Probleme mit neuem Hund / Protestpinkeln?!

Hallo,

gerade frisch angemeldet und schon suche ich Rat.

Wir haben vor einpaar Wochen eine JackRusselHündin vom Bauernhof übernommen.
Sie ist ca. 7 Jahre alt und wurde bisher überwiegend als Kettenhund gehalten.:traurig2:
Was jetzt den Ausschlag gab das der Hund plötzlich wegmusste, ich habe keine Ahnung, angeblich wäre er plötzlich unglücklich gewesen. Naja, welcher Hund ist schon glücklich tagtäglich an einer 5-Meter-Leine zu hängen?

Jedenfalls lebt sie nun hier mit uns und Kindern(die sie sehr liebt und auch von kleinauf kennt, also Kinder allgemein kennt sie von kleinauf, nicht unsere Kinder natürlich) in einer großen Mietwohnung.

Soweit scheint sie glücklich und macht uns wenig Probleme.
Sie schläft viel, ist verfressen und könnte den ganzen Tag auf dem Schoß sitzen.

Nun bin ich etwas eingerostet da wir länger keinen eigenen Hund mehr hatten.
sie ist jedenfalls, meiner Meinung nach, sehr! dominant.

sie markiert draußen wie ein Rüde mit erhobenem Bein an jedem markanten Punkt, und scharrt danach mit den Hinterbeinen.
Sie versucht bei wirklich jedem Hund, die Pfote auf den Rücken zu legen.
Sie ist unglaublich hartnäckig und stur.
Sie soll hier nicht auf die Couch und nicht auf die Eckbank in der Küche(wäre ja noch schöner), ich muss sie schon energisch auffordern diese zu verlassen damit sie sich mal bequemt, und sie wartet nur bis ich mich umdrehe, dann ist sie wieder drauf*seufz* Sie hat mich anfangs versucht durch jeden Raum zu verfolgen(Kontrollverhalten) das habe ich ihr aber abgewöhnt indem ich sie immer wieder weggeschickt bzw. ihr die Tür vor der Nase zugemacht habe.

Haben wir Besuch von Menschen, findet sie die toll, will sofort auf den Schoß usw.
Haben wir Besuch von Hunden oder auch besuchen jemanden der einen Hund hat, dann gehts los:wuetend10:
Sie bedrängt den betreffenden Hund massiv, kontrolliert ihn, der andere Hund darf sich keinen Schritt bewegen dann knurrt sie, kerzengerade aufgerichtet schreitet sie geradezu auf und ab und lässt den anderen Hund nicht aus den Augen. Sie stellt sich auch in den Weg wenn der andere Hund laufen will.

Bis jetzt waren alle anderen Hunde dadurch sehr unter Streß, haben massiv beschwichtigt(was sie aber nicht interessiert, sie lässt sie einfach nicht zufrieden).
Gestern hatten wir also mal wieder Besuch und sie benahm sich wieder genau wie oben beschrieben(sie lässt sich dann auch nicht zurückrufen und entzieht sich mir, komme ich dann doch mal in ihre Nähe beschwichtigt sie zwar in meine Richtung, macht aber munter weiter).
Obwohl der andere Hund sich hinlegte, wegschaute, die Schnauze leckte, das volle Programm, gab sie keine Ruhe, sodass es für mich keine andere Möglichkeit gab als sie wegzusperren, bzw. ins Schlafzimmer zu bringen.
Daraufhin pinkelte sie mir dort mehrfach an den Schrank.

Das passierte vor ein paar Tagen schonmal, sie wollte nicht vom sofa, ich hab sie immer wieder runtergesetzt, sie wieder rauf, ich "Runter!!" und sie hebt das Bein und pinkelt mir an die Couch. Zwei Tage davor, sie sieht ich hole ihr futter raus, mache es zurecht, sie bellt mich an, ich sage "Still!" und sie pinkelt mir gegens Stuhlbein.
Gestern nachdem der Besuch weg war hat sie mir auch nochmal an die Wohnungstür markiert.

Meine Bekannte, die mit ihren Hunden seit Jahren zur Hundeschule usw. geht, meinte nun, ich solle sie besser wieder abgeben.
Da sie erst so kurz bei uns ist und ein derart dominantes Verhalten zeigt, könne sie zur Gefahr werden:traurig2:


sie ist grundsätzlich total stubenrein, sie pinkelt nur wenn ihr was nicht passt, quasi als Protest.

Ich bin relativ ratlos, habt ihr Tipps für mich?:denken3:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wir Menschen interpretieren das gerne als Protest. Die Motivation eines Hundes ist aber eine ganz andere.

Beim Wegsperren hat sie es getan, weil sie gestreßt war.

In den anderen Momenten, die Du beschreibst, ist es echt schon dreist und frech. Sie will so zeigen, daß alles ihr gehört, daß sie "die Hosen an hat"...maßregelst Du, zeigt sie Dir quasi die Mittelkralle.

Es kann eine Übersprungshandlung sein, weil sie es gar nicht kennt, in einem Verhalten unterbrochen zu werden. Als Kettenhund auf einem Bauernhof lernt man ja nicht unbedingt, wie man sich in der zivilisierten Gesellschaft zu benehmen hat.

Daß sie stubenrein ist, bezweifele ich ein wenig. Wenn sie markiert und pullert, wo sie gerade will, hat sie nicht gelernt, daß das in der Wohnung unerwünscht ist.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen, daß sie eine Gefahr darstellen könnte. Oder hast Du Anhaltspunkte, die darauf hin deuten? Geht sie die Kinder an? Schnappt sie oder so was in der Art?

Es ist echt schwer zu sagen, ohne die Hündin dabei zu sehen. Anderen Hunden gegenüber ist sie sehr unsicher, versteht kein "Hündisch", das hast Du ja schon gut beobachtet.

Ich würde Euch gerne raten, einen Trainer aufzusuchen, der sich das in Eurem Umfeld mal anschaut und einen Trainingsplan erstellt, um auch diesen Hund gesellschaftsfähig zu machen. Sie hat ja eine nicht gerade ideale Vergangenheit. Wird sicher ne Menge Arbeit...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Betty. Du ersparst mir Tipperei.

Ich kenne diese Beschreibungen nur zu gut. Meine Hündin kommt auch von der Kette, verhält sich genauso (bis auf das markieren in der Wohnung). Stubenrein ist der Hund mit Sicherheit nicht.

Das dominante Verhalten kann man umlenken bzw mit Hilfe eines Trainers lernt man damit umzugehen. Es ist wichtig, dass du dir jemanden zur Seite holst, denn der Hund muss eigtl erst lernen ein Hund zu sein. Durch das Leben an der Kette hat er Defizite.

Abgeben musst du den Hund deswegen nicht. Nur zeigen: pass auf Fräulein, jetzt weht hier ein anderer Wind. Mit klarer Struktur im Alltag und souveränem Verhalten deinerseits wird die Hündin schnell merken, wie es geht. Wie du das machst, kann dir ein Trainer beim persönlichen Gespräch und "begutachten" deiner Hündin sagen. Ohne die Hündin zu sehen ist es schwierig Tipps zu geben.
 
Also nein, sie schnappt und knurrt absolut nicht, weder bei Erwachsenen noch bei Kindern.
Menschen die unsere Wohnung betreten findet sie erstmal alle potentiell toll, draußen interessieren sie sie nicht.

Mich würde interessieren warum ihr sie für nicht stubenrein haltet?:nachdenklich1:
Sie hat in der gesamten Zeit nie in die Wohnung gemacht weder groß noch klein, kommt mit drei mal täglich Gassi locker aus, und auch die ganze NAcht durch.
Die einzige Situation in der sie reinmacht ist, es passt ihr was nicht.

Demnach finde ich schon das sie das Prinzip der Stubenreinheit verstanden hat?
 
Wenn du schreibst, daß der Hund ansonsten mit seinen Gassi Ruden auskommt und dieses Verhalten nur in bestimmten Sit. zeigt ist er für mich grundsätzlich stubenrein.
Ihr nennt ja einen Rüden, der plötzlich anfängt zu makieren, weil ne läufige Hündin in der Nähe ist auch nicht unrein. Das makieren hat anscheinend einen anderen Grund und daran muss gearbeitet werden. Nicht alle Kettenhunde verhalten sich gleich.mM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Betty bringt es genau auf den Punkt!

Nur bei dem Thema Stubenreinheit würde ich jetzt nicht unbedingt davon ausgehen, dass sie das nicht richtig ist.
Ich kenne tatsächlich Hunde, die tun das auch, wenn wenn ein fremder Hund zu ihnen kommt. sozusagen um klar zu stellen, dass das alles ihres ist.
Mir ist sogar ein Rüde bekannt, der ist so unverschämt, er markierte das Haus, in dem ER zu Besuch war. Dort lebten noch 3 andere Hunde und er stolzierte vor ihnen auf und ab und pinkelte an ihre Schlafplätze und das Sofa.
Und in den Fällen waren alle Hunde wirklich stubenrein.
 
Stimmt auch wieder. Linda war nicht stubenrein. Nach 1 1/2 Wochen aber.

Nichts desto trotz geht das markieren in der Wohnung nicht. Dem Hund ist nicht klar, dass er das nicht darf, weil er es nie kennengelernt hat. So kann man das mit der Stubenreinheit auch ausdrücken.
 
Stimmt, man muss sich eben durchsetzen.
Da die Besitzerin das bei besagtem Fremdhauspinkler nicht richtig hinbekam (das ist aber auch mal ein sturer Bock und ganzer Kerl), musste er beim nächsten Besuch in die Box, die da schon extra für ihn stand.
Hat er aber blöd geguckt. :zwinkern2:
 
Wie würdet ihr denn in so einer Situation reagieren?
Also ihr bekommt Besuch bzw. seid auf Besuch, und euer Hund bedrängt, begrenzt und nervt, wie in meinem ersten Post beschrieben, massiv den anderen Hund?
eingreifen?
wie eingreifen?
Regeln lassen?
Gestern als sie mir an die Wohnungstür gepieschert hat, hab ich mich so erschrocken das ich wirklich laut was geschimpft habe und der Müllsack den ich gerade in der Hand hatte flog(aber nicht auf sie oder in ihre Richtung). sie hat sich total erschrocken, sofort das Pinkeln abgebrochen und ist auf ihren Platz geflogen. Ganz toll, ich weiß:verlegen1:

Nochmal zu ihrer Vorgeschichte:
Sie hatte min. 3 mal Welpen, und sie lebte dort nicht als Einzelhund.
Es gab noch min 4 freilaufende Labradore dort(die ich gesehen habe).
sie musste an die Kette weil sie sich wohl permanent Spaziergängern usw. angeschlossen hat bzw. mehrfach versucht hat bei Feriengästen sich mit in die Wohnung zu schleichen.
Ausschließlich an der Kette war sie jetzt wohl die letzten 3 Jahre, davor lief sie wohl auch mal frei.

Das Leben in der Wohnung kennt sie so wohl nicht, allerdings sollen ab und an wohl welche der Ferienkinder für 1 bis 2 Wochen sozusagen als ihren "Ferienhund" geliehen bekommen haben und da durfte sie mit rein.

Ich weiß ja leider alles nur aus Erzählungen.
 
Bloß nicht selbst regeln lassen ... du musst in jedem Fall eingreifen. Dein Hund hat andere Hunde nicht so dermaßen zu dominieren und zu belästigen. Einmal an den Falschen geraten (der das nicht mit sich machen lässt) und du hast ne üble Beißerei am laufen.
 



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