Meine Erziehungsmethoden und ich

"Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu." Als wir eben die Haustür aufgemacht haben, stand Benny davor, ein kleiner 15jähriger Wuschelhund. Beide waren geschockt, und meinem hatte es die Sprache verschlagen. Nun hätte ich sofort positiv bestärken müssen, aber mit links die Haustür aufhalten und mit rechts den Hund... und dann ging das Geplärre von meinem Hund los. Mir tat der kleine Benny so leid.

Und im Vorgarten vom Nachbarhaus der Rasenmäher... Vor dem Zaun ein Stock mit Ästen. Wir kämpfen. Ich nehme den Stock weg, breche die Äste ab (damit er sich nicht ins Auge sticht) und gebe ihm den Stock. 100m weiter nehme ich ihm den Stock weg und stecke ihn in eine Biotonne. Belanglose Angelegenheit... Nöö! Genau das macht der Leitwolf bei Tabu - Meines! Man ist sich mancher nützlichen kleinen Begebenheiten gar nicht bewusst und es muss gar nicht die progressive Huschu sein.

Später haben wir Haschi - einen winzigen Akita - getroffen, der ist genau so frech und unerschrocken wie meiner, bloß viel kleiner und ein paar Jahre älter. Wir haben beide an der Leine aufeinander zu gelassen, meiner hat Haschi die Nase geküsst, Haschi hat ihn angesprungen und angebellt - und meiner hat den Schwanz zur Seite gehalten und sich weg gedreht. :) Das war eine schöne Runde. Das reale Leben ist die beste Schule.
 
"Aber es gibt Hundetypen, was nicht zu verwechseln ist mit Rassen, bei denen kommt man mit Streicheleinheiten und Leckerli einfach nicht weiter."

Das halte ich zumindest für denkbar.
Ich bin sogar überzeugt, dass man nur mit Streicheleinheiten und Leckerli gar keinen Hund erziehen kann.
Für alle normalen Hunde braucht man vor allem ein Gefühl dafür oder das erlernte Wissen darüber, wann und wie man Belohnungen richtig einsetzt. Außerdem braucht man die Konsequenz, genau das auch zu tun. ;)

Aber der zitierte Satz ist ziemlich typisch für Leute, die der Überzeugung sind, dass eine Erziehung die überwiegend auf Belohnung setzt nicht konsequent sein könne. Das ist typisch für Leute, die Belohnung gleichsetzen mit Laissez Fair. Die glauben wirklich, dass man Grenzen nur mit Gewalt setzen kann. Dabei ist diese Ansicht nicht mal veraltet, die war noch nie korrekt.

Wer stümperhaft trainiert, der wird auch keine Erfolge in der Erziehung verbuchen können. Da kann Töle-Misttöle noch so inteligent sein.
Ich finde ja, das ist das geniale an den Schäferhund-Typen. Die sind so unglaublich kooperativ und arbeitswillig, dass sie sogar bereit sind das Gedankenlesen zu lernen. Und sie nehmen jeden (auch stümperhaften) Versuch für strukturierte Arbeit dermaßen dankbar an, dass das funktionieren kann. Zumindest für den Alltag.

Allerdings kann das Gedankenlesen auch nach hinten losgehen ... Wenn der Mensch innerlich hasst, wütet und tobt, dann macht der kooperative Hund genau dasselbe. Nur nicht unbedingt innerlich. ;)

Eigentlich geht mir das alles ziemlich auf den Keks. Ich wollte etwas Spaß und Unterhaltung und keine verschleißende Vollzeitbeschäftigung bis an mein Lebensende.
"Etwas Spaß und Unterhaltung" wäre ein Westie gewesen.
Mit einem DSH-Mali-Mix hast du entweder viel Spaß und Unterhaltung oder viel Chaos. Aber das hättest du sehr leicht vorher wissen können und ich bin ziemlich sicher, du hast das auch gewusst.

Ich möchte Dich mal erleben, wenn Du Deinen Hund voll Leckerchen gestopft hast und der noch beim Herunterschlucken Dir fast den Arm auskugelt. Mir platzt dann wirklich der Kragen. Warum sollte ich einen Grobian zärtlich behandeln? Auf einen groben Klotz...
Betrachte das mal von der anderen Seite: Warum sollte der Hund aufhören den Grobian zu geben, so lange du es nicht tust?
 
"Schatzi, post: 964333, member: 19428"]Ich möchte Dich mal erleben, wenn Du Deinen Hund voll Leckerchen gestopft hast und der noch beim Herunterschlucken Dir fast den Arm auskugelt. Mir platzt dann wirklich der Kragen.
Also,ich stopfe meinen Hund nicht voll Leckerchen. Leckerchen wollen verdient werden, die gibt es bei mir nicht einfach so für nichts machen oder falsche Handlungen. Wenn er Dir dabei den Arm auskugelt, dann hast Du wohl grundlegend was falsch gemacht.
Warum sollte ich einen Grobian zärtlich behandeln? Auf einen groben Klotz...
Auf einen Klotz...? Was dann? Kopf ab oder wie?

Aber draußen hat er Tage, wo ihn eine Mücke total aus der Fassung bringt. Die Polizei will das so.
Wieso will die Polizei dass so?



"Etwas Spaß und Unterhaltung" wäre ein Westie gewesen.
Mit einem DSH-Mali-Mix hast du entweder viel Spaß und Unterhaltung oder viel Chaos. Aber das hättest du sehr leicht vorher wissen können und ich bin ziemlich sicher, du hast das auch gewusst.

Ach, ein Westie ist ein Terrier und die können ganz schön stur und dickköpfig sein. Da wird die Erziehung auch kein Spaziergang.
Es soll sogar Leute geben, die schaffen es aus dem liebsten, gelehrichsten Hund einen bockigen Sturkopf zu machen.
Manche verstehen es auch heute immer noch nicht, dass sich Hunde nicht von alleine Erziehen.

Ganz nebenbei: Ich habe gestern ein Thema gelesen,
Ja, Du scheinst viel zu lesen (zumindest stellst Du viele sinnlose Links ins Forum), nur lesen alleine reicht nicht, man sollte auch verstehen, was da steht. Wenn es um den Hund geht, scheinst Du aber nichts zu verstehen.

Am Ende wirst Du noch Jahre später Probleme haben, wenn Dein ehemaliger Hund etwas anstellt: "Das hätten Sie uns sagen müssen. Dann hätten wir das Tier NIEMALS genommen. Sie sind schuld."
Ja, ehrlich sollte man seinen Käufern gegegüber schon sein, oder?
 
Wieso will die Polizei dass so?
Der TE ist der festen Überzeugung, dass die Polizei Interesse an seinem Malinois-Mix in jungem Alter gehabt hätten bzw. genau so einen Mischling von einen Vermehrer suchen, um diesen dann zu einem Diensthund auszubilden.

Schatzi, du hast dich für diesen Hund entschieden. Du hast den Hund ausgesucht, nicht er dich. Du musst noch vieles lernen - zum Glück lernt ein Mensch bis zum letztem Atmenzug.
Du hast mal geschrieben, dass dir das Geld, welches du in der Hundeerziehung investieren möchtest, nicht so wichtig ist. Da du gerne im Internet liest und versuchst, dich weiterzubilden, wäre doch mal ein längerer Blick auf diese Homepage wert: https://www.trainieren-statt-dominieren.de/
Such bei der Trainersuche nach einem Trainer/einer Trainerin, die dir Hilft, deinen Hund zu verstehen und mit ihm Artgerecht umzugehen - und das ganze ohne Gewalt.

Mein erster Hund ist ein Allrounder. Ich kann sie überall mithin nehmen und sie ist für die Umwelt unsichtbar. Mein zweiter Hund ist körperlich behindert, und durch mangelnde Prägung auch geistig. Für diesen Hund musste ich meinen bisher kleinen Horizont an Hundewissen stark erweitern. Ich muss vorausschauend handeln, kann diesen Hund nicht überall mitnehmen, da sie sich wie die Axt im Walde benimmt. Das letzte, was ich möchte, ist, dass mein Hund dafür sorgt, dass allgemein Hunde an diesen Orten verboten werden.
Ich nehme Rücksicht auf die Umwelt, bleibe ruhig, wenn mein Hund austickt. Dieses ruhig bleiben musste ich lange lernen. Aggression mit aggression zu beantworten ist mir nie in den Sinn gekommen, dennoch war ich teilweise sehr wütend auf meinen Hund, dass sie so am austicken ist. Ich wollte einen Hund haben, der nicht negativ auffällt, bekommen habe ich einen, der negativ aufgefallen ist.
Und daran habe ich mit meinen Hund gearbeitet und arbeite noch heute daran. Mein Hund tanzt nur noch selten aus der Reihe und ich kann dies inzwischen vorher erkennen. Meistens bekomme ich ihr Verhalten durch ein Alternativverhalten umgelenkt, hin und wieder nimmt mich mein Hund auch einfach nicht wahr.
Ich bin meiner Trainerin sehr dankbar, dass sie mir immer wieder zur Seite steht, wenn ich Probleme habe und sich diese auch vor Ort ansieht. In den ersten Monaten war das Training eine enorme Umstellung für mich. Es hat mir aber auch Spaß gemacht zu sehen, welche Fortschritte mein Hund gemacht hat.
Durch diesen Hund habe ich sehr viel gelernt und lerne ich noch immer. Man kann die Hundeerfahrung nicht daran messen, wie viele Hunde man hatte. Ich bin auch keine Hundetrainerin. Die meisten Fälle würden mich überfordern. Und zwar nicht die Hunde an sich, sondern die Halter, die nicht einsichtig sind und nicht bereit sind, an sich selber zu arbeiten.
 
Polizei Interesse an seinem Malinois-Mix
So ist das natürlich nicht gemeint. Eher in dem Sinn:
"Wie fördere ich den Trieb meiner Hündin????"
Es gibt anscheinend Leute, denen ihr Hund gar nicht durchgeknallt genug sein kann. Da ich schon etwas älter bin, kann ich mich an einen Bericht vor etwa 40 Jahren erinnern, in dem es hieß, dass es dem Deutschen Schäferhund an Schärfe für den Polizeidienst fehlt, weil er zu sehr auf Familientauglichkeit gezüchtet wird.

Ich bin aus jetziger Erfahrung dagegen, dass Malis an Private abgegeben werden. Jedenfalls sollte man wohl klar und deutlich warnen. Um das abzuklären und herauszuarbeiten hatte ich das Höllenthema angefangen. Jetzt kann ich das aber noch nicht 100%ig sagen. Angeblich brauchen die Malis bis zu 3 Jahren für einen klaren Kopf. Bis dahin ist es aber eine Schinderei für Mensch und Tier. Von Überlebensfähigkeit solcher perversen Züchtungen in der freien Natur will ich gar nicht reden.
 
OT
Hast du eigentlich auch Mal Bilder von deinem Hund bzw. deinem Hund und Dir?
Von mir weniger, und vom Hund will das auch meine Frau nicht. Das Internet betreffend sind wir etwas altmodisch.

Ich hatte beruflich mit Kundendaten zu tun und habe mir nebenbei ausgedacht, wie man die zweckentfremden kann. Ich wechsele ständig E-Mailadressen und Nicknamen in Foren usw. Eigentlich kann MIR das egal sein in meinem Alter. Aber die Großzügigkeit, mit der die Menschen mit ihren privaten Daten um sich werfen, könnte noch sehr üble Auswirkungen haben.

Andererseits denke ich auch immer, mach mal ein paar Videos. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Da könnte jeder sehen, was richtig und was falsch läuft und Tipps geben. Aber soo perfekt will ich es ja auch gar nicht. Ich will nur erträglich mit dem Hund durch die Gegend kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OT

Von mir weniger, und vom Hund will das auch meine Frau nicht. Das Internet betreffend sind wir etwas altmodisch.

Ich hatte beruflich mit Kundendaten zu tun und habe mir nebenbei ausgedacht, wie man die zweckentfremden kann. Ich wechsele ständig E-Mailadressen und Nicknamen in Foren usw. Eigentlich kann MIR das egal sein in meinem Alter. Aber die Großzügigkeit, mit der die Menschen mit ihren privaten Daten um sich werfen, könnte noch sehr üble Auswirkungen haben.

Andererseits denke ich auch immer, mach mal ein paar Videos. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Da könnte jeder sehen, was richtig und was falsch läuft und Tipps geben. Aber soo perfekt will ich es ja auch gar nicht. Ich will nur erträglich mit dem Hund durch die Gegend kommen.

Ich fände ein Video nicht schlecht, auf dem man ihn mal in Aktion sieht. Dann kann man dir vielleicht gezielter helfen. Für mich klingt dein Hund, ehrlich gesagt, einfach nach einem typischen Junghund, der rassebedingt eine Menge Feuer im Arsch hat. Ich hab bis jetzt eigentlich noch nichts herausgelesen, was deinen Hund besonders "schlimm" oder schwierig macht. Er ist halt keine Schlaftablette. Was würdest du denn davon halten, jemanden mit dem Hund Gassi gehen zu lassen, der sich mit Hummel-Hunden auskennt, den Hund aber auch mal richtig auspowern und bespaßen kann? Ich betone es gerne nochmal: Henry hat einfach viiiiel zuviel Energie. Natürlich muss da Ruhe rein, aber im Gegenzug braucht er auch ein Ventil zum Druck-Ablassen. Sag mal zu einem sportbegeisterten Teenager, dass er ab jetzt nur noch langsam eine kleine Runde um den Block gehen darf (übertrieben gesagt). Nach einer Woche geht der dir die Wände hoch. Ist doch mit Henry nichts anderes. Sogar mein alter Hund dreht am Kabel, wenn er nur rumliegen soll...;)
 



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