Das Thema Kastration kann einen schon bekloppt machen, vor allem jetzt, da das Thema immer stärker diskutiert wird.
Um dir das Ganze mal in Stichpunkten zusammen zu fassen:
1. Kastration wurde lange als völlig normal und selbstverständlich angesehen weshalb immer noch viele Tierärzte dazu raten (leider auch mit völlig veralteten Gründen).
2. Mittlerweile sind Studien herausgekommen die belegen, dass Kastration mehr Risiken birgt, als gedacht und vor allem, dass es das Risiko eines Gesäugetumors gar nicht senkt.
3. Die Kastration von Hündin und Rüden vernichtet nur die Wahrscheinlichkeit von Hoden- oder Gebärmutterkrebs (klar, die sind dann ja nicht mehr da).
4. Es ist mittlerweile bekannt, dass durch eine Kastration das Risiko von anderen Krebsarten teilweise starkt steigt, weil die fehlenden Hormone eine Störung des Körpers bedeuten. Infos findest du z.B. hier:
https://www.wuff.eu/wp/krankheitsursache-kastration
http://www.heimtierwissen.de/Seiten/Haltung/Kastration.html
5. Immer mehr Tierärzte weisen auf das Risiko einer Kastration hin, auch öffentlich, wie z.B. Dr. Rückert oder Frau Dr. Kasperczyk, die besonders auf Kardiologie spezialisiert ist. Leider ist das noch nicht bei allen angekommen. Auch Udo Gansloßer und Frau Dr. Strodtbeck haben ein sehr gutes Buch zum Thema geschrieben.
6. Seit längerem schon ist eine Kastration laut Tierschutzgesetz verboten, wenn es nicht wirklich wichtige Gründe dafür gibt. Das Tierschutzgesetz soll unsere Familienmitglieder schützen und als genauso bindend betrachtet werden wie unsr Grundgesetz.
7. Tierschutzvereine machen sich mit ihren Kastrationsklauseln in den Verträgen strafbar und folgt der Besitzer diesem, macht er sich im Grunde ebenso strafbar, genau wie der Tierarzt (leider sehen die Tierärzte halt ihre Einnahmequellen davon schwimmen).
8. Die Hormone, die man dem Hund durch die Kastration wegnimmt sind nicht nur für die Sexualität wichtig, sondern vor allem für die körperliche und geistige Entwicklung. Kastrierte Hunde leiden vie häufiger unter Knochen- und Gelenkproblemen, wie HD, Arthrose,....
9. Heute weiß man, dass auch menschliche Kastraten durch die Kastration schwere Schäden davontrugen (früher wurden die Jungs mit schönem Sopran ja gern vor dem Stimmbruch entmannt). Knochenschnellwachstum (teilweise unnormal groß), der dazu führte, dass die Wachstumsfugen sich nicht richtig schlossen (lebenslange Schmerzen) und kurze Lebensdauer sind nur zwei der Probleme.
Ich würde dir raten, einfach mal etwas zu recherchieren, lies dich schlau, bild dir deine Meinung aus dem Gelesenen und achte auf Signale deiner Hündin.
Es muss nicht so werden wie deiner vorherigen Dame. Eigentlich ist das Risiko auch gar nicht hoch.
Ich bin Züchterin und habe daher natürlich unheimlich viel Kontakte zu unkastrierten Hunden.
Ich kenne, so über den Daumen gepeilt, 250 Stück und davon kenne ich eine einzige, die wegen einer Gebärmutterentzündung kastriert werden musste und eine die wegen extremer Scheinträchtigkeit unter das Messer musste.
Desweiteren kenne ich 2 Rüden, die wegen Prostataproblemen kastriert wurden.
Alle anderen sind fit und munter und gesund.
Scheinträchtig sind tatsächlich alle Hündinnen, nur merkt man es nicht bei jeder. Viele sind natürlich während der Läufigkeit müde, weniger aktiv und machen einen schlappen Eindruck. Aber das ist keine Krankheit. Wir Mädels haben ja durchaus auch Stimmungsschwankungen, lassen uns aber deshalb ja nicht gleich die Eierstöcke rausschnippeln.