Was ist eigentlich Jagdtrieb? Und was ist "kein", "wenig" und "starker" Jagdtrieb?

:happy33:

Cira frisst sie zur Not auch, aber eher die im Garten gefangenen (Mäuse & Singvögel). Am Spaziergang hat sie für sowas keine Zeit.
Mia schaut sowas natürlich nicht mal von Weitem an. Bei Loomie wär's noch interessant, aber da arbeiten wir eigentlich grade in die Gegenrichtung... :denken3:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Dobi der Schwester meines Freudes sucht nach Löchern zum buddeln sehr stark. Wenn man nicht beim ersten mal wenn er ansetzt nicht eingreift dann hat man es verschPiiiieb.
Der läuft dann schön im trab mit gesenkten Kopf auf der Wiese auf und ab bis er was findet.
Ok, früher durfte er graben. Jetzt nicht mehr... -.-
Wie wäre das einzuschätzen?
Vögel (große wie Fasan) jagd er auch hinterher (habe ich mit erlebt daher kann ich das sagen). Bei anderen Wild weiß ich es nicht, da man hier keins zu Gesicht bekommt.
Aber er scannt nicht ab.
 
:happy33:

Cira frisst sie zur Not auch, aber eher die im Garten gefangenen (Mäuse & Singvögel). Am Spaziergang hat sie für sowas keine Zeit.
Mia schaut sowas natürlich nicht mal von Weitem an. Bei Loomie wär's noch interessant, aber da arbeiten wir eigentlich grade in die Gegenrichtung... :denken3:

Was mich auf eine Frage bringt:
Haette es nicht sein koennen,dass sich Mia (obwohl ja kein Jagdhund)dieses Verhalten von deinen beiden Huskys abschaut?ich frage mich das schon laenger,ob sowas moeglich ist.:confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ach ja, die Mäusejagd. Da ist meine große Maus immer etwas verwirrt, warum manche ihrer Kumpels lieber die Nase in Mauselöcher stecken, anstatt mit ihr zu flitzen und zu raufen...
Aber sie hat ja zuhause ihre kleine Maus:

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Meine Kids sind überzeugt, dass die beiden Freunde sind... ich befürchte aber, dass die Kleine nicht liebevoll abgeschleckt wurde, sondern, dass die Große mal probiert hat wie das seltsame Tierchen so schmeckt, und dass sie die Maus nicht hüten will, sondern... spielen und zerlegen...:verlegen1:
Ich hab das "Spiel" dann lieber abgebrochen, die Maus ist zum Glück schon sehr alt und grundentspannt, sie musste nur besonders gründlich wieder ihren Pelz säubern, das fand sie bestimmt eklig, so verklebt zu sein...

Aber das ist auch ne Frage: Ist das Verfolgen von Mäuseduft auch schon Jagd, oder fängt es erst bei der Hasenspur an...

Interessant zu lesen, dass es tatsächlich des öfteren Hunde gibt, die einem Reh oder Hasen nicht nachspringen würden.
Auf unserem Spaziergang sind wir vor kurzem einer Katze begegnet, die Herrn und Hund begleitet hat. Ich war soooo froh, dass mein Hund angeleint war. Das hätte dumm ausgehen können. Ich habe keine Ahnung, ob sie Katzen jagd. Als Welpe kannte sie Katzen, aber das ist laaaaange her, und auch ein Unterschied, ob eben im Haus, oder draußen rennend...

LG,
Stadtmensch
 
stadtmensch,ich bin davon überzeugt das die
tiere im eigenen haushalt etwas anderes sind.
gipsy hätte draußen jedes kannchen und jede katze gejagt.
die haustiere meiner töchter hat sie nicht angerührt.

luna hat wenig trieb,d.h. sie springt mal einem eichhörnchen
hinterher,fängt eine fliege oder versucht ein schmetterling zu fangen.
mäuse erlegt sie erfolgreich.
sie rennt aber nie lange nach.

rippchen dagegen ist eine jägerin.
alles was sich bewegt will sie fangen.
mäuse bekommt sie nicht weil sie noch zu unkonzentriert ist,
einmal hat sie eine aus zufall gefangen.
die musste mein mann dann auch erlösen weil erna sehr lange
mit ihr gespielt hat.

sie geht dann auch in stellung...
kopf runter,pfote angewinkelt und los.
wenn ich zu spät reagiere hat sie "brett vorm kopf" und
ist nicht mehr ansprechbar.

wenn ich früh genug reagiere kann ich sie ablenken und abrufen.
 
Der Dobi der Schwester meines Freudes sucht nach Löchern zum buddeln sehr stark. Wenn man nicht beim ersten mal wenn er ansetzt nicht eingreift dann hat man es verschPiiiieb.
Der läuft dann schön im trab mit gesenkten Kopf auf der Wiese auf und ab bis er was findet.
Ok, früher durfte er graben. Jetzt nicht mehr... -.-
Wie wäre das einzuschätzen?

Prinzipiell ist Löcher buddeln wohl Geschmackssache. Meine dürfen auch mal ein wenig graben, aber irgendwelche Löcher, wo 3/4 des Hundes drin verschwindet, möchte ich eigentlich auch unseren Bauern nicht antun.

Wenn er wirklich nur noch am Suchen ist und nix anderes mehr in den Kopf geht, würd ich's wohl auch verbieten - in dem Fall völlig. Ich stell mir einen Dobi bei so einem Verhalten halt nicht entspannt vor :happy33: und ich bevorzuge es, wenn Hunde nicht völlig unentspannt durch die Welt gehen.

Wo man das "einordnen" soll... keine Ahnung. Wie gesagt, ich tu mir mit der Idee einer Skala da sehr schwer, weil es einfach soviele verschiedene Komponenten gibt...

Was mich auf eine Frage bringt:
Haette es nicht sein koennen,dass sich Mia (obwohl ja kein Jagdhund)dieses Verhalten von deinen beiden Huskys abschaut?ich frage mich das schon laenger,ob sowas moeglich ist.:confused:

Klar, warum sollte das nicht möglich sein? Hunde schauen sich so viel von einander ab, da gehört das sicher dazu :happy33:
 
Und dann muss das noch mehr unterteilen, finde ich.
1. Jagt der Hund alles was lebt, weil über Jahrhunderte vielleicht daraufhin gezüchtet wurde und geht dabei definitiv auch nach Spuren
2. Jagt der Hund "nur" bestimmte Tiere, z.B. Eichhörnchen und Katzen (Neo z.B. jagt alle Vögel von unserem Grundstück - aber nur dort, draussen sind sie ihm schnuppe - das mag wohl damit zusammenhängen, dass ihm vor ein paar Jahren mal eine Amselmutter bei uns die Leviten gelesen hat, weil er das Amseljunge angucken wollte)
3. Jagt der Hund alles, was sich bewegt und geht hauptsächlich auf Sicht

Der 3. Punkt ist eigentlich recht gut nachzuvollziehen, finde ich. Beim Hinterhetzen setzt der Hund unheimlich viel Adrenalin frei und bekommt einen wahren Leistungsschub. Das wirkt bei ihm wie ein Glückshormon, er belohnt sich quasi selbst.
Auch das Stöbern, Sichten und Fxieren von Wild schüttet Adrenalin aus.
Darauf basieren die meißten AJT von den Grünschleifchen.

Tiffy hat einen sehr starken Jagdtrieb, sie nutzt alle ihre Sinne um Jagdobjekte zu finden.
Fliegende Blätter sind eventuell mal kurz interessant wegen der Bewegung und dem rascheln oder wahlweise etwas geworfenes aber das ist im Grunde schnickschnack für sie. Sie sucht lebendes da ist sie zielorientiert und ernsthaft.
DAS ist für mich ein Hund der starken Jagdtrieb hat.


Man sollte zwischen Jagd- und Hetztrieb unterscheiden.
Etwas hinterher zu hetzen, was wegläuft/-fliegt, ist Hetztrieb. Den haben fast alle Hunde. Jagdtrieb dagegen ist das gezielte Suchen nach Beute.
Die gezielte Suche mit dem Verbundenen Ernst, finde ich.

stadtmensch,ich bin davon überzeugt das die
tiere im eigenen haushalt etwas anderes sind.
Erzähl das mal Bonnie.
Wir haben ja eine Katze. Die ist älter als Bonnie, war schon da als Bonnie das erste Mal bei uns war.
Trotzdem darf sie nicht rennen, sich nicht schnell bewegen. Sonst hängt da ganz schnell ein Maul um den Katzenkörper.
Ich weiß nicht wie oft ich die Katze schon aus Bonnies Maul gepopelt hab..


Für mich ist ein Hund mit 'keinem' Jagdtrieb ein Hund wie E.T.:
Der sieht Wild und findet es sowas von unintressant.. der dreht sich einfach wieder um und sucht weiter eine tolle Stelle zum Markieren, so wie immer.

Leelah ist ein Hetzjunkie. Sie findet schnelle Dinge toll.
Bälle, Kaninchen, Eichhörnchen.
Weil ich allerdings viel Wert auf Gehorsam (besonders bei ihr) lege, ist sie trotzdem noch kontrollierbar.
Einmal kreuzte ein Fuchs den Weg genau vor uns, der sah sehr schockiert aus.
Leelah hat sich verhalten als wäre er ein Hund, ist hinter ihm her und hat ihn zum Spielen aufgefordert, ließ sich dann abrufen.
Ein (!) Mal ist sie mir wirklich abgehauen, da sprang ein Hase vor meinen Füßen hoch und sprintete weg, Leelah hinterher. Das war ihre erste wirkliche Wildbegegnung und bevor ich 'Haaaalt' rufen konnte war sie schon über alle Berge.
Sie kam dann nach zwei Minuten wieder, wahrscheinlich hatte sich der Hase in ein Loch verkrochen und war damit unintressant geworden.
Seit dem ließ sie sich immer kontrollieren.

Bonnie scheint für mich wie ein Hund mit viel Jagdtrieb, allerdings, wenn ich intensiv darüber nachdenke..
Ich glaube sie ist einfach ein Hund mit starkem Trieb der aber noch dazu sehr wenig Frustrationskontrolle und Impulskontrolle hat.
Sie jagd nicht nur auf Sicht. Wenn sie etwas Intressantes riecht, dann rennt sie weg.
Das geht von jetzt auf gleich, zack- Hund weg, mit der Nase auf dem Boden.
Ist der Geruch sehr intensiv oder SIEHT sie sogar Wild, dann fängt sie an total auszurasten. An der Leine fängt sie dann an zu schreien und ihre Umwelt komplett auszublenden.
Ich kann sie treten und sie merkt es nicht einmal (ja, das habe ich tatsächlich getan).
Die ist total weg- in einer ganz anderen Welt.
Ich glaube aber, hätte sie eine bessere Frustrations und Impulskontrolle, dann wäre es nicht sooooo schlimm.
Nachdem ich viele, viele, viele Monate das AJT der Grünschleifen ausprobiert habe (das sagt, dass man die ersten Stufen des Jagdverhaltens [Suchen und Fixieren] bestätigen soll) reagiert sie nun etwas angenehmer für mein Empfinden.
Sie Starrt, Fixiert, macht sich Steif und wartet. Und dann geht sie mit mir weiter.
WENN es nicht zu intensiv ist und sie an der Leine ist.

Ein Hund hat für mich einen sehr starken Jagdtrieb, wenn er mit einem Ernst an die Jagd herangeht und das Töten und Fressen der Beute vorhat.
Hunde die gezielt Suchen, Packen und wissen, wie sie das Wild schnell töten können um es zu fressen.
Das wäre für mich der Ultra- Gau.
Das ist dann wirklich Jagd.

Was nicht die Hunde verniedlichen soll die die letzten Phasen der Jagd nicht ausführen, ich WEIß, dass auch diese extrem anstrengend sein können.
 
Man sollte zwischen Jagd- und Hetztrieb unterscheiden.
Etwas hinterher zu hetzen, was wegläuft/-fliegt, ist Hetztrieb. Den haben fast alle Hunde. Jagdtrieb dagegen ist das gezielte Suchen nach Beute.

Interessant, diese Unterscheidung kannte ich noch gar nicht. Emma jagd nur was sich bewegt wenn wir z.B. am Wasser sind und da sind Enten sind die total uninteressant, fliegen die allerdings direkt vor Ihrer Nase los ist sie nicht mehr zu bremsen kommt aber auf Ruf zwar nicht sofort aber fast gleich wieder zurück.
 
Lupo hat wenig Jagdtrieb. Er findet hin und wieder ne Spur, die er interessant findet, geht paar Meter nach. Entweder
lässt er es selbst nach ein paar Metern sein oder wird eben abgerufen.


Bei mir ist er früher 2x ner Katze nach (3-4Sprünge) und einmal seinem Boxerkumpel, der ein Reh verfolgte.
Heute interessieren ihn andere Tiere sehr
wenig, auch wenn sie sich bewegen.
Ich kann ihn auch ableinen wenn ne Kolonie Kaninchen draußen sitzt.
Wir haben viel an der Impulskontrolle geübt, Ersatzbeschäftigung fürs Jagen in Form von Dummysuche, Apport, Fährte..
Bisher gab es nie die Situation, dass ich ihn nicht abrufen konnte oder er aus meinem Blickfeld verschwand.
 
Bei Abby frage ich im Moment stark, was Jagdtrieb und was eine schräge Art von Reaktion auf Bewegung ist.
Sie jagd, aber packt keine Beute.

Wenn sie Wild sieht (Rehe eher nicht, hauptsächlich Hasen, Fasan, usw) will sie hinterher. Je nachdem wie nah das Tier war, schaltet ihr Hirn dann völlig auf durchzug. Sie ist mir dabei schon mal in einen Stacheldrahtzaun gerannt und mit blutenden Pfoten weiter gelaufen.

Wenn sie das Tier allerdings stellen kann, ist es als wenn sich ihr Verstand wieder einschaltet und sie 1-2 Meter vor dem Tier denkt "Oh Gott, was ist das eigentlich für ein Wesen?". Sie hüpft dann umher, jault, gröhlt, macht Spielaufforderungen, zeigt Angst... ganz schräg.
Sie hat noch nie in irgendein Tier reingebissen, obwohl sie schon Mäuse und Co. direkt vor der Nase hatte.
Auch frisst sie keine ganzen toten Tiere. Damit sie es essen möchte, muss ein Tier schon völlig zerrissen sein. Ein mal hat sie ein Bein eines Rehs gefunden und wollte darauf knabbern. Oder wenn sie eine halbe Maus findet, überlegt sie auch diese aufzuessen.
Wenn es ganz ist und tot, verhält sie sich wie wenn es lebt: umher hüpfen, die wildesten Laute von sich geben, Angst, Unsicherheit, Spielaufforderung.

Man kann sie auch so zu Hühnern oder Kaninchen setzen. Dann gröhlt sie etwas rum, hüpft, will spielen, ist unsicher... und wenn sich auf der anderen Seite nichts tut zwecks spielen, geht sie irgendwann.
 



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