Zerr - bzw. Zergelspiele = Rangkämpfe?

Ich mache mit Hunter ab und zu Zerrspiele, aber nicht sehr oft, weil ich sie selber doof finde (bin halt nicht allzu stark :D). Er aber liebt sie heiß und innig. Er steigert sich da durch aus rein und knurrt auch mal (also spielerisch), aber er hört jederzeit auf ein Aus sofort und augenblicklich auf. Das ist mir unheimlich wichtig und im Endeffekt ist ein Zerrspiel bei uns weniger Spiel als eigentlich Training und Impulskontrolle. Ich find's eine gute Sache, weil der Hund damit sehr viel lernen kann.
Man hat mir zwar gesagt, es ist nicht gut, wenn mein Hund sich dabei aufregt, aber ich find's nicht schlimm, sobald er damit jederzeit aufhören kann. Mein Hund kläfft auch viel während dem Spielen, ja mei, wenn ich ihn abrufe ist Ruhe.

Also: richtig angewendet finde ich sie sehr gut und mit Rangkämpfen hat das für mich überhaupt nix zu tun.
 
Huhu,

ich sehe Zerrspiele nicht als Rangkämpfe an. Ich führe mit meinem Hund eine partnerschaftliche Beziehung (ohje wie sich das anhört *g*, hoffe ihr wisst was gemeint ist) und keine hierarchische Beziehung. Außerdem bin ich kein Hund, also um welchen Rang sollte ich kämpfen?
Desweiteren eignen sich Zerrspiele vor allem in jungen Hundejahren gut um ein Abbruchsignal aufzubauen und zu festigen.
 
Sehe ich schlicht und einfach nicht so...

Es gibt ein hübsches Freud-Zitat, das besagt: "Der Gegensatz zu Spiel ist nicht Ernst - sondern Wirklichkeit."

In einem Spiel (egal welchem) wird kein sozialer Status ausgemacht, die Rollen können (und sollen) wechseln und auch Hunde mit hohem Status liegen da mal lustig auf dem Rücken...

Ein Zerrspiel ist nichts anderes als ein Objektspiel, da kann mal der eine oder andere gewinnen. Ist es ein richtig gutes Spiel wird der Gewinner nicht mit dem Spielzeug abhauen und es verteidigen, sondern wieder ankommen und den anderen wieder auffordern. Es geht um das miteinander spielen, nicht um das Gewinnen der Beute und schon gar nicht um das Ausmachen von sozialen Verhältnissen zueinander. Warum sollte man dazu auch auf sowas zurück greifen, man kann sozialen Status doch auch in den entsprechenden Situationen durch klipp und klare Körpersprache regeln?
 
Mache ich viel mit den Borders.
Alcantha steht da nicht so drauf. Sie bekommt
paar mal im Jahr ihr "Rappel", aber in der Regel ist
es ihr zu "doof".

Die Borders bestätige ich auch so, finden sie toller wie
Leckerli.

Vor dem Turnier ( laufen ) darf Aiden auch immer an der Leine
zerren, daran merke ich schon, wie er laufen wird ;-).
Er knurrt auch, bellt manchmal und, was ist daran so schlimm?
Ich lasse sogar los und er darf die "Beute" haben.
 
Bei Luke ist das schon bisschen kitzliger. Also zuhause oder so nie ein Thema, da gibt er das Spielzeug auf Befehl sofort aus. Mach ich mit ihm Zerrspiele und es kommen auf einmal Hunde in Sicht wirds kritisch. Zum einen geht er dann merkwürdigerweise relativ aggressiv gegen die anderen Hunde vor (wenn sonst Spielzeug ohne vorher gezerre im Spiel ist hingegen nicht) und wir sollten im Training hin und wieder auf diese Art belohnen da wurde er generell vergleichsweise aggro. Hat das Spielzeug nicht mehr ausgegeben und mich auch deutlich angeknurrt (was ihn jedes Mal selber schockiert hat wie ich das Gefühl hatte).
Es ist natürlich Jahre her. Damals war er gerade am erwachsen werde bzw. war gerade erwachsen. Wir hatten ein paar unschöne Situationen gerade erst hinter uns (nicht er gegen mich oder ich gegen ihn sondern andere Leute oder Hunde gegen uns) und ich hab es beim Training dann einfach bleiben lassen da es zuhause ja problemlos klappte.:jawoll:
 
Ich persönlich habe nur gute Erfahrungen mit Zerrspielen gemacht und würde sie, gerade in der Junghundphase wieder einsetzen, mein Senior hat leider keine Lust mehr dazu.
Wir hatten stets großen Spaß dabei.
Mein Großer hatte so viel Kraft, dass er mich dabei durch's ganze Dorf hätte ziehen können... :happy33:
Es war kein Kräftemessen, es war Spaß, Spiel, dabei wurde gelacht, gejagt, das Spiel auf Kommando unterbrochen.
Spielabbruch, das Kommando "aus" sowie Impulskontrolle und faires Spielen konnte ich mit Zerrspielen sehr gut üben, uns hat dieses Spiel sehr genutzt.
Jeder war mal "Gewinner".
Mal habe ich das Spielseil genommen und habe mich durch einen der Hunde "jagen" lassen, mal umgekehrt.
Wenn ich keine Lust mehr hatte, habe ich ihnen entweder das Spielseil überlassen, was dem jeweiligen Hund dann schnell langweilig wurde oder ich habe es einkassiert und weggepackt.
Keiner meiner Hunde hat durch diese Spiele die Rolle des Familienoberhauptes übernommen.

Crime, verstehe ich es richtig, dass es bei euch "nur" zu Problemen kam, wenn andere Hunde hinzukamen? Dann sehe ich darin eine reine Ressourcenverteidigung.
Unser Zweithund neigte auch dazu, daher habe ich lediglich alleine mit ihm gezergelt, aber das wäre wieder ein anderes Thema.

Aus den bisherigen Antworten entnehme ich, dass es in keiner Hund-Mensch-Beziehung bis jetzt durch diese Zergelspiele zu Problemen kam.

LG Leo
 
Ja genau. Allerdings würde ich einen Ball nehmen und für Luke werfen, hätte er diese Ressource gegenüber anderen Hunden nicht verteidigt (wobei er da auch aktiv lernen musste wenn andere Leute für ihren Hund einen Ball werfen, darf er diesem Ball nicht hinterher außer ich erlaub es ihm).

Es war so. Spielten wir zerren und es kam ein Hund und ich ließ Luke das Seil, behielt er es meistens im Maul und knurrte den anderen Hund weg. Gelegentlich legte er es auch ab aber dann durfte kein anderer Hund in die Nähe des Seils.

Selbes Seil anderer Tag

Ich zerrte nicht sondern ich warf es und ließ ihn exakt das selbe Seil apportieren. Es kommen die selben Hunde. Er behält es im Maul (da fängt er unterschied noch an, behält er es im ersten Fall fast immer im Maul, legt er es im 2. Fall fast immer direkt hin) knurrt aber nicht und wenn er es hin legt stört es ihn auch nicht wenn andere Hunde hin gehen.
 
Gefällt ihm das zerren mehr?
Vielleicht, weil es momentan das Zerrspielzeug/lieblingsspiezeug ist?

Oder vielleicht, weil durchs zerren, doch eher "ein Kampf" ist, dass er es
eher behalten will?
Beim werfen ist ja eher, du wirst und er bringt es... ein hin und her.
Beim zerren geht es ja drum "wer es bekommt". Das da die Einstellung anders
ist?
 



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