Meine Tickende Zeitbombe !!! Guter Witz :/

Moin Leute,

Es geht um meinen 14 Monate alten und 35 kilo schweren deutschen Schäferhund. Er ist ein sehr verschmuster und liebevoller Hund der sehr verfressen und verspielt ist.

Leider gibt es ein paar "Problemchen".

Er lernt schnell und hört auch auf alles was ich ihm bis jetzt beigebracht habe solange kein Mensch oder Hund kommt. Dabei ist es egal was für ein Mensch oder was für ein Hund.

Bei Menschen kann ich soweit sagen , wenn ich zuhause Besuch empfange bellt er denjenigen an und will an ihm hochspringen. Gebissen hat er noch nie. Das geht meistens dann so 5 Minuten ab dann will er nur noch schlecken und kuscheln . Problem dabei ist er ist gern auf Augenhöhe und möchte im Gesicht schlecken aber da hört er einfach auch nicht mehr.
Beim Gassi gehen bellt er Menschen in der Nähe an und zieht an der Leine als würde es gerade um nix anderes gehen. Da steh selbst ich mit beiden Beinen im Boden und ich bin 1,88 groß und wiege 100 kilo.
Die Menschen sind dann wieder schnell vergessen.

Laufen Menschen mit die ich und er kenne, dreht er vollkommen durch wenn sie weglaufen, bis er sie nicht mehr sieht.

Bei Hunden ist es draußen das selbe Spiel . Sobald er sein Ziel auf 100 Meter erfasst hat gehts los. Gebelle , Gespringe , Geziehe. Dass geht dann bis zu ein paar Sekunden nach dem der Sichtkontakt abgebrochen ist.

Es funktionieren weder Leckerlies noch Spielzeug noch Ziehen oder Kommandos. Er schaltet auf Null und ignoriert alles um ihn rum.
Ich hab ihn einmal mit einer befreundeten Hündin laufen lassen. Anfangs an der Leine Volle Power voraus aber ab dem Zeitpunkt ab dem er ab war Ruhe .

Ich hab damit echt zu kämpfen weil es mir die Lust raubt mit ihm spazieren zu gehen.

Ich war bislang auf 2 Hundeplätzen und habe eine Privatperson die seit 8 Jahren Hunde trainiert befragt.

Jetzt kommt der Hammer die Privatperson und der Vorstand des einen Hundeplatzes sagten mir tatsächlich sie würden den Hund garnicht erst behalten er sei eine TICKENDE ZEITBOMBE und das der Hund keine Bindung zu mir habe weil er meiner Freundin (zweite Bezugsperson)hinterher wollte.
Der andere Vorstand sagte mir es sei ganz normal dass er so is und trainiert mit mir auch nicht richtig auf dem Platz hab ich das Gefühl . Er kann halt auch nur einzeln unterrichtet werden.
Auf dem Platz sagte auch eine Frau zu mir , sie sieht in dem Hund nur Unsicherheit. Sie kannte wohl auch seine Vorfahren und meinte die waren genauso.

Jetzt grade im Moment liegt er ganz friedlich neben mir und schläft. Er ist wirklich einer der liebsten und süßesten Hunde.

Also wie bekomm ich es hin dass er sich mehr an mir intressiert als an allem anderen.

Als Vorschlag bekam ich schon eine Kastraktion . Dann wurde mir gesagt Hundeplatz und das geht im Alter weg.

Ich hoffe dann mal ich hab nix wichtiges vergessen und bedanke mich schonmal im vorraus für Tipps und eure Hilfe

Grüße Charly
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo kommt dein Hund denn her? Welche Zucht? Leistungszucht?
Allgemein denke ich, dass du hier nicht ausreichend Tips bekommen wirst.
Hast du mal in einem Schäferhundeforum nachgefragt?
Ich würde auch über einen zweiten Trainer, der positiv arbeitet, nachdenken.
Wurde der Hund tierärztlich gecheckt? Vielleicht gibt es da ein Problem?
 
Mir stellt sich die frage, wie sieht das ganze konkret aus ?

Du schreibst er spielt verrückt ,wenn er andere Hunde und Leute sieht.Reagiert er eher agressiv ,oder möchte er unbedingt hin um Kontakt aufzunehmen.
Im 2. Fall hat uns bei unseren Hunden immer geholfen ,immer wieder umzudrehen und wieder auf die Leute bzw. Hunde zuzulaufen ,bei der kleinsten Unruhe wieder umdrehen und wenn es 20 mal sein muß .
bleibt er bis zum Schluß ruhig ,darf er hin (als Belohnung),wenn nicht gehts eben nicht.
Das kostet viel Zeit und Geduld ,zahlt sich aber aus,ganz wichtig dabei ist selbst ruhig zu bleiben ,nicht schimpfen.
Du must deinem Hund Sicherheit vermitteln ,er muß merken ,das du alles regelst ,nicht er.
Wir hatten mit Nino ein ähnliches Problem ,nicht ganz so schlimm ,aber schlimm genug.Er hat bei jedem Geräusch gebellt ,wollte zu jedem Hund (nicht immer in freundlicher Absicht ),knurrte manche Leute an,gerade wenn es dunkel war.Sprang Besuch an .
Alles aus Unsicherheit ,Jetzt hört er sofort auf zu bellen ,wenn ich es befehle,springt kaum noch Jemand an ,ausser die Leute reissen die Arme hoch,passiert aber ganz selten .Andere Hunde sind zwar noch interressant aber er spielt nicht mehr so verrückt .

Ich nehme an ,du benutzt eine normale 2 meter Leine ,darf er auch mal offline laufen?
Warscheinlich nicht .Wie wäre es mit einer Schleppleine ,der Hund ist gesichert und hat mehr Bewegungsfreiheit .Natürlich solltest du das Ende zumindest Anfangs bis der Rückruf ect klappt festhalten .
Eine Kastration würde ich nicht befürworten ,das wird ihn eher noch unsicherer werden lassen.
Vielleicht kannst du ihn mit Bachblüten unterstützen .

lg. sammybi
 
@MissMisa

Er ist in Tschechien gezüchtet worden . Vorfahren waren alles Schutzhunde.
Das hier ist das erste Forum in dem ich nachfrage.
Beim Tierarzt war ich dem is nix aufgefallen er hat mir bloß von ner Schutzhundeausbildung abgeraten.
Er ist beim Tierarzt halt auch so . Er bellt ihn an und gibt keine Ruhe solange er ihn sieht .

- - - Aktualisiert - - -

@sammybi

Also meiner Meinung nach will er wirklich nur hin und spielen und schnuppern. Aber find mal jemand hier der das zulässt. Wenn er schon von 100 m Entfernung anfängt zu bellen und zu ziehen da gehen alle gleich weg.
Die Meinung des ersten Hundeplatz hat mich bloß schockiert. Aggressivität sieht für mich anders aus er bellt genauso als würde ich mit ihm daheim spielen.
Im moment hab ich ne 5 Meter Leine und ne 1 Meter Leine. Also an der 5 Meter zieht er beim normalen rausgehen so gut wie garnicht wenn kein anderer Hund kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Charly,

wie ist es denn für dich in den Situationen, in denen dein Hund sich so "daneben benimmt"? Wie fühlst du dich dabei? Wie verhältst du dich? Wie genau versuchst du sein Verhalten zu unterbrechen? Ganz oft kann man viel erreichen wenn man nicht am Hund arbeitet sondern erst mal am anderen Ende der Leine.

Was unternehmt ihr beiden alles miteinander? Wie lang lauft ihr zusammen? Was hat er sonst für Beschäftigung mit dir? Wie ist eure Umgebung (Stadt/Land)...wie leicht oder schwer könnt ihr Menschen- und Hundebegegnungen aus dem Weg gehen oder diese "dosieren"?

Die Einschätzung einer "tickenden Zeitbombe" finde ich schon sehr heftig. Zeigt er denn in irgendeiner Form Aggression? Bellen und anspringen kann auch durch Freude motiviert sein oder durch schlichte Aufregung, dass etwas neues passiert...oder auch durch Unsicherheit. Das lässt sich auf Entfernung schlecht einschätzen. Kannst du vielleicht ein bißchen näher beschreiben was er tut, wie der Rest der Körpersprache ist?
 
@ Tamun

Ich fühl mich blöd in der Situation weil er sich einfach nicht in den Griff kriegen lässt. Wenn es dann losgeht hab ich schon verschiedene Sachen versucht nach Möglichkeit dreh ich mich einfach um und laufe weg. Wenn ich aber vorbei muss gibt es meistens nur die Möglichkeit ihn kurz zu nehmen und schnell dran vorbei.
So wie gestern Abend da kam ich grad mit ihm nachhause und mein Nachbar kam raus und mein Hund fängt an zu ziehen und zu bellen und sich aufzustellen. Kommentar vom Nachbar nur "bekommst du den auch endlich mal in den Griff"
Der Hundetrainer sagt wenn er so austickt soll ich ihn hinsetzten und sofort loben wenn er sitzt. Naja mach das mal wenn ich mit beiden Händen heben muss.

Naja Unternehmen können wir leider nicht viel bis auf "spazieren gehen" , spielen und den Hundeplatz. Anfangs sind wir am Tag mindestens 3 Stunden unterwegs gewesen. Mittlerweile hat sich das leider auch eingeschränkt.
Ansonsten spielen wir zuhause viel und im Park wenn wir mal allein sind mit Bällen und Tauen.

Wir wohnen hier Theoretisch in einer Großstadt aber 2 Straßen weiter is direkt der Wald in dem auch der Hundeplatz ist. Vor unserm Haus ist ein sehr großzügiger Grünstreifen und 2 Minuten weg ein Park. An Natur mangelt es nicht.

Naja in der Umgebung gibt es sehr viele Hunde grade wegen diesem Wald. Es ist also schwer dem aus dem Weg zugehen. Und umso länger ich draussen bin umso höher steigt die Möglichkeit einer Begegnung.

So wie ich den Hund jetzt kenne knurrt er wenn er was böses will. Das Bellen und das Ziehen schätz ich als "ich will da hin" ein. Bloß ist in dem Moment nichts wichtiger als gerade das. Soviel zu Hunden. Bei Menschen hab ich das Gefühl er will sie stellen aber nicht mit Beisen sondern nur mit hoch und ins Gesicht bellen.

Er steht immer komplett zum Hund hin. Wenn wir weglaufen versucht er oft umzudrehen um hinzukommen und läuft nicht richtig mit . Da muss ich dann schon fast mitziehen.
 
Sorry falls ich es überlesen habe, aber hast du schon mal daran gedacht einen Hundetrainer nachhause kommen zu lassen der sich das ganze mal vor Ort anguckt ?
Schaffst du es in der Situation irgendwie ihn abzulenken ? Möglichst bevor er "loslegt" ?
 
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Ich hab drüber nachgedacht ja und ich werde auch einen kommen lassen bald .

Ich kann ihn ablenken wenn er es bis dato nicht gesehen hat aber ab dem Zeitpunkt in dem er was sieht ist es auch wieder vorbei.
 
Wir hatten mit unserer Border Collie Hündin ähnliche Probleme (ganz weg sind sie noch nicht aber erheblich besser). Vielleicht hilft dir von meinen Erfahrungen irgendwas weiter. Bedenken muss man dabei aber, dass kaum jemand Angst hat vor einem etwas hektischen Border (wo der ganze Hund "wedelt" wenn der Schwanz geht), wohl aber vor einem intensiv bellenden Schäferhund. Es wird für dich also vermutlich etwas schwieriger werden, freundliche Übungsmenschen und Hunde zu finden, wenn ihr mal soweit seid.

Mit etwa 5 Monaten fing es bei Kira an, dass jeder Mensch und jeder Hund viel toller und interessanter wurde als wir. Tragischerweise fanden die meisten Menschen und Hunde sie auch ganz prima. Ist zwar toll für die Sozialisation...aber irgendwann ist es eben kein goldiger Welpe mehr, der da so überschwänglich Hallo sagen will. Daheim und mit uns alleine hörte sie ganz prima, aber bei jeder Ablenkung waren die Ohren sofort komplett auf Durchzug. Die meisten gängigen Ratschläge (Platz etablieren und sie hinschicken, Gehorsamsübung verlangen zur Ablenkung, die Aufmerksamkeit mit Leckerchen/Spieli/ sich zum Affen machen zurückbekommen) haben null funktioniert. Ich war irgendwann richtig genervt...vor Besuch muss man sich dauernd entschuldigen und draußen geht nur Leine und selbst an der ist bei jeder Begegnung Halligalli.

Was dann vor einiger Zeit bei uns den Knoten platzen ließ, waren zwei Bücher: "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnell und die "Tipps vom Hundeflüsterer" von Cesar Millan (man kann von ihm halten was man will, ich finde auch bei weitem nicht alles gut...aber es hat einen wichtigen Grundgedanken angeregt). Ich habe mich nach der Lektüre mal ganz ernsthaft gefragt, was genau ich meinem Hund eigentlich kommuniziere. Unterm Strich musste ich einsehen, dass ich in den Situationen die mich mit ihr am meisten stören vor allem Stress, Gereiztheit, Nervosität und Erwartungsangst ausstrahle. Haben wir von weitem Menschen oder Hunde gesehen war ich innerlich eigentlich schon am aufstöhnen "oh nein, gleich regt sie sich wieder so auf und es wird ein Affentheater da vorbei zu kommen". Wie soll sie an irgendwas entspannt vorbei gehen wenn ich mich schon einen halben Kilometer vorher anspanne und ihr Aufregung signalisiere?
Also hab ich einfach mal ausprobiert, wie viel von meinem Auftreten meinen Hund beeinflusst. Ich hab geübt, auf mein Gefühl und meine Körpersprache zu achten...erst zu Hause, dann draußen (so wie man auch den Hund trainieren würde :jawoll: ) und ganz bewusst Ruhe in mich zu bringen. Beim nächsten Hund den wir trafen hab ich tief durchgeatmet, drauf geachtet mich nicht zu verspannen, versucht ihn möglichst wenig interessant zu finden und einfach ganz selbstverständlich weiter zu gehen. Siehe da, mein Hund guckt kurz großaugig, zieht kurz in der Hoffnung auf Schnüffeln, kommt aber mit ohne in den "ich will Spaß Modus" zu fallen und sich noch 20 Mal umzudrehen.
Inzwischen kommen wir an den meisten "Attraktionen" ganz locker vorbei.
Mit dem Anspringen von Besuch ging es ähnlich. Da wurde es besser mit einer Mischung von Lernen am Erfolg und Raumkontrolle. Jeder Besuch wird instruiert den Hund zu ignorieren bis sie sich benimmt. Es ist nicht unbedingt leicht dieses überschwänglich hüpfende Hundetier zu ignorieren, aber es geht. Die Streicheleinheiten gibt es, wenn sie ruhig ist und unten bleibt. Das ruhig sein schneller zum gewünschten Erfolg führt als springen kommt so langsam an. Um das zu erleichtern, versuche ich für mich den Raum zu beanspruchen, den sie sonst zum anspringen nutzte. Es ist mein Besuch, es ist meine Tür, es ist mein Flur. Die ersten Male hat sie ganz schön dumm geschaut, als ich ihr ganz selbstverständlich in den Weg getreten bin...inzwischen ist es aber tatsächlich meine Tür und sie hält Abstand. Alles festhalten, am Halsband wegführen und mit Kommandos kontrollieren hat nicht halb soviel gebracht wie überzeugtes auftreten mit geordneten Gedanken.

Vielleicht hilft es dir ja auch weiter mal in dich zu gehen und dich zu fragen, was genau du in welcher Situation ausstrahlst und wie das auf deinen Hund wirkt. Ignoriere das Geschwätz wie den dummen Spruch von deinem Nachbarn. Alles was dich stresst, fährt deinen Hund noch mehr hoch.
Und versuch euch beiden gemeinsame Bewegung ohne Stress zu verschaffen. Geh ich mit meiner morgens zwei Stunden laufen, ist jedes weitere Erlebnis am Tag viel entspannter. Sie ist gelöster und ich bin es auch. Fahr dafür raus aus der Stadt wo ihr Ruhe habt, oder geh um fünf Uhr morgens wenn es sein muss...aber wenn ihr mehr gemeinsame Bewegung ohne solch stressigen Begegnungen habt fällt es viel leichter die später am Tag bewusst zum üben zu suchen.
Wenn er so verfressen ist wie du schreibst, trau dich doch mal an Suchspiele, statt Ball und zerren. Macht hundemüde statt den Hund aufzudrehen ;).

Probier es in kleinen Schritten. Arbeite erst daheim an dir, dann mit kleinen Ablenkungen. Dann plant mit Besuch und Hundebegegnungen draussen - so dass du Leute und Hunde hast, die wissen worauf sie sich einlassen und die keinen Stress erzeugen für euch sondern gelassen üben. Kennst du die nicht schon, such sie dir, z.B. über Foren wie hier. Es gibt bestimmt nette Hundemenschen die sich darauf einlassen.
Was auch toll sein kann...Gassi gehen mit souveränen Zweithund. Wenn du irgendwen kennst, der einen gelassenen "gut erzogenen" Hund hat, geht öfter zu viert. Nach einer kurzen aufgeregten Anfangsphase ist das gemeinsame Laufen vielleicht super entspannend, wenn dein Hund ein ruhiges Beispiel neben dran hat. Mit meiner funktionierte das super.

Es gibt ganz viele Wege, die dir weiterhelfen können. Aber bei allen ist wichtig, dass du sie ruhig und überzeugt angehst. Ein Hund der nicht hört stellt einen wahnsinnig unter Stress. Es ist einem peinlich, man fühlt sich als Halter irgendwie als Versager und umso weniger klappt umso mehr möchte man im Erdboden versinken. Steig aus der Spirale aus. Du hast trotz bellen, springen und zerren die meiste Zeit einen tollen Hund. Der Rest ist auch in den Griff zu kriegen...mit dem als Grundgedanken fährst du besser als mit blanken Nerven.
 



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