Sterilisation statt Kastration

Hallo zusammen,


In der Letzten Zeit kommt immer wieder die Diskussion Pro und Contra Kastration.

Eigentlich schreib ich schon gar nicht mehr mit weil mir das Thema gehörig gegen den Strich geht. Es wird in meinen Augen einfach zu leichtfertig und mit falschen Gründen ein Hund kastriert. Die Meinungen Pro und Contra gehen sehr weit auseinander, das der eine meint, JEDER Hund sollte kastriert werden, zu seinem eigenen Wohl und der andere aber, nein kein Hund, es sollte der Hundehalter darauf aufpassen.

Es wird mit Gesundheitlichen dingen Argumentiert die ich selbst größtenteils sogar Fachlich wiederlegen könnte, jedoch ist dies einfach zu tief in den Gedanken verankert, da ja unsere Tierärzte diesbezüglich auch absolut keine Hilfe sind. Letzten Endes ist es eine enorme Geldquelle für jeden Tierarzt. Da würde ich aus diesem Grund sowieso wenig Vertrauen zeigen.


Ich will hier nicht darüber diskutieren ob es schlechter oder besser ist, sondern mal darüber diskutieren ob eine Sterilisation nicht vielleicht die bessere Lösung darstellen "KÖNNTE" Ich schreibe könnte extra groß, denn auch da kann ich mir Nachteile durchaus vorstellen.


Definition Sterilisation: (Unfruchtbarmachung) durch Unterbinden der Ausführungsgänge der Geschlechtsdrüsen. Die Hunde werden „steril“, d. h., sie sind nicht mehr fortpflanzungsfähig. Beim Rüden: Durchtrennung der Samenleiter. Bei der Hündin: Durchtrennung der Eileiter. Die Sterilisation unterbindet lediglich die Fortpflanzung, sonst ändert sich nichts. Die Hündin wird weiterhin läufig, der Rüde hat nach wie vor Geschlechtstrieb.

Definition Kastration: Kastration kommt aus dem Lateinischen (castratus) und heißt „Entmannung“. Das Ausschalten der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) durch operatives Entfernen. Beim Rüden: operative Entfernung beider Hoden und des Hodensacks, die Haut wird zugenäht. Bei der Hündin: operative Entfernung der Eierstöcke, manchmal auch zusätzliche Entfernung der Gebärmutter (Totaloperation).
Quelle

Wo wir uns alle einig sind ist doch, dass wir unkontrollierte Hundevermehrung verhindern müssen. Das ist ja schon mal super! Wieso versuchen wir dann nicht unsere Hunde davor zu schützen. Sterilisieren statt kastrieren.
Aus dem Stehgreif würde mir bei Hündinnen eine Scheinträchtigkeit gut denkbar werden wenn es zu einem Geschlechtsakt kommen würde. Welche Auswirkungen das hat, weiß ich nicht, jedoch könnten wir so schon mal eine Vermehrung verhindern.

Mich interessiert speziell zur Sterilisation beim Rüden und Hündinnen eure "Erfahrungen" beziehungsweise vor und dessen Nachteile. Was wisst ihr darüber?


Grüße Paolo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

beim Rüden kann ich Folgendes von einer Freundin berichten:

Weiberhaushalt...3 Hündinnen und ein Rüde

Der Rüde hat bereits Deckerfahrung, wurde 2x Papa.

1 Hündin wurde bereits kastriert übernommen (Tierschutz), die zweite wurde von ihr nach der Übernahme kastriert (Gebährmutterentzündung, Hund war mehr tot als lebendig). Die dritte Hündin hatte bei ihr Welpen zusammen mit dem Rüden.

Da der Eingriff bei der Hündin nun nicht unerheblich ist, wollte sie für die Zukunft den Rüden unfruchtbar machen. Hat aber Gott sei Dank erstmal den Chip setzen lassen. Das halbe Jahr, in dem der wirkt, war für sie und den Rüden die Hölle. Er hat sich vom Wesen her total verändert. Vorher souverän und ruhig, drehte er mit dem Chip völlig durch und griff nun auch Rüden an. Sie hat sich bei mir ausgeheult und wollte ihren alten Hund zurück. Erleichterung als die Wirkung nachließ.

Jetzt stand für sie fest, daß er nur sterilisiert werden soll. Der Eingriff ist zudem noch kleiner als bei einer Kastration, weil man das endoskopisch machen kann, nur ein winziger Schnitt. Allerdings gestaltete sich die Suche nach einem TA oder einer Klinik, die dies so macht, sehr schwierig. ALLE wollten ausschließlich kastrieren, also Bömmel raus. Sie wollte dem Rüden aber auf keinen Fall die Hormone nehmen. Er sollte schlicht nicht mehr "scharf schießen".

Sie mußte ein paar Kilometer in Kauf nehmen, ist aber heute froh, das so durchgezogen zu haben.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,

Na Mensch, das Thema passt ja :happy4:
Wo ich doch nun gerade viel diskutiert habe in dem Thread zur Kastration einer Schäferhündin:
http://www.hundeforum.com/forum/threads/26422-Kastrieren-D-Schäferhündin-pro-und-contra
Also ich würde es sehr begrüßen, wenn es mehr Tierärzte geben würde, die Sterilisieren. Aber ich kann mich entsinnen (hier in Berlin jedenfalls) war es vor zig Jahren üblich zu steriliisieren und plötzlich war es total verschrien und es wurde nur noch kastriert. Warum versteh ich bis heute nicht...
Eine Freundin hat ihre Hündin sterilisieren lassen, sie ist manchmal doch sehr lange auf Arbeit und hat für diese Tage 2 Mädels die dann mit der Hündin lange spazieren gehen. Die Mädels konnten leider in einer Läufigkeit nicht verhindern, dass eine Rüde "loslegt". Sie hat dann vom TA die "Pille danach" bekommen und hat sie dann sterilisieren lassen, weil sie das einfach nicht nochmal erleben wollte.
Meine Schwester wird nach der Erfahrung mit ihrer Hündin und der Tierpension die Hündin wohl auch sterilisieren lassen.
Also ich finde es wäre eine gute Alternative, wenn man denn schon eingreifen will/muss.

Lg Dani
 
Ich kann hier nur vom Menschen sprechen. Nach Sterilisation bleibt ein Restrisiko von 1% , dass einen Eileiter/Samenstrang doch wieder durchgängig wird und es zur Schwangerschaft kommt. Also jeder hundertste.

Bei 5 millionen Hunden, nehmen wir mal an, 2 millionen sind Hündinnen bedeutet das 20.000 ungwollte Würfe, mal 4 Welpen im Schnitt, sind 80.000 ungewünschte Welpen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Ich danke euch für eure Antworten.
Das mit der Sterilisation und der 1% Regel gilt so auch nicht mehr in der heutigen Zeit und beruft sich wohl eher auf das "abschnüren" und nicht das durchtrennen. Einmal getrennt, wächst nix mehr zusammen.

Ja mich würde interessieren wieso das mal in der Mode war und auf einmal so vehement abgelehnt wurde. Der Eingriff erfordert mehr Fachwissen. Ich möchte niemanden unterstellen das es Mode wurde zu Kastrieren weil es einfacher ist und somit das schnelle Geld.

Wenn man sucht, wird man nicht wirklich schlauer. Es scheint wirklich so zu sein, das die meisten Tierärzte keine Sterilisation mehr anbieten, derweil wäre es doch so einfach!
 
Ich habe mich auch schonmal mit der Thematik beschäftigt und werde dies wohl auch in einiger Zeit noch tun. Ich möchte gerne auch mal bei meinem Tierarzt nachfragen, ob er diesen Eingriff vornimmt. Wenn ja, überlege ich, es direkt machen zu lassen, wenn Fiete wegen HD / ED - Röntgen ohnehin in Narkose liegt.
Kastrieren lassen möchte ich ihn auch erstmal ungerne, daher meine Überlegungen.
 
Hallo, Ich danke euch für eure Antworten.
Das mit der Sterilisation und der 1% Regel gilt so auch nicht mehr in der heutigen Zeit und beruft sich wohl eher auf das "abschnüren" und nicht das durchtrennen. Einmal getrennt, wächst nix mehr zusammen.

Ja mich würde interessieren wieso das mal in der Mode war und auf einmal so vehement abgelehnt wurde. Der Eingriff erfordert mehr Fachwissen. Ich möchte niemanden unterstellen das es Mode wurde zu Kastrieren weil es einfacher ist und somit das schnelle Geld.

Wenn man sucht, wird man nicht wirklich schlauer. Es scheint wirklich so zu sein, das die meisten Tierärzte keine Sterilisation mehr anbieten, derweil wäre es doch so einfach!
Soweit ich mich zurück erinnern kann gab es da schon einen Grund ich schau mal, aber heute und morgen schaffe ich das nicht.
 
Hallo, Ich danke euch für eure Antworten.
Das mit der Sterilisation und der 1% Regel gilt so auch nicht mehr in der heutigen Zeit und beruft sich wohl eher auf das "abschnüren" und nicht das durchtrennen. Einmal getrennt, wächst nix mehr zusammen.

Ja mich würde interessieren wieso das mal in der Mode war und auf einmal so vehement abgelehnt wurde. Der Eingriff erfordert mehr Fachwissen. Ich möchte niemanden unterstellen das es Mode wurde zu Kastrieren weil es einfacher ist und somit das schnelle Geld.

Wenn man sucht, wird man nicht wirklich schlauer. Es scheint wirklich so zu sein, das die meisten Tierärzte keine Sterilisation mehr anbieten, derweil wäre es doch so einfach!

Das würde mich auch interessieren. Aber ohne jetzt alle Tierärzte über einen Kamm zu scheren: ich gehe doch ganz wesentlich davon aus, dass mit der Kastration einfach mehr verdient wird. Es ist doch so, ich nenne mal ein Beispiel:
Frau Meier geht mit ihrem Fiffi zu einem Tierarzt A. und möchte diesen kastrieren lassen, nur aus dem Grund, dass er ab und an sein Stoffspielzeug besteigt. Nun müsste der Tierarzt A. eigentlich sagen, dass das kein Grund für eine Kastration ist, schließlich verstößt er, wenn nur dies der Grund ist, gegen das Tierschutzgesetz. Aber sagt er das? Nein. Und warum? Weil Frau Meier mit Fiffi dann einfach zu einem Tierarzt B. wechselt, der ohne "dumme Fragen zu stellen munter drauf losschneidet. Und weil es heute (ich kann jetzt nur von Berlin sprechen) Tierärzte wie Sand am Meer gibt, wird Tierarzt A.einen Teufel tun und Frau Meier gehen lassen. Schließlich verliert er somit ja eine zahlungswillige Kundin.
Das ist genau das Gleiche wie mit dem Barfen:
Hier ein Erlebnis meiner Bekannten: sie mit Hundi zum Tierarzt zur jährlichen Impfung. Ganz nebenbei erwähnt sie, dass sie seit 2 Wochen barft. Und der Durchfall der die erste Woche nach der Umstellung ihrem Hund zu schaffen machte ist nun weg. Nun will sie wissen, ob es noch irgendwelche Zusatzstoffe gibt, die sie noch nicht zufüttert, die aber wichtig sein könnten. Was Antwortet ihr der TA? Klar, sie solle das Barfen lieber sein lassen, schließlich ist in Dosennahrung und TroFu alles Wichtige enthalten. Warum hat der Tierarzt ihr vom Barfen, was ja ohne Zweifel der natürlichen Ernährung am nächsten ist, abgeraten? Weil die Futtermittelindustrie und die Tierärzte eng zusammen arbeiten. Das ist nicht ausgedacht, sondern Fakt. Eine Bekannte arbeitet bei einem Futtermittelhersteller und hat mir dies schon mehrfach bestätigt.
Und ich kann mir, wenn ich das fiktive Beispiel mit Fiffi und das reale Beispiel mit meiner Bekannten zusammenzähle, ganz klar vorstellen, warum Kastrieren richtig "Mode" geworden ist und Tierärzte eben auch kastrieren, wenn sie, wie z.b.bei oben genanntem Grund gegen das Gesetz verstoßen. Nämlich, weil es wie fast immer, ums liebe Geld geht....
 
Die meisten lassen doch ihre Tiere nicht kastrieren weil das viel Geld kostet.
Da gibt es nicht Geiz und billig.
Ich habe z.B. keinen TA der seine Praxis mit Hundefutter bezahlt er ist auch am Sonntag und in der Nacht für Tiere da.
Ich hasse es wenn TÄ pauschal schlecht gemacht werden.
 
Die meisten lassen doch ihre Tiere nicht kastrieren weil das viel Geld kostet.
Da gibt es nicht Geiz und billig.
Ich habe z.B. keinen TA der seine Praxis mit Hundefutter bezahlt er ist auch am Sonntag und in der Nacht für Tiere da.
Ich hasse es wenn TÄ pauschal schlecht gemacht werden.

Ich habe nicht gesagt, dass alle Tierärzte so sind! Bitte lies dir auch meinen Text richtig durch, ich schrieb:

Das würde mich auch interessieren. Aber ohne jetzt alle Tierärzte über einen Kamm zu scheren: ich gehe doch ganz wesentlich davon aus, dass mit der Kastration einfach mehr verdient wird.

Das heißt ganz klar, ich verallgemeinere nicht! Ich habe es aber eben erlebt, so das Beispiel mit meiner Bekannten und der Barfsache. Und einer Bekannten die mir schon bestätigt hat dass Futtermittelindustrien und Tierärzte zusammen arbeiten. Das heißt natürlich NICHT, dass ALLE so sind! Aber viele Tierärzte (so habe auch ich die Erfahrung gemacht) wollen einem immer irgendein spezielles Futter "andrehen". So z.B. Hills. Von Hills halte ich hingegen überhaupt nix. Es mag ja sein, dass dein TA nicht so ist, die meisten Tierärzte aber die ich persönlich oder durch Freunde/Familie/Bekannte kennengelernt habe, versuchen halt eben auch so viel Profit wie möglich zu machen.

LG Dani
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben