Ich würde gerne erfahren ob es bei so einem Problem überhaupt eine Chance gibt!
Grundsätzlich: JA!
Hast du ein Bild, oder gibt es eine Schätzung was für Rassen/Hundetypen da mitgemischt haben?
Die Vermittlerin vom Tierschutz war mit einem ihrer Hunde bei uns im Garten. Unsere Hündin hat sie beschnüffelt und nach ihr geschnappt. Dann war Ruhe. Unser Nachbar hat eine Hündin 1 Jahr die sehr ruhig und besonnen reagiert auf das Bellen unsere Hündin vor Ihrem Zaun und auch hinter unserem Zaun ohne Leine.
Das ist leider nicht das was ich meine. Auf dem eigenen Grundstück hat Tina einen Heimvorteil, und wenn sie territorial ist, ist es auch klar warum sie da aggressiv reagiert. Spannend wäre aber, was sie auf einem für sie neutralen Gebiet macht. Bspw. bei einem Trainer auf dem Platz. Mit verschiedenen Hunden (Rüde, Hündin, aktiv, ruhig) und ob es was mit euch zu tun hat. Sprich, was passiert wenn ihr weg geht, den anderen Hund streichelt und solche Dinge.
Im einfachsten Fall habt ihr der Tina die letzten Wochen im Alltag suggeriert das sie nun für alles zuständig ist (wer trifft Entscheidungen, wer reagiert wie oft auf wen?) und sie meint nun, sie müsste euch alle beschützen und die Dinge klären. Schwieriger wird es, wenn sie ein generelles Problem mit Hunden hat. Aber auch das kann man in der Regel ändern. Ich würd euch da gerne Mut machen diesen Weg zu gehen, ja das macht Arbeit, aber ihr könnt viel lernen über Hunde und eurem im besonderen, und es schweißt ja auch zusammen.
Wichtig wäre unbedingt: ein anderer Hundetrainer. Der muss euch beim Spaziergang begleiten, und im Idealfall macht der auch den Test auf dem Platz, es sei denn das ist auf dem Spaziergang schon so eindeutig.
Zweiter Tipp: Besorgt euch einen Maulkorb. Einen mit Kunststoffgitter oder Metallgitter, der gut passt und gewöhnt sie gut dran. Es nimmt schon viel Spannung aus der Situation wenn man weiß, der Hund kann keinen verletzen.
Dritter Tipp: Aggression beim Hund gehört dazu, mal grundsätzlich gesagt. Also euer Hund ist nicht bösartig oder will euch ärgern. Versucht euch, die guten Seiten von Tina mehr nach oben zu holen. Was mögt ihr an ihr, was kann sie gut, worauf seit ihr stolz? Schaut, das ihr gute Zeit mit ihr verbringt, Spielen, lustige Tricks üben, Dinge machen die euch Spaß machen. Damit wieder mehr gute Stimmung aufkommt.
Als erste Hilfe fürs Gassi gehen: Hundebegegnungen meiden tut ihr wahrscheinlich eh schon. Wenn sie auf Kekse oder spielen steht, dann damit ablenken. Das ist keine Dauerlösung, aber übergangsweise ist das okay. Wenn denn später der Maulkorb drauf ist, hat das noch den Vorteil das der manch Hundehalter doch davon abhält den eigenen Hund da gutgläubig hin zu lassen. Bittet bei unangeleinten Hunden gleich drum das der gerufen/angeleint wird. Da könnt ihr auch lügen wie gedruckt (läufig, OP, Flöhe, Zwingerhusten). Ist halt leider bei manchen nötig die das einfach nicht einsehen wollen. Trotzdem wird es Hundehalter geben die stur sind, oder deren Hund einfach überhaupt nicht hört. Das stirbt leider einfach nicht aus und war auch bei der Hündin bei mir damals das Problem was uns regelmäßig zur Verzweiflung getrieben hat. Man hatte den Hund nach ewigen Zeiten mal so weit das er nicht gleich aus der Hose springt und dann kommt wieder so ein "Der-tut-nix-der-will-nur-spielen" und schon war alles wieder im Eimer.
Da brauchts denn ein dickes Fell und sicherlich wird denn der eine oder andere Kommentar kommen.
Wenn es doch zu einem Treffen kommt, festhalten und aussitzen. Wenn ihr zu zweit unterwegs seit, einer hält Tina, der andere verjagt den anderen Hund. Weitergehen, Anspannung abschütteln, was schönes machen.
Ich würde das auch okay finden (wenn der Garten groß genug ist und ihr und Tina kein Problem mit Hinterlassenschaften im Garten habt) auch mal ein paar Tage nicht Gassi zu gehen, bis ein Hundetrainer gefunden und ein Plan da ist.
Seit ihr mal mit dem Nachbarn und seinem Hund zusammen spazieren gegangen?