Ares hat viele Ängste, was kann ich machen?

Erster Hund
Ares/belgischer Labi mix(3)
Hallo,

Wir haben vor ca 1 Monat einen Hund "adoptiert"
Ares, so heißt der Hund, ist 3 Jahre alt und ein belgischer Labrador mix.

Wir haben vom vorbesitzer nur erfahren das der Hund aus dem Saarland kommt und wir jetzt die 4t Besitzer sind.

Wie dem auch sei. Jetzt haben wir folgende Probleme.

1. Sobald ich abends das Licht aus mache und schlafen gehen möchte, kommt er sofort aus sein Körbchen und läuft zu mir. Wenn ich das Licht dann wieder an mache, guckt er mich mit große Kulleraugen an und wedelt wie wild mit sein Schwanz. Wenn das Licht aus bleibt, dauert das so etwa 10 min bevor es wieder ruhig ist. Hat das was bestimmtes zu bedeuten?

2. Er mag überhaupt kein Laminat. Er läuft kein Stück drauf. Wir haben jetzt schon extra so Läufer geholt damit er besser laufen kann. Aber die sind natürlich nicht überall. Er zittert am ganzen Körper wenn er da drüber laufen soll Richtung sein Körbchen. Aber das haben wir jetzt umgestellt sodass er nicht mehr über den Laminat laufen muss. Wie bekommt man diese Angst weg? Wenn wir woanders zu Besuch sind, ist es das gleiche.

3. Wir gehen immer mit 3 Hunde gassi jeden tag ( meine Mutter wohnt 2 Straßen weiter und hat selbst 2 labbis ) wenn wir am Feld sind und alle frei sind, werfe ich stöckchen. Die anderen 2 rennen hinter her, Ares zuckt richtig zusammen als ob ich jetzt mit den Stock auf ihn einschlagen würde. Er ist dann sehr ängstlich und guckt mich immer an. Also er hat mich dann die ganze zeit im Auge ob ich eventuell noch was mit ihm machen würde oder so.

4. Das größte Problem; Ares hat große Angst vor Treppen im hausflur. Wir wohnen im Erdgeschoss. Trotzdem haben wir noch 5 Stufen vor uns.

So läuft das ab: nach dem gassi Gang gehen wir im hausflur rein. 5 Stufen vor uns, ares wedelt wie wild mit sein Schwanz und geht 2 Stufen hoch und dann sofort wieder runter. Er macht dabei ab und zu so leise Geräusche. Das geht an schlechten Tagen 5-10x so. Wenn er dann endlich entschloss ist die Treppe hoch zu gehen, geht er die 2 Stufen vorwärts hoch, dreht sich, und geht die restlichen 3 Stufen rückwärts hoch. Mit leckerchen alles schon versucht. Er lässt die einfach links liegen nach Stufe 3. Bei mehr als 6 Stufen kann man machen was man will, der geht da nicht hoch.

5. Man kann ihn einfach nicht hoch heben. Er wehrt sich mit Händen und Füßen. Auch wenn ich die Pfoten trocken machen möchte mit ein Handtuch, zieht er die Pfote weg. Ich will die ja auch nicht mit Gewalt fest halten.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Text, hoffe aber wiederum das ihr mir helfen könnt was ich machen/verbessern könnte. Achso das Körbchen steht im Wohnzimmer, im Schlafzimmer ist er sehr unruhig und zittert dauernd. Hat sehr viel Angst dort von Tag 1 an.

Er wird anscheinend ein sehr schweres leben vor sich gehabt haben, und das will ich jetzt ändern!

Eins noch: Ares ist unser 1ster Hund und wir haben nur die Erfahrung von den Hunden der Mutter.

Einen schönen Abend /Tag noch.
 
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Bei deinem 1. Problem würde ich vermuten, dass Ares dir noch nicht 10%ig traut, dass ihm nichts passiert und vor Aufregung wedelt wenn das Licht an ist und du ihn sehen kannst.

Dein 2. Problem würde ich versuchen mit hochwertigen Leckerchen zu lösen (getrocknet Hähnchenstreifen sind bei meinen Hunden sehr beliebt). Also deinem Hund das Leckerchen zeigen, ihm etwas zu fressen gebe und das nächste Stücke so auslegen, dass er um hinzukommen über das Laminat laufen muss. Hunde haben oft vor etwas Angst, das sie nicht kennen.

Wegen der Sachte mit dem Stöckchen würde ich etwas anderes zum Werfen mitnehmen wie z.B. einen Ball. Vielleicht gab es für den Hund wirklich mal Schläge mit einem Stock, bei einem Hund mit Vergangenheit musst du leider mit allem rechnen.

Das 4. Problem mit den Treppen würde ich entweder mit besonders tollen Leckerchenn(ich kan neben den Hühnchenstreifen gekochtes Putenfleisch empfehlen) versuchen zu lösen oder aber du lässt dir viel Zeit um das Treppensteigen zu üben. Also mehrmals am Tag Treppe rauf und runter. Es ist okay wenn Ares nach 2 Stufen der Mut verlässt, dann setzt du dich auf die 4. Stufe und hälst ihm mal das Fleisch vor die Nase und lobst überschwänglich wen er es sich holt.

Zum 5. Problem: Es ist ein großer Vertrauensbeweis von einem Hund sich hochheben zu lassen denn er ist dir ausgeliefert. Du könntest ihn fallenlassen oder noch schlimmer irgendwo hinwerfen (je nach Größe des Hundes natürlich).

Fang kleinschrittig an. Pfote anfassen, Leckerchen in den Hund, Pfote eine Sekunde festhalten, Leckerchen in den Hund usw. Das Ares es ertragen kann festgehalten zu werden kannst du auch gut clickern.Musst du mal googeln wie der Clicker (oder ein Markerwort) konditioniert wird.

Das wird schon mit Ares, er ist ja noch nicht lange bei euch.
 
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Schließe mich Wautzi an :winken3:

zu1 fällt mir noch ein: Vielleicht war er es gewohnt, dass er abends mit ins Bett/Schlafzimmer darf?
Licht geht aus-alle ab ins Bett. Vielleicht wartet er auf deine Einladung?

Bei den Treppen würde ich, wenn locken nicht wirklich fruchtet, es mal mit aussitzen versuchen.
Setz dich auf die Treppe, nimm dir ein Buch und warte einfach mal ab.Schenk ihm da nicht viel Beachtung, lass ihn mal
ganz in Ruhe austesten..
Du könntest auch Futter werfen, da kommt dann etwas Dynamik und Trieb in die Sache, worüber viele Hunden das "Schreckgespenst"
ausblenden können.
Also erstmal Futter von der Treppe weg werfen (Du sitzt auf der Treppe,seitlich-also nicht frotal den Hund ansehen)
und wenn er begierig auf´s nächste wartet, dieses einfach mal auf stufe 1,2,3
werfen, dann wieder von der Treppe weg, wieder auf die Treppe...

Könnte es sein, dass ihr inzwischen schon denkt "Oooch, gleich wieder das Treppen-Drama" und deshalb schon
angespannt auf die Treppe zugeht? Ihm zusprecht, lockt usw? Also eigentlich ein riesen Bohei drum macht?
Achtet auf eure Körpersprache, es kann sein, dass er es als "Bremse" ansieht, wenn ihr euch ihm dabei zuwendet,ihn
direkt anschaut, frotal vor ihm steht...Einfach mit "Los,Weiter" betont selbstbewusst und etwas flotter als üblich,ohne
groß auf den Fiffi zu achten, auf die Treppen gehen, hat bei manchem Hund auch schon mehr gefruchtet als ewig
rumzumachen...
 
aus welchem Material bestehen die Stufen?

Was macht er, wenn du einfach hoch gehst, aus seinem Blickfeld verschwindest, und ihn dann rufst?

Was macht er, wenn du ihn eng an dich führst, und einfach ganz sicher, ganz selbstverständlich die Treppen hoch gehst?

Ich denke auch, dass er entweder schlimmes erlebt hat, oder nicht weiß wie man "im Hais lebt".
 
Hallo,

ist Ares mal von einem Tierarzt (evl. Chiropraktiker) durchgechekt worden? Denn wenn er in irgendeiner Art schmerzen hat so könnte dies fast alle Probleme erklären.

Das Problem mit dem Stöckchen könnte einen weiteren Hinweis liefern. Man könnte vermuten das er mit Gegenständen geschlagen wurde und deshalb Angst davor hat. Je nachdem wie massiv er geschlagen wurde kann dies der Grund für diverse Schmerzen sein. Ich selbst musste in meiner Jugendzeit mal mitansehen wie eine junge Schäferhündin mit einer Schaufel auf den Rückengeschlagen wurde, diese Hündin ist danach nie wieder richtig gelaufen sondern es sah aus als hätte sie schwere HD. Leider war ich damals noch zu jung um da irgendetwas gegen zu machen.

Ich kann Dir nur Empfehlen einen guten TA aufzusuchen und eventuell den Rücken und die Hüfte Röntgen lassen. Aber es kann natürlich auch sein das er "nur" Wirbel verschoben oder Gelenke verrenkt hat, so viel ich weiß Renken TA soetwas nicht ein. Da wäre ein Chiropraktiker besser -es muss ja nicht gleich Tamme Hanken sein.
 
Für mich steht fest, da wurde ein Hund nicht gut behandelt.
Mit viel Zeit und Geduld bekommt ihr das hin.

Der Bodenbelag kann zu glatt sein.
Bei der Treppe, bin ich mir nicht sicher, habe das gestern das erste Mal bei Yacco gesehen das der " scheut " ( das der Belag vlt. zu glatt ist, viel mir erst ein als ich Zuckerwatte las.
Das würde ich wie Beaglefan sagt Aus sitzen.
Mehr weiß ich im Moment nicht.
Wenn du vlt. ein oder zwei Bilder von dieser Treppe hättest.

Natürlich mit Hund.:winken3:
 
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Hallo,

Danke für eure antworten. So, jetzt versuche ich euch mal zu antworten.

@Wautzi

Zu Nr1. Meinst du echt, das ist eine Vertrauens Sache? Ich habe vorhin beim Fußball spiel immer wieder mal den Fernseher aus gemacht sodass es ganz dunkel hier ist. Ares lag mit uns auf der Couch. Als ich jetzt den Fernseher aus machte, stand er sofort auf und wollte von der Couch runter. Wir haben ihn dann gerufen und er setzte sich in der Mitte zwischen uns. Er fing auf einmal extrem an zu zittern und bekam mit der Zeit immer weniger Luft. Er fing dann sogar an zu hecheln. Wir haben ihn gestreichelt und ihn zugeredet aber das wurde dann noch schlimmer mit dem zittern. Habe das insgesamt 3x so gemacht. Jedes mal das gleiche.

Zu 2,3 & 4 werde ich das dann mal machen mit ihn. Danke für den Tipp. Aber mit den Ball ist es fast genauso. Sobald ich die Hand hebe um den Ball zu werfen, genau das gleiche. Auch wenn ich den Ball von unten aus hoch werfen will zuckt er und macht die Augen zu.


Zu 5. Ok, hast du recht. Dann gebe ich ihn erstmal mehr zeit. Und das mit lecker und Pfote mache ich auch.


@beaglefan

Zu 1. Das mit dem im Bett gehen ist nicht. Dort fing er auch an zu zittern und hat überhaupt keine ruhe gefunden.

Zu 2. Wie schon geschrieben bringt da was mit leckerchen wenig da er die ignoriert. Und aussitzen ist auch nicht da er ja nach Stufe 2 rückwärts hoch geht. Ich werde das mal mit höher wertige leckerchen probieren.

Zu 3. Wir schließen die Haustür auf, und er geht, wenn er ein guten tag hat, voraus und geht selbstbewusst die ersten 2 Stufen hoch und dann dreht er sich wieder. Wir sagen nichts. Gucken ihn nicht an. Das hatten wir zu Anfang probiert gehabt aber nicht wirklich was gebracht. Ansonsten gehe ich die ersten 3 Stufen hoch und warte mit lockere Leine auf ihn während er die 2 Stufen hoch und runter geht bis er sich dann irgendwann umdreht und rückwärts hoch geht.

@Zuckerwatte

Zu 1. Die Treppe besteht aus Stein bei uns. Bei meiner Schwester aus Holz. Beide geschlossen.

Zu 2. Er macht genau das gleiche, als wenn er an der Leine ist und ich neben ihn stehe und warte.

Zu 3. Er geht Stufen hoch und dann zieht er mich zurück. Keine Chance 'einfach so" hoch zugehen weil er dann erst recht auf stur stellt. Ich will ihn da auch nicht die Luft abschneiden und hoch schleifen.


@Ballou

Zu 1. Nein, beim Tierarzt war ich mit ihm noch nicht. Ich glaube aber auch ehrlich gesagt auch nicht dran, das er dabei irgendwelche schmerzen haben könnte. Sonst würde er doch gar nichts machen, oder?

Zu 2. Das er früher geschlagen worden ist , ist ja eigentlich 100% sicher so wie er sich verhält wenn man die Hand erhebt um was zu werfen.


@Yacco

Zu 1. Ja, alle Böden sind hier glatt. Ich weiß ja auch das er davor angst hat. Ich muss das mal mit die höher wertige leckerchen probieren.


Ja dann nochmal danke für eure antworten. Sorry wenn einige Wörter nicht da hin gehören wo sie sollen. Mein Handy schreibt manchmal andere Sachen als ich sie meine. Blöde Auto Korrektur :)
 
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Zum Ball und Stöckchen: könntest Du nicht erst mal den ball (oder eine Frisbeeschreibe) nur rollen und es ihn bringen lassen? Und dann später zuerst ganz flach überm Boden werfen, dann immer höher?

(Das mit der Frisbeescheibe habe ich mal in einem Video gesehen, wo sie Dogdisc von Anfang an damit aufgebaut haben.)
 
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Der Grund für das Zittern "kann" Angst sein aber es kann natürlich auch andere Ursachen haben. Mein Hermann, seit 8 Wochen bei mir, ebenfalls aus 4. Hand zittert auch manchmal scheinbar ohne Grund. Aber ohne dass er hechelt. Er liegt manchmal zitternd vor der Haustür, ich lasse ihn dann dort liegen und warte bis er sich von selber wieder zu meinem Mann, unseren anderen beiden Hunden und zu mir legt.

Nach deine Schilderung beim Fußballgucken habe ich den Eindruck, dass Ares einerseits gern bei euch ist aber andererseits euch noch nicht ganz vertraut. Ich würde ihm keine Nähe und Streicheleinheiten "aufdrängen" (sorry, dass das so negativ klingt) wenn das Zitern dadurch schlimmer wird.

Ich würde Ares bei Gelegenheit auch mal beim TA durchchecken lassen.

Nach deiner Schilderung seiner Reaktion wenn etwas geworfen wird würde ich davon ausgehen, dass er schlechte Erfahrungen mit Händen gemacht hat.
 
Ich weiß nicht, ob es das bei Hunden gibt, aber vielleicht hat er auch irgendeine Wahrnehmungsproblematik.
Ein einfühlsamer Tierarzt wäre schon mal gut.
LG,
Stadtmensch
 



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