Wie nehme ich meinem Hund die Unsicherheit...?

[Svenni31]

Ja also mein Boris reagiert aufs Futter .. aber wenn er ein anderen Hund sieht wird er ganz steif da lässt er sich leider nicht mit Futter ablenken ..

 

[Silkies]

Ums Ablenken geht es da auch nur bedingt. Denn wer abgelenkt ist, lernt ja auch nix. Sondern einfach nur darum, eine Eskalation in diesen Momenten so lange wie möglich zu verhindern - bzw. schnell wieder runterzufahren. Um es mal so zu sagen: Mein Terrortier hat früher schon beim Anblick eines Hunde irgendwo weit weg sofort total durchgedreht, null Reaktionszeit, null Ansprechbarkeit. Da habe ich anfangs dem tobenden Hund die Leberwurst aus der Tube einfach so ins Maul gequetscht, und er hat rein im Reflex geschluckt. Es hat gute zwei Wochen gedauert, bis er auch nur realisiert hat, was er da eigentlich schluckt... Als er es aber gemerkt hat, hatte ich immerhin für ganz leichte Fälle dann schon mal einen Fuß in der Tür.

Also: Etwas richtig gutes nehmen, und gar nicht groß irgendwas damit erreichen wollen, sondern einfach nur direkt vor die Nase halten. (Natürlich nur wenn du nicht befürchten musst, dann eventuell gebissen zu werden!) Damit kommt man, so es denn gut riecht, ein Stück weit selbst bei Erregung zum Gehirn des Hundes durch. Denn Fressen und Toben sind zwei völlig verschiedene Bereiche, und mit einem guten Duft direkt vor der Nase rastet es sich einfach schwieriger aus - weil eben das Gehirn immer auch noch den ebenso ursprünglichen Instinkt "fressen" aussendet. Was in einer Notfallsituation dazu beitragen kann, zumindest die Intensität des Austickens zu dämpfen. Und mit Glück eine etwas entspanntere Assoziation fördert.

Aber wie gesagt, das ist reines Notfallmanagement! Das kann man dabei gar nicht genug betonen. Für das eigentliche Training wäre es wichtig und optimal, immer in einem Bereich zu bleiben in dem der Hund noch nicht austickt. Je besser das gelingt, desto schneller kannst du ein angemesseneres Verhalten etablieren. Aber weil eben immer mal wieder Mist passiert ist es gut, für diese Fälle einen Plan B zu haben. Der bringt einen dann zwar nicht wirklich weiter mit der Verhaltensänderung, verhindert aber wenigstens arge Rückschläge.

 

[Svenni31]

Danke für die Antworten dann werde ich die Tipps ausprobieren und hoffen das es besser wird

 

[Limbo]

Ich finde auch..,es ist enorm wichtig, das der HH gelassen bleibt...oft ist es ja auch, das der Halter denkt: oh Gott...,und sich die Haltung ändert, das merkt der Hund gleich...

 

[Jayne]

Ich finde auch..,es ist enorm wichtig, das der HH gelassen bleibt...oft ist es ja auch, das der Halter denkt: oh Gott...,und sich die Haltung ändert, das merkt der Hund gleich...

Vielleicht hilft es dir auch, Svenni, wenn du ein paar mehr positive Erfahrungen machen kannst
Hast Du Hunde, mit denen du bereits problemlos laufen kannst, mit denen dein Hund sich versteht, die Selbstsicher und freundlich sind ?
Das hat MIR sehr geholfen und im zweiten Step dann auch meinem Hund.
Denn es ist ganz normal, dass du irgendwann schon bei Sichtkontakt eines anderen Hundes die Erwartungshaltung hast, das gleich etwas passsiert und das überträgt sich auf das andere Ende der Leine.
Ihr braucht beide ein paar gute Erfahrungen damit es sich entspannt.

 

[Benutzer587]

Danke für die Antworten dann werde ich die Tipps ausprobieren und hoffen das es besser wird

Die Tipps, die du bisher erhalten hast, haben alle nichts mit Training zu tun, sondern nur mit Management, bis du dir Hilfe von einen Experten holst. Außer dein Trainingsziel ist es, deinen Hund erfolgreich ablenken zu können
Wie bereits geschrieben, ist jedes Mensch-Hund-Team verschieden.
Ich habe auch zwei Hunde. Während Kiara aus Unsicherheit gepöbelt hat (gut, einmal im Monat etwa pöbelt sie noch mal einen Hund an), pöbelt Caro aus Frust. Während für Kiara damals Abstand wichtig war, bringt dies bei Caro nichts. Sie muss immer noch lernen mit den Frust umgehen zu können. Bei ihr stand ich mit einer Futtertube bereit (mit Möhren gefüllt) und ließ diese abschlecken, während sie dabei gezielt in die Richtung des Hundes gucken sollte. Sie sollte den Hund bewusst wahrnehmen und das schlecken sollte sie beruhigen.
Ich fand diese Taktik ziemlich ungeeignet für mich und mein Trainer durfte sich eine neue Taktik einfallen lassen. Am besten eine, mit der ich beide Hunde glücklich machen kann