Kangal... nur Informationsfragen

Die Frage ist doch, wie können sie überhaupt in falsche Hände gelangen. Aber ich denke mal, da wird eine endlose Diskussion draus... :wuetend2:

Die Frage ist ganz einfach zu beantworten. Menschen, die sich keine Gedanken über Ursprung und Bedürfnisse der Rasse machen, nicht bereit sind sich weiterzuentwickeln und sich selbst vollkommen falsch einschätzen. Dazu Züchter, Vermehrer, TSV oder was auch immer, der nicht überprüft WER einen Hund bekommt und hinterher auch keine Hilfestellung leistet.
 
Ja, das ist mir eigentlich auch klar. Eigentlich wollte ich wohl eher sagen, dass es dafür sowieso keine Lösung gibt. Sonst wären ja nicht so viele Hunde im Tierheim...

Aber ich kann nicht verstehen, wie das Züchter zulassen können. Überhaupt jedem dem was an seinen Hunden liegt. Bei uns im Dorf hat ein älteres Ehepaar über 70 einen jungen irischen Wolfshund vom Züchter bekommen. Mir tut der Hund wirklich leid. Aber ich darf sie nicht mal abholen und mit ihr Gassi gehen. :traurig8:

Ich finde das einfach unverantwortlich und traurig. Aber so ist das halt.
 
Züchter haben nicht nur die Verantwortung einen gesunden, gut sozialisierten Hund zu verkaufen, sie tragen Verantwortung ein ganzes Hundeleben lang. Ein guter Züchter tut das, egal ob mit oder ohne Papiere.
 
Hier sieht man diese Rasse auch immer häufiger..und zwar seitdem man die "SOKA's" ins Leben gerufen hat. Einen Pittbull oder Amstaff gibt es in unserer Stadt nicht mehr. Klar bei den Steuern und den Auflagen, hier scheint keiner bereit zu sein sich auf solche Hunde einzulassen..ich meine so richtig. Ne, viele wurden ausgetauscht gegen einen Kangal der ja auch eine imposante Gestalt ist.
Die wenigsten kommen allerdings mit dem Hund klar und es wurden auch schon Beissvorfälle gemeldet.:traurig2:
 
Nur mal so am Rande, was passieren kann wenn man den Kangal falsch hält:

1)Hier haben diverse Familien sich einen Hund aus "der altem Heimat" mitgenommen. Normale Gärten, keine Auslastung weil er daheim ja auch nur alleim rum rennt und nach ca 1-2 Jahren ist der Hund verschwunden. Im besten Fall ins Tierheim. Aber das ist eher selten. Gern werden die Hunde privat entsorgt.

2) Ein entlaufener Kangal ist seid Monaten hier im Ort unterwegs. Sein Schutztrieb hat dazu geführt das er sein Revier verteidigt. Im diesem Fall gegen eine ältere Dame und ihren Hund. Der kleine hat nur überlebt, weil ein mutiger Passant auf den Kangal los gegangen ist.

Die Hunde wurden in Anatolien gezüchtet um Wölfe und Bären (!!!!!!) von den Herden fern zu halten. Zucht ist da oben etwas anderes als hier, da zählt nur das die Hunde ihren Job machen und eben auch gegen besagte Herdenfeinde angehen können.

Der Trend Kangalen her zu holen ist so unheimlich neu, das ich mir nicht vorstellen kann, das die angezüchteten verhaltensweisen , die Rasse schon verlassen haben.

Und ein Hund, der Wochenlang allein in den Bergen ist, zig Tausend Hecktar für sich hat und durchaus bereit ist einen Bären anzugreifen, der gehört nicht in die Stadt, geschweige den in den Privathauslat einer "normalen" Familie. Bei aller Liebe, da ist Stress vorprogramiert.
 
Ein Kangal ist seit langer Zeit mein Traumhund. Sprich, ich hätte gerne einen. Sehr gerne. Mir gefällt ihr Mut in ihrer Heimat gegen Bären anzugehen ( gegen die sie keinesfalls unterlegen sind ), ihre Selbstständigkeit, ihr Wille das ihnen anvertraute unbedingt zu schützen, ihre impsante Erscheinung... kurz: Ich bin ein großer Kangal - Fan.

Allerdings weiss ich nicht ob ich jemals die Vorraussetzungen für einen Kangal erfüllen werde, bzw. jemals den Mut haben werde mir einen Kangal zu holen, und das wo ich nächstes Jahr die Hundetrainerausbildung mache.

Wie schon öfter gesagt wurde wurden Kangale ausschließlich dafür gezüchtet Wochenlang mit der ihr anvertrauten Herde mitzulaufen, sie gegen allles und jeden zu verteidigen, bzw. Haus, Hof und Besitzt ihres Besitzers zu schützen.
Das sind Hunde die zum bewachen geboren wurden, und wenn man ihnen nicht gerecht wird hat man einen Teufel im Haus und an der Leine.
Ich finde es ist schon möglich diesen sehr speziellen Hund zu halten, wenn man ihn ganz einfach das sein lässt was er ist.

Ein Grundstück mit einer Schutzhütte, evtl. eine Herde ( Schafe, Kühe, Enten, Ziegen...) und gut ist. Viel Gassi braucht man mit einem Kangal vermutlich nicht, geschweige denn viel Kopfarbeit. Der hat Kopfarbeit wenn er auf "seinen" Besitz acht gibt.
Seit vielen Jahren gibt es im Nürnberger TH einen Kangal. Traumkerl. Den vermitteln sie nicht, da sie einfach niemanden finden können der mit dieser speziellen Rasse Klar kommt, bzw. sich gut genug auskennt.
Er hat dort einen kleinen Garten mit einer Hütte und einige Ziegen. Das ganze wird auch eindeutig von ihm als "seins" angesehen und bewacht. Ich hab ihn mir mal angeschaut und wollte den Ziegen etwas mitgebrachte Möhre füttern. Wohooo, sofort war der Hund da.
Er musste nichts tun um Respekt einzuflössen. Er war einfach da und guckte mit so einem bestimmten Blick, zeigte Präsenz.

Ich habe einen Türkischen Bekannten dessen Familie noch immer die Arbeit von Kangalen schätzt. Da ich ja wie gesagt ein großer Fan dieser Rasse bin fragte ich ihn einmal nach seiner Meinung. Der meinte wenn man bei seinem Kangal alles richtig gemacht hat läuft das in etwa so ab: "Angenommen du hast ein Grundstück und stellst da deine Rinder drauf. Dann kommt jemand daher und stellt sich wenige Meter entfernt an den Zaun. Der Kangel wird ihn sehen. Derjenige geht näher an den Zaun heran. Der Kangal wird sich sehen lassen. Derjenige fasst das Tor zum Grundstück an, der Kangal wird nervös. Derjenige kommt auf das Grundstück, der Kangal macht seine Arbeit. Derjenige geht her und fasst eins der Rinder an, wenn er überhaupt soweit kommt. Der Kangal wird ihn angreifen."

Kurz: Auf keinen Fall ist der Kangal für jedermann geeignet. Auf keinen Fall sollte man denken: Na, ich krieg den Hund schon so hin wie ich ihn haben will. Auf gar keinen Fall sollte man hergehen und einfach aufs Geratewohl nen Kangal hernehmen. Informieren, Hundetrainer fragen, informieren informieren informieren. Dann kann man nochmal überlegen ob das wirklich der richtige Hund für einen ist. Die Antwort wird in 98 % der Fälle Nein sein. Ich persönlich sage: Finger weg vom Kangal, außer man weiss ganz genau was da auf einen zukommt und hat die Mittel diese sehr spezielle Rasse artgerecht zu halten. Mit abends vorm Kamin auf dem Sofa kuscheln is nicht. Hat seinen Grund das die so oft im TH sitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja das stimmt. wenn man hier unbedingt kangale halten will, müssen diese erstmal über keine ahnung wieviel genarationen tauglich gezüchtet werden.


blackcloud.

ich war vorgestern noch in dellbrück. hab ne kleine huskyratte von der straße gerettet. das sind mir die kangals auch aufgefallen.
im sommer komme ich gerne auf dich zurück. wir müssen das haus noch weiter umbauen. leider habe ich im mom. gar keine zeit. noch nichtmal zum wäsche waschen. :(
 
Wir haben in unserer Hundeschule einen KangalZüchter.
Er ist öfter mit unterschiedlichen Tieren da und alle zeigen sich im besten Licht.
Der Züchter hat ein großes Grundstück,die Tiere leben teils im Haus und haben in dem Sinne keine richtige Aufgabe.

Ich weiß nicht ob es an der Linie oder speziell an diesen Tieren lag,aber ich emfand die eher etwas trantütig.
:zwinkern2:
 
Ich zweifele schon, ob ein Deutscher Jagdterrier für Privatpersonen zu handlen ist. Beim Kangal bin ich der Meinung, ist das noch viel ausgeprägter. Zum einen muss man die Aufgabe und den Platz für den Hund haben, zum anderen muss man selbst eine nervenstarke, SEHR gefestigte Person sein. Für labile Menschen vollkommen ungeeignet.
 
Das ist das traurige - hab vor ein paar Monaten eine junge Türkin getroffen, die sich einen Kangalwelpen angeschafft hat - wo er noch klein war - keine Frage - konnte man ihn gut halten - wochen später nicht mehr - ich fragte sie, ob sie mit ihm eine hundeschule besucht - nein - der ist ja schon erzogen - seitdem habe ich sie und den Hund nicht mehr gesehen - ich will es auch nicht wissen, was mit dem Tier geschehen ist - es sind schöne und tolle Hunde - aber nicht hier bei uns
 



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