Welpe mit Katze vergesellschaften

Ich habe es auch laufen lassen.
Meine Katzen kennen aber auch Hunde.
Und meine Hunde waren jetzt nicht der typ "lass uns spielen".
Iva zb. guckt die Katzen am liebsten auf Abstand an.
Border halt :-D
 
Ich bin bei Murphy ganz klar eingeschritten, wenn er Ivan bedrängt hat.
War eine der wenigen Regeln, die von der ersten Sekunde an galten, Ivan wird nicht gejagt und auch nicht bedrängt.
Dabei ging es mir ehrlicherweise weniger um Murphy als um Ivan.
Der kennt Hunde zwar von klein auf, soll sich aber zu Hause sicher fühlen.

Was ich allerdings immer schon habe sind Rückzugsorte für die Katzen nach oben.
Wir haben mehrere Kratzbäume, einen Aussichtsplatz auf dem Wohnzimmerschrank und auch in anderen Zimmern stehen die Kratzbäume so, dass Ivan jederzeit auf einen Schrank mit Kuschelplatz kommt.
Das ist sehr hilfreich, denn beim abendlichen fernsehen und kuscheln mit Hund auf der Couch, kann Ivan bequem von oben runter schauen und sich an den Neuzugang gewöhnen.
Auch im Schlafzimmer, in das er jederzeit freien Zugang hat steht so ein Kratzbaum am Schrank, den hat er in der ersten Zeit gerne genutzt, bis er irgendwann wieder mit Murphy zusammen bei mir geschlafen hat.

Ist Ivan aber "auf dem Boden", dann darf Murphy ihn weder jagen noch durch stalken bedrängen.

Also ja, ich würde einschreiten, damit das von Anfang an klar ist.
 
Wie genau würdest du einschreiten?
Bisher hab ich versucht den Welpen einfach mit irgendetwas anderem abzulenken. Also ich sage dann Nein und versuche ihn zu irgendeinem Spiel zu animieren. Es klappt aber nicht immer so gut, weil ich oder irgendein Spielzeug nicht immer so spannend ist wie die Katzen.

Wenn es ging, habe ich ihn ohne physisch zu werden ablenken können, manchmal nützt es aber nichts und ich muss ihn am Halsband halten bzw. die Leine kurz fassen. Manchmal hilft es, sich einfach in den Weg zu stellen, da muss ich aber schon günstig stehen. Manchmal will er sich dann aber auch vorbeimogeln.
 
Ich persönlich würde "nein" nicht zwingend "positiv verknüpfen".
 
Wenn Murphy Ivan z.B. um den Couchtisch jagen wollte, dann habe ich mich in den Weg gestellt und "nein" gesagt.
Allerdings in deutlich anderer Tonlage als ich sonst mit ihm geredet habe.
Kurz, Stimme etwas tiefer und ein wenig lauter.
Hat er sich dann auf mich konzentriert, habe ich ihn in "normaler" Stimmlage gelobt und auch geschaut, dass ich ihm ein Spielzeug anbiete
oder ihn anderweitig abgelenkt.

Zu dieser Zeit hatte ich eigentlich überall Spielzeug liegen, das ich schnell mal greifen konnte, z.B. auch, wenn er in Stuhlbeine, die Couch oder die Kissen beißen wollte.
Murphy ist spielbegeistert, das erleichtert die Sache, er liebt es auch heute noch den weggeworfenen Teddy zu holen oder mit der Krake zu zergeln.

Wichtig war mir, dass Ivan nicht bedrängt wird und Murphy die Bedeutung von "nein" kennenlernt.
Das ist tatsächlich ein kurzer, knackiger "Befehl", keine Bitte.

Kommt daher auch nur sehr ausgewählt zum Einsatz, damit er sich nicht abnutzt.

Im Laufe der Zeit kommen andere "Abbruchworte" dazu, gerade vor ein paar Minuten z.B. haben beide unten vor der Haustür angefangen zu bellen, warum auch immer.
Ich sitze im ersten Stock, im Arbeitszimmer, bei offener Tür.
Ein kurzes, knackiges "Ey" und beide waren still.

Das ultimative Abbruchwort ist bei mir aber "nein", dann meine ich es wirklich ernst und es gibt keinen Spielraum.
Bei anderen Dingen, die sie mal eine Zeitlang tun dürfen, wie z.B. am Zaun bellen, unterwegs buddeln usw. kommt dann irgendwann ein "Schluss".

Wenn sie zu weit vor laufen, will ich ja nicht das Vorlaufen an sich regeln, also kommt ein "Halt".
Da wissen sie dann, sie sollen etwas warten und dürfen dann weiter laufen.

"Nein" ist aber sofortiger Abbruch und da verstehe ich keinen Spaß. Das wird in Haltung und Ton deutlich.
Genauso wichtig freundliche Zuwendung in der Sekunde, in der sie vom unerwünschten Tun ablassen.

Es gab dann auch mal die Situationen, dass Murphy Ivan im Garten gejagt hat und es rein anatomisch unmöglich war, sich dazwischen zu stellen.
Auch da gab es dann ein etwas lauteres "Nein", das er durchaus auch mal ignoriert hat.
Für diesen Fall habe ich eine kurze Leine neben der Terassentür liegen, die greife ich dann, gehe zu ihm, leine ihn wortlos an und bringe ihn ins Haus. Ohne weitere Interaktion, die Spielzeit ist dann beendet, die Gartenzeit sowieso.

Bei Murphy war das A und O, dass ich in dieser Situation von Anfang an zuverlässig jedes Mal reagiert habe, wenn ich es mitbekommen habe.
Egal ob es gerade unpassend war, weil ich am Telefonieren war oder ob ich gerade hundemüde auf die Couch gefallen bin und eigentlich ja wusste, dass Ivan in ein paar Sekunden auf seinem Kratzbaum in Sicherheit ist.

Wobei Ivan Hunde von klein an gewöhnt ist und es definitiv nochmal eine andere Hausnummer ist, wenn du eine ängstliche Katze hast, die Hunde nicht kennt.
Da würde ich anfangs vielleicht mit kurzer Hausleine arbeiten, damit du den Welpen sicher zurückhalten kannst.
 
Ich habe es auch laufen lassen.
... und mein Hund ist auch keiner von der Sorte "lass uns spielen". (allerdings kein Welpe mehr)
Es brauchte Zeit. Drei unserer Miezen gehen (offenbar) furchlos auf ihn zu, die vierte ist da vorsichtiger und vom Wesen her sowieso ziemlich scheu. Die Katzenmutter der drei hat die Führung in der Tuchfühlung übernommen. Bei allen bleibt das Fell glatt. Er akzeptiert sie jetzt und bleibt cool ... das war nicht immer so.
Ich hab auf Zeit gespielt und sie machen lassen. Jetzt wo er begriffen hat, dass die Miezen zum Haus bzw zum Rudel gehören, gibt es quasi keine Spannungsmomente mehr.
 
Puh... Es ist gar nicht so einfach.
Gerade, wenn der Terrortampon so richtig in Fahrt ist, helfen Worte definitiv nicht mehr.
Dann stattdessen so schnell zur Stelle zu sein, sich in den Weg zu manövrieren oder das Geschirr/den Hund zu fassen zu bekommen, bevor er die Katze erreicht, gelingt mir nicht immer so gut, wie ich es gerne hätte.

Da wir zwei Etagen haben und diese zusätzlich abgetrennt haben, damit die Katzen ohne vom Hund belästigt zu werden, zu ihrem Futterplatz können, haben sie theoretisch genug Ausweichmöglichkeiten.
Kratzbäume und höhere Sitzgelegenheiten sind natürlich da, aber bei drei Katzen, wird es halt irgendwann eng, wenn alle auf dem gleichen Platz sitzen wollen... na ja und grundsätzlich sehen die Katzen es auch gar nicht ein, sich von uns fernzuhalten und wo wir sind, ist eben auch der Hund.

Wenn der Hund schläft, pirschen die Katzen heimlich um ihn rum wie kleine getigerte Ninjas. Der Hund will nur spielen, sein Gehabe wirkt aber bedrohlich auf die Miezen.
Ich denke, je eher der Hund lernt, die Katzen einfach in Ruhe zu lassen, desto eher kehrt hier auch Normalität ein. Der Weg dahin scheint aktuell aber steinig.

Auf der anderen Seite: Seit Einzug des Hundes sind sich die Katzen so einig wie nie.

Wie lange hat es bei euch gedauert, bis alle Parteien harmonisch miteinander waren?
 
Hier hat heute Rika nach Gaia geschnappt, weil sie zumindest einen Teil ihres Frühstück selbst fressen wollte. Da ich auch schon zig mal Gaia von meinem Essen verscheucht habe, habe ich sie gelassen. Gaia ist eine von den Katzen, die nivht mitgekriegt hat, dass sie nicht mehr als Götter verehrt werden: Das Haus gehört ihr und seine Bewohner haben ihr zu Diensten zu sein...
 



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