesondere die Mutter dann reagiert.
Wobei der Welpenblues meiner Meinung nach auch häufig hausgemacht ist wegen falscher Erwartungen.

Wenn man es planen könnte, würde ich zuerst Hund nehmen. 9 Monate dann Schwangerschaft. Dann ist der Hund 1,5 - 2 Jahre wenn das Baby kommt und aus dem allergröbsten raus.
Kind zuerst dann hat man ein 2-3jähriges Kind und einen Welpen der noch keine Beißhemmung hat, gerne körperbetont spielen will usw.

Aber, wie im ersten Satz geschrieben, man kann alles schaffen.
 
Ich würde den Einzug vom Hundewelpen auch von dem des Menschenwelpen trennen.Beide brauchen die ersten Monate unheimlich viel Aufmerksamkeit.die euch schon einzeln an eure Grenzen bringen kann.Wie soll das dann mit zwei Babys werden?
Erst den Hund,dann das Kind fände ich auch ideal,andernfalls würde ich warten bis das Kind so ungefähr zwei /drei Jahre ist.
 
Ich sehe gar kein Problem und hatte schon (mehrfach) beides gleichzeitig. Ich finde es ideal, da wahrscheinlich auch einer von euch beiden ein bis drei Jahre lang nicht arbeiten wird (?).

Mein Tipp wäre, dass der Welpe deutlich vor dem Kind kommt. Denn wirklich anstrengend empfinde ich mit einem Welpen vor allem die Zeit, in der der Welpe noch überhaupt nicht stubenrein ist und man wirklich immer ein Auge auf ihn haben und im Fall der Fälle sofort aufspringen und vor die Tür muss.

Wenn euer Baby dann auf der Welt ist, ist der Junghund wohl schon stubenrein und ihr könnt im Fall der Fälle sommerbedingt auch die Terrassentür auflassen, während ihr ungestört mit dem Baby sein wollt/müsst, sodass der junge Hund für ein spontanes Pipi-Bedürfnis selbstständig in den Garten kommt.

In online Foren trifft man immer mehr Menschen, die hoffnungslos überfordert mit EINEM Baby oder EINEM Welpen sind. Neben vielen anderen Faktoren, denke ich manchmal, dass daran auch einfach die Langeweile schuld ist. Ein Neugeborenes schläft in der Regel um die 20 Stunden am Tag, ein Welpe schläft auch viel. Eigentlich mehr als genug Zeit also, beiden Babys genug exklusive Zeit pro Tag zu bieten. Wochenenden und Urlaub sehen dann sowieso noch mal einfacher aus, weil ihr dann zwei Erwachsene mit zwei Minis seid. Dazu auch noch eine weitere Hilfe in Form von Schwiegermutter...

Bis euer Kind dann in die erste anstrengendere Phase (meines Empfindens so 1,5-2,5 Jahre) kommt, ist euer Hund bereits durch die Pubertät durch und die Erziehung im Idealfall gefestigt. Ich glaube meine Hunde sind noch nie so viel rausgekommen als in Zeiten, in denen ich Säuglinge hatte: stundenlang im Tragetuch gemütlich durch Wälder spazieren ist wunderschön.

Natürlich muss man der Typ dafür sein. Wenn man dazu neigt, sehr umständlich, leicht verunsichert, perfektionistisch etc. zu sein, ist Baby & Welpe wohl keine so gute Kombi. Es gibt schon einige potenzielle Konfliktsituationen: vielleicht tut der Hund sich mit dem Alleinbleiben schwer und ihr habt viele Termine nach der Geburt mit dem Baby; vielleicht weint das Baby viel, genau zu der Uhrzeit in denen der Hund aufdreht; vielleicht ist der junge Hund gegen Ende der Schwangerschaft grade sehr wild (anspringen etc.) und deine Frau kann ihn dann nicht gut handeln. Aber Hand aufs Herz: zwei fähige Erwachsene können das stemmen. Ihr habt Zeit (Home Office), Ressourcen, Platz und den Willen. Und euch ausserdem für eine relativ leichtführige Rasse entschieden.
Wieso bitte solltet ihr nicht einen Hund und ein Kind gleichzeitig bewältigen? Man darf nicht immer alles verkomplizieren. Welpe und Baby sind wunderschön und machen viel Spaß, auch gleichzeitig. Die Spannungsfelder sind zu bewältigen und ihr seid ja weder allein noch in einer sonstigen Notlage... also von mir Daumen hoch dafür 👍
 
Bzgl. Homeoffice möchte och noch was sagen: soooo viel Zeit hat man da nicht, auch wenn es erstmal toll klingt, von Zuhause aus zu arbeiten.
Ich hatte letztes Jahr drei Monate Homeoffice. Ganz ehrlich? Mach' ICH nie wieder!

Mit zwei Kindern (die Große mit damals seitens der Schule völlig unorganisiertem Homeschooling) und nem Kita-Kind (Kita war ja geschlossen), fand ich Homeoffice echt anstrengend 🤷
Wirklich ruhig und konzentriert am Stück arbeiten geht tagsüber nicht wirklich. Hier Telefon, da klingelt's, die Große brauchte Hilfe beim Homeschooling, der Kleine musste beschäftigt werden, der Hund musste Gassi, zwischendurch kochen und Haushalt, die Kater fanden den Schreibtisch voller Aktenordner suuuuper toll zum drauf herumlatschen...

Jo, und der Job musste ja auch vernünftig gemacht werden.
Ich hab meistens abends (mit deutlich wenig Konzentration) und an den Wochenenden durchgerockt, wenn mein Mann Zuhause war. Der Renner war das aber nicht...

Mögen Viele vielleicht nicht so sehen,
aber den Aspekt Homeoffice würde ich nicht vernachlässigen bzw. mir schöner reden, als er ist 😏
 



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