Was ist eigentlich Jagdtrieb? Und was ist "kein", "wenig" und "starker" Jagdtrieb?

Bei Abby frage ich im Moment stark, was Jagdtrieb und was eine schräge Art von Reaktion auf Bewegung ist.
Sie jagd, aber packt keine Beute.

Ich denke das ist normal, weil sie nie gelernt hat, wie das geht. Ist bei Hermes das gleiche. Der ist uns in seiner Jugend (^^ ist ja immer noch jung) auch ein paarmal einem Reh oder einem Hasen hinterher. Er holt die dann auch ein, aber das wars dann.
Einmal ist er mir einem Hasen hinterher, ist dann neben ihm über die Wiese geflitzt, hat aber keine Anstalten gemacht ihn zu packen.

Ich denke das müssen sie erst lernen, ob von den Eltern oder Spielgefährten, die Beutetiere packen...
 
...und wie sieht es mit Mäusen aus ? Limbo tötet die....frisst sie aber nicht. Und hat das auch nie gelernt :jawoll:
 
Ich glaube, das ist sehr individuell.

Manche Hunde packen und töten Beute, obwohl sie es nie gelernt haben.

Und andere jagen und stehen dann irgendwie unsicher da, wenn sie die Beute erreicht und gestellt haben.

Ich hatte schon beides. Kompromisslose Jäger, die auch zugepackt haben und welche, die mit den Beute nichts anfangen können.

Rosie ist auch so ein Typ.

Die Beschreibung von Abbys Verhalten erinnert mich ganz stark an Rosie. Die hatte letztens auf dem Hof eine Maus "gestellt". Hopste drum rum, machte komische Töne und war ganz aufgeregt. Ist aber nie ganz dicht ran.
Ich hatte Hunde, u. a. auch einen Chihuahua, die haben bei einer Maus "haps" gemacht und weg war sie.
 
Ich denke das ist normal, weil sie nie gelernt hat, wie das geht. Ist bei Hermes das gleiche. Der ist uns in seiner Jugend (^^ ist ja immer noch jung) auch ein paarmal einem Reh oder einem Hasen hinterher. Er holt die dann auch ein, aber das wars dann.
Einmal ist er mir einem Hasen hinterher, ist dann neben ihm über die Wiese geflitzt, hat aber keine Anstalten gemacht ihn zu packen.

Ich denke das müssen sie erst lernen, ob von den Eltern oder Spielgefährten, die Beutetiere packen...

Mein Yorkshire Terrier hat sowas allerdings nie gelernt und konnte es trotzdem. Packen und totschütteln, das saß instinktiv in dem drin. Vor allem wenn die Tiere (meist Mäuse) gequiekt haben.

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...und wie sieht es mit Mäusen aus ? Limbo tötet die....frisst sie aber nicht. Und hat das auch nie gelernt :jawoll:

Abby frisst Mäuse die nicht mehr als Maus zu erkennen sind (halbe Mäuse, Beine, usw) seit sie Rohfleisch mit Fell dran bekam.
Bei lebenden Mäusen hüpft sie umher, "gröhlt", jault, macht Spielaufforderungen, wird aber unsicher wenn die Maus auf sie zu läuft.
 
Ich glaube, das ist sehr individuell.

So ist es - zumal Jagdtrieb - ich stelle jetzt auf den durchschnittlichen Hund und nicht auf Spezialisten ab - als eine Art Oberbegriff darstellt und sich in

- visuellem Jagdtrieb (Beute die man sehen kann ist nah und nahe Beute ist leichte Beute),

- Nasenarbeit (schon deutlich anstrengender als per Auge),

- hetzen (nochmal deutlich anstrengender)

- und greifen/töten (als logische Konsequenz, Jagd ist ja an sich kein Spass)

äussert.

Bei unseren insoweit degenerierten Hunden ist der komplette Jagdtrieb ausgeprägt (Jagdhunde generell), ganz weg (Spitz), genetisch umgelenkt (Hüter, Vorsteher) oder oft ziemlich schwach ausgeprägt (z.B. bei Gesellschaftshunden).
Und dann kommen noch unterschiedliche individuelle Verhaltensweisen dazu.

Was mein Dackel kriegen kann, tötet er. Bisher 1 Huhn und 1 Taube.
Aber nur, wenn das nicht anstrengend ist.
Hinter Hasen, Kaninchen, Rehen etc. geht er vielleicht mal 5 Meter, das war´s dann. Da muss ich schon gar nicht mehr drauf achten.
In Baue (Fuchs, Dachs, Kaninchen) geht er gar nicht, iiihhh, feucht, kalt, dunkel, nix für Willi.
Riecht er Flugwild (Fasane, Rebhühner) kann er minutenlang wie ein richtiger Hühnerhund vorstehen, gespannt wie eine Feder und immer das rechte Vorderbein angewinkelt.

Bei Schwarzwild ist alles aus, da geht er drauf. Ohne Rücksicht auf Verluste.
 
Interessant. Mein Yorki kam mir immer wie ein richtiger Jäger vor, weil er alles konnte. Fährten nachgehen, Gänge ausgraben, Tiere fangen, töten, fressen.

Abby ist so nasenlos... sie geht hinterher wenn sie etwas sieht. Ein Hase braucht sich nur im Gras zu ducken, dann findet sie ihn nicht. Wir hatten es allen ernstes schon, dass ich fast auf etwas drauf gelatscht bin, das sich versteckt hat und Abby wuselte vorn an der Schleppe hin und her, nach dem Motto "Wo ist es, wo ist es, wo ist es, ich sehs nicht mehr".
 
Moony hat, als sie jünger war Mäuse gefangen und auch gefressen.
Jetzt versucht sie die Mäuse zu fangen und wenn sie eine erwischt, macht sie sie bloß tot, frisst sie aber nicht.

Bei uns im Garten saß letztens eine kleine Amsel und rührte sich nicht, mitten auf der Wiese.
Da wusste Moony gar nicht, was sie machen soll, erst hat sie sie angebellt, dann zum Spielen aufgefordert, dann hat sie mit der Pfote drauf getatscht.
Dann hab ich sie aber weggerufen. Die Amsel saß noch drei Tage bei uns im Garten und wurde von ihren Eltern gefüttert.
Moony fand das doof und hat sie jeden Morgen verbellt... :frech1:

Aber wenn sie draußen auf dem Feld eine Bewegung wahrnimmt, sei es Hase, Reh oder Radfahrer wird sie ganz narrisch.
:verlegen1:
 
Ich finde die Frage auch pauschal schwer zu beantworten. Beispiel meine Smilla: sie jagt um zu fressen. Sie lauert, sie killt, sie frisst. Mäuse. Bei Kaninchen, Katzen, Einchhörnchen, Rehen, Vögeln... hat sie Null Jagdtrieb, auch wenn die direkt vor ihr hochspringen. Die stuft sie einfach nicht als Futter ein. Sie hetzt mit Vergnügen Bällen hinterher, aber bei Lebendigem ist es rein der Futtergedanke, interessanterweise, sie hetzt da wirklich gar nicht. (sie ist ein Sheltie)

Lucy ist ähnlich, allerdings ist für sie alles bis Hasengröße Futter. Haben wir durch Training unter Kontrolle. Lucy schätzt dabei immer ab, ob sich der Aufwand lohnt, sie hetzt nicht zum Vergnügen, sie will nur das Futter haben. Dadurch war das Training auch recht leicht, denn sie wird nie "kopflos" (sie ist ein Berner-Collie-DSH-Mix)

Grisu dagegen springt auf Bewegungsreize an, vor allem, wenn diese etwa Rehgröße haben. Ihm geht es nicht ums Beute machen, sondern ums Hetzen innerhalb seines Beuteschemas. Kleintiere findet er uninteressant. (er ist ein Australian Shepherd)

Joey ist noch zu jung, um das abschließend sagen zu können. (sie ist ebenfalls ein Aussie)



Bei Smilla sag ich oft, die hat quasi keinen Jagdtrieb, nur die Mäuse sehen das anders :verlegen1:. Der Rest hat für mich leichten Jagdtrieb, da halt vorhanden, aber kontrollierbar.
 
- visuellem Jagdtrieb (Beute die man sehen kann ist nah und nahe Beute ist leichte Beute),

- Nasenarbeit (schon deutlich anstrengender als per Auge),

- hetzen (nochmal deutlich anstrengender)

- und greifen/töten (als logische Konsequenz, Jagd ist ja an sich kein Spass)
Bis auf den letzten Punkt macht Keks alles. Wenn sie die Chance dazu hat, aber wir arbeiten ja dran und zumindest das Vorstehen bei Sichtungen klappt immer besser, heißt sie steht mittlerweile von selber und ohne Stimmhilfe von mir vor.
Nicht mal eine Maus musste bisher dran glauben, allerdings habe ich Mäusebuddeln von Anfang an untersagt, das sehen die Bauern hier gar nicht gerne. Einen Kater hätte sie vor paar Monaten mal haben können, aber da saß sie nur lautstark davor, ähnlich wie bei Abby. So normal können wir aber ohne Probleme an Katzen vorbei, nur bei dem fetten Nachbarskater (das war der damals) fiept sie etwas. Sie ist eher auf Hasen und Rehe scharf, Vögel sind ihr egal und bei Hühner, Fasanen usw. schaut sie nur.
 
Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass Rex nur ganz gering ausgeprägten Jagdtrieb besitzt. Aber zu 100% sagen kann ich es nicht, da wenig Wildsichtungen. Ist mir schon öfters aufgefallen, dass das in den Stadtwäldern anscheinend nicht so extrem ist mit dem Wild, oder zumindest bei uns hier nicht :nachdenklich1: Da sieht man sehr oft auch Rassevertreter sehr "jagdtriebiger" Rassen ohne Leine rumlaufen.

Rex hat im Freilauf vielleicht 2,3 Mal Vögel aufgescheucht, aber wirklich ernsthaft war das halt nicht. Er kam auch sofort, als ich ihn zurückgepfiffen habe.

Ich glaube, er würde Katzen hinterherjagen, Eichhörnchen, Kaninchen... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er dies "ernsthaft" machen würde. Auf dem Land haben wir jetzt öfters mal Freigängerkatzen getroffen, und da hängt er sich zwar in die Leine, wirkt aber im Grunde total unbeholfen, als hätte er keine Ahnung, was das eigentlich soll. Teilweise kommt er dann auch mit Kläffen, Spielaufforderungen etc. Scheint mir auch etwas "verwirrt" zu sein.

Aber eigentlich will ich gar nicht wissen, wie weite er gehen würde, da lobe ich mir, dass in unseren Waldgebieten wildmäßig anscheinend nicht so viel los ist^^ Wobei ich denke, im ERnstfall hätte ich ganz gute Chancen, ihn mit der Pfeife zurückzuholen.
 



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