Die leichtführigeren, schnelleren kurzhaarigen Flitzer laufen aber trotzdem in Klondyke oder auf dem Montblanc. Und haben durch die eingemischten Rassen auch andere Bedürfnisse als nur zu rennen...
Und wenn ein Hund völlig erschöpft oder verletzt ist, kommt er in den praktischen Beutel am Schlitten. Weil der Leistungssportler Mensch in seinem Ehrgeiz gesundheitlich an und über die eigenen Grenzen geht, muss es auch das Tier.
Natürlich, immerhin sind sie leichtführiger und schneller - sollten sie Probleme mit den Temperaturen haben, kann man sie ja immer noch mit einer Thermojacke ausstatten. Wärmen ist leichter als abkühlen und die Sportler interessiert es nicht, ob ihre Hunde irgendeinem Standard entsprechen. Die Leistung muss stimmen und DAS ist durchaus auch legitim.
Was die Auswüchse des Hochleistungssports angeht, kann man schon eher über Legitimität streiten. Die gehen viel weiter, als dass die Hunde nichts zu tun haben, außer Rennen... und das gibt es auch nicht nur im Schlittenhundesport... die "geliebten" Hunde, um deren Gesundheit sich so lange gut gekümmert wird, solange sie Leistung erbringen und ihren Soll erfüllen. Geht ja nicht um wenig Geld bei solchen Rennen. Ähnlich beim Schlittenhundetourismus, natürlich inklusive Musher-Diplom - für mich das Ponykarussell für Erwachsene, bei dem selbst gute Hundeleute verblendete Herzchen in den Augen kriegen. Hier in Ö wird alle paar Jahre mal wieder ein ach so toller und wichtiger Schlittenhundler Hopps genommen, weil dann die nicht vorhandene Versorgung der eigenen Hunde eine Abnahme rechtfertigte. Zuletzt hier vor ein paar Monaten. Mehrfacher WM Gewinner (oder war es EM?), die Hunde abgemagert bis zum geht nicht mehr, ATA schaut ewig weg, weil gut befreundet, nun such(t)en viele Rennhuskies ein passendes Heim, weil's dann doch nicht mehr ging. Darunter natürlich auch eine Hündin mit einem Wurf Welpen, denn jeder Schlittenhundler, der was auf sich hält, muss sich seinen Nachwuchs auch selbst züchten und mit den verkauften Welpen kommt noch ein wenig Kohle rein. Dass man, während die Hündin hoch trächtig ist und kurz vor der Geburt steht, dann doch lieber auf ein Rennen fährt und die Geburtshilfe einer Betreuungsperson überlässt, stört auch niemanden. Immerhin ist sie betreut...
Wer gerne desillusioniert werden möchte, dem empfehle ich dieses Büchlein...
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Geschrieben von einem mehrfachen Iditarod Gewinner, eigentlich sollte es wohl ein Ratgeber mit vielen Anekdoten für Schlittenhundler und angehende Musher sein und manch einer mit ähnlicher Gesinnung findet das auch gut. Aber natürlich ist man sich bewusst wie "unverblümt" man ist. Wurde mir auch von einem hiesigen Schlittenhundler empfohlen. Ein schöner Einblick in das stolz zur Schau getragene Gedankengut mancher Leistungssportler, wo einem durchaus hier und da etwas ****e hoch kommt.
Es gibt so nebenbei und wie überall auch gute Leute in der Schlittenhundeszene...