Welpe schnappt nach mir und sendet widersprüchliche Signale

Ich empfehle das Buch von Patricia McConnell, Das andere Ende der Leine (guter Inhalt, leider schlecht übersetzt. Das Original, The Other End of tbe Leash, liest sich wesentlich besser, wenn man genug Englisch kann). Das erklärt einiges zur Mensch-Hunde Beziehung...
 
Hallo liebe Community!

Mein Mann und ich haben uns vor ca. 2.5 Monaten Familienzuwachs geholt: einen Husky/Australian Shepherd Mischling namens Yuna. Mein Mann kommt super mit ihr klar, die beiden sind schon die besten Freunde, aber ich hab so meine Probleme mit ihr. Vor allem, weil sie mir sehr widersprüchliche Signale sendet und ich sie einfach nicht verstehe. Vielleicht kann mir ja jemand von euch ein paar Tipps geben.

Es gab jetzt schon öfter Situationen, in denen sie nach mir geschnappt hat. Um zwei davon zu nennen: Ich saß mit ihr am Boden und wir haben ein paar Tricks geübt, ganz plötzlich hat sie geschnappt, sich umgedreht und von mir entfernt. In einer zweiten Situation hatte ich sie gerade gefüttert, sie ist mir nachgelaufen und hat sich neben mich hingesetzt. Daraufhin hab ich mich hingekniet und wollte sie streicheln und sie schnappte wieder sofort nach mir. Danach hab ich beobachtet, dass sie den Schwanz eingezogen und die Ohren angelegt hat und sie hat sich dann auch gleich wieder von mir entfernt. Ich muss also in dem Moment bedrohlich auf sie gewirkt haben. Ich kann mir nur nicht erklären warum, da ich in meinen Bewegungen absolut nicht hektisch bin und mich auch niemals über sie beuge. Mein Mann hingegen wirbelt sie beim Spielen herum, ist absolut nicht vorsichtig etc. und bei ihm gab es das Problem noch nie. Wenn ich alleine Zuhause bin, legt sie sich auch nie zu mir auf die Couch, zu meinem Mann schon oder auch, wenn wir gemeinsam auf der Couch liegen. Man möchte meinen, dass sie mich nicht mag.

Auf der anderen Seite ist sie aber immer total aus dem Häuschen, wenn ich nach Hause komme, freut sich wie wild, verliert Freudenpipi usw.. Auch manchmal, wenn ich bei ihr vorbeigehe, dreht sie sich ganz casual auf den Rücken und zeigt mir ihren Bauch. Sie läuft mir auch ständig überall hin nach. Also ich werd irgendwie nicht schlau aus ihr.

Wir haben auch schon unsere Trainerin zu Rate gezogen, die aber meinte, dass sie das sehen muss. "Blöderweise" ist Yuna der liebste Engel, wenn die Trainerin dabei ist. Auf Kamera haben wir so eine Situation bis jetzt nicht erwischt.

Ich weiß, dass ihr aus der Ferne auch nicht sagen könnt, was ich falsch mache bzw. falsch gemacht habe, aber vll. habt ihr selber schon solche Erfahrungen gemacht und habt einen Rat.

Liebe Grüße
Antonia
Hallo,
ich denke , Du solltest Dir nicht zu viele Sorgen machen .

Das Beißen solltest Du allerdings immer sofort korrigieren und deutlich zeigen , dass dieses nicht erwünscht ist .

Es ist immer möglich , dass verschiedene Menschen unterschiedlich auf einen Hund/Welpen wirken
und sich Welpen dann auch anders zu den Personen verhalten , dieses musst Du nicht zu tragisch nehmen .

Das Training mit einem Hund ist immer wichtig , gerade Übungen für das Lernen des Grundkommandos
und der Unterordnung, kann die Kommunikation , wie den Umgang , oder eine Kontrolle über den Hund erleichtern .
Solch ein Training sollte immer, je nach dem wie die Aufmerksamkeit eines Welpen es zulässt ,
nur mit positiver Motivation, von Zeit zu Zeit, zwischendurch erfolgen .
Wer nicht so eine starke natürliche Autorität für den Hund verkörpert, kann dieses sehr damit ausgleichen ,
wenn der Hund gut, wie positiv auf seine Kommandos konditioniert ist und bei Bedarf auch den nötigen Gehorsam zeigt .
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Beißen solltest Du allerdings immer sofort korrigieren und deutlich zeigen , dass dieses nicht erwünscht ist .
Jein.
Man sollte sich so verhalten, dass es erst gar nicht dazu kommt.
Zum Glück ist hier ja bereits aufgeklärt worden, dass sich der Hund nicht freut, wenn Frauchen auftaucht, sondern dass es fiddeln und beschwichtigen ist. Er pinkelt sich sicherlich nicht vor Freude ein.

Dein Mann scheint eine andere Energie auszustrahlen als Du. Bei Deinem Mann kann sich der Hund entspannen und Vertrauen fassen. Bei Dir nicht. Ist jetzt von mir kein Vorwurf, sondern so scheint es aktuell bei Euch zu laufen. Darauf musst Du Dein Verhalten anpassen. Wurde hier ja schon gesagt: erstmal in die Bindungsarbeit Zeit investieren. Wenn der Hund Vertrauen zu Dir hat, dann folgt alles weitere.
 
Er pinkelt sich sicherlich nicht vor Freude ein.

Dein Mann scheint eine andere Energie auszustrahlen als Du. Bei Deinem Mann kann sich der Hund entspannen und Vertrauen fassen.
Hast du das hier überlesen?
Ich frag mich nur zwangsläufig was mein Mann anders macht. Bei ihm macht sie das auch, also das Urinieren während der Begrüßung oder ihm den Bauch zeigen.
Ich tippe eher darauf, dass Yuna nur eine bestimmte "Dosis" eines Menschen will. Herrchen ist nur selten da, wenn sie seine Aufmerksamkeit mal hat, freut sie sich drüber... Bei Frauchen ist es irgendwann genug - anscheinend bevor Frauchen genug von Yuna hat.
 
@Kade1301
Tatsächlich hatte ich das überlesen. Macht aber bezüglich meiner Argumentation nix. Mir war nur im Gedächtnis geblieben, dass der Hund beim Mann nicht schnappt, somit also ein anderes Verhalten zeigen kann, selbst wenn das Bepinkeln zuerst auch bei ihm gezeigt wird.

Deine Theori, dass Yuna nur eine bestimmte Dosis Mensch verträgt, finde ich aber gut. Wenn der Hund sich quasi gezwungen fühlt, beim Kontakt zu solchen Beschwichtigungsmaßnahmen greifen zu müssen, dann spricht das für eine Unausgeglichenheit und Anspannung beim Hund. Sie fühlt sich also gestresst. Das gilt es zu durchbrechen. Mein Hund freut sich zwar auch, wenn ich nach Hause komme, aber er zeigt keine Stresssignale.

Vielleicht einmal folgendes versuchen: sobald Du (TE) nach Hause kommst und Deine Hündin das beschriebene Verhalten zeigt, dreh Dich direkt an der Tür schon zur Seite, hinhocken, nicht ansehen und abwarten, was passiert. Ruhig auch mal eine Minute oder zwei Minuten so hocken bleiben. Wir Menschen haben meistens zu wenig Geduld. Kann sich die Hündin von selber wieder beruhigen, kommt sie evtl. sogar einmal kurz zum Schnüffeln nah an Dich ran? Nicht anfassen, nicht ansehen - einfach mal über Dich "ergehen" lassen und dann den Hund ignorieren, woanders im Haus/in der Wohnung hingehen. Ein Versuch ist's wert und schadet niemandem.
 
Das ist ein gefährlicher Ratschlag, wenn man nicht weiß, was die Ursache vom Verhalten ist.
Ich denke , Welpen, oder Hunde sollten Menschen niemals beißen , egal welcher Grund auch der Anlas dazu sein könnte .
Besonders bei noch jungen Welpen kann so ein Fehlverhalten relativ leicht , ohne großen Druck verändert werden.
Gerade jetzt sollte man diese Möglichkeit einer frühen und leichten Prägung nicht versäumen und jede Möglichkeit für eine Korrektur nutzen . Unnötige Zurückhaltung bei der Erziehung in der frühen Lebensphasen kann nur den Erfolg einer guten Prägung erschweren und später, bei älteren Hunden zu unnötigen Problemen führen .
 
Allerdings könnte man durchaus auch die Umstände der Herkunft in Betracht ziehen. Wie wurden die Welpen aufgezogen? Wie sieht das Wesen der Eltern aus?

Ich vermute jetzt erstmal recht stark, dass ihr einen eher unsicheren Hund habt, der vielleicht sogar den Umgang mit Frauen nicht so gewohnt ist und ihr die Beschwichtigungssignale entweder überseht oder falsch deutet.
Darauf würde ich auch tippen. Isolierte Aufzucht, mangelnde Prägung, wesensschwache Eltern, keine Erfahrung mit Frauen. Kurz, typisch Vermehreraufzucht. Wichtig für euch wäre auch die "Hundesprache" zu lernen, also, den Hund lesen lernen. Ihr deutet vieles im Hundeverhalten falsch.
Alles andere wurde ja schon gesagt.
 
Hast du das hier überlesen?

Theoretisch könnte es sich beim Mann aber auch um Freudenpipi handeln und bei der Frau ums Gegenteil. Das eine schließt das andere nicht automatisch aus.

Wir haben auch schon unsere Trainerin zu Rate gezogen, die aber meinte, dass sie das sehen muss. "Blöderweise" ist Yuna der liebste Engel, wenn die Trainerin dabei ist. Auf Kamera haben wir so eine Situation bis jetzt nicht erwischt.

Was sagt die Trainerin zu eurer gesamten Situation wie beispielweise dem urinieren beim begrüßen?

Bei 5 Monaten muss übrigens noch keine vollständige Stubenreinheit vorhanden sein. Auch das gebe ich zu bedenken. Auch das Bäuchlein wird in dem Alter oft sehr schnell präsentiert und die Frage ist auch mit dem schnappen in wie weit das überhaupt ein Problem ist bei einem 5 Monate alten Welpen. Das ist wie wenn ein 5jähriges Kind mal die Hand von der Mama "wegschlägt". Auch das "schnappen" ist ein relativ breites Spektrum.
Beide Situationen fällt mir auch auf sind im Zusammenhang mit Essen. Einmal Training und einmal wurde gefüttert. Dachte sie eventuell du hast noch Futter in der Hand? Die riecht ja erstmal noch danach.
Ist es überhaupt sicher das sie nicht auch bei deinem Mann "schnappt" er das aber im wilden Spiel gar nicht als solches wahr nimmt?
 
Ich denke , Welpen, oder Hunde sollten Menschen niemals beißen , egal welcher Grund auch der Anlas dazu sein könnte .
Besonders bei noch jungen Welpen kann so ein Fehlverhalten relativ leicht , ohne großen Druck verändert werden.
An sich gebe ich dir da Recht, nur in dem Fall sehe ich das kritisch. Was wenn es stimmt und dieses schnappen war nur das letzte Signal einer Reihe von Signalen waren, die übersehen wurden. Das Schnappen ist dann das letzte Mittel für den Hund. Und da reagiert der Mensch endlich, und zwar mit einer Korrektur. Was sagt das dem Hund? Alle vorherigen Signale hat der Mensch nicht wahr genommen und fürs schnappen kriege ich einen auf den Deckel. Auch keine gute Beziehungsarbeit würde ich sagen.
Deswegen: Wenn man nicht dabei ist und beobachten kann, warum macht der Hund das und was ist vorher passiert wäre ich mit so einem Ratschlag sehr zurück haltend.
 



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