Tierschutzhund - Verhalten

Hallo,

ich habe seit 1. Juli 23 eine Russel-Mischlings-Hündin aus Rumänien. Sie ist jetzt 10 Monate alt und war bisher eigentlich unauffällig - ein ganz normaler Welpe halt. Zutraulich, aufgeweckt und spielt gerne, Bindung ist aufgebaut.
Jedoch kristallisiert sich nun Richtung Herbst ein "Dunkelheitsproblem" heraus. Sie will im Dunkeln nicht mehr raus !! Auch mit Leckerlies nicht zu locken...
Auch in der Wohnung fängt sie an den Schwanz einzuziehen sobald es dämmert, wird unruhig und beginnt herum zu rennen - letztendlich liegt sie hinter dem Sofa und wartet bis wir zum schlafen nach oben gehen. Dann erst kommt sie wieder raus und geht mit hoch. Morgens dann das gleiche Spiel, sie geht nicht raus zum lösen bevor es draußen hell ist.

Evtl. kommt da die Pupertät / 1. Läufigkeit mit 10 Monaten noch ins Spiel...bisher hatte sie noch keine Blutung.

Ich gehe jetzt abends mit ihr Gassi wenn es anfängt zu dämmern und solange sie noch locker ist (darf diesen Punkt nicht verpassen) und dann bleibe ich mit ihr draussen bis es ganz dunkel ist um sie daran zu gewöhnen....man merkt, dass sie dann immer angespannter wird. Sie zieht mehr an der Leine und zieht den Schwanz ein, ist schreckhaft. Sobald wir dann wieder in die Wohnung gehen - ab hinters Sofa für den Rest des Abends...

Ich weiß dass man da sehr viel Geduld braucht und auch Einfühlungsvermögen... aber dadurch macht sie halt jetzt öfters ihr Geschäft in die Wohnung und die Lage wird ja zum Winter hin nicht besser. Irgendwann muss ich auch zur Arbeit - ich kann nicht immer warten bis es hell draussen ist.

Kann mir da jemand einen Tipp geben - hatte einer von Euch evtl. das selbe Probelm? Für guten Rat wäre ich sehr dankbar.
 
Hallo,
jeder Hund ist anders und wie so ein Trauma bewältigt werden kann, ist von Hund zu Hund verschieden.
Ein spezieelles Rezept kann es nicht geben , hier kann nur durch Empathie und besonderes Einfühlungsvermögen vorgegangen werden .

Der Versuch, den Hund langsam an die Dunkelheit zugewöhnen ist schon richtig, doch sollte man dabei auch so vorsichtig vorgehen,
dass es nicht zu einer Überforderung kommt und dem Hund nur immer das zumuten, was dieser noch verkraften kann,
doch hier kann sich nur jeder auf seine eigenen Gefühle verlassen . 😳
 
Hallo Debbie und willkommen im Forum!

Ich habe gerade auch Deinen Beitrag aus dem Vorstellungsthema gelesen und dort steht ein entscheidender Satz. Es Dein erster Hund. Somit fände ich es sehr verwunderlich, wenn Du im Umgang mit dem Hund bereits ein Gefühl bei Dir selber erzeugen kannst: Sicherheit! Du wirst als Anfängerin noch unsicher sein. Sowas spürt blöderweise ein Hund. Und wenn der dann selber noch unsicher ist, dann kann eine Wechselwirkung entstehen, sich das Ganze aufschaukeln.

Wie Hermann bereits schrieb, ist es wichtig darauf zu achten, den Trainingsreiz so zu setzen, dass er vom Hund auch verarbeitet werden kann. Wenn ich bei Dir lese, dass Du in der Dämmerung losgehst und im Dunklen zurückkommst, scheint an der Reaktion des Hundes gemessen, dieser Reiz zu viel zu sein.
Auch ist es fraglich, ob das Gehen (Du beschreibst ein kräftiges Ziehen) das Ideal darstellt. Vielleicht einfach mal im Hellen losgehen, in die Dämmerung hinein und dann nahe dem Zuhause abwarten. Du setzt Dich hin, nimmst den Hund zwischen Deine Beine (so eine Art Schutzhöhle) und wartest ab. Der Hund kann beobachten, beobachtet aber nicht alle paar Meter etwas Neues, sondern eine gleichbleibende Umgebung. Vielleicht fällt es ihr leichter, wenn mehr Konstanz drumherum ist, während es dunkler wird. Obendrein könnte beim Zerren nach Hause ein Fluchtimplus beim Hund befriedigt werden. So gut es nur irgend geht sollte ohne eine Flucht das Haus wieder betreten werden.

Du wirst ein Gefühl dafür entwickeln müssen, wie weit Du gehen kannst, um noch unterhalb der Reizschwelle zu bleiben, um diese dann peu a peu auszubauen.

Übrigens hast Du Deine Hündin nie als Welpe kennengelernt. Wenn ich Deine Angaben richtig nachrechne, war die Welpenzeit bereits vorbei, als Du sie bekommen hast.
Und eine weitere Frage stellt sich mir noch. Du schreibst von "wir haben einen Tierschutzhund" im Vorstellungsthema. Wer ist oder sind diese weiteren Personen und welche Erfahrungen machen sie mit der Hündin, wie gehen sie mit ihr um?

LG
Matthias
 
Hi…
Wenn sie sich danach verzieht, war es zu viel…meiner Meinung nach.
Ich würde, wie digirunning beschrieb, im hellen weg …bei Dämmerung zurück und in vertrauter Umgebung der Dunkelheit zusehen. So ähnlich wie Autos gucken…
 
Danke Euch für eure Antworten und einfühlsamen Vorschläge.😘
Ich merke schon, ich muss detaillierter schreiben ..... ich gehe im Hellen los mit Gassirunde und bleibe dann solange draußen bis es dunkel ist - dies dann natürlich bei uns im Garten. Von daher ist das schon mal intuitiv richtig... danke. Ich bin überwiegend mit dem Hund alleine, mein Mann ist nur am Wochenende da und ehr Spielpartner als Versorger...🤷‍♀️
Das Problem ist halt dann das Lösen, wenn sie von 19.30 bis morgens um 7.30 jetzt noch (!) drinnen ist und nicht pinkelt. Ist das nicht zu lange? Bisher konnte ich halt noch um 21.00 / 21.30 mit ihr raus zur letzten Runde. Meist passiert dann morgens das Malheur.... Wahrscheinlich sollte ich auch abends nichts mehr füttern, sondern nur morgens und mittags? Würde Sinn machen...
Ihr habt Recht, ich bin eben noch unsicher wie ich den Ablauf mit Hund am besten regle und jetzt dieses spezielle Problem gleich noch dazu...Und ja, wahrscheinlich spürt sie auch meine Unsicherheit und den Stresspegel.
Bin gespannt wie sich das entwickelt...
Liebe Grüße
 
Hunde die ängstlich sind, ist es normal das sie eigentlich Nachts bzw. Abends beim dunkeln nicht raus wollen. Ich würde es mit Ablenkung versuchen, evtl. mit einem Leckerli oder irgendein Spielzeug was er interessant findet.

Die Wahrnehmung ist im dunkeln anders und für ängstliche Hunde schlimmer, deshalb können solche Hunde mehr bellen und mehr aufgeregt sein. Ich kenne das Problem auch, Balu bellt teilweise und ich habe es jetzt so gelöst, wenn er zu mir kommt um Gassi zu gehen und es ist z.B. 20.30 Uhr, dann gehen wir, aber sobald jemand in der Nähe ist, wird er aufgeregt und teilweise bellt er.
 
Unsere Hündin ist nicht so schlimm wie Deine Maus aber Dunkelheit findet sie auch eher semi-gut, morgens ist das kein Problem, ich bin im Homeoffice und mein Mann ist Rentner, da gehen wir wenn sie sich meldet. Für die Abendrunde habe ich eine sehr helle Stirnlampe, an der Strasse brauche ich sie mittlerweile nicht mehr, weil da ja auch Laternen sind aber auf den Wiesen nutze ich sie immer noch. Die Nachbarn kichern schon das der Hund im "Flutlicht" seine Geschäfte macht 🙈 Vielleicht hilft das Deiner Debbie ja auch ein bisschen, alles andere wurde ja schon gesagt.

Noch zum Thema fliehen vor der Dunkelheit: Susi hat gelernt das sie je mehr sie zieht um so langsamer kommt sie vorwärts. Wir gehen zügig heim aber sie darf nicht ziehen, sie rennt sich sonst nämlich auch gerne in einen Fluchttrieb rein (zum Beispiel bei komischen Geräuschen im dunkeln) Ich bin immer stehen geblieben wenn sie angefangen hat zu ziehen, hab mit ihr geredet bis die Leine wieder locker war. Hat gar nicht so lange gedauert bis sie gemerkt hat, das wenn sie gemächlicher läuft kommt sie schneller heim. Sie beruhigt sich dann auch automatisch viel besser.
 
Hallo,
jetzt habe ich Debbie schon seit 8 Monaten (sie ist jetzt 1 Jahr alt) , im Dunkeln geht sie immer noch nicht alleine raus in den Garten, aber an der Leine Gassi gehen ist zum Glück kein Problem mehr...Tagsüber drausen ein aufgeweckter neugieriger Hund, läuft ab und zu frei und hört auch recht gut auf Rückruf. Sie ist schlau (macht Türen auf..) gelehrig und sehr sanft im Wesen...
Aber in der Wohnung zieht sie sich in die oberen Räume zurück, am liebsten unter das Bett. Unten im offenen Wohnraum ist sie gar nicht gerne, sogar ängstlich...schaut immer zur Decke nach oben, zieht den Schwanz ein und läuft bei der besten Gelegenheit wieder nach oben oder legt sich in die Gästetoilette (kleiner Raum). Wenn Besuch da ist, also mehrere Leute im Raum, liegt sie komischerweise unterm Tisch dabei .....??
Auch eine Platzdecke nimmt sie nicht an, liegt immer auf dem blanken Boden...

Ich lass sie halt jetzt liegen wo sie will, aber irgendwie ist es als ob ich zwei verschiedene Hunde hätte - drausen und drinnen-----?????
 
Vielleicht hat sie in den ersten Wochen, Monaten was erlebt…das das auslöst.

Ich finde generell, Hunde aus dem Ausland sind vorsichtiger…
Denke vieles fängt schon im Mutterleib an und überträgt sich.
 



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