Kleine Mix-Lady ist angstaggressiv gegen Kind

Als Neuling habe ich gleich mal eine Frage......

Wir haben selbst schon seit über 30 Jahren immer wieder Hunde. Seit 13 Jahren ist unser Arni unser treuer Partner.
Vor etwa 5 Jahren nahm unsere Tochter mit ihrem damaligen Partner eine Hunde-Lady aus Spanien auf. Bella war damal 7 Monate und lebte sich schnell und gut ein. Sehr schnell waren auch die beiden Hunde ein Team.
nach der Trennung blieb Bella bei unserer Tochter und beide lebten dann etwa 1 Jahr allein. Seit nun fast einem Jahr lebt sie in einer neuen Partnerschaft. Der junge Mann hat einen kleinen Sohn aus einer früheren Beziehung und die beiden sehen sich nur zu den Vater-Wochenenden. Es könnte alles so schön sein, doch sobald Bella und der Kleine zusammen kommen, rastet die kleine Spanierin regelrecht aus. Sie kläfft unaufhörlich, versucht den Jungen zu attackieren und bebt am ganzen Körper. Die Rute ist komplett "eingefahren".
Hat jemand eine Idee, wie wir Hund und Kind annähern können, damit auch diese beiden Partner werden können.....? Mit dem betagten Arni gibt's keinerlei Probleme dahingehend. Er liebt Kinder.
Danke für eure Tipps schon jetzt.
:nachdenklich1::nachdenklich1::danke:
 
Hi,

wie reagiert Bella denn wenn sie so beim normalen Spazieren gehen auf Kinder trifft?

Habt ihr schon ein kennen Lernen auf neutralem Boden versucht? (Hundewiese, Gassi-Runde?)

Ansonsten weiß ich dass Hundeschulen und -trainer entsprechende Kurse geben wie Hund und Kind stressfrei "zusammen Leben".

Wenn eurer Hund kein Problem mit dem Kind hat, vielleicht hilft es auch wenn euer Hund beim Treffen dabei ist.
Wenn der eine Hund in Anwesenheit des Kindes ruhig ist, hilft es Bella vielleicht auch ruhiger zu werden.

Die Klene sollte nur auf gar keinen Fall bedrängt werden - wenn sie schon solche Agressionen zeigt kann es schnell mal zum Übergriff auf das Kind kommen. Und dessen Sicherheit hat, sicher auch bei euch, höchste Priorität.

LG
 
Hallo,

die Rute ist "eingefahren" soll heißen, sie hat die Rute unter dem Bauch eingeklemmt? Wie ist die sonstige Körperhaltung, wenn die das Kind anbellt? Eher nach hinten gerichtet, Ohren angelegt, Augen weit...nehme ich an...

Wie reagiert Ihr in der Situation, wie geht Ihr mit Bella um, wenn sie dieses Verhalten zeigt?

Kennt Bella ansonsten Kinder? Hat sie generell Angst und zeigt Unsicherheiten bei Kindern?

Wie ist Eure Einschätzung: Würde Bella das Kind tatsächlich attackieren oder würde sie eher flüchten (wenn sie dafür Raum hätte)?

Das Ganze muß sich zwingend ein Trainer vor Ort ansehen. Eine Angstaggression gegen Kinder ist ein ernstzunehmendes Problem und ich vermute mal, daß die beiden niemals Freunde werden und unbedarft miteinander umgehen können. Aber Ihr braucht Handwerkszeug, um die Situation zu händeln und Bella Sicherheit zu geben. Es ist gefährlich momentan.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,
Danke für die Antwort.
Nein, bislang hatten wir mit Kindern keinen großartigen Kontakt und folglich keine Probleme.:verlegen1:. Sie ist nur generell bei Spaziergängen recht lebhaft, untersucht alles bis ins Unendliche kläfft auch mit Freude Gartenhäcker, Einkaufstaschen und sonstiges an. Könnte ja ein Feind sein!!!! Doch dann gibt es wieder die Situationen, wo ihr die "anderen" vollkommen schnuppe sind, denn da ist ja grad ein Vogel, hinter dem man herfliegen könnte.......
Im eigenen Umfeld ist sie weitestgehend friedlich. Klar, wenn jemand fussstampfend auf mich zukäme wäre ich auch gestresst!!!!
So groß ihr kleine Klappe auch immer wieder ist, so ein "Schissebüchs" ist sie doch dann wieder.
Doch ihr Verhalten dem Kleinen gegenüber ist uns ganz fremd. Wir haben schon gedacht, ob sie Angst hat, ihren Standpunkt bei Frauchen zu verlieren. Wir alle versuchen in den Situationen auf Bella einzugehen, wir bleiben leise in unseren Ansprachen, denn schreien und brüllen würde wahrscheinlich ins Gegnteil verqueren. Bislang ist die einzige Möglichkeit: ist der Lütte da kommen Bella und Arni in einen anderen Rückzugsraum - immer unfreiwillig......
 
Du weißt was Angstaggressivität ist?

So groß ihr kleine Klappe auch immer wieder ist, so ein "Schissebüchs" ist sie doch dann wieder.

Dieser Satz u.a. lässt mich daran zweifeln ebenso wie dieser

Wir haben schon gedacht, ob sie Angst hat, ihren Standpunkt bei Frauchen zu verlieren.

Immerhin scheint ihr euch weitestgehend richtig zu verhalten. Ruhig bleiben und Hund aus der Gefahrenzone bringen. Das ist das nämlich für die Bella. Das Kind stellt für sie eine ernsthaft bedrohliche Gefahr da auf die sie lediglich ihrem Charakter entsprechend reagiert.

Euer Ziel muss sein, dass sie lernt, dass sie euch auch in solchen Situationen vertrauen darf und das dieses Kind keine Gefahr für sie darstellt. Dazu solltet ihr euch vor Ort einen guten Hundetrainer suchen. Die Prognose dass die beiden keine Freunde mehr werden halte ich für etwas pessimistisch. Bella ist erst 5, das Kind wird auch älter werden, ruhiger, stabiler. Dazu die arbeit die ihr investieren solltet und natürlich auch eine gewisse Gewöhnung und das wird schon werden.
 
Hallo,

das hat nichts mit ihrem Standpunkt zu Dir zu tun (was auch immer Du damit meinst).

Sie ist unsicher und zwar generell. Dinge, die sie nicht einschätzen kann, werden verbellt. So, wie Du es beschreibst, ist es Angst (eingeklemmte Rute...).

Sie kam mit 7 Monaten aus dem Ausland zu Euch, richtig? Wichtige Prägephase also schon längst vorbei. Bei Euch hat sie dann auch keine Erfahrungen mit Kindern gesammelt. Zwar auch keine negativen, aber positive wären umso wichtiger gewesen. Und auch alles andere, was sie nicht kennt, bzw. nicht als ungefährlich verknüpft hat, wertet sie als Bedrohung.

Wie ich schon sagte, Ihr braucht einen kompetenten, im besten Fall auf Angstverhalten spezialisierten Trainer vor Ort.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich hab jetzt nicht jeden Beitrag gelesen. Meine ältere Hündin ist aber auch aus dem Ausland und hatte immer Angst vor Kindern.

Vor 2,5 Jahren bekamen wir in der Familie Nachwuchs - meine Cousine bekam eine kleine Tochter und meine Familie und ich mussten 3-4x in der Woche auf die Kleine aufpassen.
D. h. Jule musste sich gezwungenermaßen mit dem Kind auseinandersetzen. Leider kam es auch das ein oder andere mal dazu, dass das kleine Kind (Luisa) Jule anfassen wollte und als wir mal nicht aufpassten, warf Jule sie um oder knurrte sie an.

Wir haben beide Seiten dann aber irgendwie dazu gebracht, sich möglichst aus dem Weg zu gehen. Es hat aber lange gedauert, bis alle beide das kapiert haben.
Und als Lotti Jule in Ruhe ließ und alleine gespielt hat, hat sich Jule immer mehr an ihre Anwesenheit gewöhnt. Mittlerweile kommen die beiden sehr gut miteinander klar. Jule liebt zwar immer noch keine Kinder, aber mit Lotti versteht sie sich sehr gut. Das hätte ich nie gedacht..

Ich würde auch nicht sagen, dass Eure keine Freunde mehr werden. Dafür ist es noch zu früh.. Man muss viel Geduld haben und beiden Seiten ihren Freiraum geben.
 
Hallo,

ich hab das auch nur gesagt, damit nicht zu viel Hoffnung aufkommt. Aus einem unsicheren, angstaggressiven Hund macht man nunmal keinen souveränen, umweltsicheren Hund. Diese Illusion wollte ich nicht aufkommen lassen, weil es utopisch ist. Aber eine friedliche Ko-Existenz zwischen Bella und dem Kind kann man mit Hilfe eines Trainers hinbekommen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo Ulrike
...Doch dann gibt es wieder die Situationen, wo ihr die "anderen" vollkommen schnuppe sind, denn da ist ja grad ein Vogel, hinter dem man herfliegen könnte.......
DAS würde ich als "Einstieg" nutzen. Ein Treffen im Haus halte ich - zumindest anfangs - auch für eher problematisch. Wenn Bella sich aber auch in anderen angstmachenden Situationen sich ablenken lässt ( auch, wenn es nur von einem Vogel ist ), würde ich versuchen, damit zu arbeiten...
Gibt es ein Spiel, das sie sehr mag ? Oder ein Leckerlie, "für das sie sterben würde" ? Dann könnte man ihren offenbar vorhandenen Jagdtrieb und etwas ganz besonders Leckeres miteinander kombinieren und DRAUSSEN ( in ruhiger Umgebung ! ) ein Spiel erfinden, z.B. ein Jagdspiel mit einem gefüllten Futterbeutel an langer Schnur, oder einer Angel... DAS würde ich aber mit dem Hund üben/spielen, wenn das Kind ( noch ) NICHT dabei ist !!! Findet sie so ein Spiel spannend und konzentriert sie sich darauf, könnte der Junge dann irgendwann "wie zufällig" dazu kommen und sich in einigem Abstand einfach nur hinstellen und ruhig zuschauen...
Dabei aber auf den Abstand achten, und darauf, dass Bella gerade richtig schön abgelenkt ist !
Reagiert sie auf das Kind, entfernt IHR euch mit dem Hund, ohne sonderliches Beachten und wenn möglich "locker weiter spielend" so weit, bis sie sich wieder beruhigt... Reagiert sie nicht (mehr), könnt ihr auch mal SPIELEND ein, zwei Meter weiter in seine Nähe gehen...
Ich weiß, das ist recht zeitaufwendig. Man müsste eine Weile mit dem Hund üben ( und rausfinden, wodurch er zu motivieren ist ). Man muss erstmal herausfinden, mit welchem Spiel und welchem Leckerlie man Bella SO RICHTIG anspornen und bei Laune halten kann, eine ganze Weile mit ihr üben ( das Leckerlie - ich würde Hühnerfleisch, Käse oder Wurststücke vorschlagen - gibt es NUR bei diesem Spiel !!! ), einen passenden Ort fürs Spielen und Zusammentreffen finden, sich verabreden = einer geht mit dem Hund voraus, spielt schon eine Weile, der Andere kommt mit dem Kind dazu. DANN kostet es auch die Zeit, zu warten, bis der Hund 1. müde vom Spielen, und 2. nicht mehr so sehr vom Kind irritiert ist. Und auch dann wäre ein ruhiger Spaziergang zu viert ( mit ausreichend Abstand ! ) sehr viel klüger, als gleich wieder heim zu gehen !
Und das alles wahrscheinlich mehrmals, in kleinen Schritten, ehe sich ein "Erfolg" einstellt....
Puh, nicht einfach :eek: !
Ich würde es aber zumindest versuchen. Trotzdem glaube auch ich nicht, dass Bella noch ein "großer Kinderfreund" wird. Sie kann aber lernen, dass der Junge keine Gefahr für sie bedeutet und sich mit ihm arrangieren, bzw. ihm einfach aus dem Weg zu gehen, ohne sich verteidigen zu wollen.
Solange sie aber jedesmal "weggesperrt" wird, verbindet sie mit seinem Auftauchen jedes Mal ein unangenehmes Gefühl ( das sie sich ja nicht "erklären" kann ).
Der Vorteil der "Spiel-Ablenkungs-Methode" ist nicht nur, dass sie das Kind in einer für sie sehr angenehmen Situation erlebt, sondern auch, dass sie nach einer Weile rechtschaffen müde sein wird... :zwinkern2:
Ach, noch ein kleiner Tipp: WENN das mit dem Spielen, erst mal dabei stehen und nachher etwas zusammen gehen halbwegs funktioniert = der Junge sollte ( am besten mit Papa ) VOR euch gehen ! Ein unsicherer Hund mag es gar nicht, wenn er das, was er fürchtet, nicht im Blick hat... Und, der Junge könnte dann hin und wieder mal ein von diesen tollen Leckerlies fallen lassen. So, dass der Hund es bemerkt. Aber, er sollte sich dabei nicht umdrehen, den Hund nicht ansehen o.ä. !
Später - wenn Bella etwas entspannter ist - kann er ihr vor der Haustür auch etwas direkt vor die Pfoten "werfen", vielleicht noch etwas "riech- und sichtbar" in der Hand halten, und es dann IM Haus fallen lassen ( wie gesagt: immer ohne Ansprache, Augenkontakt )...
Ich weiß jetzt nicht, wie alt das Kind ist, und wie viel man ihm schon erklären kann (?). Meine Erfahrung ist aber, dass schon Drei- oder Vierjährige "angeleitete" werden können - man muss eben sehr gut und einfach erklären, worum es geht !
Zwei Fotos von früher ( habe gezüchtet, und habe mir immer sehr viel Mühe gegeben, 1. meine Welpen an Kinder zu gewöhnen, und 2. Interessenten mit Kindern zu informieren, was eben auch Kinder erstmal lernen müssen ):
kindzfit8v07xy.jpg
kindernhf0w81k5l.jpg

Leider ist es so, dass es, wenn man es frühzeitig angeht, meist kein Problem ist ( = einen kinder-freundlichen, oder zumindest -verträglichen Hund heran zu ziehen ). Wenn aber schon so früh ( in der Welpenzeit ) bereits so viel schief gelaufen ist - mangelnde Prägung + womöglich schlechte Erfahrungen... - dann kostet es VIEL Arbeit und Geduld, ein halbwegs normales ( ungefährliches ) Miteinander zwischen Hund und Kind zu erreichen :( ...
Es wird sicher Wochen, wenn nicht Monate dauern... Bleibt wachsam, aber "seid nicht angespannt" > klingt wie die Quadratur des Kreises :verlegen1: = ich weiß...
Ein ängstlicher Hund muss aber erLEBEN, dass das Objekt seiner Furcht nicht bedrohlich ist. Man kann es ihm weder mit "guten Worten ausreden", noch durch "Schimpfen abgewöhnen", was er gerade fühlt und für REAL hält ! Er muss dieses Objekt ERLEBEN ( ja, ich wiederholen mich, aber bewußt ). Er muss - nach und nach - erfahren, dass da "nix passiert". Am besten in einer "Stimmung", die so entspannt wie möglich ist = weil DANN Informationen ganz anders "beurteil" werden....
Hmmm, wie soll ich das erklären :nachdenklich1:...
Stell dir vor, du kuschelst - wie gewohnt - früh am Morgen mit deinem Schatz im Bett. Plötzlich fühlst du eine Hand auf deiner Schulter...
Das wäre ja wohl kein "Schock" für dich, oder ?! Nö, du denkst "automatisch", dass dein Schatz dich da berührt...
Stell dir nun aber vor, du gehst in der Nacht allein durch eine dunkle Gasse. Plötzlich fühlst du eine Hand auf deiner Schulter > Ich denke, du wirst ( zu Recht ) mit Angst, Abwehr, Panik reagieren :(
Diese "Hand auf der Schulter" ist genau das Gleiche. Nur, die Situation ist eine Andere ( und deshalb reagierst du auch anders ) !
Ein Kind ist ja erst mal immer nur ein Kind. Aber, für einen Hund, für den Kinder womöglich "Gefahr" bedeuten, macht es einen gewaltigen Unterschied, wie und wo er sie trifft !
Für Bella ist das wie die - harmlose - "Hand auf der Schulter" ! Sie ist wie jemand, der NIE mit einem vertrauten Menschen kuscheln konnte, IMMER wachsam, ängstlich, verteidigungsbereit. Sie fühlt sich ungefähr so, als würde sie immer nur im Dunkeln umherlaufen, und jede Berührung ( oder bloß Nähe ) würde eine ernste Bedrohung bedeuten !!!!
Bella ist aber auch ein HUND ! Du kannst ihr diese Angst nicht "nehmen", indem du ihr mit lieben Worten was erzählst ( mal überspitzt ausgedrückt ), oder, indem du ihr mit Schimpfen... noch mehr Angst machst !
Du kannst ihr nur ZEIGEN, in ganz kleinen Schritten ( "Dröpche for Dröpche" ), dass Nichts passiert, wenn sie sich auf dieses Kind einläßt.

Na, wahrscheinlich haben mich inzwischen ( wurde unterbrochen im Schreiben ) andere Schreiber bereits "überholt", oder Klügeres formuliert...
Ich lasse meinen Text aber dennoch stehen.

Ganz liebe Grüße und VIEL ERFOLG: Manuel
 
Ganz lieben Dank an alle Antworter :happy4::happy4:

Wir werden das Ganze wirklich - wie von vielen von Euch empfohlen - gaaaaanz langsam angehen. Sowohl Bella als auch der Knirps sollen alle Zeit der Welt haben, irgendwie eine Partnerschaft einzugehen. Sicherlich wird das viel, ganz viel Geduld brnötigen, und sicherlich wird es auch mal Rückschläge geben. Doch das wird uns alle nicht vom fleißigen trainieren abhalten. Bella ist eine wirklich süße Maus und wir wissen nicht wirklich, was sie auf La Palma erlebte. Wir wollen ihr nur ein schönes Zuhause geben und für Kinder gibt es doch nichts schöneres, als mit Tieren große zu werden. Das genau haben wir im Auge.
Alles Liebe und noch,als :danke:
 



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