Was verstehe ich unter artgerechter Haltung???

Ich schließe mich TinaH an: Man sollte die Anzahl seiner Hunde dem Hund und der Zeit die man für die artgerechte Auslastung hat, anpassen.
Manche Hunde spielen gern mit Artgenossen auf der Hundewiese, haben „ihren“ Menschen in der Wohnung aber lieber für sich allein.

Der Hund sollte natürlich nicht zulange allein sein und ein großer, schwerer Hund nicht jeden Tag fünf Stockwerke laufen müssen.

Ich habe ja mehrere Hunde und was das Kontaktliegen angeht bevorzugen meine Hunde ihre Menschen. Was das Spielen angeht aber ihre Mithunde.

Ich verstehe unter artgerechter Haltung, dass Hunde die rassebedingt eine enge Bindung zu ihren Menschen aufbauen nicht im Zwinger leben müssen und im Gegensatz dazu, dass z.B. Herdenschutzhunde nicht in der Großstadt in einer Ein-Zimmer Wohnung gehalten werden.
 
Aber lassen wir mal die einzelnen Rassen weg, und sehen nur den Hund.
Wie sieht es dann mit der Artgerechten Haltung aus?

Hallo,

Das kann man nicht weglassen. Du kannst sonst nur extrem vage, generelle Aussagen über die Bedürfnisse von Hunden machen.
Die helfen aber wenig für die Praxis.

Viele Hunderassen haben ausgesprochen spezielle Bedürfnisse oder Vorlieben, was die Haltung angeht.
Und dann sind Hunde, unabhängig von Rassezugehörigkeit, immernoch Individuen.

Deshalb ist es ja so sinnvoll, dass sich die Menschen, die sich einen Hund anschaffen wollen, überlegen, ob ihre Befürfnisse und die des künftigen Mitbewohners auch zusammen passen.

Ziel ist ein zufriedener Mensch und ein zufriedener Hund. Viele Hunde sind leicht zufrieden zu stellen, weil sie sehr anpassungsfähig sind. Andere haben von der Rasse her oder aufgrund von Vorerfahrungen speziellere Bedürfnisse.

LG,
Stadtmensch
 
Ja, ein Hund ist ein Rudeltier, das heißt aber nicht zwangsläufig, dass jeder Hund glücklich ist mit mehreren Artgenossen zusammen zu leben. Es gibt auch Hunde, die den Menschen vorziehen und keine anderen Hunde um sich brauchen.

Eben, das hatte ich auch als Beispiel erwähnt: meine zieht Menschen definitiv vor und brauch keinen weiteren Artgenossen um sich herum. Sie hat mal mit einem Chihuahua zusammengelebt - es klappt also, aber sie ist definitiv glücklicher ohne andere Hunde neben sich.
 
Ich finde auch, man muss schon auf Rasse und Individuum gucken. Ein Kangal hat nun mal andere Bedürfnisse als ein Yorkshire Terrier.

Grundsätzlich unter artgerechte Haltung fällt für mich eine artgerechte, den individuellen Bedürfnissen des Hundes angepasste Ernährung, ausreichend Bewegung sowie geistige Beschäftigung, ausreichend Kontakt zu seinen Menschen (also nicht den ganzen Tag alleine lassen) und dass man auf den Hund als Individuum eingeht.
 
Das Minimum ist hier definiert: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tierschhuv/gesamt.pdf

Wie kann man von artgerechter Haltung sprechen, wenn man das Individuum und seine (rasse)typischen Eigenschaften missachtet/ignoriert?

Beispiel Krümel: Würde ich ihn in einem Hunderudel halten, er würde es wohl nicht überleben. Entweder durch Streß oder weil ihn die anderen Hunde plätten, weil er nicht sauber kommuniziert und direkt auf Angriff geht. Ist nicht schön, ist aber so. Mit Bubba läuft es ja ganz gut, aber Krümel wird nie ein Hund werden, der andere Hunde um sich braucht. Wenn er irgendwann mal mit einem anderen Hund zusammen leben kann, bin ich begeistert.



Thema Zwinger: Ich habe ja kein Problem mit Zwingerhaltung und auch nicht mit Zucht im Zwinger (rein hausaufgezogene Welpen würde ich z.B. auch nicht unbedingt haben wollen). Aber man muss ein paar Grundpfeiler einhalten. Mindestens die Vorgaben zur Hundehaltung, mehr ist immer besser. Ich würde einen Dobi-Welpen z.B. nur bei einem Züchter holen, der der Mutter und den Welpen eine z.B. beheizbare Hütte zur Verfügung stehen. Ein Auslauf gehört trocken und hygienisch (ich tausche den Naturbodenteil bei mir jährlich aus), keine Matschwüste o.ä.
Mir ist auch bei einem Züchter der Zustand der Wurfkiste wichtig. Gammelig, angenagt (mehr als vom aktuellen Wurf möglich), allgemein gammelig, ne, das muss heutzutage nicht mehr sein.



Ansonsten stimme ich TinaH voll und ganz zu, gerade was die Anzahl der Hunde betrifft.
Auslastungsmässig sehen ich bei Gebrauchshunden ohne Spaziergang (!), also reine Auslastung, eine Obergrenze von zehn Hunden, bei optimalen Bedingungen, also mithelfende Familie, Platz vor der Tür, sonst keinen Job, keine Hunde mit mehr Zeitbedarf usw.
Bei mehr Tieren, leiden die Hunde definitiv. Wenn auch vielleicht still, den mangelnde Auslastung, resignieren usw. ist oft stilles Leid.
 
Die Bedürfnisse des Hundes möglichst gut, nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen. Abhängig von der genetischen Veranlagung und der individuellen Persönlichkeit des Hundes.
 
Ich verstehe unter artgerechter Hundehaltung, dass ich den Hund mit all seinen Bedürfnissen sehe, annehme, sie ihm zugestehe und erfülle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ziehe diese Aussage hier zurück.


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Aber lassen wir mal die einzelnen Rassen weg, und sehen nur den Hund.
Wie sieht es dann mit der Artgerechten Haltung aus?
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@ also nach den hier gemachten Aussagen, wurden Rassen so Gezüchtet, dass Sie lieber die Nähe des Menschen suchen, als die ihrer Artgenossen, und damit zu Einzelgängern gemacht wurden.

Das würde ja Bedeuten, das diese Rassen den Menschen, als ihres gleichen Ansehen, oder Verstehe ich das nur Falsch?

Denn die meisten Rassen, die ich kenne und auch schon mit Ihnen zutun hatte, die waren doch lieber mit ihren Artgenossen zusammen, als wie mit Menschen.

Was aber nicht Heißen soll, das Sie nicht auch gerne mal nur mit Menschen, zusammen sein wollen.

Also fassen wir mal Kurz zusammen, der Hund ist ein Rudeltier, einige Rassen sehen den Menschen als ihres gleichen an, andere Rassen, sind lieber bei ihrem natürlichen Rudel.

Jetzt wird ja von jeden HH das Wort Rudel, im Zusammenhang mit Artgerechterhaltung, in Foren gerne Benutzt, da ist zB. der User X mit Frau 3 Zimmer EG Wohnung und einem DSH, ein Typischer Hund, der sich unter seines gleichen, Bestimmt besser Wohlfühlen würde, als in der Wohnung.

Für den ist Artgerechtehaltung 3-mal am Tag a, 30 min Gassi gehen, Hund schläft auf dem Sofa mit 3 Kissen, Mittelklasse futter, und geht es um die frage Rudel, da wird Locker geschrieben, mein Hund fühlt sich in seinem Rudel wohl.

Und wenn ich eben so was Lese, da Frage ich mich immer was Verstehen die Leute unter einem Rudel, denn User X mit Frau sind ja Menschen und keine Hunde.

Ich verstehe nämlich was anderes darunter, für mich ist ein Rudel ganz einfach nur ein zusammen Schluss von mehreren Hunden, und sonst nichts, ein Mensch ist kein Rudelmitglied in dem Sinn, er wird wenn man es genau nimmt, nur von dem Leithund geduftet, denn würde der aus einen Unersichtlichen Grund, und unerwartet
Durchknallen, denn hätten HH mit 4 und mehr Hunden ein Echtes Problem, die Rede ist von Mittleren und großen Hunden, nicht von Rennmäusen.

gutes Futter, Ordnung und Sauberkeit, gehören Natürlich zur Artgerechtenhaltung mit dazu keine Frage, der Kauf eines Welpe gehört für meine Begriffe aber nicht dazu.
 
Rudel = Zusammengehörigkeitsgefühl
 
Soweit ich weiß leben Wölfe zum Beispiel in einem Familienverband, bestehend aus den beiden Elterntieren und deren Nachwuchs. Nur selten ist da ein nicht-verwandtes Tier darin.

Freilebende Wildhunde (und damit meine ich nicht Straßenhunde) leben auch ein einem Familienverband. Das was man gemeinhin als Rudel bezeichnet, sind Zusammenschlüsse von nicht-verwandten (Straßen-)hunden, die mehr einer Zweckgemeinschaft gleichen und einem ständigen Wechsel unterliegen. Da kommen mal Tiere hinzu, dann verlassen welche wieder das Rudel, etc.

Artgerecht ist für mich eben das Leben in einem Familienverband. Ich und mein Partner sind quasi die Elterntiere, die für alle die Regeln vorgeben, die aber auch für Nahrung, Schutz, Geborgenheit und das gegenseitige Einhalten der Regeln verantwortlich sind. Mein Hund muss daher nicht die Führungsrolle übernehmen (was wohl kaum ein Hund gerne freiwillig macht), sondern kann sich ganz auf mich verlassen. Er muss sich nicht um das Futter prügeln, niemand rückt ihm ungewollt auf die Pelle, er muss nicht sein Revier kontrollieren und vor Eindringlingen verteidigen, weil ich das mache (so wie das eben die Elterntiere bei freilebenden Familienverbänden tun würden).
 



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