Welpenkurs sinnvoll?

Gerade weil der Welpe noch einen guten Folgetrieb hat, ist das die ideale Möglichkeit, den Umgang mit Frust in gut dosierbarer Form zu üben.

Du mußt da echt an Rasseunterschiede denken.
Wie ich sagte kann ich nicht 100 pro für einen Border sprechen.
Bei einem Berger würdest du dir mehr wie die Bindung versauen wenn du ihn in dem Alter seiner Ansicht nach "im Stich" läßt.
Ich denke da muß Kenia ihren Hund selber einschätzen ob sie es macht oder nicht.
 
Sorry, aber wie stellt ihr euch so eine Übung vor?

Wenn die Übung auch nur halbwegs vernünftig aufgebaut wird, bindet man den Hund dort doch nicht an, geht einfach weg und bleibt für Stunden fort. Man bindet ihn an, schaut mal, ob er das in Anwesenheit des Besitzers gut aushält, dafür wird er belohnt. Läuft das gut, geht der Besitzer mal kurz ein, zwei Schritte weg, dann gleich wieder zurück, dann evtl ein paar Sekunden länger, usw.

Ich bezweifle schwer, dass eine Hundeschule, in der vor der Übung darauf bestanden wird, dass die Welpen an ein Geschirr gewöhnt werden, den Hund von jetzt auf gleich vereinsamen. Sollte das wirklich der Fall sein, würde ich die Übung auch nicht mitmachen. Aber es würde mich ehrlich sehr wundern.
 
Ich kann mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, dass einen Welpen so "traumatisieren" kann, ihn kurz an der Leine wo festzubinden. Jedenfalls glaube ich, Ziel der Übung wird nur sein, dass der Mensch sich in Sichtweite des Welpen ein paar Meter entfernt, dann zurückgeht und belohnt.
 
Ich denke nicht.
Zumindest bei den Bergers wird Folgetrieb immer stärker nach der Welpen/Junghundzeit wenn man am Ball bleibt.
Über Bergers kann ich natürlich keine Aussage machen. Aber grundsätzlich ist es ja schon so, dass die allermeisten Welpen außerhalb ihrer eigenen vier Wände einen sehr starken Folgetrieb haben. Und meiner Erfahrung nach schwächt sich das mit dem Alter mehr oder weniger stark ab. Mein Rico zum Beispiel möchte auch nach wie vor immer gerne dort sein, wo ich bin. Wenn er selbst entscheiden könnte, wäre er 24 Stunden am Tag mit mir zusammen, würde mich zur Arbeit begleiten und auch sonst überallhin. Das hat für mich aber nicht so viel mit dem (welpenhaften) Folgetrieb zu tun. Wenn wir z. B. spazierengehen, bleibt er inzwischen durchaus mal zwanzig, dreißig Meter zurück, weil es da gerade so spannend riecht. Hier bemerke ich schon einen Unterschied zu seinem Welpenverhalten; da ist er deutlich dichter bei mir geblieben.
 
Wenn wir z. B. spazierengehen, bleibt er inzwischen durchaus mal zwanzig, dreißig Meter zurück, weil es da gerade so spannend riecht. Hier bemerke ich schon einen Unterschied zu seinem Welpenverhalten; da ist er deutlich dichter bei mir geblieben.

Das würden meine zum Beispiel nie tun.
Auch im Alter nicht.

Bevor ich mit meinen Hunden ein, ist ja Übung "Bleib", geübt habe, konnten sie sitz und platz.
Ich muß ihnen doch eine Vorgabe geben. Hund anbinden und gehen, wo ist da ein Lerneffekt?
Ausser dem das Frauchen/Herrchen den Hund verlässt und er nicht mit kann?
Mir ist das zu früh.
Aber meine Meinung ist nur meine Meinung.
Das muß jeder Halter für sich und seinen Hund entscheiden, ich verurteile weder noch.
 
die allermeisten Welpen außerhalb ihrer eigenen vier Wände einen sehr starken Folgetrieb haben

Das ist ein wichtiger Aspekt, nämlich die Umgebung. Und dazu würde ich mal davon ausgehen, dass zu dem Zeitpunkt, wo diese Übung angefangen werden soll, der Platz für die Welpen bereits eine sehr vertraute und positiv, mit Sicherheit verknüpfte Umgebung darstellen sollte, oder seh ich das falsch? In meinem Kopfkino jedenfalls werden die Kurzen nach vorheriger ausreichender Gewöhnung an das Geschirr, bereits ein Stück weit ausgetobt (so dass die erste Aufregung rum ist) und völlig unspektakulär an einem vertrauten Platz mit gemütlicher Unterlage angebunden - vielleicht sogar was zu kauen dabei, muss aber nicht sein. Dann geht der Mensch einen Schritt weg, stellt sich vielleicht mal kurz mit dem Rücken zum Hund dreht sich wieder um und geht genauso unspektakulär zurück. Also nix mit viel Abstand, nix mit außer Sicht, nix mit langer Zeit und verzweifeltem Welpen...
 
Ich fürchte das ist ein Problem von Foren.
Rassen können so unterschiedlich sein.
Bei vielem was hier oder in anderen Threads geschrieben wurde würden meine Hunde ausarten.
Drum würde ich mich auch nie trauen Menschen mit komplett anderen Rassen zu etwas zu raten.
Zumindest bei solchen Fragen.
Da ich mit meiner Rasse auch nicht wirklich zähle wäre mein Vorschlag das Kenia sich an den Züchter ihres Hundes wendet und dort nachfragt.
Der Züchter muß doch am Besten wissen was bei den Zwergen der Rasse möglich ist oder nicht.
Da es ein Welpe ist den man fürs Leben versauen kann oder aber einen klasse Hund drauß machen kann, wäre mir die Meinung der Züchter mehr Wert wie die von den Usern die ich nicht wirklich kenne, in einem Forum.
 
Bevor ich mit meinen Hunden ein, ist ja Übung "Bleib", geübt habe, konnten sie sitz und platz.
Ich muß ihnen doch eine Vorgabe geben. Hund anbinden und gehen, wo ist da ein Lerneffekt?
Für mich sind das zwei komplett verschiedene Übungen. Das eine ist das Kommando "Sitz" bzw. "Platz" - der Hund soll lernen, dass dieses Kommando so lange gilt, bis ich es wieder aufhebe, und dass er es nicht selbstständig aufheben darf. Das andere ist die Erfahrung "die Welt geht nicht unter, wenn ich mal kurz irgendwo angebunden werde und Frauchen sich ein paar Meter entfernt". Und ja, ich denke, diese Lernerfahrung kann ein junger Hund durch die Anbinde-Übung machen. Vorausgesetzt, sie wird vernünftig durchgeführt und nicht einfach nach dem gewaltsamen "Da muss er jetzt halt durch!"-Prinzip.

Mir ist das zu früh.
Ich selbst habe diese Übung auch noch nicht gemacht, als meine Hunde in Nanouks Alter waren. Das lag aber einfach daran, dass ich die Notwendigkeit nicht sah. Oder, mit anderen Worten: Dass für mich andere Dinge erst einmal wichtiger waren. Ich denke aber nicht, dass man einen 12 Wochen alten Welpen fürs Leben traumatisiert, wenn man eine solche Übung macht. Deswegen finde ich es okay, wenn andere eine solche Übung mit ihren Welpen machen, auch wenn ich selbst es nicht gemacht habe. Ich habe stattdessen mit meinen Welpen zuhause das Alleinbleiben geübt. Frauchen geht durch eine Tür und bleibt kurz weg, und Hund darf nicht mit - im Prinzip derselbe Lerneffekt, nur mit etwas anderem Setting.

Liebe Grüße
Amica
 
Meine Hunde haben erst später gelernt, auch draußen, mal angebunden, streßfrei zu warten. Ich finde das für einen Welpen nicht wirklich angemessen und auch nicht notwendig.

Mit Welpen habe ich nur das mal allein bleiben zuhause (in vertrauter Umgebung) geübt.

Wenns nur ums Frustaushalten geht, das kann ich auch mit dem Welpen üben, ohne ihn anzubinden und wegzugehen. Einfach mal anleinen und doof rumstehen. Nichts passiert und der Welpe muß aushalten, das nichts passiert, er auch nicht beachtet wird und wir einfach nur rumsitzen oder rumstehen.

Ich habe die Bleib-Übungen auch mit allen Hunden ohne Leine, also ohne die anzubinden aufgebaut. In kleinen, manchmal kleinsten Schritten.
Ich finde, anbinden sollte erst kommen, wenn der Hund soviel Vertrauen und Übung hat, das er auch ohne anbinden wartet.
 



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