Einige Probleme mit neuem Hund

Hallo :)

seit etwa zwei Monaten haben wir Kovu (Staffordmix, ca. 3 1/2 Jahre, unkastrierter Rüde) bei uns. Da es anfangs nur für kurz sein sollte habe ich mich anfangs nicht groß um seine Erziehung gekümmert.
Doch da er jetzt dauerhaft bleibt und die Eingewöhnungsphase vorbei ist, machen sich einige Probleme bemerkbar. Als aller erstes, er hat wirklich so gut wie gar keine Erziehung genossen. Ich kenne die Vorbesitzer gut, habe mir aber nie groß einen Kopf darum gemacht, ob die einen erzogenen Hund haben. Aber mehr als Sitz und Platz hat er wohl nie gelernt. Weder bei Fuß laufen, noch das Kommando aus und sein Sozialverhalten ist auch mehr als kümmerlich.
Das erste große Problem, Spielzeugfixierung mit extremer Beuteverteidigung, d.h. er hat geknurrt, wenn man "aus" gesagt hat und das Spielzeug wegnehmen wollte, bekomme ich langsam mit Clickern in den Griff. Gott sei Dank!
Womit ich aber nicht klar komme, ist seine Fixierung, wenn er beim Spaziergang andere Hunde sieht. Er wird immer langsamer, legt sich fast hin und will irgendwann nicht mehr weiter laufen. Ist der Hund neben uns, springt er plötzlich wie wild los. Dabei ist er nicht aggressiv, sondern will einfach meistens nur spielen. Trotzdem finden es die meisten anderen nicht gerade lustig, wenn so ein Kraftpaket auf sie zuspringt.
Er lässt sich durch nichts ablenken, kein Spielzeug, kein Leckerlie. Er ist einfach nicht mehr ansprechbar. Ausweichen oder einen großen Bogen gehen, ist leider oft nicht möglich. Wie schaffe ich es, dass er ganz normal an anderen Hunden vorbei geht?
Ein weiteres Problem, was mich zur Zeit sehr nervt, ist dass er gerne mal die komplette Wohnung zerlegt. Er räumt dann Taschen und Regale aus und zerfetzt alles. Meint ihr, dass liegt daran, dass er nicht ausgelastet genug ist?
Aber wir gehen mindestens zwei Stunden am Tag mit ihm laufen, jeden zweiten Tag jogge ich zusätzlich noch mit ihm, dazu kommt noch das Clickertraining, was ihn auch ziemlich fordert. Nach 15 Minuten ist er da ko ;) Er musste wohl vorher nie sein Köpfchen anstrengen.

So, dass war zwar noch nicht alles, aber das sind momentan meine größten Probleme.

Ich hoffe mir kann vielleicht jemand helfen.

Danke schonmal :)

Liebe Grüße
Maja
 
Ein weiteres Problem, was mich zur Zeit sehr nervt, ist dass er gerne mal die komplette Wohnung zerlegt. Er räumt dann Taschen und Regale aus und zerfetzt alles.

Ich nehme mal an, er ist dann alleine Zuhause?
Wie lange muss er täglich alleine bleiben?
 
Hallo

1. Wie oft bekommt er Hundekontakt? Passiert das nur an der Leine oder auch im Freilauf?

2. Ist er alleine, wenn er in der Zerstörungswut ist? Es kann sein ,dass es eine Übersprungshandlung ist.
 
Er ist zur Zeit maximal fünf Stunden alleine, aber das auch nicht jeden Tag. Ich bin Studentin und habe momentan Semesterferien und arbeite nur zweimal die Woche. Mein Freund arbeitet im Schichtbetrieb, d.h. wir können das ganz gut absprechen. Ansonsten passt eine Bekannte auf ihn auf, aber das ist nicht besonders oft. Das mit dem Zerstören macht er auch nicht immer, sondern nur ab und zu. Zur Zeit ist es aber besonders extrem.

Er hat leider keinen großen Kontakt zu anderen Hunden. Ich bin noch auf der Suche nach anderen Hundefreunden. Aber die meisten hier in der Gegend sind ältere Leute mit kleinen Hunden und die macht unserer platt, da er sehr stürmisch ist. Einige machen auch einen Bogen um uns, da er nicht so freundlich aussieht :( Spaziergänger ohne Hund lieben ihn aber, da er sich bei denen komplett anders verhält.

Frei laufen lassen wir ihn zur Zeit nur früh morgens oder spät abends, wenn kaum andere unterwegs sind. Aufgrund seiner mangelenden Erziehung klappt das Rückrufkommando noch nicht 100% und wir wollen kein Risiko eingehen. D.h. Hundebegegnungen finden nur an der Leine statt.

Das lustigste aber ist, dass es nur bei einem einzigen anderen Hund hier in der Gegend entspannt bleibt. Und das ist gerade bei dem, der allgemein als eher aggressiv gilt. Wenn die beiden sich begegnen ignorieren sie sich völlig. Weiß jemand woran das liegen könnte?

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ja er zerstört nur, wenn er alleine ist
 
Wie hast du das Alleine bleiben mit ihm geübt?
Hat er in deiner Abwesenheit die ganze Wohnung zur Verfügung oder ein Zimmer?
Wie verhält er sich, wenn du heimkommst?
Wie lastest du ihm vor dem Spazieren gehen aus?

Zum anderen Problem:

Ich würde keinen Kontakt mehr an der Leine zulassen. Er ist ja offenbar jedesmal in einer Erwartungshaltung, wenn er einen anderen Hund sieht. Kannst du ihn nicht mit dem anderen Hund spielen lassen (sofern du natürlich weißt dass er nichts tut). Gibt es in deiner Nähe ein Freilaufgebiet?
Warum kannst du nicht ausweichen? Ich versuche immer auszuweichen, einfach weil für mich ein Kontakt an der Leine nicht statt finden soll. Viele respektieren das leider nicht. Wenn es sein muss wechsle ich auch die Straßenseite.
Damit du ruhig an ihm vorbei gehen kannst, braucht es Übung. Du kannst z.B ein Schau Kommando aufbauen. Das sollte man aber zuerst nur zu Hause, dann in reizarmer Umgebung, dann beim Spazieren gehen und zu letzt bei Hunden üben. Das dauert aber eine Zeit.
 
Was Hundebegenunfen betrifft, könntest Du Dich informieren, ob in Deiner Nähe eine Ortsgruppe des DDC (Deutsche Doggen Club) übt. Oft sind auch andere Rassen gern gesehen. Und aus meiner Erfahrung sind AmStaff&co. im Spiel gut kompatibel mit Doggen. Doggen sind allein schon durch ihre Größe hart im Nehmen und erschrecken nicht gleich, wenn ein kleinerer Hund in sie reinbrettert. Gleichzeitig vermittelt die Größe häufig doch auch Respekt und da diese Rassen sehr robust sind, muss auch die Dogge sich mal nicht ganz so zurücknehmen.
Fragen lohnt sich....
 
danke für eure Antworten :)

das alleine bleiben haben wir nicht wirklich geübt. Bevor wir gehen schicken wir ihn auf seinen Platz und gehen einfach. Er bleibt nur im Wohnzimmer. Und es ging eigentlich auch immer gut. Ich würd sagen, dass mit dem Zerstören hat so vor zwei Wochen angefangen.
Wenn ich wieder komme, dann freut er sich. Aber er dreht dabei nicht völlig durch, sondern bleibt eigentlich relativ entspannt.

Vor dem Spazierengehen habe ich ihn bisher noch nicht ausgelastet. Aber das ist eine gute Idee. Was wäre denn da am besten?

Das Problem ist, wenn er mit anderen Hunden spielt, dann dreht er völlig durch. Er lässt sich nur sehr sehr schwer abrufen und rennt manchmal bis zur völligen Erschöpfung. Es kam auch schon mal vor, dass er danach erbrechen musste, weil er so total ko war.

Wir wohnen sehr ländlich in einem kleinen Dorf, deswegen ist irgendwie jedes Gebiet Freilaufgebiet. Die meisten haben hier ihre Hunde einfach frei laufen. Das mit dem Ausweichen ist deshalb schwierig, weil ich meistens in den Reben spazieren gehe. Wäre natürlich ne Möglichkeit, dass ich dann einfach dadurch laufe, aber ist manchmal ziemlich steil.

Hier sind auch andere Hundeclubs/vereine eher rar gesät. Wir haben einen normalen Hundeverein hier im Dorf, in den jeder mit jeder Rasse kann. Allerdings hab ich mir das mal angeschaut und ich halte nicht viel von dem Trainer. Er wirkt recht lustlos. Wahrscheinlich macht er das schon sein Leben lang und hat einfach kein Interesse mehr daran. Die meisten dort haben auch schon top erzogene Hunde. Das ich mit unserem kleinen Rowdy komme, hat den Trainer nicht sehr begeistert...

Das Kommando "Schau" übe ich gerade daheim. Er lernt wirklich schnell und ich hoffe, dass er das irgendwann auch draussen macht. Ich lasse ihn ab und zu beim Spazierengehen absitzen und laufe erst weiter, wenn er mich anschaut. Das klappt mittlerweile schon gut. Aber auch nur wenn keine Ablenkung in Sicht ist.
 
das alleine bleiben haben wir nicht wirklich geübt. Bevor wir gehen schicken wir ihn auf seinen Platz und gehen einfach. Er bleibt nur im Wohnzimmer. Und es ging eigentlich auch immer gut.


Woher weisst Du das, ob es gut ging? Hat er evtl. geheult, gebellt und steigert sich nun weiter rein mit dem Zerpflücken von Sachen?
5 Stunden Alleinebleiben sind nicht gerade wenig. Außerdem kennt er euch und eure Wohnung noch nicht lange.
 
wir haben die nachbarn gefragt, die haben nie irgendwas gehört. und das haus ist ziemlich hellhörig. den jaulenden hund von unten hört man oft bis zu uns hoch.

jetzt grad bin ich wach geworden, weil ich ihn gehört hab. tobt gerade durchs wohnzimmer, hat meine komplette osterdeko vom tisch gefegt und zeitungen zerkleinert. hab schon darauf geachtet, alles wegzulegen, aber irgendwie ist er auf den tisch gekommen. und jetzt war er ja nicht wirklich alleine, bin erst vor ner knappen stunde ins bett. um ca halb 10 war ich nochmal mit ihm laufen. meistens schläft er dann durch.
ich weiß echt nicht was ich noch machen soll, ich verstehs nicht. er dreht völlig durch. und er ist ja kein kleiner welpe mehr! warum macht er das auf einmal? das war ja nicht von anfang an so.
 
Es kann sein, dass er sich gerade eingewöhnt und nun das Verhalten zeigt, weswegen er in Wirklichkeit abgegeben wurde.....
 



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