Und dann muss das noch mehr unterteilen, finde ich.
1. Jagt der Hund alles was lebt, weil über Jahrhunderte vielleicht daraufhin gezüchtet wurde und geht dabei definitiv auch nach Spuren
2. Jagt der Hund "nur" bestimmte Tiere, z.B. Eichhörnchen und Katzen (Neo z.B. jagt alle Vögel von unserem Grundstück - aber nur dort, draussen sind sie ihm schnuppe - das mag wohl damit zusammenhängen, dass ihm vor ein paar Jahren mal eine Amselmutter bei uns die Leviten gelesen hat, weil er das Amseljunge angucken wollte)
3. Jagt der Hund alles, was sich bewegt und geht hauptsächlich auf Sicht
Der 3. Punkt ist eigentlich recht gut nachzuvollziehen, finde ich. Beim Hinterhetzen setzt der Hund unheimlich viel Adrenalin frei und bekommt einen wahren Leistungsschub. Das wirkt bei ihm wie ein Glückshormon, er belohnt sich quasi selbst.
Auch das Stöbern, Sichten und Fxieren von Wild schüttet Adrenalin aus.
Darauf basieren die meißten AJT von den Grünschleifchen.
Tiffy hat einen sehr starken Jagdtrieb, sie nutzt alle ihre Sinne um Jagdobjekte zu finden.
Fliegende Blätter sind eventuell mal kurz interessant wegen der Bewegung und dem rascheln oder wahlweise etwas geworfenes aber das ist im Grunde schnickschnack für sie. Sie sucht lebendes da ist sie zielorientiert und ernsthaft.
DAS ist für mich ein Hund der starken Jagdtrieb hat.
Man sollte zwischen Jagd- und Hetztrieb unterscheiden.
Etwas hinterher zu hetzen, was wegläuft/-fliegt, ist Hetztrieb. Den haben fast alle Hunde. Jagdtrieb dagegen ist das gezielte Suchen nach Beute.
Die gezielte Suche mit dem Verbundenen Ernst, finde ich.
stadtmensch,ich bin davon überzeugt das die
tiere im eigenen haushalt etwas anderes sind.
Erzähl das mal Bonnie.
Wir haben ja eine Katze. Die ist älter als Bonnie, war schon da als Bonnie das erste Mal bei uns war.
Trotzdem darf sie nicht rennen, sich nicht schnell bewegen. Sonst hängt da ganz schnell ein Maul um den Katzenkörper.
Ich weiß nicht wie oft ich die Katze schon aus Bonnies Maul gepopelt hab..
Für mich ist ein Hund mit 'keinem' Jagdtrieb ein Hund wie E.T.:
Der sieht Wild und findet es sowas von unintressant.. der dreht sich einfach wieder um und sucht weiter eine tolle Stelle zum Markieren, so wie immer.
Leelah ist ein Hetzjunkie. Sie findet schnelle Dinge toll.
Bälle, Kaninchen, Eichhörnchen.
Weil ich allerdings viel Wert auf Gehorsam (besonders bei ihr) lege, ist sie trotzdem noch kontrollierbar.
Einmal kreuzte ein Fuchs den Weg genau vor uns, der sah sehr schockiert aus.
Leelah hat sich verhalten als wäre er ein Hund, ist hinter ihm her und hat ihn zum Spielen aufgefordert, ließ sich dann abrufen.
Ein (!) Mal ist sie mir wirklich abgehauen, da sprang ein Hase vor meinen Füßen hoch und sprintete weg, Leelah hinterher. Das war ihre erste wirkliche Wildbegegnung und bevor ich 'Haaaalt' rufen konnte war sie schon über alle Berge.
Sie kam dann nach zwei Minuten wieder, wahrscheinlich hatte sich der Hase in ein Loch verkrochen und war damit unintressant geworden.
Seit dem ließ sie sich immer kontrollieren.
Bonnie scheint für mich wie ein Hund mit viel Jagdtrieb, allerdings, wenn ich intensiv darüber nachdenke..
Ich glaube sie ist einfach ein Hund mit starkem Trieb der aber noch dazu sehr wenig Frustrationskontrolle und Impulskontrolle hat.
Sie jagd nicht nur auf Sicht. Wenn sie etwas Intressantes riecht, dann rennt sie weg.
Das geht von jetzt auf gleich, zack- Hund weg, mit der Nase auf dem Boden.
Ist der Geruch sehr intensiv oder SIEHT sie sogar Wild, dann fängt sie an total auszurasten. An der Leine fängt sie dann an zu schreien und ihre Umwelt komplett auszublenden.
Ich kann sie treten und sie merkt es nicht einmal (ja, das habe ich tatsächlich getan).
Die ist total weg- in einer ganz anderen Welt.
Ich glaube aber, hätte sie eine bessere Frustrations und Impulskontrolle, dann wäre es nicht sooooo schlimm.
Nachdem ich viele, viele, viele Monate das AJT der Grünschleifen ausprobiert habe (das sagt, dass man die ersten Stufen des Jagdverhaltens [Suchen und Fixieren] bestätigen soll) reagiert sie nun etwas angenehmer für mein Empfinden.
Sie Starrt, Fixiert, macht sich Steif und wartet. Und dann geht sie mit mir weiter.
WENN es nicht zu intensiv ist und sie an der Leine ist.
Ein Hund hat für mich einen sehr starken Jagdtrieb, wenn er mit einem Ernst an die Jagd herangeht und das Töten und Fressen der Beute vorhat.
Hunde die gezielt Suchen, Packen und wissen, wie sie das Wild schnell töten können um es zu fressen.
Das wäre für mich der Ultra- Gau.
Das ist dann wirklich Jagd.
Was nicht die Hunde verniedlichen soll die die letzten Phasen der Jagd nicht ausführen, ich WEIß, dass auch diese
extrem anstrengend sein können.