- Erster Hund
- Bela / Promenadenmix (4)
Hallo zusammen!
Ja, das leidige Thema... wenn auch allerdings (noch) in abgeschwächter Form. Ich fang jetzt mal von vorne an, ich hoffe, es wird nicht zu lang.
Bela ist erst seit vier Wochen bei mir. Er kommt aus Rumänien, wo er mit etwa einem Jahr im Tierheim gelandet ist. Zu seiner Vorgeschichte weiß man nichts. Er lebte bis Mitte April diesen Jahres dort, ehe er auf eine Pflegestelle kam - und anschließend zu mir. Er ist absolut menschenbezogen, freut sich über jeden - zeigt jedoch auch schnell Unsicherheiten und Überforderung, sodass ich immer sehr stark darauf achten muss, ihn anzuleiten. Solange ich das tue und ihm keine Entscheidungen überlasse, folgt er gut und vertrauensvoll. Zumindest soweit mein Eindruck. Regeln befolgt er sehr gut, auch wenn allmählich (scheinbar ist er langsam angekommen) die ersten Versuche auftauchen, Dinge nach seinem Willen umzusetzen. Das bringt weder mich noch meinen Freund aus der Ruhe, wir bleiben konsequent.
Schlechte Erfahrungen hat er leider gemacht. Große, ältere Männer sind ihm nicht geheuer und stockartige, erhobene Gegenstände (mein Freund hob letztens eine Geschenkpapierrolle hoch) machen ihm Angst.
Draußen verhält er sich toll, wenn auch eine Tendenz zur Selbstständigkeit nicht zu verneinen ist. An großen Straßen und belebten Plätzen ist er hektisch, es wird aber zunehmend besser. In Parks und auf Wiesen hat er inzwischen einen guten Draht zu mir, das heißt, er achtet viel auf mich und falls mal nicht, reicht meistens ein kurzer Ruf, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. Wirklich toll, ich kann mich nicht beschweren. Übrigens läuft er grundsätzlich auf freien Flächen an der Schleppleine. Anfangs natürlich noch nicht, inzwischen kennt er die Gegenden aber, sodass ich seit ca. 2-3 Wochen die Schleppleine verwende. Neue Gegenden gucken wir uns erstmal gemeinsam an, ehe er laufen kann. An Straßen leine ich ihn an. Zum einen, weil er keine Gefahr darin sieht und zum anderen um die Leinenführigkeit zu üben.
Seit einiger Zeit besuche ich nun auch Waldgebiete mit ihm. Auch dort kommt er an die Schleppleine. Ich muss dazu sagen, ich MÖCHTE dass mein Hund Freiraum bekommt. Ich möchte, dass er laufen, schnüffeln, spielen, etc. darf und er muss dafür meines Erachtens nach auch nicht grundsätzlich neben mir auf dem Gehweg laufen. Wir üben das momentan zwar immer wieder - aber eher, um es im Falle anwenden zu können und nicht, weil er das grundsätzlich muss.
Auch das klappt bisher zu meiner Zufriedenheit. Er entfernt sich hin und wieder, schaut aber immer wo ich bin und wenn ich eine andere Richtung einschlage oder ihn rufe, kommt er fast augenblicklich hinterher. Ich lobe das auch viel, belohne seine Blicke zu mir und überhaupt, wenn er draußen, meine Aufmerksamkeit sucht. Meinem Gefühl nach motiviert ihn das.
Das schöne am Wald ist... es gibt sooo viele Tiere. Rehe und Wildschweine haben wir gemeinsam noch nicht angetroffen (auf der Pflegestelle ist er wohl mal einem Reh begegnet, allerdings nicht hinterher gehetzt, sondern nur ein paar Sprünge in die Richtung). Vögel und Ratten interessieren Bela nicht sonderlich. Mäuse schon. Kaninchen weiß ich noch nicht. Und Eichhörnchen. Eichhörnchen sind (bisher) die Superlative. Das Gute an ihnen ist, dass der Hund im Endeffekt meist nur blöde vorm Baum steht - Problem ist natürlich, er kommt trotzdem nicht. :zwinkern2:
Bis auf ein einziges Mal konnte ich ihn bisher vom "Hinterherklettern/-Flitzen" abhalten, dank Schleppleine. Hier kommt meine erste Frage: Was mache ich, wenn der Hund nun schon witternd da steht, weil er das Eichhörnchen natürlich wieder einmal vor mir gesehen, gerochen hat? In diesem Moment ist er schon nicht mehr ansprechbar. Zerre ich ihn einfach weiter? Man liest immer nur, "Hund locken, ablenken" und so weiter... aber nirgendwo steht, was man macht, wenn das nicht funktioniert? :frech4: Einfach weitergehen hilft dann nicht. Bela bleibt stur stehen. Zumindest so lang, dass ich mich nicht weiter entfernen möchte. Ich gehe dann zurück und hole ihn.
Ursprünglich habe ich mir überlegt, dass ich ihn draußen gerne anders beschäftigen und auslasten würde. Wir gehen joggen, da läuft er super gut mit. Und ich wollte ihn gerne mit Suchspielen beschäftigen. Problem ist nur - der Hund interessiert sich nicht dafür. Scheinbar ist alle Ablenkung zu groß. :zornig:
Allerdings muss ich auch sagen, dass es auch zu Hause seeeeeeehr lange gedauert hat, ehe er sich für das Suchen von Dingen interessiert hat. Ist bis heute nicht kontinuierlich. Ich bin ein bisschen ratlos. Vielleicht ist das einfach nicht so sein Ding? Dabei schnüffelt er generell so viel... ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ihm das keinen Spaß macht. Wenn es mal klappt, freut er sich auch immer tierisch.
Auch Spielzeug oder Bälle interessieren ihn nicht. Ich mache mich (draußen und drinnen) ständig zum Affen, weil ich minutenlang völlig euphorisch einen Tennisball begutachte oder hin und herrolle (was ja schon seine Aufmerksamkeit weckt), aber dann legt er sich daneben und döst. :denken3: :happy2:
Was mache ich falsch? Helft mir, diesen Hund zu motivieren!
Ich möchte seine kleine Jagdader nicht unterbinden. Meiner Meinung nach funktioniert das nicht. Die ist nun mal da. Ich will den Hund auch nicht im Wald an die Leine nehmen, weil er sonst mal flitzen könnte. Viel lieber würde ich seine Energien umlenken... nur fehlt mir scheinbar die richtige Technik?!
Wir besuchen übrigens auch eine Hundeschule, waren bisher zwei Mal beim "Grundgehorsam" und besuchen ab nächster Woche einen Kurs, der uns eben auch dieses Suchen und im Team arbeiten zeigen soll. Die Trainerin ist toll, sie ist konsequent und arbeitet mit positiver Verstärkung, was meinem Bauchgefühl zugute kommt.
Ich glaube, die Zusammenarbeit mit Hund funktioniert ohnehin nur durch Bindung. Daher ist auch logisch, dass das Kennenlernen, zusammen Dinge erleben und anschauen für mich mit Bela momentan im Vordergrund stehen. Fehler passieren (ihm und mir), sind normal und wenn es etwas länger dauert, finde ich das auch nicht schlimm. Ich möchte nur vermeiden, dass ich eventuell die richtigen Momente verpasse, ihm wichtige Dinge zu vermitteln... bisher jagt er nicht richtig - und genau deswegen möchte ich schon JETZT da ansetzen. Ich fahre viel Longboard Downhill mit meinen Freund, bald soll Bela uns an den Wochenden in den Wald begleiten. Dort gibt es allerdings auch Rehe und Wildschweine... und noch viel mehr Eichhörnchen als in den städtischen Waldgebieten. :traurig2:
Oh je, tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Vielen Dank für's Lesen!!!
Ich freue mich auf Ideen und Anregungen.
GLG!
Ja, das leidige Thema... wenn auch allerdings (noch) in abgeschwächter Form. Ich fang jetzt mal von vorne an, ich hoffe, es wird nicht zu lang.
Bela ist erst seit vier Wochen bei mir. Er kommt aus Rumänien, wo er mit etwa einem Jahr im Tierheim gelandet ist. Zu seiner Vorgeschichte weiß man nichts. Er lebte bis Mitte April diesen Jahres dort, ehe er auf eine Pflegestelle kam - und anschließend zu mir. Er ist absolut menschenbezogen, freut sich über jeden - zeigt jedoch auch schnell Unsicherheiten und Überforderung, sodass ich immer sehr stark darauf achten muss, ihn anzuleiten. Solange ich das tue und ihm keine Entscheidungen überlasse, folgt er gut und vertrauensvoll. Zumindest soweit mein Eindruck. Regeln befolgt er sehr gut, auch wenn allmählich (scheinbar ist er langsam angekommen) die ersten Versuche auftauchen, Dinge nach seinem Willen umzusetzen. Das bringt weder mich noch meinen Freund aus der Ruhe, wir bleiben konsequent.
Schlechte Erfahrungen hat er leider gemacht. Große, ältere Männer sind ihm nicht geheuer und stockartige, erhobene Gegenstände (mein Freund hob letztens eine Geschenkpapierrolle hoch) machen ihm Angst.
Draußen verhält er sich toll, wenn auch eine Tendenz zur Selbstständigkeit nicht zu verneinen ist. An großen Straßen und belebten Plätzen ist er hektisch, es wird aber zunehmend besser. In Parks und auf Wiesen hat er inzwischen einen guten Draht zu mir, das heißt, er achtet viel auf mich und falls mal nicht, reicht meistens ein kurzer Ruf, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. Wirklich toll, ich kann mich nicht beschweren. Übrigens läuft er grundsätzlich auf freien Flächen an der Schleppleine. Anfangs natürlich noch nicht, inzwischen kennt er die Gegenden aber, sodass ich seit ca. 2-3 Wochen die Schleppleine verwende. Neue Gegenden gucken wir uns erstmal gemeinsam an, ehe er laufen kann. An Straßen leine ich ihn an. Zum einen, weil er keine Gefahr darin sieht und zum anderen um die Leinenführigkeit zu üben.
Seit einiger Zeit besuche ich nun auch Waldgebiete mit ihm. Auch dort kommt er an die Schleppleine. Ich muss dazu sagen, ich MÖCHTE dass mein Hund Freiraum bekommt. Ich möchte, dass er laufen, schnüffeln, spielen, etc. darf und er muss dafür meines Erachtens nach auch nicht grundsätzlich neben mir auf dem Gehweg laufen. Wir üben das momentan zwar immer wieder - aber eher, um es im Falle anwenden zu können und nicht, weil er das grundsätzlich muss.
Auch das klappt bisher zu meiner Zufriedenheit. Er entfernt sich hin und wieder, schaut aber immer wo ich bin und wenn ich eine andere Richtung einschlage oder ihn rufe, kommt er fast augenblicklich hinterher. Ich lobe das auch viel, belohne seine Blicke zu mir und überhaupt, wenn er draußen, meine Aufmerksamkeit sucht. Meinem Gefühl nach motiviert ihn das.
Das schöne am Wald ist... es gibt sooo viele Tiere. Rehe und Wildschweine haben wir gemeinsam noch nicht angetroffen (auf der Pflegestelle ist er wohl mal einem Reh begegnet, allerdings nicht hinterher gehetzt, sondern nur ein paar Sprünge in die Richtung). Vögel und Ratten interessieren Bela nicht sonderlich. Mäuse schon. Kaninchen weiß ich noch nicht. Und Eichhörnchen. Eichhörnchen sind (bisher) die Superlative. Das Gute an ihnen ist, dass der Hund im Endeffekt meist nur blöde vorm Baum steht - Problem ist natürlich, er kommt trotzdem nicht. :zwinkern2:
Bis auf ein einziges Mal konnte ich ihn bisher vom "Hinterherklettern/-Flitzen" abhalten, dank Schleppleine. Hier kommt meine erste Frage: Was mache ich, wenn der Hund nun schon witternd da steht, weil er das Eichhörnchen natürlich wieder einmal vor mir gesehen, gerochen hat? In diesem Moment ist er schon nicht mehr ansprechbar. Zerre ich ihn einfach weiter? Man liest immer nur, "Hund locken, ablenken" und so weiter... aber nirgendwo steht, was man macht, wenn das nicht funktioniert? :frech4: Einfach weitergehen hilft dann nicht. Bela bleibt stur stehen. Zumindest so lang, dass ich mich nicht weiter entfernen möchte. Ich gehe dann zurück und hole ihn.
Ursprünglich habe ich mir überlegt, dass ich ihn draußen gerne anders beschäftigen und auslasten würde. Wir gehen joggen, da läuft er super gut mit. Und ich wollte ihn gerne mit Suchspielen beschäftigen. Problem ist nur - der Hund interessiert sich nicht dafür. Scheinbar ist alle Ablenkung zu groß. :zornig:
Allerdings muss ich auch sagen, dass es auch zu Hause seeeeeeehr lange gedauert hat, ehe er sich für das Suchen von Dingen interessiert hat. Ist bis heute nicht kontinuierlich. Ich bin ein bisschen ratlos. Vielleicht ist das einfach nicht so sein Ding? Dabei schnüffelt er generell so viel... ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ihm das keinen Spaß macht. Wenn es mal klappt, freut er sich auch immer tierisch.
Auch Spielzeug oder Bälle interessieren ihn nicht. Ich mache mich (draußen und drinnen) ständig zum Affen, weil ich minutenlang völlig euphorisch einen Tennisball begutachte oder hin und herrolle (was ja schon seine Aufmerksamkeit weckt), aber dann legt er sich daneben und döst. :denken3: :happy2:
Was mache ich falsch? Helft mir, diesen Hund zu motivieren!
Ich möchte seine kleine Jagdader nicht unterbinden. Meiner Meinung nach funktioniert das nicht. Die ist nun mal da. Ich will den Hund auch nicht im Wald an die Leine nehmen, weil er sonst mal flitzen könnte. Viel lieber würde ich seine Energien umlenken... nur fehlt mir scheinbar die richtige Technik?!
Wir besuchen übrigens auch eine Hundeschule, waren bisher zwei Mal beim "Grundgehorsam" und besuchen ab nächster Woche einen Kurs, der uns eben auch dieses Suchen und im Team arbeiten zeigen soll. Die Trainerin ist toll, sie ist konsequent und arbeitet mit positiver Verstärkung, was meinem Bauchgefühl zugute kommt.
Ich glaube, die Zusammenarbeit mit Hund funktioniert ohnehin nur durch Bindung. Daher ist auch logisch, dass das Kennenlernen, zusammen Dinge erleben und anschauen für mich mit Bela momentan im Vordergrund stehen. Fehler passieren (ihm und mir), sind normal und wenn es etwas länger dauert, finde ich das auch nicht schlimm. Ich möchte nur vermeiden, dass ich eventuell die richtigen Momente verpasse, ihm wichtige Dinge zu vermitteln... bisher jagt er nicht richtig - und genau deswegen möchte ich schon JETZT da ansetzen. Ich fahre viel Longboard Downhill mit meinen Freund, bald soll Bela uns an den Wochenden in den Wald begleiten. Dort gibt es allerdings auch Rehe und Wildschweine... und noch viel mehr Eichhörnchen als in den städtischen Waldgebieten. :traurig2:
Oh je, tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Vielen Dank für's Lesen!!!
Ich freue mich auf Ideen und Anregungen.
GLG!
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