Mein Frenchy attackiert mich und Gäste beim Hausverlassen

Erst einmal ist es ja jetzt wichtig es nicht zu verschlimmern. Ansonsten baut sich vertrauen, meiner Meinung nach, durch gemeinsame Erlebnisse und Zeit auf. Eher würde ich sogar etwas "auf Abstand" gehen und nicht rund um die Uhr um den Hund rumscharwänzeln.
Aktiv an den Problemen arbeiten und dann sieht man ja wie es sich entwickelt.
 
Das kommt mit der Zeit.

Das gute ist, dass ein unsicherer Hund wirklich Führung und Sicherheit sucht - für den Hund ist es angenehm, wenn er die Verantwortung abgeben kann, er kann dann entspannen.

Meiner Meinung nach hängt sich der Hund an denjenigen, der Souveränität und Sicherheit ausstrahlt und sich verlässlich verhält.

Es ist wirklich schwierig da ein Patenrezept zu geben, das kommt auch immer auf die Mensch-Hund Kombination an.

Ich denke mal, dass du von Natur aus schon mal Sicherheit und Ruhe und eine gewisse Selbstsicherheit ausstrahlst, das ist schon mal sehr positiv in eurer Situation.

Bist du vielleicht zu sehr bemüht ?
Du meinst es sicher ausschließlich gut, aber vielleicht bist du sogar etwas "drüber".
Lass ihn einfach mal, wenn er weg geht,d.h. nicht hinter her und trösten, sondern lass ihn in der Wohnung sich auch mal verkriechen - der kommt schon wieder und sobald er das tut, bist du für ihn da.
Das ist für den Hund wie ein "Fels in der Brandung", da ist etwas vor dem habe ich Angst, aber wenn ich zu Herrchen oder Frauchen gehe wird alles gut und es passiert mir nichts.

Ich würde es übrigens vermeiden mich vorsichtig und geräuschlos zu bewegen und Lärm zu vermeiden, es muss der Punkt kommen,in dem der Hund versteht "oh, das war jetzt ein lautes Geräusch und ich hab mich erschreckt, aber mehr war da auch nicht" dann wird es irgendwann normal.

Ihr könnt ja nicht für den Rest eures Lebens jeglichen Lärm vermeiden.
Dann stolpert man eben mal, dann geht mal der Staubsauger los, da fällt eben mal was runter - ist dann so. Passiert :)
Benehmt euch ganz normal, dann ist das für den Hund auch irgendwann so.

Wegen deinem vorherigen Post, dass es eher Abends zu so einer Reaktion kommt:
Viele Hunde sind in den Abendstunden und Nachts besonders aufmerksam, das ist natürlicher Instinkt.
Hat er vorher draußen gelebt, dann wäre es noch verständlicher.

Ich würde mich an deiner Stelle so natürlich und normal wie möglich verhalten und mich nicht sonderlich einschränken, denn das werdet ihr nicht beibehalten können.
Du kannst nicht alles vermeiden, manche Situationen muss man auch erleben um sie beim nächsten Mal ohne Angst zu überstehen.

Ist es schlimm wenn malein Topf runterfällt ? Nee,oder ?
Warum sollte man da den Hund trösten, dann läuft er halt mal weg und geht in sein Körbchen oder verkriecht sich, die Neugier wird schon siegen.
Sobald du selber sagst "War doch nur n Topf" ist das für den Hund auch schon nicht mehr schlimm.
 
Aber wie kann ich denn das Vertrauen wieder zurückgewinnen? Bzw. schaffen das er keine Angst mehr von mir hat?

Erstmal niemals schimpfen - auch nicht, wenn er z. B. gerade reinpinkelt.
Keine unnötigen Kommandos - wie z. B. "sitz" vor dem Reingehen.
Kein plötzliches Streicheln, sondern nur, wenn er von sich aus kommt und gestreichelt werden möchte.
Kein plötzliches Hochheben, sondern nur mit einer Ankündigung, die immer gleich sein sollte, z. B. dem Wort "Arm" oder "auf den Arm".
Weggehen immer mit einer Ankündigung, wie z. B. "ich komme gleich wieder".
(Dann aber die Situation vermeiden, wo er dich mit der Tasche aus der Tür gehen sieht.)

Ziel ist es, dass du berechenbar für den Hund wirst. Dadurch stellt sich Vertrauen ein.
Das Wort "Kontrollzwang" mag ich nicht. Ein Hund, der kontrolliert, braucht das um etwas sicherzustellen.
Es hilft ihm also, Unsicherheiten zu überwinden. Würde man die Kontrolle unterbinden, macht man ihn hilflos.
 
[/B]

Ich wäre damit sehr vorsichtig. Es ist möglich, dass du den Hund damit in massiven Stress bringst und das ganze eher verstärkst als dass es als harmlos abgespeichert wird.
Eigentlich bräuchtet ihr einen Fachmann, der sich auf Verhaltensstörungen spezialisiert hat.
Es ist ja nicht sicher, ob das Weggehen die Ursache für sein Verhalten ist. Es ist erstmal nur Auslöser.

Ich fasse mal zusammen:

-Der Hund kann grundsätzlich alleine bleiben.
-Er flippt nur nachts/abends aus, wenn du gehst und deine Freundin bleibt. Manchmal auch früh morgens.

Ist das immer abends/nachts oder nur manchmal? Konntest du abends schon mal gehen ohne dass er ausgerastet ist?

also wenn etwas passiert dann nur abends / nachts. Eine "Attacke" passierte bis dato nur 3-4 mal insgesamt, sonst kann ich manchmal gehen, er ist aber extrem wachsam was um ihn rum passiert und sobald er die Tür aufgehen hört kann es schon mal passieren das er knurrt. das wird aber von meiner Freundin dann meist direkt unterbunden. Manchmal bellt er und will zur Tür rennen und mir nachbellen, aber auch hier kontrolliert ihn dann zb meine Freundin mit der Leine
Wenn jedoch meine Freundin das Haus verlässt macht er so gut wie keine Anstalten, das ist wirklich nur bei mir der Fall. Bei ihr gibt es nur einmal Bellen wenn sie nach Hause kommt und ich bin schon zuhause. Dann rennt er zur Tür bellt einmal, wackelt mit dem hinterteil und bringt spielzeug.


Geschieht das Ausrasten immer nur in Verbindung mit einer Tasche, einem Rucksack?
Nein es geschieht auch zb. bei Verabschiedung vom Besuch

Was bedeutet "er beißt"? Beißt er wirklich oder schnappt er? Das ist ein gravierender Unterschied.
Ich versuch es mal zu beschreiben: Er springt an mir hoch und versucht meine Hand zu erwischen. Erwischt er meine Hand nicht, beisst er in meine Hose. Das letzte mal hat er mir in eine Kurze hose gebissen, das andere mal auf Knöchelhöhe in die Hose.

Verhaltenstherapeuten würden dir empfehlen, den Hund erstmal einem Tierarzt vorzustellen.

Ich würde mal Blut abnehmen lassen.
Es sollten die Organwerte (vor allem Leberwerte) untersucht werden und alle relevanten Schilddrüsenwerte.
Eine neurologische Störung kann auch durch hohe Leberwerte oder andere Stoffwechselstörungen entstehen.

Ich würde die Situationen, in denen die Anfälle auftreten, erstmal komplett vermeiden.
Wenn ihr einen Flur habt vor der Haustür, dann würde ich die Türen zumachen, damit der Hund dein Weggehen nicht mitbekommt.
Oder deine Freundin bleibt mit ihm im Wohnzimmer und ihr macht die Tür zu.

Wir hatten bis gestern keine Wohnzimmertüre eingehängt, da wir eine relativ weitläufig geschnitte Wohnung haben. Erster "Erfolg" er war heute mittag ca. 1,5 Stunden alleine und ich habe kein Urin oder Kaka vorgefunden. Vom Wohnzimmer zur Wohnungstüre gibt es also erst seit gestern 1 Türe. Davor konnte er von der Couch vom Körbchen direkt zur Wohnungstüre rennen. Da unsere Wohnung so weitläufig geschnitten ist, konnte er auch jeder Zeit von seinem Körbchen platz direkt zur Wohnungstüre sehen, wenn er seinen kopf nur etwas ausgestreckt hat. DAs unterbinden wir aktuell eben auch durch die Türe und wahrscheinlich durch einen neuen Platz seines Körbchens

Dann würde ich mal die Anfälle alle notieren, die bisher waren, mit allen Begleitumständen und wenn möglich auch mit der Uhrzeit, damit man ein Muster erkennt.
Verhaltensexperten sehen auch oft einen Zusammenhang mit der Ernährung. Darum sollte man schauen, wieviele Stunden zwischen der Fütterung und dem Anfall liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crime, der Hund kann alleine bleiben, daher hat er ziemlich sicher keine Verlustängste.
Der Begriff wird immer so inflationär benutzt. Verlustängste äußern sich anders.
Und Kontrollzwang ist auch ein Begriff, der schnell mal benutzt wird. Was ist denn ein Kontrollzwang??

Also ich sehe schon einen Verlustangst wenn der Hund aktiv versucht dich am gehen zu hindern und ich sehe es nicht als "der Hund kann alleine bleiben" wenn er beim alleine bleiben in die Wohnung pinkelt.
Den Kontrollzwang ist darin zu erkennen das der Hund immer sofort Gewehr bei Fuß steht sobald die Freundin sich bewegt und ihr in der Wohnung auf Schritt und Tritt zu folgen scheint. (Ebenso ist das ja auch ein Verlustangst).

Wautzi meinte ob mal gefilmt wurde wenn der Hund alleine ist. Das wäre mir Sicherheit interessant um zu sehen ob der Hund in dieser Phase mal abschaltet oder ob er die ganze Zeit auf Empfang steht. Das scheint er zumindest dann zu sein wenn sich die Übergrifflichkeiten vom Hund Abends häufen. Klar dann hat er einen ganzen Tag "Schwerstarbeit" hinter sich und wird entsprechend knatschig. Morgens wäre er dann logischerweise ruhiger, da ausgeschlafen.

Generell ist es, da geb ich dir Recht, natürlich immer besser wenn man sich die Situation live vor Ort anschauen kann. Normalerweise schreib ich ja auch immer zu das man sich am besten mal an einen Hundetrainer vor Ort wenden sollte.
 
Also ich sehe schon einen Verlustangst wenn der Hund aktiv versucht dich am gehen zu hindern und ich sehe es nicht als "der Hund kann alleine bleiben" wenn er beim alleine bleiben in die Wohnung pinkelt.
Den Kontrollzwang ist darin zu erkennen das der Hund immer sofort Gewehr bei Fuß steht sobald die Freundin sich bewegt und ihr in der Wohnung auf Schritt und Tritt zu folgen scheint. (Ebenso ist das ja auch ein Verlustangst).

Wautzi meinte ob mal gefilmt wurde wenn der Hund alleine ist. Das wäre mir Sicherheit interessant um zu sehen ob der Hund in dieser Phase mal abschaltet oder ob er die ganze Zeit auf Empfang steht. Das scheint er zumindest dann zu sein wenn sich die Übergrifflichkeiten vom Hund Abends häufen. Klar dann hat er einen ganzen Tag "Schwerstarbeit" hinter sich und wird entsprechend knatschig. Morgens wäre er dann logischerweise ruhiger, da ausgeschlafen.

also wenn er zb. alleine ist und wir unter tags heimkommen kann es auch gerne passieren das er auf der couch schläft und erst wenn wir ins wohnzimmer kommen, uns bemerkt. Er entspannt sich schon. Huete mittag war er total gechicllt im körbchen und als ich ins wohnzimmer gekommen bin hat er erstmal gegähnt weil er scheinbar auhc gerade geschlafen hatte


Generell ist es, da geb ich dir Recht, natürlich immer besser wenn man sich die Situation live vor Ort anschauen kann. Normalerweise schreib ich ja auch immer zu das man sich am besten mal an einen Hundetrainer vor Ort wenden sollte.



antwort in rot
 
Was passiert denn, wenn deine Freundin und du abends/nachts gemeinsam die Wohnung verlassen?
Versucht er dann auch zu attackieren oder bleibt er ruhig?

Welcher Typ ist deine Freundin? Eher ruhig und sanft, so dass der Hund den Eindruck haben könnte, er muss sie beschützen oder ist sie auch mal forsch und selbstbewusst?

Kann es vielleicht sein, dass er dich daran hindern will zu gehen, weil er glaubt, dass es dann seine Aufgabe ist, deine Freundin zu beschützen und er sich damit überfordert fühlt?

Und bezüglich der Pinkelei würde ich den Urin mal untersuchen lassen. Falls er, aus welchem Grund auch immer, momentan Stress hat, dann kann das gern mal eine Blasenentzündung auslösen.
 
Wäre es ggf.auch möglich, dass er schlecht hört oder sieht ?
Vielleicht registriert er dadurch sehr spät was passiert und erschreckt sich, nur noch ein möglicher zusätzlicher Ansatz ;)
 
Na dann kann man die Verlustangst wirklich streichen denk ich. Wie gesagt immer ohne Gewähr da man es halt nur aus deiner Erzählung kennt.

Allerdings durch die Sache mit der Türe und das dies direkt eine Besserung bringt finde ich deutet eben schon auf einen Kontrollzwang/Beschützerinstinkt hin. Euer Hund ist der Meinung er muss das machen. Wenn nicht er wer dann?

Es könnte sein das er deine Freundin beschützen will. Deshalb bleibt er wenn du da bleibst ruhiger weil bei dir weiß er dich braucht er nicht beschützen.

Mehr Ruhe, ihm Verantwortung nehmen, das Platztraining halte ich immer noch für eine erfolgsversprechende Maßnahme insbesondere wenn ihr Besuch habt.
Diese Attacken. Wie gesagt ohne es live zu sehen, aber eventuell ist das gar keine Attacke sondern seine Art Spiel/sich ins Bewusstsein bringen.
 
Ich würde das dann aber genau andersrum sehen -
wenn, dann "kontrolliert" er ja Herrchen, Frauchen hat sich bereits als selbständig und fähig bewiesen alleine das Haus zu verlassen.
Er geht mit Frauchen in der Wohnung mit, weil sie am meisten Sicherheit ausstrahlt, lieber in ihrer Nähe bleiben.
 



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