Welpenkurs stresst Welpen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo, wie waren mit Nanouk jetzt 3 mal beim Welpenkurs. Jedes Mal hatte er danach am Abend Durchfall, gestern Abend hat er auch noch zusätzlich erbrochen und sich im Halbschlaf eingepinkelt.

Zuerst dachten wir, dass ihn die Autofahrt so stressen würde, aber nachdem wir inzwischen auch so öfter Autogefahren sind und danach nie was war, kann's eigentlich nur der Welpenkurs sein.

Bisher lief der Kurs immer so ab:
  • Wir mussten erstmal vom Parkplatz bis zum Trainingsgelände. Das erste Mal war Nanouk zwar etwas unsicher, aber es war okay. Das zweite Mal wollte er partout nicht dort hin, also habe ich ihn getragen und gestern haben wir auf dem Parkplatz einen Junghund getroffen mit dem er an der Leine kurz spielen durfte und dann ist er mit ihm gemeinsam zum Trainingsgelände gelaufen.
  • Da der Kurs erst beginnt, wenn wir 6 Welpen sind, haben wir bis jetzt immer nur Spielstunden gemacht. Das erste Mal waren zwei andere Hunde da. Ein deutlich größerer und ein etwas kleinerer als Nanouk. Nanouk hat etwa 30 Minuten gebraucht, um sich zu trauen mit den anderen Hunden zu spielen und da hat er dann nur mit dem Kleineren gespielt. Nanouk wollte lieber Rennspiele spielen, aber der kleinere Hund ist ihm nie so recht hinterher gekommen. Das zweite Mal waren wieder der kleinere Hund und ein Hund etwa in Nanouks Größe dabei. Mit dem versteht er sich prima. Die beiden Spielen wirklich harmonisch miteinander, wenn auch recht wild. Aber da Nanouk den anderen Hund auch immer wieder zum Spielen auffordert, war das in meinen Augen für ihn ja auch okay. Und gestern waren wir dann tatsächlich 6 Hunde. Zusätzlich zu uns dreien vom letzten Mal, waren nochmal ein etwas kleinerer Hund und zwei winzige Hunde dabei. Nanouk hat eigentlich wieder nur mit seinem Spielpartner vom letzten Mal gespielt. Die beiden winzigen Hunde hat er kurz beschnuppert, aber da die mit ihm keine Rennspiele spielen wollten, hat er sie unbeachtet gelassen. Sein Spielpartner vom letzten Mal spielt mit ihm wirklich auch Rennspiele und zwischendurch ein paar "Raufspiele".
  • Da es so kalt war, sind wir nach 30 Minuten ins Vereinsheim gegangen. Dort war dann ein 2 stündiger Vortrag über Erste-Hilfe am Hund. Anwesend war unsere Welpengruppe und die Jungehundegruppe. Alle Hunde haben gewinselt und gebellt, bloß Nanouk nicht. Er lag auf meinem Schoß und hat die 2 Stunden durchgeschlafen.

Hier daheim hat Nanouk 3 Hundefreunde. Einen kleinen Mischling, einen riesen Boxer und eine mittelgroße Mischlingshündin. Mit denen spielt er immer richtig schön, aber eben immer nur mit einem.

Ich habe das Gefühl, dass es ihn stresst, wenn mehr als ein Hund dabei ist.

Mein Bauchgefühl und eigentlich auch mein Verstand sagen mir, dass ich den Welpenkurs abbrechen sollte, aber es wird immer überall gesagt, dass Welpen Kontakt zu anderen Welpen brauchen. Jedoch habe ich das Gefühl, dass Nanouk da keinen großen Wert drauflegt. Die Menschen im Welpenkurs fand er immer viel spannender und auch so draußen beim Gassi gehen interessieren ihn fremde Hunde nicht, (fremde) Menschen hingegen findet er super und er würde am liebsten zu jedem hin.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Würdet ihr weiter zum Welpenkurs gehen oder würdet ihr abbrechen?

Wir haben heute auch einen Tierarzttermin, da werden wir das Ganze auch ansprechen.
 
Ich bevorzuge Welpenkurse, weil es eigentlich nicht Welpenschule sondern Menschenschule heißen sollte - im Grunde sollte der Mensch hier mindestens genauso viel lernen wie der Hund.

Allerdings gefällt mir deine Welpenschule nicht, so wie du sie beschreibst.
Gut finde ich durchaus, wenn solche Vorträge stattfinden.
Nicht gut finde ich, dass nur rumgespielt wird, wenn es weniger als 6 Hunde sind.

Ich möchte dir kurz aufzeigen, wie meine Hundeschule das macht, denn das halte ich für ideal:
1. Welpenkurse finden 3x in der Woche zu unterschiedlichen Zeiten statt, damit auch arbeitende Menschen die Möglichkeit zum Kommen haben.
2. Es ist völlig egal, wie viele Hunde da sind, es gibt eine vorbereitete Stunde.
3. An allen 3 Terminen findet der gleiche "Unterrichtsplan" statt, so dass niemand etwas verpassen muss (außer er kann die Woche mal gar nicht) oder man auch die Möglichkeit hat, das nochmal zu wiederholen.
4. In keiner einzigen Welpenspielstunde wird nur herumgespielt - wir betreten gemeinsam das Gelände mit angeleinten Hunden, der Trainer begrüßt jeden und und guckt Zähne, wir leinen zusammen ab und sie dürfen spielen, dann gibt es kleine Übungseinheiten und zum Schluß spielen sie noch einmal.
5. Übungen sind z.B.: einzeln abrufen und dann auch später abrufen aus der Menge beim Spiel; kennenlernen verschiedener Dinge wie Planen, Regenschirme, Krach, Spielgeräte, Tunnel; sich abtasten und bürsten lassen, Pfoten und Ohren kontrollieren; ......

Wichtig finde ich halt, dass da nicht 1 Stunde herumgespielt wird - länger als 45-60 Min. sollte eine Welpenschule auch nicht gehen, weil die Zwerge zu viel auf einmal schlecht verarbeiten.

Und ganz wichtig finde ich, dir nochmal was zu deinem Hütehund zu schreiben ;):
Unsere Rassen ähneln sich in einigen Dingen, deshalb wundert es mich, dass deine Züchterin euch nicht ein wenig "vorgewarnt" hat.
Mich jedenfalls wundert das Verhalten von Nanouk nicht, erinnert es mich nämlich unheimlich an Perrowelpen (deshalb schreibe ich jetzt über Welpenschule mit Perros).
1. Perrowelpen sitzen oft in den ersten Stunden der Welpenschule zwischen den Beinen der Besitzer und schauen sich das Gewusel von außen an - manchmal sind sie etwas rassistisch veranlagt, denn alles was nicht lockig oder zumindest mit längerem Fell ist ist erstmal etwas blöd. Manchmal dauert es mehrere Unterrichtsstunden, bis sie überhaupt spielen.
2. Perrowelpen suchen sich in der Welpenschule meist ganz gezielt wenige Spielpartner aus. Hütehunde sind keine Labradore, die jeden toll finden, sie schauen viel differenzierter und sind wählerisch. Das bleibt dann auch im Erwachsenenalter oft so - sie haben zwar keine Probleme mit anderen Hunden, brauchen die aber einfach auch nicht alle.
3. Perros orientieren sich eher an ihrem Menschen, als an den anderen Welpen - sie spielen zwar nicht extrem, sind aber bei Übungen die Streber der Hundeschule. Sie legen ihre Prioritäten eben einfach anders als viele andere Welpen.
4. Als Perrobesitzer darf man sich nicht wünschen in der Welpenschule zwischen den anderen Welpenbesitzern zu stehen und verzückt zu rufen "och, guck mal wie schön sie spielen".
5. Auch wenn Perrowelpen in der Welpenschule nicht mittendrin ist bedeutet das nicht, dass er nichts lernt, ganz im Gegenteil. Perrowelpen lernen viel durch beobachten.

Um es kurz zu sagen: Hütehunde sind halt einfach etwas anders als der wild spielende Terrier, der alles liebende Lanbrador oder der freundliche Dackel.
Sie brauchen andere Hunde nicht unbedingt, sie brauchen ihre Menschen - deshalb ist die Bindung auch so exterm eng. Aber wie schon gesagt, Welpenschule ist trotzdem zu empfehlen, damit
a. der Welpe sieht, dass es noch andere Charaktere außer Hütehunde gibt
b. er vielleicht doch den ein oder anderen Spielpartner findet
c. er durch zuschauen lernen kann
d. sein Besitzer über seinen Welpen noch eine Menge lernt - jeder hat ja zudem noch einen Individualcharakter (ich war mit jedem meiner Perros in der Welpenschule und habe immer neues dazu gelernt)

Zum Schluß noch kurz eine Beschreibung, wie es mit meinen Hütehunden in der Welpenschule war:
1. Merlin (unser erster Perro) hat sich erst nach dem 6. Besuch einen Kumpel ausgesucht und war ansonsten glücklich, wenn ich mit ihm welpengerechte Geräte untersucht habe - das habe ich immer dann gemacht, wenn sein Kumpel nicht da war.
2. Neo hat nie in der Welpenschule gespielt. Stattdessen saß er vor mir und hypnotisierte mich so lange, bis ich mit ihm die Geräte abgegangen bin, die er schon gehen durfte - ich glaub er war der glücklichste Welpe in den Stunden.
3. Willow hat sich nach 3 Besuchen zwei Kumpels ausgesucht. Eine Hauptfreundin und einen "Notersatz". Aber auch sie hat die kleinen Übungseinheiten viel lieber gemocht.
4. Smilla war ein Ausnahmeperro, ist vom ersten Tag an mit erhobener Rute durch die Menge stolziert und hat nach dem 2. Besuch angefangen zu spielen. Dabei war es ihr egl, ob wild mit dem riesigen anatolischen Hirtenhund oder vorsichtig mit dem kleineren und jüngeren Dackel. Allerdings ist sie immer zu mir gekommen und hat alle Welpen aus meiner Nähe vertreiben wollen - sie ist etwas ressourcenbedacht.
 
@TinaH
Ich habe mich viel mit der Rasse beschäftigt und auch die Züchterin hat mich noch über sie aufgeklärt. Daher würde es mich absolut nicht stören, wenn er nicht spielt. Was mich aber stört ist, dass er jedes Mal danach Durchfall hat und gestern danach erbrochen hat und sich im Schlaf eingepinkelt hat. Das wirkt auf mich einfach, als wäre es für ihn besser, wenn wir nicht mehr hingehen, weil er extremst gestresst ist.
 
Wie schon in einem anderen Thread gesagt, ich glaube, dass das zeitlich ganz schön viel für den kleinen Mann ist. Er ist sehr jung und sensibel, da können 2 1/3 Stunden schon überfordernd sein, auch wenn er augenscheinlich ruhig und entspannt geblieben ist. Dazu auch noch die Autofahrt, die ja auch noch ein Stressor ist. Gibt es für dich vielleicht die Möglichkeit die Hundeschule kürzer zu besuchen? Also vielleicht etwas später zu kommen, damit Nanouk trotzdem noch spielen kann und dann etwas früher im Theorieteil zu gehen. Ich würde wahrscheinlich generell erstmal eine kleine Pause machen und ihn mit seinen Freunden spielen lassen, bis ich das Gefühl hätte, er wäre ein bisschen resilienter gegenüber Stress und Reizen, das kommt ja schließlich auch schnell mit dem Alter.
 
Wie schon in einem anderen Thread gesagt, ich glaube, dass das zeitlich ganz schön viel für den kleinen Mann ist. Er ist sehr jung und sensibel, da können 2 1/3 Stunden schon überfordernd sein, auch wenn er augenscheinlich ruhig und entspannt geblieben ist. Dazu auch noch die Autofahrt, die ja auch noch ein Stressor ist. Gibt es für dich vielleicht die Möglichkeit die Hundeschule kürzer zu besuchen? Also vielleicht etwas später zu kommen, damit Nanouk trotzdem noch spielen kann und dann etwas früher im Theorieteil zu gehen. Ich würde wahrscheinlich generell erstmal eine kleine Pause machen und ihn mit seinen Freunden spielen lassen, bis ich das Gefühl hätte, er wäre ein bisschen resilienter gegenüber Stress und Reizen, das kommt ja schließlich auch schnell mit dem Alter.

Ich nehme Nanouk ja überall mit hin, daher ist es für ihn auch kein Problem wo anders mal 2 oder 3 Stunden zu schlafen (natürlich nur wenn ich dabei bin). Somit waren wir eigentlich ja nur 30 Minuten effektiv in der Hundeschule.
 
Wenn er eh nicht wirklich spielt und so gestresst davon ist, erscheint mir die Welpenstunde so wie sie ist nicht als sinnvoll. Ich würde allerdings auch mit der Trainerin vor Ort drüber reden und deine Sorge ansprechen, dass dies ihm so einfach mehr schadet als nützt. Eventuell kann sie, wenn sie drum weiß, auf euch mehr Rücksicht nehmen und zum Beispiel Übungen einbauen, die Nanouk auch tatsächlich was bringen? Ansonsten wäre eventuell ein Wechsel sinnig?
 
Wenn er eh nicht wirklich spielt und so gestresst davon ist, erscheint mir die Welpenstunde so wie sie ist nicht als sinnvoll. Ich würde allerdings auch mit der Trainerin vor Ort drüber reden und deine Sorge ansprechen, dass dies ihm so einfach mehr schadet als nützt. Eventuell kann sie, wenn sie drum weiß, auf euch mehr Rücksicht nehmen und zum Beispiel Übungen einbauen, die Nanouk auch tatsächlich was bringen? Ansonsten wäre eventuell ein Wechsel sinnig?

Ab nächster Woche fängt der Welpenkurs richtig an. Mit Übungen und allem. Die Spielstunden waren jetzt nur solange, bis wir eben 6 Welpen sind. Die Trainerin weiß darüber Bescheid und meinte gestern, wir sollen ihn am Abend beobachten und danach entscheiden, ob wir weiterhin kommen wollen oder nicht.
 
Ich geh davon aus, dass, wenn die Gruppe jetzt läuft und der Wechsel von "Spielgruppe" in "Trainingsgruppe" vollzogen ist, sich auch der Stress minimieren wird, weil er dann auf Dich konzentriert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme Nanouk ja überall mit hin, daher ist es für ihn auch kein Problem wo anders mal 2 oder 3 Stunden zu schlafen (natürlich nur wenn ich dabei bin). Somit waren wir eigentlich ja nur 30 Minuten effektiv in der Hundeschule.

Ich denke nicht, dass man die Reizflut einer Welpenspielstunde, wo er sich aktiv verausgabt, soziale Interaktion lernt und zusätzlich Auto fährt, das gleiche ist, wie ihn im Alltag irgendwohin mitzunehmen, aber das kommt natürlich auf deinen Alltag und deine Umgebung an.
 
Dann würde ich ihn zum "richtigen Training" noch mal mitnehmen und schauen, ob dies besser klappt. Dann kannst du dich immer noch umentscheiden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben