Hallo Crime - Dankeschön für dein freundliches Feedback!
Ich war ja heute mit Leo bei diesem Workshop für Hundebegegnungen, und was soll ich euch sagen?
Es war toll!
Schon die Gruppe war äußerst sympathisch.
Insgesamt 6 Mensch+Hunde-Teams: ein Weimaraner-Mädchen, ein Labbimann, eine Labbi-Setter-Mischlingslady, zwei kniehohe Feld-Wald-und-Wiesen-Mischlinge sowie mein Retriever. Bis auf die Labbi-Setter-Lady und Leo waren alle anderen Teenager im besten Rüpel-Alter. Deren Probleme bei Hundebegegnungen fand ich als Ober-Ahnungslose eher niedlich: SPIIIEEELEN!!!
Dass das auch Probleme geben kann, habe ich da erst kennengelernt.
Überhaupt habe ich unglaublich viel gelernt und sowohl meinen Blickwinkel als auch meinen Horizont extrem erweitert. Um es ein bisschen abzukürzen (ich laufe sonst Gefahr, euch den 3-Stunden-Workshop in Echtzeit zu erzählen...), nenne ich nur kurz die wichtigsten Inhalte.
1. Markerwort/-Signal
Das kannte ich schon von meinem ersten Hund, über den ich Trainerin B überhaupt erst kennengelernt habe. Ich habe wieder gelernt, wie ultra-wichtig die schnelle Verknüpfung ist, weil ich Leo viel besser steuern kann, wenn ich über das Marker-Signal kurz und schnell Kontakt zu ihm aufnehmen kann.
2. Pendeln
Auch das kannte ich schon in der Theorie, musste es aber nie anwenden, weil Ringo eher ängstlich und unsicher war, zuverlässig offline gelaufen ist und notfalls einen 25m-Bogen um einen (für ihn) gruseligen Hund gemacht hat. Da ich Leo so gut wie nie offline gehen lasse (noch nicht...), muss ich das Pendeln in einem harmlosen Kontext einüben, damit ich es im Fall der Fälle anwenden kann. Damit kann ich Zeit gewinnen zum Überlegen, außerdem vermeide ich so das gegenseitig Anstarren.
3. U-Turn
Den kannte ich noch nicht, hab aber festgestellt, dass Leo hervorragend darauf reagiert. Voraussetzung: einwandfreies Marker-Signal, Leckerchen zur Hand, Möglichkeit zur schnellen Bewegung raus aus der Situation (nicht 180°, sondern etwa 150/160°)
Ansonsten haben wir Konzentrationsübungen für den Marker gemacht, ich hab z.B. der Trainerin von Leo erzählen sollen, dabei angedeutete Kniebeugen gemacht, kurzer Frage zu einem Baum nebenan beantwortet, weitererzählt - und nebenbei hat sie einen Dummie immer wieder spontan hochgehalten. War der Dummie oben, sollte ich markieren.
War recht lustig, auch die anderen durften sich blamieren... um die eigene Achse drehen, das eigene Auto beschreiben, nebenbei vom Hund erzählen - und den Dummie im Auge behalten.
Mein Fazit:
Hundebegegnungen sind eine hochkomplexe Sache, bei der es in erster Linie auf meine Konzentration ankommt. Bin ich konzentriert und bei der Sache, habe ich sowohl Leo als auch die Umgebung zu jeder Zeit im Blick, bin ich darüber hinaus fit im Umgang mit "Handwerkszeug" wie Markern, Pendeln, U-Turn, habe ich die richtige Leine dabei, mit der ich mich wohlfühle (in meinem Fall die 5m-Schleppleine), dann kann ich sehr wohl aktiv die Situation händeln und fühle mich nimmer so ausgeliefert.
Die Chemie hat zwischen allen Beteiligten gepasst, alle waren lieb, verständnisvoll für die Sorgen des einzelnen, haben Rücksicht genommen auf verschiedene Distanz-Wünsche, waren geduldig miteinander und hochmotiviert, sowohl für sich selbst das beste aus dem Seminar herauszuziehen als auch Hilfestellung für die anderen zu geben. Von daher war es wohl kein Wunder, dass wir wie Schulkinder an der Trainerin gehangen waren und am Ende um eine Wiederholung bzw. eine Fortsetzung gebeten haben.
Der Fall "abgeleinter Tut-nix-Brocken, der auf mich zugestürmt kommt", wurde wohl erwähnt, war aber tatsächlich nicht so ein großes Thema. Überhaupt ging es weniger um "den anderen", sondern mehr um "meinen".
Liebe Grüße
Rubia