Was wisst ihr über Albino Hunde?

Wow, der ist hübsch. Also, wenn er hört, wird er wohl doch ein Albino sein. Leuzistische Tiere sind meist taub.
 
Wie kommt man auf so nen Hund?Ist das nen Gendeffekt durch fehlerhafte Zucht?
Kenn mich damit so rein garnich aus.
 
Es ist ein Gendefekt, aber der hat mit Zucht nix zu tun. Kommt ja bei Menschen auch vor.
 
Also ich finde schon das das ein Albino ist. Er muss nicht zwangsläufig krank sein. Albinos entstehen wenn zwei Hunde mit gewissen Erbeigenschaften sich Paaren, aber es muss auch nicht der ganze Wurf albinos gewesen sein.
(Mir persönlich gefallen ganz weiße Hunde ja nicht...)
 
Zitat aus der Beschreibung
"Mein Name ist Pelle. Ich bin 1,5 Jahre jung, kastriert, geimpft, gechipt und entwurmt.Ich bin ein Unikat, denn ich bin ein Albino."
Er stellt sich ja selbst bereits als Albino vor der hübsche Kerl :girllove::girllove: aber von einem Zweithund bin ich noch weit entfernt:denken24:
 
Ich glaube aber nicht, daß der von Dir beschriebene Hund ein Albino ist. Sonst hätte er auch die typischen roten Augen. Albinos fehlt das Gen, das zuständig für die Farbpigmente ist und das sieht man dann auch an den Augen.

Albinismus ist sehr facettenreich.
Auch Leuzismus ist eine Unterart vom Albinismus. Ich persönlich halte Leuzismus bei Laien für weitaus gefährlicher als Albinismus.
Leuzismus kann nicht selten zum Tod führen, kann Verkrüppelungen hervorrufen und, und, und.
Leuzistische Tiere müssen überdies nicht komplett weiß sein. Bei Farbratten lässt sich Leuzismus z.B. nur schwer von normalen Schecken unterscheiden.
Übrigends ist auch das Dilute- Gen eine Unterart des Albinismus. Blaue, Creme und helle Hunde haben also durchaus einen Hang in diese Richtung. Wobei man dazu erwähnen muss, dass einige Studien gezeigt haben, dass sich das Dilute nur auf die Pigmentierung des Fells auswirkt, andere haben auch gezeigt, dass es sich allgemein auf die Pigmentierung auswirkt.
Man sollte also alles in allem sehr vorsichtig dabei sein.

Ob der Hund ein Albino oder ein Leuzist ist kann dir mit Sicherheit ein guter TA sagen.
Augenscheinlich würde ich ihn als Leuzisten einordnen.
 
Ich persönlich halte Leuzismus bei Laien für weitaus gefährlicher als Albinismus.
Leuzismus kann nicht selten zum Tod führen, kann Verkrüppelungen hervorrufen und, und, und.

Kannst du das mal ein bisschen erläutern? (Beispiele, Quellen)
Die Thematik interessiert mich sehr, ich selbst habe eine leuzistische Katze, sie ist taub und ihr wurde im Juli ein Hauttumor entfernt - sie ist gerade mal 2 Jahre alt.
 
Der Hund sieht aus wie ein Albino. Ob er tatsächlich einer ist, lässt sich nur anhand der Fotos nicht sagen. Albinismus ist bei Hunden (glücklicherweise) extrem selten, ich selber habe noch keinen gesehen und ich beschäftige mich nun schon seit einigen Jahren mit Fellfarben bei Hunden und schaue dementsprechend genau hin.

Es gibt viele Genotypen, die einen Albino-ähnlichen Phänotyp hervorrufen können, ohne, dass es sich tatsächlich um Albinismus handelt. Leuzismus, beispielsweise, hat mit Albinismus nichts zu tun, sondern hat nur eine oberflächliche Ähnlichkeit im Phänotyp - namentlich, weißes Fell und gelegentlich blaue Augen. Leuzismus entsteht durch die Abwesenheit von Pigmentzellen und beginnt streng genommen schon mit einem weißen Fleckchen. Jeder gescheckte Hund ist im Prinzip leuzistisch, dieser Phänotyp ist bei Haustieren generell extrem weit verbreitet und oftmals auch absolut erwünscht. Nachteilig daran ist, dass die Gene, die die Ausbreitung und Reifung der Pigmentzellen steuern, oftmals ontogenetische "Multitasker" sind, d. h., ein Ausfall dieser Gene kann nicht nur zur weißen Fellfarbe, sondern auch zu mehr oder weniger schweren "Nebenwirkungen" führen, wie die sensorineurale Taubheit bei vielen Hunderassen (z. B. Dalmatiner, Dogo Argentino, Bullterrier, English Setter, Australian Cattle Dog) oder das Overo-lethal-white-Syndrom bei Pferden, bei dem ein Fohlen schneeweiß geboren wird und innerhalb weniger Tage nach der Geburt an einem Darmverschluss verendet, da sein Nervensystem nicht vollständig ausgebildet wurde.

Bei einem Albino dagegen sind prinzipiell alle Pigmentzellen dort, wo sie auch hingehören, sie bilden nur eben kein oder nur sehr wenig Pigment. Entgegen landläufiger Meinung sind Albinos weder taub noch blind, das Immunsystem ist nicht beeinträchtigt, Wesensmängel lassen sich auch nicht mit Albinismus in Verbindung bringen. Jedoch sind Albinos in aller Regel mehr oder weniger sehbehindert (nicht blind!), sie schielen oder haben Augenzittern (Nystagmus), die Sehschärfe kann reduziert sein. Bei Hunden können diese Sehbehinderungen sehr schwach ausgeprägt sein oder sogar völlig fehlen (wobei letzteres wohl tatsächlich sehr selten ist). Ebenfalls problematisch ist der völlig fehlende Schutz der Haut gegen Sonneneinstrahlung, Sonnenbrand und letztlich Hautkrebs können die Folge sein.

Bei Hunden gibt es nur wenige Rassen, bei denen Albinismus vorkommt, z. B. Dobermann, Boston Terrier und Malteser sind bekannt. Gezielt produziert werden sie von manchen Dobermannzüchtern (und für viel Geld an den Mann gebracht), ansonsten sind sie, wie gesagt, extrem selten. Bei Mischlingen kann Albisnimus natürlich auch vorkommen, aber es dürfte ein Zeichen dafür sein, dass die Eltern des Hundes wohl recht nah miteinander verwandt waren (ja, Inzucht gibt es selbstverständlich auch bei Mischlingen!).

Blaue, braune oder cremefarbene Hunde sind keine Albinos, auch keine "Vorstufen" davon. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag...:zwinkern2:
 
Es gibt viele Genotypen, die einen Albino-ähnlichen Phänotyp hervorrufen können, ohne, dass es sich tatsächlich um Albinismus handelt. Leuzismus, beispielsweise, hat mit Albinismus nichts zu tun, sondern hat nur eine oberflächliche Ähnlichkeit im Phänotyp - namentlich, weißes Fell und gelegentlich blaue Augen. Leuzismus entsteht durch die Abwesenheit von Pigmentzellen und beginnt streng genommen schon mit einem weißen Fleckchen.
Hast du zufällig etwas in die Richtung zu lesen?
Ich habe mehrfach gelesen, dass es sich beim Leuzismus um eine Art des Albinismus handelt, da es sich um die gleiche defekte Genpartie handelt (Schande auf mein Haupt, falls ich das fehlinterpretiert habe!) und Leuzisten durchaus in der Lage sind Albinos zu zeugen, eben weil die Veranlagung dazu vorhanden ist.
Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir deine Quelle zukommen lasen würdest! :winken3:


Monstermiez: Wikipedia sagt z.B.
Mutationen des Endothelin-Rezeptor-B-Gens führen deshalb zu Scheckung oder Leuzismus (rosa Haut und weißes Fell) und oft auch einer Überdehnung des Dickdarms (Megacolon) aufgrund fehlender Nervenzellen im Darm (Aganglionose). Der Megacolon führt innerhalb weniger Stunden bis Tage nach der Geburt zum Tod.
 
Hast du zufällig etwas in die Richtung zu lesen?

Klar:

Witkop, C. J. 1989. Albinism. Clinics in Dermatology, 7, 80-91.
Park, S. A. et al. 2005. A case of oculocotaneous albinism in a Maltese. Journal of Veterinary Science, 6, 361-362.
Oetting, W. S. et al. 2003. Oculocutaneous Albinism Type 1: The Last 100 Years. Pigment Cell Research, 16, 307-311.
Spritz, R. A. et al. 2003. Human and mouse disorders of pigmentation. Current opinion in Genetics & Development, 13, 284-289.
Okulicz, J. F. et al. 2003. Oculocutaneous albinism. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 17, 251-256.

Insbesondere Witkop ist sehr empfehlenswert!

Traditionell wurden und werden teilweise auch heute noch Albinismus und Leuzismus, sowie verschiedene Formen der Pigmentaufhellung einfach in das Sammelbecken "Albinismus" geschmissen: Weiß = Albino und wenn's nur teilweise weiß war, dann war's eben ein Teilalbino... Durch die Molekulargenetik ist aber das Verständnis über die grundlegenden Ursachen vieler Phänotypen gewachsen und so weiß man mittlerweile, dass die Sache nicht mehr so einfach ist.

Mutationen des Endothelin-Rezeptor-B-Gens führen deshalb zu Scheckung oder Leuzismus (rosa Haut und weißes Fell) und oft auch einer Überdehnung des Dickdarms (Megacolon) aufgrund fehlender Nervenzellen im Darm (Aganglionose). Der Megacolon führt innerhalb weniger Stunden bis Tage nach der Geburt zum Tod.
Siehe Overo-lethal-white-Syndrome, genau dieses Gen ist ursächlich dafür.
 



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