Wie beschäftigt man einen Hund, der gar nichts will?

Erster Hund
W.Schäferhund (2 Jahre)
Hallo ihr Lieben,

ich habe da eine Hündin auf die ich ab und an mal aufpasse.

Sie ist jetzt 3,5 Jahre alt und ein reinrassiger Schäferhund, der wohl in der Unterordnung "zusammengebrochen" ist und nicht mehr beim Züchter bleiben sollte.

Ich weiß man soll die Stärken vom Hund suchen und diese am besten zum bespaßen nutzen.
Wir würden gern für draußen Beschäftigung suchen, da drinnen alles Prima geht...

Dieser Hund mag nix...
-Dummy: ja aber nur wenn da Rohfleisch drinnen ist und das nur halbherzig
-Suchspielchen: nö
-Jagdspielchen: Nein, aber Hasen jagen ist ganz toll
-Unterordnung: keine Chance
-Ball: Mal ja mal nein
-Stöckchen: wie Ball
-Rad: Angst
-Leckerlie: ne

Sie ist wohl draußen mit allem beschäftigt nur nicht mit mir oder Frauchen (liegt nicht nur an mir- sie hätte auch gern Topps) aber ich/wir bekommen nicht mal ihre Aufmerksamkeit.

Ich bitte um Tipps oder ähnliche Erfahrungen mit Hunden.

LG
 
Naja ich frage mal so: Warum meinst du, dass der Hund andere Beschäftigung braucht? Vielleicht ist es ja gar nicht notwendig? Es gibt doch genug Hunde, die einfach nur zufrieden sind, wenn sie Gassi gehen... Warum muss ein Hund zwangsweise anderes machen?
 
Heißt "in der Unterordnung zusammengebrochen" das was ich mir drunter vorstelle? Ich stelle mir da
nen Hund vor, der mit dem Druck nimmer klarkam und dicht gemacht hat.. Lieg ich da richtig?
wenn´s so ist, kann es daran liegen.. Man hat ihr den Spaß an der Zusammenarbeit genommen, es ist
für sie nichts angenehmes gewesen mit dem Mensch was zu tun.
Wie lange ist sie nun im neuen Heim? Macht sie denn den Eindruck als wäre sie unausgelastet oder
unzufrieden?
 
Naja ich frage mal so: Warum meinst du, dass der Hund andere Beschäftigung braucht? Vielleicht ist es ja gar nicht notwendig? Es gibt doch genug Hunde, die einfach nur zufrieden sind, wenn sie Gassi gehen... Warum muss ein Hund zwangsweise anderes machen?

also, ich würde nicht fragen wenn sie zufrieden wäre beim Gassi ;)

Ich habe aber auch echt wenig zu ihrer Persönlichkeit geschrieben.
Sie ist sehr unentspannt und hektisch. Schaut viel um sich herum und zieht an der Leine. In dieser Situation lässt sie sich kaum bis gar nicht ablenken.

Wir wollten versuchen sie mit spielen oder Denkarbeit auszulasten um ihr diese Spannung zu nehmen oder sie überhapt mal abzulenken. Die Hunde Mensch Beziehung ist durch ihre Vorerfahrung sehr schwer zu binden. Also sie interessiert sich weder fürs Frauchen noch Herrchen (bei dem sie mal angst zeigt- allg. bei Männern unsicher/ängstlich) noch dafür, dass man mit ihr was machen möchte.

Kommt ein Hase gehoppelt ist sie weg. Gern rennt sie ins Gebüsch und da ist sie meist erst nach 10 min. abrufbar (wenn man, dass dann noch so nennen kann).

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Heißt "in der Unterordnung zusammengebrochen" das was ich mir drunter vorstelle? Ich stelle mir da
nen Hund vor, der mit dem Druck nimmer klarkam und dicht gemacht hat.. Lieg ich da richtig?
wenn´s so ist, kann es daran liegen.. Man hat ihr den Spaß an der Zusammenarbeit genommen, es ist
für sie nichts angenehmes gewesen mit dem Mensch was zu tun.
Wie lange ist sie nun im neuen Heim? Macht sie denn den Eindruck als wäre sie unausgelastet oder
unzufrieden?

Wir vermuten das sie zusammengebrochen ist und sie mächtig druck hatte. Sie hat vor verstimmten Männern Angst. Bärtige, große und vor allem was Latzhosen trägt...

Es kann auch sein, dass sie die Unsicherheit von ihrem Frauchen auch widerspiegelt und daher sehr unsicher ist und wir uns täuschen.

Sie ist jetzt schon über einem Jahr in ihrem neuen Heim und man könnte meinen sie ist erst seit gestern da.

Wie gesagt, wir wollen ihr gerne mit einer bestimmten Beschäftigung die Angst nehmen und die Bindung aufbauen =) das wäre echt toll wenn die beiden es genießen könnten
 
Hat man es schon mal mit Handfütterung versucht bzw. kein Futter mehr im Napf aber draussen durch
gemeinsame Aktionen, Gehorsam, Suche, Apport?
Kein Futter mehr im Napf, weil es sonst eben nicht nötig wäre für sie, sich mit euch zu beschäftigen..
Ja, ist erstmal ne Art Zwang-aber tut nicht weh und bringt letztlich was positives hervor.
Meinen Beagle musste ich anfangs auch so ködern, dem war ich nämlich reichlich wurscht vorallem
draussen! Heute isses ganz anders obwohl ausschließliche Handfütterung schon lange passe ist hier.
Vielleicht einfach mal versuchen?
 
Mein Gassihund Jack war bzw. ist auch für nichts zu begeistern gewesen.

Leckerlie hat er nur genommen weil, naja eben weil wir sie ihm hingehalten haben und er grad zufällig als einziger Abnehmer vor Ort war. Haben wir es festgehalten ist er wieder weg gegangen. Spielzeug, Stöcke, alles öde. Dummie kannte ich damals nicht aber ich wette das wäre auch öde gewesen. Streicheln war verhasst, generell anfassen fand er blöde. Einzig mit Steinen konnte man ihn motivieren nur ähm Steine und Hund passt auch nicht so recht. Also meistens durfte er ein paar Minuten Steine jagen und die restliche Zeit verbrachten wir mit laufen oder rumliegen (mit Abstand) und ich hab ihm einfach allen blödsinn erzählt oder manchmal hab ich keinen Ton gesagt (kein Kommando und nichts) und er hat "geredet".

So bauten wir über Jahre eine Bindung auf mit einem Hund für den Menschen im besten Fall gleichgestellte waren und andere Hunde unwürdiger Abschaum der für nichts anderes taugte als ihn ungespitzt in den Boden zu rammen.

Ich vermute, ihr wollt zu schnell, zu viel und steigert euch dann, wie du es auch schon andeutest, ein wenig rein. Wenn sie sich beispielweise anfassen lässt und körperliche Nähe mag, würd ich mir einen Teppich nehmen. Auf eine ruhige Wiese laufen, mich auf den Teppich legen, den Hund neben mich liegen lassen und bisschen vor mich hin dösen.
Ab und zu was aus der Hand füttern, paar Streicheleinheiten verteilen, weiter dösen, das Leben genießen.
 
Danke für die Tipps.

Zur Handfütterung:
Ja :D ich wage es jetzt auszusprechen. Ich habe das Gefühl, dass dieser Hund einem einfach auf der Nase rumtanzt. Mir kann es ja eigentlich egal sein, meine Hündin funktioniert meistens.
Bei der Handfütterung ist es so, dass sie kein Trockenfutter nimmt (im Haus schon). Draußen im Dummy oder Hand ist ihr schnurz. So hatte ihr Frauchen tatsächlich im Dummy Rohfleisch drinnen und da lässt sich der Hund einigermaßen locken. Nur hat sie aber schon 2 Tage das essen draußen verweigert weil sie ihr doch wieder Trockenfutter geben wollte.
Naja, ich denke, dass kann man mal ab und an mit Rohfleisch raus gehen kann. Ich würde es z.B. im Sommer nicht machen und wenn, dann muss es schnell weg sein.
Wir werden es auf jeden Fall angehen.

@Crime:
Also, schnell ist jetzt nicht das richtige Wort. Man hofft einfach mal Besserung zu sehen und zu spüren.
Ich habe tatsächlich weniger Probleme mit der Hündin, da sie in Begleitung mit meiner recht umgänglich ist, sie nicht in Büsche rennt und zum Jagen kam es noch nicht.
Aber das mit dem hinsetzten und einfach mal nichts machen ist auch super. Die Zeit werden wir uns nehmen und ihr auch viel Zeit geben sich auf alles einstellen zu können.
Wie lange hast du das mit deinem Hund denn machen müssen (wegen "über Jahre")?

Was genau bedeutet das, wenn ihr Frauchen in ihre Nähe kommt, sich zu ihr setzt, mal umarmt-> sie die Ohren anlegt und sich die Schnute leckt. Teilweise weg geht oder sich auf den Rücken dreht.
Meine mag auch nicht wenn ich mich zu ihr hinsetzte und knuff. Aber denn lasse ich es halt.
Ist das auch angst oder Unsicherheit, unwohlfühlen, schlechte Bindung oder hundisch :D?
 
Das sind alles superdeutliche Signale die zeigen, dass sie sich in diesen Situationen bedroht und überfordert fühlt. Diese Hündin will diese Nähe nicht. Sie braucht Abstand und du solltest die Besitzerin bitten die Individualdistanz der Hündin zu tolerieren.

Sry wirklich deutlicher kann es ein Hund gar nicht zeigen. Das ist Lehrbuchmäßig. Wobei doch deutlicher kann sie es zeigen, dann nämlich wenn sie nach vorne geht und nicht darum bittet dass man sie in Ruhe lässt sondern es fordert. Das sind dann die Hunde die "ohne Vorwarnung" gebissen haben.

Wie lange es ging. Wirklich eine gute Frage. Es war eher ein schleichender Prozess. Es hat uns immer weniger gestört ihn so zu nehmen wir er war und wir waren für ihn irgendwann Leute die er eben überdurchschnittlich gerne mochte.:happy33:

Vorteil, er wusste wenn wir kommen, dass es raus geht. Also gefreut hat er sich sehr schnell über unser erscheinen
Nachteil, wir gingen ja nur 1x am Anfang bzw. später 2x die Woche mit ihm raus. Also von wegen tägliches daran arbeiten. Außerdem waren wir nur draussen unterwegs es fehlte also auch die entspanntere Interaktion zuhause.
 
Ich denke schon, dass Madame Hund draussen auch Trofu nehmen würde-wenn´s eben nix anderes gibt. :zwinkern2:
Ansonsten könnte man das Fleisch kurz anbraten um es mit rauszunehmen- dann sifft das nicht so.
Da muss man auch mal konsequent sein und mal einen Tag eben nicht füttern, davon stirbt kein Hund- es
zeigt ihm aber, das Futter doch wichtig ist (die meisten Hunde hierzulande wissen gar nicht was Hunger ist)
und, dass Frauchen dieses wichtige Futter zuteilt und verwaltet.
 



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