Aber es gibt soviele, die halten nur die Leine fest (hoffentlich wenigstens das richtig) und der Hund kann sich austoben. Das kann ich nicht verstehen und das ärgert mich dann halt :jawoll:.
Wenn Du 70 kilo Hund an der Leine hast, dann bleibt Dir manchmal nichts anderes übrig. Ncht jeder setzt sich dann wie ich einfach mit dem Hosenboden auf den Boden in der Gewißheit, dass das den Hund aus der Anspannung holt (ja, hab ich gemacht und das wirkte Wunder wo Spieli und Eckerli versagen). Mit einer Dogge drehst Du nicht einfach mal um, wenn die nicht weiter will, dann kommst Du keinen Schritt voran.
Die guten Hundeschulen, die Du beschreibst, sind spärlich gesäht. Ich kann da ein Lied von singen. Und bei falscher Intervention kann solches Verhalten sogar noch gefestigt werden und ritualisieren.
Natürlich hab ich anfangs Fehler gemacht. Wer macht das nicht, wenn er zum ersten Mal mit diesem Verhalten konfrontiert wird.
Wenn Dein bis dahin supersozialer Hund, nachdem er gebissen wurde, plötzlich an der Leine zum Debilen mutiert. Wenn dann trotz aller Mühen und Kosten ( für die Verhaltenstherapeuten) das Verhalten immer extremer wird und man Mühe hat, auf den Beinen zu bleiben. Und glaube mir, ich hab mit ihm geübt bis zum Erbrechen.
Natürlich denkst Du bei jedem Hund schließlich, sche*ße, wieder einer....
Und dann, da hast Du Recht, hilft nur, unkonventionelle Wege zu gehen, endlich eine Hundeschule zu finden, wo man mit diesem Hund akzeptiert wird, ein Buch zu lesen von Turid Rugass und plötzlich zu begreifen, dass dieses ganze Dominanzgefasel vorher für die Mülltonne war und eben wenn an den Komfortabstand nicht einhalten kann z.B. auf dem Hosenboden zu gehen, zu gähnen, an Bäumen zu schnüffeln - und schließlich belohnt zu werden, weil Hund es einem nachmacht.
Das waren 2 Jahre harte Arbeit, wovon wir uns eines hätten sparen können.
Dajan ist zum Glück immer noch supersozial. Ich kann ihn selbst dann noch abrufen, wenn bereits gestänkert wird. Und selbst den Hund, der ihn mal gebissen hat, hat er _nicht_ gebissen, als er die Gelegenheit dazu hatte und noch dazu einen guten Grund, weil der grad im Begriff war, unsere Guapa anzugreifen. Er hat das so geklärt und in dem Moment wo sich dieser Hund zurückzog, war es auch gut für ihn.
Aber fixierende Hunde, die uns auf enger Straße entgegen kommen, mag er immer noch nicht und ich muß aufmerksam bleiben.
Alles zusammen genommen, weiß ich nicht, ob ich so am Ball geblieben wäre nach den ersten Mißerfolgen, wenn er nicht 70 sondern nur 30 kilo hätte.