Kangal

Hier sind ja einige die Erfahrung mit HSH haben.

Wie kann man sich das denn vorstellen, wenn ein HSH meint eingreifen zu müssen???

Die fackeln nicht lange, sondern beißen gleich zu?

Oder stellen sie die Person erstmal?

Wie erkennt ein Besitzer, dass der ja vermeintlich in sich ruhende HSH ein Problem mit jemandem hat?
Ich denke jeder hatte schonmal die Situation, wo der eigene Hund jemanden nicht leiden konnte. Dann wird gebellt, gebrummelt, die Körperhaltung verändert sich, die Haare stehn zu Berge...klare Anzeichen also.
Warnt der HSH genauso eindeutig?

Ich finde keinen Hund so einfach und nachvollziehbar wie einen Herdenschutzhund.
Die greifen nicht grundlos oder ohne Warnung an. Die warnen ganz normal. Erst verbellen sie dich und dann wirds zu Zaehne fletschen, Buerste, aggressives bellen, Schaum vorm Mund.

Die stehen ja nicht ploetzlich auf und beissen deinen Gast.
Wenn die dich als Herrchen oder Frauchen akzeptieren, akzeptieren sie wenn du Besuch aufs Grundstueck laesst. Dann liegen sie einfach nur irgendwo rum und sind friedlich.

Ich finde sie so klar und ungefaehrlich, weil du dich ja einfach nur richtig verhalten musst. Die beschuetzen ja nur etwas. Tiere oder ein Grundstueck. Wenn die grumpy werden musst du einfach nur gehen. Die zeigen ganz deutlich "Geh weg vom Grundstueck" oder "Komm meinen Schuetzlingen nicht zu nahe", sie zeigen deutlich "Hier ist die Grenze, ueberschreite sie nicht, hier faengt mein Grundstueck an."

Gefaehrlich werden sie wenn du z.b. dort einbrichst wo ein HSH lebt. Aber wer sowas macht gehoert gebissen :D
Manche HSH beissen dann aber nicht mal, sondern stellen dich nur. Das macht Teddy ganz gerne. Er laesst Leute zwar aufs Grundstueck rauf, aber nicht mehr runter. :D

- - - Aktualisiert - - -

@gscholz
Aber sie unterscheiden sich doch dann eigentlich nicht großartig von anderen Hunden finde ich, also zumindest nicht von meinem.

Wenn ein Fremder einfach so, ohne das es einer mitbekommt, auf unser Grundstück käme, lege ich nicht die Hand dafür ins Feuer das mein Hund das einfach so zulässt. Er ist schon sehr territorial, und dabei ja "nur"ein Labrador-keine Ahnung was noch-Mischling.

Individualdistanz ist bei meinem auch so eine Sache. Es gibt für ihn Fremde, z. Bsp verschiedene Handwerker, die begrüßt er freundlich. Dann gibt aber welche, da bring ich ihn lieber in einen anderen Raum weil er dauerhaft vor sich hin brummelt und nicht zur Ruhe kommt, wenn ein Installateur beispielsweise rumläuft und dauernd an ihm vorbei muss. Kommt absolut selten vor, ist aber eben schon so passiert.

Einmal ist Emil morgens im Dunkeln Richtung Müllmann vor, als der nach den gelben Säcken, an denen ich vorbei ging, in meine Richtung packte. Er hat nicht nach ihm geschnappt, aber ganz deutlich gezeigt: Stop! Hätte der Mann mich gepackt, gehe ich zu 200% davon aus das Emil ihn angegriffen hätte.

Bisher habe ich das nicht ungewöhnlich gefunden. Er ist unser Hund, und passt auf. Auch als Nicht-HSH. Und ich denke, dass ist bei ganz vielen anderen auch so.

:nachdenklich1:

Viele Hunde haben ja Schutzinstinkt, von daher kennen das viele Menschen, glaub ich.
Bei den HSH finde ich das aber staerker und strikter. Unsere wuerden niemals einen fremden Menschen freundlich begrueßen. Sie verhalten sich immer gleich: pures Misstrauen und misstrauische Blicke.

Bei uns sind die sehr auf die Tiere fixiert. Ich weiß nicht wie das bei Herdenschuetzern ist die nur einen großen Hof haben. Unsere trennen da irgendwie.
Also die findens schon bloed wenn du aufs Grundstueck willst und ohne dass wir da sind wirds auch kritisch, aber es kann noch gut gehen. Ein mal hatte ich vergessen hinten abzuschließen und der DHL Mensch kam trotz Warnschilder aufs Grundstueck, weil er ein Paeckchen ins Carport legen wollte. Tja, dann war er im Carport und kam nicht mehr raus :D Die Baeren haben ihn nicht mehr weggelassen. Ich war zum Glueck Zuhause, war hinten im Garten und hatte darum die Tuerklingel nicht gehoert.
Waere der DHL Mensch aber zum Stall gegangen und haette eine Wachtel anfassen wollen, waers aus gewesen. :(

Die HSH laufen auch Patrouille. Sie laufen taeglich immer wieder den ganzen Zaun ab, also laufen am Zaun einmal ganz ums Grundstueck. Einer bleibt meist bei den Federtieren. Und sie scannen alles, sind immer wachsam, auch wenn es nicht so aussieht. Sie sind immer darauf vorbereitet Raubtiere zu verjagen oder zu toeten. Das sieht bei ihnen echt wie Arbeit aus. Ihr ganzer Lebenssinn ist die Wachteltierchen zu beschuetzen.
Sie bellen nicht nur einfach mal oder sind grumpy bei Handwerkern. Sie arbeiten, 24 Stunden am Tag.
 
Da kann ich Mauswanderer voll und ganz zustimmen. So wie Sie geschrieben hat ist etwa das normale Verhalten wenn alles gut zusammen passt.
Ein paar der grossen Unterschiede gegenüber anderen Hunden sind ; Kommandos lernen sie mindestens so schnell wie die meißten anderen Hunde auch , aber wenn der Hund gerade etwas besseres zu tun hat kann man sich das Kommando sparen , da hilft auch kein Leckerlie oder sonst etwas. Sie sind einfach sehr selbstständig und unbestechlich. Irgendwelche Spielchen oder andere Dinge wo man normale Hunde mit beschäftigen kann funktionieren meist nur kurze Zeit und der Hund geht wieder seine Wege. Ausser beim Kuscheln sind sie oftmals unersättlich , zumindest ist das bei meiner Kleinen so. Aber ihr Job steht immer an erster Stelle , egal ob beim Kuscheln oder beim Fressen. Sobald irgendwas verdächtiges ist sind diese Tiere sofort in Alarmbereitschaft und nichts kann sie ablenken.
 
Ich bin ein Er :D

Das ist auch so was, mit den Befehlen. Eigentlich koennen unsere Baeren alles. Sie verstehen sehr schnell was man von ihnen will, aber sie tun es nicht. Auch nicht fuer Leckerlis. Das Prinzip von Leckerlis finden sie irgendwie sowieso doof :D Manchmal tun sie Sachen fuer mich aus Gefaelligkeit. Sie koennen zum Beispiel apportieren, das habe ich ihnen beigebracht. Das machen sie aber hoechstens 1 oder 2 mal und man merkt total, dass sie es nur aus Gefaelligkeit zu mir tun. Als wuerden sie denken "Ach Gottchen, dann hole ich halt 1 mal den bloeden Ball wenn dich das gluecklich macht, aber dann lass mich bitte mit diesem Kinderkram in Ruhe". Manchmal nehmen sie dann nicht mal das Leckerli, das ich ihnen danach anbiete.

Kuscheln moegen unsere auch ganz gerne. Ich finde es so schoen, wenn sie von sich aus kommen und sich anlehnen. Wenn man irgendwo sitzt und dann kommt einer von ihnen an und legt seinen Kopf in meinen Schoß, laesst sich streicheln und geht dann wieder. Das ist so schoen und besonders.

Was bei ihnen niemals klappen wuerde ist Zwang. Das ist noch so eine große Sache die mir einfaellt.
Man kann vielen Hunden offenbar viel ueber Zwang beibringen. Zwangsapport, Zwangsfaehrte. Und wenn ich in anderen Foren schon lese dass ein Hund auf dem Platz Leistung bringen "muss" oder das mit Stachler gearbeitet wird, dass man der Chef sein muss, blabla. Das klappt bei einem HSH nicht.
Natuerlich muss man auch der Chef sein, aber das klappt nur insofern, als das man dem Hund Aufgaben abnimmt. Z.B. wenn ein HSH am Zaun steht und total durchdreht, ich komme raus und der Baer merkt genau dass ich nicht weiß warum er bellt (dass ich das nicht sehe oder hoere was er sieht), dann bellt er weiter. Wenn ich es dann sehe (Spaziergaenger, Fuchs oder so) und sage "Ist gut jetzt", hoert er auf zu bellen. Dann weiß er: Okay, Thomas kuemmert sich jetzt darum beziehungsweise Thomas sagt das ist okay.
Aber mit Zwang oder Chef raushaengen lassen wuerde man niemals einen Befehl durchgesetzt bekommen. Ich koennte mir gut vorstellen dass HSHs dann sogar beissen. Wenn ich da auf dem Hundeplatz jetzt mit Leinenruck und scharfem Ton ankomme. Dann macht der entweder gar nichts mehr oder geht mich im schlimmsten Fall an. Auch waere dann die Beziehung kaputt, der wuerde nie wieder mit mir kuscheln.
 
Ich bin ein Er :D

Das ist auch so was, mit den Befehlen. Eigentlich koennen unsere Baeren alles. Sie verstehen sehr schnell was man von ihnen will, aber sie tun es nicht. Auch nicht fuer Leckerlis. Das Prinzip von Leckerlis finden sie irgendwie sowieso doof :D Manchmal tun sie Sachen fuer mich aus Gefaelligkeit. Sie koennen zum Beispiel apportieren, das habe ich ihnen beigebracht. Das machen sie aber hoechstens 1 oder 2 mal und man merkt total, dass sie es nur aus Gefaelligkeit zu mir tun. Als wuerden sie denken "Ach Gottchen, dann hole ich halt 1 mal den bloeden Ball wenn dich das gluecklich macht, aber dann lass mich bitte mit diesem Kinderkram in Ruhe". Manchmal nehmen sie dann nicht mal das Leckerli, das ich ihnen danach anbiete.

Kuscheln moegen unsere auch ganz gerne. Ich finde es so schoen, wenn sie von sich aus kommen und sich anlehnen. Wenn man irgendwo sitzt und dann kommt einer von ihnen an und legt seinen Kopf in meinen Schoß, laesst sich streicheln und geht dann wieder. Das ist so schoen und besonders.

Was bei ihnen niemals klappen wuerde ist Zwang. Das ist noch so eine große Sache die mir einfaellt.
Man kann vielen Hunden offenbar viel ueber Zwang beibringen. Zwangsapport, Zwangsfaehrte. Und wenn ich in anderen Foren schon lese dass ein Hund auf dem Platz Leistung bringen "muss" oder das mit Stachler gearbeitet wird, dass man der Chef sein muss, blabla. Das klappt bei einem HSH nicht.
Natuerlich muss man auch der Chef sein, aber das klappt nur insofern, als das man dem Hund Aufgaben abnimmt. Z.B. wenn ein HSH am Zaun steht und total durchdreht, ich komme raus und der Baer merkt genau dass ich nicht weiß warum er bellt (dass ich das nicht sehe oder hoere was er sieht), dann bellt er weiter. Wenn ich es dann sehe (Spaziergaenger, Fuchs oder so) und sage "Ist gut jetzt", hoert er auf zu bellen. Dann weiß er: Okay, Thomas kuemmert sich jetzt darum beziehungsweise Thomas sagt das ist okay.
Aber mit Zwang oder Chef raushaengen lassen wuerde man niemals einen Befehl durchgesetzt bekommen. Ich koennte mir gut vorstellen dass HSHs dann sogar beissen. Wenn ich da auf dem Hundeplatz jetzt mit Leinenruck und scharfem Ton ankomme. Dann macht der entweder gar nichts mehr oder geht mich im schlimmsten Fall an. Auch waere dann die Beziehung kaputt, der wuerde nie wieder mit mir kuscheln.



Hat hier nicht sonst immer Deine Frau geschrieben , aber ist ja egal.
Der letzte Abschnitt , den Du geschrieben hast , beinhaltet einige der Hauptgründe warum viele an einen Herdi scheitern. Wenn der Hund anschlägt ist es sehr wichtig immer mal wieder die Verantwortung zu übernehmen und den Hund auf eine vernünftige Art von seiner Aufgabe zu entbinden. Viele Halter brüllen dann vom Weiten oder Ähnliches und wundern sich wenn sie irgendwann als überflüssig oder unfähig eingestuft werden. und mit Zwang versuchen irgendwas zu erreichen ist so ziemlich das dümmste was man machen kann.
Bei einem Herdi kann man sehr vieles erreichen und das nur durch das eigene Verhalten.
 
Ich habe keine Frau. Aber einen Mann :D

Total. Wenn man HSHs versteht und damit wohl umgehen und leben mag, sind die super einfach. Aber man muss sie halt verstehen, sonst klappt es nicht.
 
Ich habe keine Frau. Aber einen Mann :D

Total. Wenn man HSHs versteht und damit wohl umgehen und leben mag, sind die super einfach. Aber man muss sie halt verstehen, sonst klappt es nicht.

Jetzt bin ich ja etwas durcheinander , da schreibt Ihr also abwechselnd.

Eine Frage mußt Du mir aber mal beantworten . Warum nennt Ihr eure Hunde immer Owtscharkas ? das ist doch nur ein Oberbegriff. Kaukase wäre da doch einfacher.
 
http://hund-moenchengladbach.blogspot.de/2013/04/ein-kangal-zwischen-herde-tierheim-und.html?m=1

Ein sehr interessanter Artikel.
Eine Frau ohne HSH Erfahung bekommt aus dem Tierheim einen Kangal. Es gibt Probleme, die Dame tingelt von Hundeschule zu Hundeschule, und nichts fruchtet. Die Hundeschulen waren einfach überfordert mit einem Kangal.
Die Dame hat selbst gehandelt, den Hund verstanden, und ihr Leben dementsprechend angepasst, statt die Flinte ins Korn zu werfen.

Jeder HSH Halter hat ja nunmal irgendwann den Ersten. Wenn man die Erfahrung hat, mag es sicherlich einfach sein.

Habt ihr anfangs auch mal gedacht: meine Güte, was hab ich mir mit einem HSH angetan?? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir nie im Leben einen geholt?
Oder lief bei Euch alles von Anfang gut?
 
Abwechsend nicht wirklich, er schreibt ja kaum im Forum. :nachdenklich1: Er ist der mit dem Schaeferhund im Profilbild, der Sturmgedoens.

Ganz korrekt waere Kaukasischer Owtscharka
Ich sage gerne Owtscharka :D Oder Baeren


Ich hatte diese Gedanken, aber ich habe mir die Baeren auch nicht geholt, sondern wurde ins kalte Wasser geschmissen. Ich kam da gerade mit meinem Freund zusammen, als seine Entscheidung fuer einen Baer schon gefallen war. Ploetzlich saß da ein dickes Baerenkind im Haus und schaute mich an.
Er wollte genau diese Hunde. Er war vorher die Jahre oefter in Russland und Georgien und noch woanders (weiß ich grad nicht mehr) und hat sich die Hunde an der Herde angesehen. Teddy, der ist vom Zuechter, der kommt ja daher auch aus Russland. Den hat mein Freund von dort geholt.
 
Hundeschulen können vieles kaputt machen , hauptsächlich wenn man an gewisse "Experten" gerät. Da ist es schon besser wenn man sich von richtigen Fachleuten Rat holt.
Ich bin durch meine Frau auf die Herdis gekommen , Sie hatte schon mehrere Jahre einen. Etwas bedenken hatte ich eigentlich nur als wir unsere jetzige Carpatin-Dame bekommen haben. Sie war zwar noch ein Welpe hatte aber einen sehr ungünstigen Start. Wild geboren , mit 6 Wochen eingefangen und in eine Auffangstation und dann mit 12 Wochen nach Deutschland. Die wichtigste Prägephase war also gelaufen und das hat man auch lange Zeit gemerkt. Trotzdem ist es der beste Hund geworden den ich je hatte. Ein paar Dinge könnten etwas besser funktionieren aber das sind Kleinigkeiten und da kann ich gut mit leben.
 



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