Umgang mit Hund bei Depression und Leckabneigung

Wie ich im Vorstellungsthread bereits kurz angerissen habe, ich bin mehr oder weniger durch Zufall, weil mein Partner ihn aufnahm, auf den Hund gekommen: es war ein Notfall. Ich liebe ihn jetzt sehr und mein Partner kennt sich eigentlich auch ganz gut aus mit Hunden im Gegensatz zu mir.

Ich mach mir aber etwas Sorgen, ob ich dem Hund gerecht werde. Im Moment arbeite ich nicht, bin also den ganzen Tag zu Hause. Ich bin auch sehr depressiv und fühl mich dementsprechend die meiste Zeit sehr schlecht. Spazieren geh ich trotzdem jeden Tag mit dem Hund zwei mal. Ihm zuliebe zwinge ich mich dazu. Aufraffen tagsüber mit ihm zu spielen, kommt eher selten vor, dafür bin ich aber auch eh nicht der Typ (hab auch deshalb keine Kinder). Knuddeln tu ich ihn schon.
Ich mache mir Gedanken darüber, da der Hund ja den ganzen Tag über meiner traurigen Stimmung ausgesetzt ist, ob ihm das nicht schadet und abfärbt?
Mein Partner sagt zwar, dass der Hund einen glücklichen Eindruck macht, aber da bin ich mir unsicher.
Woran erkennt man dass ein Hund glücklich ist?

Außerdem: ist es arg schlimm wenn er mich nicht ablecken darf? Auch nicht an den Händen?
 
Also ich erkenn das Glücklichsein meiner Hunde an blitzenden Augen, neugierigem Rumstromern draussen, umherflitzen und zufriedensein dann abends auf der couch wenn alle mehr oder weniger auf mir rumliegen und zufrieden schmatzen :)

Ich finde Beschäftigung für den Hund schon wichtig, weil er sonst, vielleicht auch sogar nur an der Leine, nur neben seinem Menschen herlaufen darf, was ja auch irgendwie langweilig ist.

Dabei kann man ja so schöne und einfache Sachen mit Hund machen, die Hund eben auch mal beschäftigen.

Das heisst jetzt nicht dass dass du daheim jetzt stundenlang Spielchen mit Hund spielen musst, aber wenn du ihn draussen auspowerst, dann wird er zufrieden in der Wohnung schlafen.

Du kannst z.B. Suchspielchen einbauen in die Spaziergänge, oder Leckerlies werfen, all so Sachen die man auch machen kann wenn es einem vielleicht selber nicht so gut geht. Und an denen man sich dann vielleicht erfreut wenn Hund sich freut :)

Nasenarbeit macht müde und zufrieden, und ich denke auch glücklich. Wenn man sich dann so mit dem Tier beschäftigt tut einem das vielleicht auch dann selber gut, als wenn man nur durch die Gegend latscht, weil man jetzt halt zweimal am Tag durch die GEgend latschen muss. Dann kommt so ein "das muss jetzt sein"-Charakter hinzu, und dann macht es schon weniger Spass.

Ob Stimmung abfärbt....denke das kommt auf den Hund an. wenn ich mal schlechte Laune hab oder traurig bin, sind meine Hunde immer etwas genervt :) Also die sind keine von der Sorte die sich dann hingebungsvoll tröstend zu mir gesellen. Eher im Gegenteil :)

Denk nicht dass es so wild ist für den Hund wenn er nicht schlecken darf, aber ich merk z.B. an meiner Hündin dass es für die irgendwie ein Zeichen ist von "ich mag dich", wenn sie das machen darf. die liegt abends oft minutenlang an meiner schulter und schleckt mir die Hände, während ich ihr gleichzeitig das Gesicht kraule. Denke schon dass sie das genießt und sie dann gerne kuschelt. Mein Rüde ist jetzt nicht so einer der immer an einem rumschlecken muss. WEnn der einmal kurz schleckt dann ist es für den schon viel und genug.
 
Wie lange ist der Hund schon bei dir, wie alt ist er und was für eine Rasse?

Es kommt immer ganz auf den Hund an wie viel er von deiner Stimmung mitbekommt. Meine drei Hunde reagieren recht stark auf die Stimmungen aber auf Traurigkeit wieder anders als z.B. auf schlechte Laune. Wenn ich traurig bin merke ich die Verhaltensänderung nicht so sehr wie bei schlechter Stimmung. Abfärben tut meine Stimmung nicht auf meine Hunde.

Eine „Checkliste“ an der du erkennen kannst dass ein Hund glücklich ist gibt es nicht denn Hunde sind sehr anpassungsfähig und stellen sich auf das Leben mit ihrem Menschen ein.

Es kommt darauf an wie der Hund damit klarkommt, dass er dich nicht ablecken darf. Einer meiner Hunde kann sich da richtig reinsteigern, die anderen beiden möchten mich so gut wie nie ablecken. Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm wenn du nicht gern von dem Hund abgeleckt werden möchtest.

Geht dein Partner auch mit dem Hund raus und spielt mal mit ihm? Wenn du das aufgrund deiner Depression nicht schaffst könnte dein Partner sich da mehr einbringen wenn er Zeit dafür hat.
 
Ach so: Bitte keine gut gemeinten Ratschläge bezüglich meiner Depression.

Der Hund hat die Möglichkeit ab Haustür leinenlos zu laufen und nutzt das ausgiebig für Schnüffelarbeit und kleinere Sprints aus. Baden im Fluss liebt er auch sehr und außer es ist zu kalt oder zu steil für mich um ihn notfalls retten zu können, verbiete ich es ihm auch nicht. Und wir fangen auch allmählich an zusammen zu joggen, was ihm wohl unheimlich Spaß macht. Er ist ein achtjähriger Labrador, seit 2 1/2 Jahren bei meinem Partner und ich selber bin vor einem halben Jahr hier eingezogen.

Generell scheint er draußen immer riesen Spaß zu haben. Daheim ist es ihm wohl oft zu langweilig, weil ich ihm dann vielleicht auch zu wenig Beachtung schenke. Mittlerweile schläft er dann recht viel. Es scheint recht wilde Träume manchmal zu sein.
Zwischendurch kommt es vor, dass er plötzlich grummelnd vor vor mir steht, anstarrt oder mich anstubbst. Manchmal kapier ich schon was er will: kurz mal fürs kleine Geschäft in den Garten oder spielen (dem ich halt oft nicht nachgehe). Aber manchmal scheint es so als wäre er traurig und will lieber meinen Partner da haben. Er ist ja sowieso völlig vernarrt in ihn, obwohl ich in letzter Zeit sehr viel mehr mit dem Hund mache und unterwegs bin. Sobald der Hund Geräusche hört springt er, in der Hoffnung dass sein Herrchen kommt, auf oder legt sich stundenlang vor die Haustür um zu warten.

Auf Fressen hat er immer Lust, also das klappt wunderbar. Das er mehr auf Männer steht ist sehr offensichtlich. Es muss wohl daran liegen dass er früher schlechte Erfahrungen bei der Vorbesitzerin gemacht hat. Der Wechsel zu meinem Partner hat er wahnsinnig gut weg gesteckt und laut ihm ist er innerhalb kürzester Zeit stark aufgeblüht. Der Hund ist ansonsten wirklich äußerst unproblematisch, zumindest sagt man mir das als Laie immer.

Trotzdem mach ich mir halt Sorgen. Immerhin guckt er mich immer etwas seltsam an wenn es mir besonders schlecht geht. Kommt zwar dann nicht zu mir her aber registriert es sehr wohl.

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Ach so, ja mein Partner geht schon auch öfter mal gassi und beschäftigt ihn. Ihn darf er oft ablecken. Bei mir versucht er es immer wieder, besonders wenn ich nicht aufpasse. Manchmal denk ich, er lacht mich dann aus und denkt ,Ha! Erwischt!'
Zur Zeit leckt sich der Hund selbst sehr viel und ich finde das hat er früher nicht so extrem gemacht. Hat das irgendetwas zu bedeuten?
 
Aufgrund deiner Schilderung habe ich nicht den Eindruck, dass der Hund unglücklich ist. Er darf draußen ohne Leine rumlaufen, baden, du gehst mit ihm joggen. Wenn du jetzt geschrieben hättest, dass du nur mal 5 Minuten mit ihm um den Block gehst damit er nicht ins Haus pinkelt würde ich sagen, dass das kein schönes Hundeleben ist.

Ein gut ausgelasteter Hund schläft die meiste Zeit im Haus. Hunde brauchen auch keine ständige Beschäftigung. Mit dem Anstubsen kann er dir viel mitteilen wollen: Vielleicht möchte er spielen, es könnte sein, dass er gestreichelt werden möchte, Fressen geht natürlich auch immer oder mal gucken was im Garten so los ist.

Er wird vermutlich merken, dass es dir nicht gut geht. Hunde entwickeln ein Gefühl für die Stimmungen ihrer Menschen. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Es gibt viele Hunde die ein weitaus schlechteres Leben haben.
 
oder legt sich stundenlang vor die Haustür um zu warten.

Zur Zeit leckt sich der Hund selbst sehr viel und ich finde das hat er früher nicht so extrem gemacht.


Ich finde diese beiden Verhaltensweisen problematisch und sehe sie als ein Warnsignal.
Hunde sind Meister darin, Körpersprache, Mimik, veränderte Gerüche usw. wahrzunehmen und zu verstehen.
Der Hund spürt deine seelische Not und möchte auf seine hündische Weise helfen.
(Das ist meine Interpretation)

Hunde trösten sich gegenseitig, wenn sie in einem Familienverband leben.
Sie spenden Trost durch Körperkontakt und Berührungen, zärtliches Lecken, Spielaufforderung und anstupsen.
Das alles wird von dir ignoriert und verunsichert den Hund sehr - ist jedenfalls meine Meinung.

Deine Frage:

Außerdem: ist es arg schlimm wenn er mich nicht ablecken darf? Auch nicht an den Händen?

würde ich daher mit "ja" beantworten. Für diesen Hund in seiner Situation ist es schlimm.
 
Der Hund hat die Möglichkeit ab Haustür leinenlos zu laufen und nutzt das ausgiebig für Schnüffelarbeit und kleinere Sprints aus. Baden im Fluss liebt er auch sehr und außer es ist zu kalt oder zu steil für mich um ihn notfalls retten zu können, verbiete ich es ihm auch nicht. Und wir fangen auch allmählich an zusammen zu joggen, was ihm wohl unheimlich Spaß macht. Er ist ein achtjähriger Labrador, seit 2 1/2 Jahren bei meinem Partner und ich selber bin vor einem halben Jahr hier eingezogen.

das macht dem Hund bestimmt Spass. Aber: wenn du Spielchen einbaust, macht ihr was ZUSAMMEN. So schnüffelt er alleine. Oder rennt alleine. Wenn es ein Labrador ist, hast du gute Chancen dass er auf Leckerlie steht.

Du kannst ihn ja mal absitzen lassen, legst dann einen MEter was vor ihm hin (Leckerlie), und dann gibst du ihm ein Suchkommando. Dann wird er schon verstehen was du von ihm willst. Hat er mal verstanden was "such" heisst, kannst du das wunderbar draussen machen. Ihn absitzen lassen, ein paar Sachen verstecken und ihn dann suchen lassen. und wenn er was nicht findet, bist DU die die Begleitung, die es ihm dann zeigt. Kann mir gut vorstellen dass euch das etwas mehr zusammen schweisst. Und wie gesagt: das macht müde. Und wenn er dann daheim viel schläft, finde ich das nicht schlimm. (wir waren gerade auch zwei Stunden draussen, und die beiden liegen hier halbtot im Bett).
 
Zur Zeit leckt sich der Hund selbst sehr viel und ich finde das hat er früher nicht so extrem gemacht. Hat das irgendetwas zu bedeuten?

Einen Grund für das Lecken wird es sicherlich geben. Es kommt darauf an ob sich der Hund mal leckt oder ob du das Gefühl hast, dass das ganze exzessiv ist, der Hund kein Ende findet, die Haut rot wird oder sogar Fell fehlt. Dann kann es ein Stressanzeichen sein.

Hunde lecken sich schon mal die Pfoten trocken/sauber oder einer meiner Hunde ist ein besonders reinliches Exemplar und leckt sich ab und zu am Popo. Bäuche werden hier auch mal sauber geleckt.

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Ich weiß nicht ob es schon Grasmilben gibt. Dann könnten dem Hund die Pfoten jucken.
 
Also mit dem lecken hat sich fasxjfzzt schlimmer angehört als es ist. Früher hat er so gut wie gar nicht sich selber geleckt und jetzt einfach mehr. Katzen lecken sich meines Erachtens immernoch mehr als er. Also dementsprechend auch keine kahlen oder roten Stellen.

Wie kann ich ihm denn irgendwie die Unsicherheit denn nehmen?
 



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