Warum "jammert" mein Hund?

Hallo zusammen...

Kurze Frage: ich beobachte bei Bento immer wieder ein nervöses "Jammern". Situationen sind dabei meist
- er wurde auf seine Decke geschickt, es findet aber was Spannendes statt (Kinder spielen z.B.)
- er ist drinnen, hat gerade mal nichts zu tun
- er muss an der Leine warten, z.B. am Rand des Spielplatzes o.ä.
Das waren jetzt so die aktuellen Anlässe der letzten Tage. Er jault nicht immer in diesen Situationen, aber schon immer wieder. Ich habe das bisher immer als Langeweile verstanden oder auch als "Widerstreit" seiner Emotionen: er ist an ein Kommando gebunden, würde aber so gerne was anderes tun...
Ich habe sein Verhalten immer ignoriert; sobald er lieb und ruhig war, ihn dann aber nach Möglichkeit auch schnell "erlöst". Wenn er aber einfach mal warten muss o. einfach unruhig ist, kann ich ja zum Teil auch nichts machen. Heute waren wir bei meiner Schwester, und Bento sollte auf seiner Decke bleiben, weil mein 16-monatiger Neffe etwas Angst hatte. Das war aber ziemlich schwierig für Bento und er war sehr unruhig. Ich würde mir wünschen, dass er dann einfach mal schläft. Von seiner Auslastung bis dato wäre das heute auch zu erwarten gewesen. (Zur Info: ja, er ist ausgelastet; da will ich jetzt nicht alle Einzelheiten beschreiben.)
Wie kann ich ihm helfen, "runterzukommen"? Ich hab Sorge, dass sich dieses nervöse Verhalten noch steigern könnte. Hier zu Hause ist er meistens total entspannt. Er kann auch gut alleine bleiben, alles kein Problem. Nur dieses Gejammer verunsichert mich irgendwie...:nachdenklich1:
 
Hi,

mein Hund kann das auch gut. Allerdings ist es bei ihm tagesformabhängig: Mal stört es ihn überhaupt nicht, länger auf den Bus zu warten, und er legt sich sogar hin und ist entspannt. Manchmal hat er dann aber Hummeln im Hintern, fiepst und jammert rum... Ich finde das nicht wirklich tragisch, zumal Ungeduld auch eine meiner schlechten Eigenschaften ist :denken24: Solange es keine extremen Ausmaße annimmt oder man das Gefühl hat, der Hund sei sehr gestresst, finde ich es akzeptabel.

Bento ist ja auch noch sehr jung, oder? Ich denke, man sollte den jungen Hund auch nicht mit allzu hohen Anforderungen an die Frustrationstoleranz überfordern.

In Situation 1 (Hund auf Decke, Kinder spielen) würde ich halt gucken, dass er nicht allzu lange dort liegen bleiben muss. Was würde er machen, wenn er kein Decken-Kommando bekäme? Versuchen mitzuspielen? Oder vielleicht würde er sich auch einfach in ein ruhiges Eck seiner Wahl zurückziehen? Dann wäre das ja auch eine Option, dass er eben nicht genau auf der Decke liegen muss, sonders anderswo hingehen darf.

In Situation 2 würde ich es meist ignorieren. Wobei ich es okay finde, auch mal au das Fiepsen einzugehen, kurzer Streichler und fertig. Kommt aber auf den jeweiligen Hund an, manche verknüpfen ja sehr schnell, dass sie dann durchs Jammern aufmerksamkeit bekommen.

Situation 3 stelle ich mir für einen jungen Hund schon als Herausforderung vor. Tobende, laufende, schreiende Kinder - und er muss ruhig liegenbleiben. Ist natürlich nicht immer zu vermeiden, wenn man Kinder hat, aber ich würde da auch sehr darauf achten, dass man ihm nicht zuviel abverlangt. Also wirklich erst mal immer nur ganz kurz anbinden und ruhiges Verhalten bestätigen, und den Zeitraum erst langsam ausweiten.


Ist er öfters bei der Schwester mit? Kennt er ihren Neffen schon?
Ich glaube meinem Hund würde es schwer fallen anderswo wirklich völlig zur RUhe zu kommen.
Hunde lernen ja auch ortsbezogen, nur weil er also zuhause gut auf der Decke bleibt, heißt das noch nicht, dass er dies auch anderswo super beherrscht.


Alles in allem klingt sein Verhalten für mich jetzt nicht wirklich besorgniserregend.Eher nach normalem jungen Hund. Aber mag sein, dass ich da auch einfach geringere ANforderungen habe, mein Hund kennt auch noch kein Decken-Kommando oder so :denken24:
 
Danke für Deine ausführliche Antwort! Ja, vielleicht sollte ich es nicht zu ernst nehmen. Es hört sich halt immer etwas erbärmlich an... Oder es nervt, weil alles sich fragen: was hat denn der arme Hund? (Ich achte darauf, sein Verhalten nicht durch Aufmerksamkeit zu belohnen.)
Ja, er ist noch jung, knapp neun Monate. Ich verstehe seine Aufregung zwar, aber ich denke auch, dass es in seinem Alter zumutbar ist, mal zu warten. Es läuft auch immer wieder so, dass er irgendwann "runterkommt" und dann fest einschläft - so würde er sonst nicht zur Ruhe finden. Ich musste ihn auch früher immer schonmal aus dem Trubel holen und zur Ruhe "verdonnern", sonst wäre er total überdreht.
Naja. Vielleicht gibt es sich mit der Zeit.
 
Was bei meinen Hunden immer hilfreich ist wenn sie länger irgendwo liegen sollen und um sie herum viel Trubel ist, dass sie dann einen Kauartikel bekommen mit dem sie sich eine Weile beschäftigen können.

Kauen beruhigt, Hund hat etwas zu tun und langweilt sich nicht auf seiner Decke.
 
Dein Hund hat eine geringe Frustrationstolleranz: Aber das ist nicht verwunderlich, er ist noch jung und muss es erst lernen, Dinge auszuhalten, an denen er (noch) nicht teilnehmen darf :jawoll:

Dir wurde ja schon genannt, dass Kauen eines Knochens eine Möglichkeit ist, da sich der Hund beim Kauen beruhigt. Ich würde ihn aber auch in Situationen bringen, wo er keine Ablenkung in Form von Knochen bekommt und zunächst erst nur ganz kurz aushalten muss, nicht zu den spielenden Kindern zu dürfen und eben auf seinem Platz zu warten. Macht er das gut und anfangs wären wenige Sekunden das Ziel und man steigert das erst nach und nach, wenn es gut läuft, bekommt er ein Leckerli.

Man kann das auf sämtliche Situationen anwenden, in denen er warten und etwas aushalten muss. Wichtig finde ich hierbei aber wie gesagt, dass er auch ganz bewusst aushalten muss, um ihn herum passiert was, wo er gerne mitmischen würde, aber eben nicht darf :jawoll:
 
Ihr bestätigt eigentlich, was ich auch denke und Eure Tipps decken sich auch größtenteils mit dem, was ich so gemacht habe. Puh, Glück gehabt, schon mal nicht total daneben gelegen!:zwinkern2:

Vermutlich verlange ich aber zuviel und habe zu hohe Ansprüche angesichts seines Alters. Da werde ich wohl besser aufpassen müssen und meine Erwartungen runterschrauben. Er macht vieles so toll und ist so unkompliziert - da vergesse ich schnell mal, dass er doch noch ein echter Youngster ist!!

Was zum Kauen bekommt er regelmäßig. Er ist es auch gewohnt, nur auf seinem Platz zu kauen und die Knochen/Kaustangen nicht herum zu tragen. Vielleicht kann ich aber noch gezielter versuchen, die beschriebenen Situationen damit aufzufangen.

Danke jedenfalls! Und wenn irgendwem noch was einfällt... Immer her mit Euren Meinungen!!
 



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