Meine Kurze war eher ein "Unfall" in mehrerer Hinsicht.
Ich bin mit einem Hund aufgewachsen und hatte seitdem ich allein wohne immer das Bedürfnis wieder einen Hund um mich zu haben.
Ich habe es mir aber immer selbst ausgeredet: berufstätig, single.
Eine ganz entfernte Bekannte hatte dann eine Franz. Bulldogge gekauft die sich plötzlich als schwanger herausstellte. Drei Babies die kurz vor Weihnachten dringend abgegeben werden mussten. Sie wollte die Kleinen nicht an irgendjemanden geben da sie die Befürchtung hatte das sie irgendwo unter dem Weihnachtsbaum landen.
Sie suchte händeringend nach jmd der sie notfalls auch nur übergangsweise nimmt da die Mama sie inzwischen ablehnte. Zwei konnte sie in der Verwandschaft/Bekanntschaft unterbringen. Ob übergangsweise oder entgültig weiss ich nicht.
Über Umwege kannte sie mich und unseren alten Hund (ich habe auch öfter schon fremde Hunde aus der Nachbarschaft betreut), bekam über meine Eltern meine Nummer und rief mich an.
Ich weiss noch das ich ziemlich lange zögerte. Ich war ja null vorbereitet. Sie sagte zwar das sie notfalls im neuen Jahr jmd sucht der sie nimmt. Aber ich kenne mich ja selbst und wusste das, wenn ich sie erstmal habe, sie nicht mehr abgeben würde. Sie ist ein Lebewesen das nicht rumgereicht werden darf.
Ich habe dann erstmal die Rasse gegooglet weil ich vorher nicht viel über sie wusste. Das gab dann den eigentlichen Ausschlag sie zu nehmen. Wenn ich einen Hund haben sollte, war diese Rasse scheinbar optimal für mich,
Bin dann hingefahren und konnte natürlich nicht mehr "nein" sagen. Die beiden Geschwister waren schon abgeholt und sie war seit Stunden "alleine" (also natürlich mit menschlicher Nähe aber ohne Geschwister und Mama).
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In einer Nacht und Nebelaktion habe ich sie dann mitgenommen. Es folgten Tage/Wochen des organisierens. Habe mit meinem Chef gesprochen (zum Glück arbeite ich im Familienbetrieb) und meine Stunden reduziert. Ich hatte erstmal Urlaub und musste Betreuung für sie suchen. Habe dann nach einigen Treffen eine ältere Dame gefunden mit Hundeerfahrung die perfekt für sie war (und auch heute noch einmal die Woche auf sie aufpasst).
Es gab viele Situationen in denen ich echt mit den Nerven am Ende war. Ein Welpe schmeisst nun mal das ganze Leben um. Ich war kurz nachdem ich sie bekam im Umzug. Sie war natürlich noch nicht stubenrein. Und ich hatte immer wieder ein schlechtes Gewissen wenn ich arbeiten und sie abgeben musste. Ich habe viele Fehler gemacht und sie denke ich auch häufig überfordert.
Heute muss ich sagen (so kitschig wie es sich anhört): Im Rückblick war es eigentlich nicht sie die mich brauchte, sondern ich habe sie gebraucht. Sie hat mein Leben zum positiven verändert. Ich glaube jeder bekommt den Hund den er/sie braucht.
*kitsch-kitsch-kitsch*:verlegen1:
Sie ist zwar rassetypisch manchmal stur aber war von Beginn an devot und leicht(er) zu erziehen. Charakterlich gefestigt. Ein kleiner Clown.
Sehr anhänglich und verschmust. Sucht ständig körperkontakt. Das hat mir bei unserem früheren Familienhund (Hütehund) immer etwas gefehlt. Der mochte neben den normalen Streicheleinheiten nicht so gerne "kuscheln" und dazu zwingt man ihn natürlich auch nicht. :zwinkern2:
Er war auch immer ziemlich unabhängig während sie auch ohne Leine immer in einem Umkreis von ein paar Metern bleibt (wenn sie natürlich nicht gerade mit anderen Hunden spielt). Irgendwie ist die Verbindung zu ihr einfach viel Intensiver (was natürlich damit zusammenhängen kann das ich sie so jung bekommen hab). Will sie nicht mehr missen.