Kastration, Sterilisation, Halbkastration, ... was denn nun?

Erster Hund
Nala rum. Senfhund 4
Hallo ihr alle,

da meine Nala aus dem Tierschutz kommt, musste ich mich vertraglich dazu verpflichten sie kastrieren zu lassen. Ich habe versucht mir Meinungen einzuholen, muss aber feststellen dass diese ganz schön weit auseinandergehen.
Das wird hier jetzt sicherlich auch der Fall sein, ich erhoffe mir dennoch dass ich evtl weiterkomme mit meiner Entscheidung.
Es gibt mittlerweile anscheinend so viele Möglichkeiten einer "Kastration" (ich nutze es mal als Überbegriff).

- Sterilisation
- Kastration (alles raus oder Ovariohysterektomie)
- Halbkastration (ein Eierstock + Gebärmutter raus -> durch einen Eierstock soll die Hündin noch mit Hormonen versorgt werden usw.)
- Nur Eierstöcke entfernen (Ovarektomie)

Und es mag vielleicht noch irgendwo andere Lösungen geben. Kann mir einer die Vor-/Nachteile aufzählen? Bestenfalls Erfahrungswerte?
In erster Linie interessiert mich die Halbkastration, aber man findet wenig Erfahrungen. Am liebsten würde ich es ihr komplett ersparen. :(

Wie seht ihr das? Und wenn wir schon dabei sind, Nala ist jetzt 6 Monate. Wann wäre der beste Zeitpunkt?

Danke euch!
 
Hallo ihr alle,

da meine Nala aus dem Tierschutz kommt, musste ich mich vertraglich dazu verpflichten sie kastrieren zu lassen.

Solche Klauseln in Tierschutzverträgen sind nichtig, weil sie gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Das Tierschutzgesetz verbietet eine Kastration ohne ausreichenden medizinischen Grund.

Das kannst Du dem Verein mitteilen oder auch bleiben lassen. Sie können das nicht durchsetzen.
Damit erübrigt sich auch die Frage nach der Art der Kastration.

Eine Rechtsanwältin schreibt dazu:

Die Kastration eines Hundes ist somit nach der Einschränkung aller Ausnahmenormen des § 6 Abs. 1 S. 2 TierSchG bei der üblichen Tierhaltung in Deutschland in nur in wirklich wenigen Fällen erlaubt.

Dies sollte jedem Hundehalter bewusst sein.

http://www.houndsandpeople.com/de/m...on-des-hundes-–-eine-juristische-betrachtung/

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Es gibt auch schon Gerichtsurteile über diese Klausel in Tierschutzverträgen:

Kastration von Hunden nur aufgrund tierärztlicher Indikation

Der Kläger, ein Tierschutzverein, verlangte vom Beklagten, dem Käufer eines Hundes aus dem Tierheim des Klägers, eine Vertragsstrafe in Höhe von 300.-DM, da sich der Beklagte geweigert hatte, den erworbenen Hund vereinbarungsgemäß kastrieren zu lassen.

Das Amtsgericht wies die Klage mit der Begründung ab, dass die vertragliche Verpflichtung zur Kastration des Hundes für den Beklagten nicht bindend gewesen sei, da sie gegen ein gesetzliches Verbot verstößt.

Die entsprechenden Klauseln sind unwirksam, weder Vertragsstrafe noch Wegnahme des Hundes sind rechtlich durchsetzbar.

Quelle: Facebook Susan Beaucamp Tieranwältin
 
Ja das habe ich auch bereits gelesen, aber hier ist ja die Rede von der Kastration und eine Sterilisation wird bewusst ausgeschlossen.
Ist diese dann verpflichtend?

Und wenn ich es verweigere, könnten Sie sie dann nicht zurückfordern? Im Vertrag steht davon nichts, lediglich dass bei Vertragsbruch 1000,00€ anfallen könnten.

Ich verstehe mich mit den Mädels der Orga eigentlich ganz gut und wir sind auch noch im Kontakt. Bin da nicht der Frontalgegner und würde eher versuchen dass wir uns anders einigen können ohne Riesenärger loszutreten.
Mich interessieren die Meinungen zu den verschiedenen Möglichkeien aber dennoch, denn es kann ja auch immer mal gesundheitliche Gründe für eine Kastration geben.


Ah okay. Ja eine Diskussion zu diesem Urteil habe ich bereits in einem anderen Thread verfolgt. Da wird nur davon gesprochen dass es sich um ein Einzelurteil handelt und es demnach nicht für alle gilt. Zumal ich das Spielchen nur ungern bis vor Gericht treiben wollte - und die Mädels von der Orga sicher auch nicht. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Sterilisation ist genauso ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Der Hund wird aufgeschnitten und die Eileiter durchtrennt, man fügt ihm also unnötige Schmerzen zu.

Ich verstehe mich mit den Mädels der Orga eigentlich ganz gut und wir sind auch noch im Kontakt. Bin da nicht der Frontalgegner und würde eher versuchen dass wir uns anders einigen können ohne Riesenärger loszutreten.

Ich würde abwarten und gar nichts sagen. Würde die Frage nach der Kastration kommen, kannst Du entweder sagen, sie sollen sich mal über das Tierschutzgesetz informieren oder du kannst sagen, du hast sie kastrieren lassen und fertig. Die Narbe sieht man bei vielen Hunden nicht mehr.

Und wenn ich es verweigere, könnten Sie sie dann nicht zurückfordern?

Nein, können sie nicht. Siehe oben die Ausführungen der Anwältin.

Da wird nur davon gesprochen dass es sich um ein Einzelurteil handelt und es demnach nicht für alle gilt. Zumal ich das Spielchen nur ungern bis vor Gericht treiben wollte

????????? Das ist kein Einzelurteil und gilt für jeden!!! Es gibt bereits mehrere Urteile, die alle gleich ausfallen.
Außerdem musst Du nicht vor Gericht ziehen. Das müßte der Verein machen, wenn er etwas durchsetzen will (Vertragsstrafe oder Kastration). Die Sache verliert der Verein. Die Kosten deines Anwalts müssen sie auch tragen.

Mich interessieren die Meinungen zu den verschiedenen Möglichkeien aber dennoch, denn es kann ja auch immer mal gesundheitliche Gründe für eine Kastration geben.

Medizinische Gründe sind selten und dann hast Du keine Wahl. Ist die Gebärmutter nicht zu retten, muss diese raus, sind die Eierstöcke entartet, müssen die Eierstöcke raus.

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Informierst du dich auch vorsorglich über die operativen Möglichkeiten eine Hüftdysplasie zu korrigieren oder über die verschiedenen OP-Methoden bei einem Kreuzbandriss?
 
Jep das werde ich auch so machen. Werde das Thema mal aussitzen und schauen was passiert. Bei dem Hauf an Hunden die die so vermitteln, vielleicht geht meine Kleene ja unter.
Ich möchte sie nun wirklich nicht, wenn nicht notwendig, unters Messer legen. Und Hundebabys wollen wir genauso wenig. :D

Gibt aber ja immer Leute die so eine Kastration gutheißen?! Das sind die "Vorurteile" die sich seit Jahren hartnäckig halten oder? Von wegen Krebsvorbeugend etc.?
Also ich lasse mir ja auch nicht meine Brüste abnehmen zur Krebsvorsorge?! Und unterm' Strich sollen doch gar nicht so viele (2% ??) Hunde von Krebs, Tumoren befallen sind - vor allem keine Senfhunde?!

Für mein eigenes Interesse. Thema Halbkastration? Kennst du das oder mal jemanden getroffen der es praktiziert? Scheint irgendwie rar zu sein das Thema und die Aufklärung. Liest sich aber als "Vergleich" ganz gut.

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Informierst du dich auch vorsorglich über die operativen Möglichkeiten eine Hüftdysplasie zu korrigieren oder über die verschiedenen OP-Methoden bei einem Kreuzbandriss?[/QUOTE]



Nein, aber evtl rein informativ wenn es gerade jemanden betrifft den ich kenne. ;-)
Man soll ja nie auslernen und es spricht auch absolut nichts dagegen seinen Horizont zu erweitern. Wer das nicht will, dem sei sein eingeschränkter Horizont gegönnt. ;-)
 
Man kann mit einer Kastration nur Gebärmutter- oder/und Eierstockkrebs verhindern, weil diese Organe dann nicht mehr da sind. Beide Tumorarten sind aber extrem selten.

Zur Verhinderung von Gesäugetumoren ist die Kastration nicht geeignet, auch wenn aufgrund von einigen Studien immer das Gegenteil behauptet wurde. Diese Studien haben sich als unbrauchbar herausgestellt.

http://www.wuff.eu/wp/krankheitsursache-kastration/

Mit der Kastration steigt sogar das Risiko für etliche Krebserkrankungen ganz deutlich an.
Und für viele andere Krankheiten auch (Schilddrüsenunterfunktion, Kreuzbandriss, Osteoporose, Arthrose, Inkontinenz usw.)

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Für mein eigenes Interesse. Thema Halbkastration?
Scheint irgendwie rar zu sein das Thema und die Aufklärung. Liest sich aber als "Vergleich" ganz gut.

Ich finde das Thema so wenig interessant, wie eine Erörterung darüber, ob eine Halbamputation besser ist als eine ganze Amputation von Schwanz und Ohren. Muss etwas aus gesundheitlichen Gründen amputiert werden, kann man das immer noch überlegen.

Wenn ich sehe, wie viele junge Hunde während/nach einer Kastration sterben, dann finde ich diese Diskussion, als ginge es um ein Backrezept, einfach nur gruselig.

http://www.hundeforum.com/forum/thr...de-oder-Hündin-(Oder-keins-von-beiden-)/page4

Niemals würde ich auf die Idee kommen, ein gesundes Tier aufschneiden zu lassen.
 
Hier wurde das schön zusammengefasst:
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Grundsätzlich bin ich nicht gegen eine Kastra, man kann den Leuten immer nur vor die Stirn schauen, und es macht in meinen Augen immer noch Sinn Tierschutztiere kastriert weiter zu geben, trotz der Nachteile.
Der Irrglaube z.B. das eine Hündin mindestens einmal geworfen haben muss hält sich irgendwie hartnäckig in vielen Köpfen.
Oder das sich drüber freuen das zwei Hunde so toll spielen und man gar nicht mitbekommen hat das die Hündin gerade in der Standhitze ist...
Oder aus Versehen durch die Tür entwischt, gibt so viele gute Ausreden für eine trächtige Hündin :traurig2:

Wer es aber soweit schafft sich vorher schlau zu machen, sich um seinen Hund sorgt und sich das Wissen aneignet wie ein Hund tickt, der sollte seinem Tier das einfach nicht zumuten!
Nachwuchs lässt sich super auch ohne Kastra verhindern, und außer Krankheit gibts dafür einfach sonst keinen Grund!

Ich weiß jetzt nicht wie alt deine Maus ist, aber man sollte sowieso generell warten bis sie Körperlich und Geistig absolut ausgewachsen und gefestigt sind, das verschafft dir eine ganze Menge Zeit es einfach auszusitzen :zustimmung:
 
@Nala1989, 1.es gibt nicht wenige Frauen die sich wegen der Gefahr von Krebs die Brüste abnehmen lassen.
2. Ich würde mit der Tierschutzorga reden und auf das Tierschutzgesetz hinweisen die werden Dir auch mitteilen ob sie noch auf die Kastration vom Hund bestehen. Es gibt Ausnahmen wo eine Kastration gemacht werden darf. In der Regel geht es einer Tierschutzorga nicht um Krebsvorsorge sondern um den Schutz eines Tieres damit kein Missbrauch damit betrieben werden kann = Vermehrung.
Ich kenne nur ein Urteil wo eine Anwältin einen Prozess gewonnen hat weil ein TA kastriert hat. Die genauen Hintergründe weiß man aber nicht. Soweit ich das Tierschutzgesetz im Kopf habe gibt es eine Klausel die das Kastrieren erlaubt bei unerwünschter Fortpflanzung.
Schau Dir das Tierschutzgesetz an spreche mit der Orga und ziehe einen guten TA bei Deiner Überlegung dazu.
Lass Dir von Bubuka keine Angst einjagen.
 



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