Hund bekommt Angst wenn ich Huste

Hallo,
ich hab meine Spitz Hündin(9 J.) jetzt schon zwei Jahre lang. Sie ist ein sehr sensibler Hund. Wenn ich sie korrigieren will reicht ein einfaches „Nein“ mit ruhiger stimme und sie hört sofort mit dem auf was sie gemacht hat. Seit 1-2 Monaten hat sie jetzt aber ein extremes Problem damit wenn ich mich räusper oder huste. Komisch, ich weiß. Ich kann mir nicht erklären was passiert ist da sie damit davor noch nie Probleme hatte. Sie reagiert auch nur wenn ich es mache. Jetzt reagiert sie darauf als würde ich sie korrigieren, sogar noch heftiger als bei einer normalen Korrektur. Sie hechelt, läuft in der Wohnung auf und ab und versteckt sich irgendwo. Wenn ich sie dann zu mir rufe, versucht sie mir auf den Schoß zu klettern und mir so nah wie möglich zu sein, als wollte sie mich beschwichtigen. Ich kann mir zum einen nicht erklären woher das plötzlich kommt, ich hab weder räuspern noch husten je negativ verwendet, aber ich habe auch keine Ahnung wie ich ihr das wieder abgewöhnen soll. Ich hab’s mit ignorieren versucht aber dann saß sie halt erstmal ne Weile unter irgendwelchen Möbeln um sich zu verstecken. Ich hab auch versucht das räuspern mit etwas positiven zu verbinden, jedes räuspern ein Leckerli, aber sie bekommt so Panik dass sie keine Leckerei mehr annehmen will...Es ist echt schlimm zu sehen wie viel Angst sie in diesem Moment hat und das ich vielleicht irgendetwas gemacht hab dass das ausgelöst hat. Ich hoffe ihr habt vielleicht ein paar Tipps und Vorschläge wie ich damit umgehen kann.
 
Willkommen.
Zum Räuspern kann ich nur sagen, dass das von Hunden manchmal als Bremse oder Zurechtweisung aufgenommen wird, auch wenns vom Menschen gar nicht so gemeint und nur ein spontanes Bedürfnis war.

Wenn sich Aramis meiner Kaffeetasse nähert (weil ich sie mal wieder nicht außerhalb seiner Reichweite abgestellt hab), oder er schnüffelt verdächtig in der Küche rum, wenn ich am Kochen bin, genügt ein "betontes warnendes" Räuspern, um ihn vom seinem (mir inzwischen bekannten) Klau-und-Nasch-Vorhaben abzubringen. Er geht dann sofort in Augenkontakt um sich zu vergewissern, dass es mir ernst gemeint ist und legt sich hin, bzw. lässt sich hinplumpsen und gut ist.
Vielleicht hat Dein sensibles Mädel bei ihren Vorbesitzern bezüglich "Räuspern" oder ähnlichen Geräuschen schlechte Erfahrungen gemacht und Dein Räuspern triggert sie erneut. ??

Wie räusperst Du Dich denn: eher lautstark und kräftig oder eher dezent und leise?
 
Ich Versuch mittlerweile schon mir jedes räuspern oder Husten zu verkneifen und wenn dann so leise wie möglich, aber selbst darauf reagiert sie...Das mit den Vorbesitzern kann aber gut sein, bei denen hat sie viele schlechte Erfahrungen machen müssen, wir hatten auch sehr lange Probleme mit dem aus Näpfen fressen weil die Vorbesitzer mit Näpfen nach ihr geworfen haben wenn sie gebellt hat. Das haben wir jetzt aber in den Griff bekommen. Also ich könnte mir Vorstellen das sie da auch irgendwie schlechte Erfahrung mit dem räuspern gemacht hat. Sie haben sie öfters angeknurrt um sie einzuschüchtern, vielleicht versteht sie unter dem räuspern ja auch eine Art knurren?
 
wir hatten auch sehr lange Probleme mit dem aus Näpfen fressen weil die Vorbesitzer mit Näpfen nach ihr geworfen haben wenn sie gebellt hat. Das haben wir jetzt aber in den Griff bekommen. Also ich könnte mir Vorstellen das sie da auch irgendwie schlechte Erfahrung mit dem räuspern gemacht hat. Sie haben sie öfters angeknurrt um sie einzuschüchtern, vielleicht versteht sie unter dem räuspern ja auch eine Art knurren?
Das muss ja ein toller Haushalt gewesen sein, wenn die mit Näpfen auf den Hund (und gegenseitig vielleicht auch mit Tellern und Tassen 😅 ) geworfen haben ... und "knurrten".
Spott beiseite. 😉

Kann sein, (es ist eher sicher) dass da einiges bei eurer Hündin noch im Argen liegt, was ihr Vorleben anbelangt. Möglicherweise ist sie nachhaltig traumatisiert/konditioniert und bestimmte Geräusche und Gesten wirken wie Trigger ... >>
Jetzt reagiert sie darauf als würde ich sie korrigieren, sogar noch heftiger als bei einer normalen Korrektur. Sie hechelt, läuft in der Wohnung auf und ab und versteckt sich irgendwo. Wenn ich sie dann zu mir rufe, versucht sie mir auf den Schoß zu klettern und mir so nah wie möglich zu sein, als wollte sie mich beschwichtigen.
Solche Trigger wirken nicht immer "sofort", sondern für unsereins oft un-vor-bestimmbar und unregelmäßig. Ich denke, dass eure Hündin bei euch am Anfang froh war, ein ruhigeres und geregelteres Leben führen zu können und ihre "Erfahrungen" (Prägungen) quasi eine Zeitlang verdrängt wurden, ... bis sie sich an des neue Zuhause gewöhnt hatte und beruhigter war. SIe konnte sich quasi erholen.
In solchen Ruhephasen wirken Verdrängungen oft als Schutzmechanismen (zumindest beim Menschen), zu einer Art "Erleichterung bzw Verringerung der Vorsicht/Angst vor erlernten Gefahren". Dadurch lösen sich Spannungen, aber es öffnen sich mitunter auch Türen zu unangenehmen vergangenen Erfahrungen/Erinnerungen ... und unerwartet wirkt dann ein harmloses Räuspern wie ein Trigger für einen Flashback.

Für den Menschen gibt es Therapien, die nachweislich helfen. Bei Hunden weiß ich das nicht.

Gute "Hausmittel" sind Verständnis, Vertrauen, Konsequenz und viel Geduld. 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anzik
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, du sprichst von meiner Hündin. Wir haben mit unseren Hunden die gleichen Probleme.
Hallo,
ich hab meine Spitz Hündin(9 J.) jetzt schon zwei Jahre lang. Sie ist ein sehr sensibler Hund.
Meine Hündin ist auch sehr sensibel und schon 15 Jahre alt. Ich glaube, ich habe sie jetzt schon 12 Jahre. Leider weiß ich aus ihren ersten Jahren nichts, außer, dass sie wohl mal einem Alkoholiker gehört hatte. Sie kam aus dem deutschen Tierschutz.
Wenn ich sie korrigieren will reicht ein einfaches „Nein“ mit ruhiger stimme und sie hört sofort mit dem auf was sie gemacht hat.
Auch meine Hündin hat von Anfang an auf jedes Wort gehört und versucht, mir alles recht zu machen. Ich hatte also auch nie Probleme mit ihr. Ich habe immer gesagt, diesen Hund hast du eigentlich gar nicht verdient. 11 Jahre hatte ich nur Freude mit ihr. Kleine Probleme waren schnell behoben. Sie kannte ja nichts. Kein Tageslicht, keine Wiese oder Blumen, keinen Straßenverkehr. Sie kam wohl nur nachts mal raus, denn stubenrein war sie ja von Anfang an. Was mir Probleme gemacht hatte, war ihre Sensibilität. Da musste ich mich doch gewaltig umstellen.
Seit 1-2 Monaten hat sie jetzt aber ein extremes Problem damit wenn ich mich räusper oder huste.
Das Problem habe ich seit einem Jahr etwa. Sobald ich huste gerät sie in Panik. Läuft weg und versteckt sich im Schlafzimmer.
Komisch, ich weiß. Ich kann mir nicht erklären was passiert ist da sie damit davor noch nie Probleme hatte.
Foxy hatte auch nie Probleme damit. Da hatte ich es am Anfang gar nicht gleich gemerkt. Dann dachte ich, was macht sie da? Dass ist doch nicht normal und auch kein neues "Spiel". Als ich dann nach Gründen gesucht habe, fiel mir ein, dass ich starken Husten hatte. Die Lunge war angegriffen. Bei jeder Anstrengung oder geringen Bewegung musste ich husten. Da habe ich den Beginn ihrer Panik gar nicht gleich mitbekommen. Ich denke, hier liegt bei meiner Hündin der Grund für ihre Panik. Dann kommt noch ihre fortschreitende Demenz und starke Schwerhörigkeit dazu. Wer weiß, wie sie das husten wahr nimmt? Sie hört ja kaum noch etwas. Was sie hört, hört sie anders als gewöhnlich oder normal.
Sie reagiert auch nur wenn ich es mache. Jetzt reagiert sie darauf als würde ich sie korrigieren, sogar noch heftiger als bei einer normalen Korrektur.

Sie hechelt, läuft in der Wohnung auf und ab und versteckt sich irgendwo.
Stress und Angst.
Wenn ich sie dann zu mir rufe, versucht sie mir auf den Schoß zu klettern und mir so nah wie möglich zu sein, als wollte sie mich beschwichtigen.
Ich denke, dass versucht sie auch.
Ich kann mir zum einen nicht erklären woher das plötzlich kommt, ich hab weder räuspern noch husten je negativ verwendet, aber ich habe auch keine Ahnung wie ich ihr das wieder abgewöhnen soll. Ich hab’s mit ignorieren versucht aber dann saß sie halt erstmal ne Weile unter irgendwelchen Möbeln um sich zu verstecken. Ich hab auch versucht das räuspern mit etwas positiven zu verbinden, jedes räuspern ein Leckerli, aber sie bekommt so Panik dass sie keine Leckerei mehr annehmen will...Es ist echt schlimm zu sehen wie viel Angst sie in diesem Moment hat und das ich vielleicht irgendetwas gemacht hab dass das ausgelöst hat.
Dass habe ich auch alles versucht. Nichts hat geholfen. Ich versuche jetzt so wenig wie möglich zu husten, wenn sie in der unmittelbaren Nähe ist und ignoriere ihr Verhalten darauf. Meiner Meinung nach könnte ihr Verhalten eine Auswirkung ihrer Demenz und Schwerhörigkeit sein.
Ich hoffe ihr habt vielleicht ein paar Tipps und Vorschläge wie ich damit umgehen kann.
Leider nein. Die Vorschläge, die ich habe , hast du (und ich auch) selbst schon ausprobiert. Damit werden wir wohl leben müssen und versuchen, solche Situationen zu vermeiden.
Vieleicht solltest du mal in Richtung Demenz und/oder Schwerhörigkeit denken und mit deinem Tierarzt darüber sprechen? Ist das abgeklärt, könnte man einen guten Verhaltenstherapeuten mit ins Boot nehmen.
 
Ich würde mich weiter räuspern und auch husten, wenn es mir "danach" ist.
Die kommende Reaktion vom Hund (panisch fliehen, sich verstecken) würde ich absolut ignorieren. Nicht kommentieren, nicht nachschauen was der Hund macht, nicht schauen, wo er sich versteckt. Je weniger Gedöns du machst, umso schneller kann sie sich dran gewöhnen.

Eventuell (aber da bin ich mir selber nicht sicher ;-) ) würde ich das Husten mit einem emotionslosen "achtung" oder "husten" ankündigen (man merkt ja, wenn es kommt).

Generell wird "vermeiden" kaum ein Hundeleben lang möglich sein, "mensch" muss halt mal husten oder sich räuspern.
 
Ich fände es wichtig, kein Mitleid mit dem Hund zu haben. Ich meine das im wort-wörtlichen Sinne: mit dem Hund leiden. Das hält ihn unnötig in dem Gemütszustand gefangen. Ich würde es berücksichtigen, ihn verstehen und ihn bemutsam "therapieren", aber nicht mitleiden.

Vielleicht ist es eine Möglichkeit, in einer komplett ausgelassenen Situation (schmusen, sich balgen, Zerrspiele - irgendsowas) den Kopf deutlich vom Hund wegdrehen und kurz räuspern und dann ihn weiter animieren, als wäre nichts gewesen. Bloß kein Eititei und "Och, Du Arme" - das bestätigt den Hund nur in seiner Reaktion.

Ich weiß natürlich, dass das ein schmaler Grad ist, den man da beschreitet. Ihn diesen absichtlichen Räuspersituationen wäre ich wenigstens auf allen 4en, nicht stehend oder gar über ihm.

Wenn das Räuspern einen ähnlichen "Kanal" beim Hund bedient, wie das Knurren untereinander, dann ist es in meinen Augen wichtig, den Kopf abzuwenden. Hunde knurren mit Blickkontakt das Objekt an.

Wenn ich unwillkürlich/plötzlich einfach mal husten bzw. mich räuspern muss, dann würde ich so verfahren, wie es @Bullerina gerade beschrieben hat.
 
Aber einen äußerst sensiblen Hund hattest du noch nicht? Im Normalfall gehe ich da ja mit. Nur, einen hoch sensiblen Hund kann man nicht nach 0/8/15 therapieren. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Dass macht es ja so schwer. Da machen kleinste falsche Regungen alles wieder kaputt. Im Grunde kann sich da nur der feinfühlige Besitzer (und der muss man bei so einen Hund werden) in diesen Hund reinversetzen. Er muss die feinsten Regungen seines Hundes spüren. Dass geht nicht von heute auf morgen. Oft dauert es sogar Jahre, ehe man da angelangt ist. Viele schaffen es nie, andere können sich leichter einfühlen. Man muss seinen Hund spüren. Das wird keinen normalen Trainer gelingen. Dafür muss der Halter ein Händchen haben. Ich rede hier nicht von einen normalen "Angsthasen". Das ist ein hochsensibler Hund nämlich nicht. Den musst du anders trainieren als einen normalen, sensiblen und ängstlichen Hund. Da musst du eine Schippe drauf legen, dich noch mehr einfühlen. Ich denke, du weißt, was ich meine?
Ich fände es wichtig, kein Mitleid mit dem Hund zu haben. Ich meine das im wort-wörtlichen Sinne: mit dem Hund leiden. Das hält ihn unnötig in dem Gemütszustand gefangen. Ich würde es berücksichtigen, ihn verstehen und ihn bemutsam "therapieren", aber nicht mitleiden.
Mitleid ist immer der falsche Weg.
Vielleicht ist es eine Möglichkeit, in einer komplett ausgelassenen Situation (schmusen, sich balgen, Zerrspiele - irgendsowas)
So eine Situation wirst du bei einen so sensiblen Hund kaum finden. Da besteht sehr schnell die Gefahr, alles, was du bis dahin erreicht hast, wieder zu nichte zu machen. Hier muss der Besitzer selbst merken, wie weit er gehen kann, ohne dass die Situation kippt. Aus den wilden Tobejahren dürfte ein 9 jähriger Hund auch raus sein. Ist es angeboren (und nicht erlernt), wird ein so sensibler Hund auch nie in diesen "Tobejahren" gewesen sein. Er kennt so etwas also nicht. Schlechte Zucht, Aufzucht, Haltung und Behandlung der Vorbesitzer tun ihr übriges.
den Kopf deutlich vom Hund wegdrehen und kurz räuspern und dann ihn weiter animieren, als wäre nichts gewesen.
Ja, der Hund ist nun aber weg und versteckt sich. Da ist dann nichts mehr zu machen. Du wirst den Hund dann nicht mehr zum spielen bringen können.
Ich weiß natürlich, dass das ein schmaler Grad ist, den man da beschreitet. Ihn diesen absichtlichen Räuspersituationen wäre ich wenigstens auf allen 4en, nicht stehend oder gar über ihm.
Ist dass aber nicht die "normale Spielhaltung", könnte auch dass schon für Panik oder hohen Stress sorgen.
Wenn das Räuspern einen ähnlichen "Kanal" beim Hund bedient, wie das Knurren untereinander, dann ist es in meinen Augen wichtig, den Kopf abzuwenden. Hunde knurren mit Blickkontakt das Objekt an.
Ob mit oder ohne Blickkontakt wird der Hund in Panik verfallen. Er sieht ja nicht erst hin, bevor er in Panik davon läuft.
Wenn ich unwillkürlich/plötzlich einfach mal husten bzw. mich räuspern muss, dann würde ich so verfahren, wie es @Bullerina gerade beschrieben hat.
Ja, mache ich auch so. Geht man darauf ein, wird sich das Verhalten nur noch verstärken.
 



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